Ein Frischgezapftes auf dem Weg zum Gesangbuchständer

Die Präses_*In der Evangelischen Kirche in Westfalen, Annette Kurschus, überraschte heute wieder mit einem genialen Gedanken. Da viele Leute sonntags gerne ausschlafen, könnte man doch die Gottesdienste erst einige Stunden später veranstalten.

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Sie bezog sich damit auf eine Studie des Religionssoziologen Detlef Pollack von der Universität Münster. Der hat einen schleichenden Bedeutungsverlust der Kirchen festgestellt. Der Rückgang der Gottesdienstbesucher sei keine Folge schlechter Presdigten, sondern viele Leute wollten lieber ausschlafen oder Zeit mit der Familie verbringen oder zum Fußball gehen.

Nun sind Fußballspiele ja in der Regel nachmittags – geht also eigentlich auch nicht. Man könnte abends zum Gottesdienst einladen, aber da läuft der “Tatort”. Kein einfaches Geschäft. Mir fallen noch weitere Innovationen ein, wie sich die Kirche an die Freizeitgewohnheiten der Menschen anpassen könnte. Vielleicht könnte man auf Bildschirmen während des Gottesdienstes Fußballübertragungen zeigen, ohne Ton natürlich. Und viele junge Menschen trinken am Wochenende gern mal ein Bier. Vielleicht würde es helfen, an der Kirchentür ein Fässchen aufzubauen und Frischgezapftes auf dem Weg zum Gesangbuchständer zu reichen. Der Anpassung nach unten sind heutzutage keine Grenzen mehr gesetzt….

Dieser Beitrag erschien zuerst auf www.denken-erwuenscht.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Rießler

Ich glaube, er würde auch kopflos seine Textbausteine noch irgendwie zusammenkriegen :-)

Gravatar: Joachim Datko

Bildung gegen Religion!

Auch das Christentum ist über Leichen gegangen. Man denke an das Jahr 1631. In Magdeburg wurden über 20.000 evangelische Christen von Katholiken niedergemacht. Der damalige Papst freute sich über die Vernichtung der evangelischen Christen.

Die abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam verlieren gegen die MINT-Fächer in der Schule und gegen die Medien.

Gravatar: Stephan Achner

Zu Ihrem "Vorab": Dann diskutieren sie mal mit Muslimen. Viel Spaß dabei. Hoffentlich haben sie danach noch ihren Kopf auf den Schultern.

Gravatar: Joachim Datko

Vorab: Es gibt keinen Gott, es gibt keine Götter!

Der sonntägliche Kirchgang ist nicht mehr üblich. Es gehen unter 3,4% der evangelischen Christen und ungefähr 10% der r.-k. Christen bei uns am Sonntag in die Kirche, mit fallender Tendenz.

Es werden immer mehr Kirchen stillgelegt. Damit steigt der Aufwand eine Kirche zu besuchen, der weitere Rückgang ist gesichert.

Gravatar: Stephan Achner

Wie wäre es damit: Da heutzutage viele Menschen nur noch unter Nutzung virtueller Möglichkeiten durchs Leben geistern und sich selbst der realen Welt entziehen, kommt der Gottesdienst einfach zu den Menschen, wenn die Menschen nicht mehr zum Gottesdienst gehen wollen. Kirchen werden zu Fernsehstudios umgebaut, Kirchengemeinden gibt es ab sofort als virtuelle Einrichtung und der Gottesdienst findet dann nur noch in den Wohnzimmern auf den Bildschirmen statt. Das hilft auch sehr, das Problem des Priestermangels zu beheben, denn man braucht für ganz Deutschland nur noch wenige fernsehgeeignete Pfarrer. Dann könnte man auch während des Gottesdienstes Sendepausen einlegen, damit der Kaffee aus der Küche oder das Bier aus dem Kühlschrank geholt werden kann. Auch gäbe es ganz neue Möglichkeiten, den Glauben virtuell sichtbar zu machen, indem man die Technik der Bildmanipulation nutzt und z.B. mal den Herrgott lautstark zürnen lässt oder die Auferstehung Christi zu Ostern zweifelnden Glaubensgenossen mit Studiotricks näher bringt. Und der Klingelbeutel wird ersetzt durch elektronische Geldüberweisung und zu den Festtagen mit einem virtuellen Klingelbeutel ausgestattet, wo jeder namentlich mit seiner gespendeten Geldhöhe gezeigt werden kann. Dagegen dürften Gottesdienstbesuche in Kirchen, wo auch noch diese merkwürdigen echten Menschen sind, geradezu langweilig werden.

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