Ein bißchen Wunschdenken

der linken ta(t)z(e) gefällig? Ein Kommentar der Wirtschaftsredakteurin der taz, Ulirike Herrmann schließt mit den Worten: "Der deutsche Katholizismus wandelt sich – und wird demokratischer. Man könnte auch sagen: protestantischer.”

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Das dürfte ein Grundirrtum sein.

Denn

1. es gibt keinen “teutschen Katholizismus”, folglich kann er sich auch nicht wandeln. Die Kirche ist immer noch universal.

2. die katholische Kirche kann nicht demokratischer werden ohne ihre Identität einzubüßen, d.h. aufzuhören die katholische Kiche zu sein. Die Kirche ist, allen Wunschträumen zum Trotz, kein NGO, keine politische Partei, kein Wohlfahrtsverein, sondern göttliche Stiftung zum Heil der Menschen.

3. die katholische Kirche kann ebenfalls nicht protestantischer werden, allenfalls kann es eine neue protestantische Abspaltung geben. Das ist derzeit nicht unwahrscheinlich. (Ohne es jetzt herbeireden zu wollen.)

Sieht es doch in der Tat sehr danach aus, daß ein Teil der (zumindest nominellen) Katholiken in D sehr danach strebt, protestantischer zu werden und die Kirche selbst dabei mitzuschleifen. Ekklesiologisch ist das Unsinn. Die Kirche ist entweder die eine, heilige, katholische und apostolische oder eben nicht. Ein bißchen katholisch geht nicht. Das wäre wie “ein bißchen Schwanger”.

Was steht dahinter?

Klar, die Erfahrung mit den Landeskirchen zeigt, daß diese sehr viel politischer, mithin auch sehr viel politisch steuerbarer sind, als es die katholische Kirche mit ihren dogmatischen Festlegungen und ihrem universalen Lehramt jemals sein könnte.

Und wenn man als Linker schon mit einer für überflüssig gehaltenen Kirche leben muß, dann doch lieber mit einer, auf die man politischen Einfluß (ggf. auch Druck) ausüben kann. Die EKD macht es vor, wie man sich als protestantische Kirche assimilieren lassen kann.

Ebenfalls erschienen auf blog.peter-winnemoeller.de

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