Dass ausgerechnet im angeblich so toleranten Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg religiöse Feste aus dem öffentlichen Raum verbannt werden sollen, macht sprachlos. Verbannt? Das trifft es nicht richtig, denn sie dürfen ja stattfinden, wenn sie bloß nicht gleich als solche erkennbar sind. Das Bezirksamt hatte im Juli einen Antrag von Muslimen abgelehnt, zum Abschluss des Ramadan ihr traditionelles Zuckerfest auf öffentlichem Grund feiern zu wollten. Nachdem die Veranstaltung in "Sommerfest" umbenannt wurde, gab es die amtliche Genehmigung. Das soll nun für alle religiösen Feste gelten, ergo: Auch christliche Weihnachtsmärkte werden dort zukünftig nur noch als "Winterfeste" stattfinden dürfen.
Man könnte nun abwinken und sagen: In Kreuzberg war schon immer Vieles anders, das ist ja nicht repräsentativ für Deutschland. Aber das ist falsch. Der Vorgang reiht sich ein in zahlreiche ähnlich gelagerte Fälle, die alle nur ein Ziel haben: Religion und Kirche aus dem öffentlichen Alltag der Bevölkerung zu tilgen. Denken Sie an Kindergärten, die keine "Weihnachtsfeiern" mehr veranstalten, an St. Martins-Umzüge, die zu "Laternenfesten" umfunktioniert werden, an Stewardessen, die im Dienst kein Kreuz mehr um den Hals tragen dürfen. Und an Karfreitagen, wenn die Christen weltweit den Tod von Jesus Christus am Kreuz betrauern, bemühen sich in einigen deutschen Städten eifrige Stadträte darum, in der Nachbarschaft Techno-Partys zuzulassen.
Für sich genommen sind das einzelne mehr oder weniger belanglose Kinkerlitzchen. Zusammenhängend betrachtet, erleben wir jedoch zunehmend politische Angriffe auf die christlichen Glaubensgemeinschaften in unserem Land, die alle dem Ziel dienen, ein unbequemes Bollwerk gegen den Hedonismus unserer Zeit zu schleifen.
Die Kirchen erinnern daran, dass jeder Mensch eine Würde und ein unbedingtes Lebensrecht besitzt. Sie treten für die traditionelle Familie aus Vater, Mutter und Kindern ein. Sie fordern Werte ein. Sie kümmern sich um Menschen, die am untersten Rand unserer Gesellschaft leben.
Das ist ein ständiger Stachel im Fleisch derjenigen, die ein ganz anderes System wollen. Ausgerechnet der frühere SED- und heutige Linke-Politiker Gregor Gysi hat einmal gesagt, auch als Nicht-Gläubiger fürchte er eine gottlose Gesellschaft. Ein kluger Satz, über den nachzudenken es sich auch für vermeintlich progressive Politiker unserer Zeit lohnt. Besonders die, die insgeheim schon wieder davon träumen, Engel zu Jahresendzeitflügelfiguren umzufunktionieren.
Beitrag erschien zuerst auf: rp-online.de
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
.. In Deutschland bedeutet das Ende von Religion eher einen Angriff auf die Spaßgesellschaft ..
~~
Aja, nur in Deutschland? Also Sie, Geistfrei, wollen den Oktoberfest, Weihnachten, Allerheiligen, Weinfeste, u.ä. und alle Religionen verbitten?
Gab es nicht in den XX Jahrhundert mindestens zwei "große" historische Gestallten, (geschweige dem ganzen ehm. Ostblock), welche dies konsekvent exekutiert hatten? Wissen Sie überhaupt was davon? Sie hätten in meinem Stadtbezirk große Probleme friedlich mit dem Menschen zu koexistieren.
Was wäre z.B. Kuba oder Nordkorea für Sie, GEISTFREI, als ein Zielauswanderungsland, wenn Sie sich in meiner Heimat SOOOOOOOOOOOO - Ihren meisten Beiträgen nach - schlecht fühlen?
Herr Datko,
haben Sie schon ein Reisebüro dafür gegründet? Meine, für die Leute, welche Ihre "naturwissenschaftliche" Gehirnwäsche bräuchten.
Ein Gruß von einem Naturwissenschaftler.
Crono
Das Ende von Religionen, z.B. Hinduismus, bedeutet das Ende vom Kastenwesen. In Deutschland bedeutet das Ende von Religion eher einen Angriff auf die Spaßgesellschaft, denn es wird mehr Verantwortung notwendig werden, statt Gläubigkeit.
"Es gibt keinen Gott, es gibt keine Götter!" (Datko)
"Ich glaube nicht an den Atheismus." (Balzac)
Alles klar? (Klimax)
Es gibt keinen Gott, es gibt keine Götter! Vielen Menschen wurde früher die Religion von klein auf eingeprägt, wie bei einer Münze. Tief gläubige Menschen sollten einmal Urlaub vom Glauben nehmen, damit sie eventuell auf andere Gedanken kommen.
Übertroffen werden sie nur noch von der übelsten Religion der Menschheitsgeschichte, dem Sozialismus. Und es ist völlig gleichgültig, ob es sich um roten, braunen, grünen, oder monetären Sozialismus handelt. Auch der Ahteismus hat sich mals mörderische Religion erwiesen. Ich froh, dass ich das Gegenteil von religiös bin,nämlich gläubig.
Sollen wir Gott anlasten, dass die Menschen nicht himmlische Marionetten sind, sondern einen über einen gottgewollten freien Willen verfügen, den sie auch zu Untaten benützen können? Ob diese Gott gefallen, steht auf einem anderen Blatt.
Lassen Sie lieber Ihre Anfeindungen, Herr Datko! Sie nützen Ihnen und der Verbreitung Ihres Glaubens nichts. Im Gegenteil.
Auch die christliche Religion ist übel:
1631 : Zur Erinnerung :
20.000 ev. Magdeburger massakriert
Gegen das Vergessen: 1631 haben röm.-kath. Christen ein Massaker unter evangelischen Christen angerichtet:
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Magdeburg durch kaiserliche Truppen unter dem Feldherrn der Katholischen Liga Tilly zerstört, 20.000 Bürger wurden ermordet.
- Der röm.-kath. Schlachtruf: “Jesus Maria”
- Die evangelischen Toten: 20.000
- Papst Urban VIII: Freude über die „Vernichtung des Ketzernestes“
Religionen sind übel.
Ach, Herr Datko, so langsam lassen Sie "die Sau raus" raus, wie man so schön sagt. Erst versuchen Sie es mit der Rolle des kühlen, emotionslosen Wissenschaftlers, der "objektiv" beweist, dass es Gott und Götter nicht gibt, und jetzt legen Sie nach mit einem wilden Rundumschlag gegen die Religionen.
Ich habe nichts gegen Atheisten, aber alles gegen Hassprediger (egal von welcher Seite), die behaupten, sie allein seien im Besitz der Wahrheit.
Herr Datko,
bitte verschonen Sie uns mit solchen Vorurteilen!
Allein die Aggressionen unter nichtchristlichem Banner widerlegen Ihre Behauptung gründlich.
Religionen liegen wie ein Fluch auf der Menschheit
Der abrahamitische Gott, die Gottesvorstellung der Juden, Christen und Muslime, ist eine üble Gestalt.
Ohne die Aggressivität der Religionen wäre die Welt friedlicher.
Wir haben den Humanismus und die Wissenschaften, sie bringen uns weiter. Religionen drehen sich im Kreis, immer wieder derselbe Humbug, z.B. die Teufelsgeschichten.
Ohne die Indoktrination von klein auf wären die Religionen Randerscheinungen, man denke an die Säuglingstaufe, christliche Kindergärten, Koranschulen und die Beschneidung von Jungen.
Bei uns in Regensburg sind im letzten Monat 91 Personen aus den beiden großen christlichen Kirchen ausgetreten.
Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de
Ein Bollwerk? Dafür reagieren die Kirchen aber recht plastisch auf zeitgeistliche Anforderungen.
Kein Wunder, wenn da immer neue Forderungen nachgereicht werden und neues Terrain abgesteckt wird. Die Kirche ist schon zu schwach zum Protestieren und kann nur hilflos auf die HIlfe der muslimischen Gemeinde hoffen, die deutlich mehr Potential hat, sich Gehör zu verschaffen.
Wären doch die Kirchen noch so, wie Sie sie beschreiben, Herr Kelle. Ich fürchte alledings, auch hier nagt schon unser perverser Zeitgeist an den Wurzeln. Dazu:
http://www.freiewelt.net/category/lebenswelt/
Guter Artikel, Herr Kelle. Danke.
"Wehret den Anfängen!" fällt mir dazu als bekannte Redewendung ein.