Durchschnittsrente für Mütter erst mit 15 Kindern

Schlagworte geistern durch die Presse. Die CSU meint, man sollte den Müttern, die vor 1992 Kinder geboren und erzogen haben, ja vielleicht doch “etwas mehr Rente zugestehen”. 

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Man weiß um das große Risiko jener Mütter, die die erwerbsmäßige Berufstätigkeit wegen der Kinderbetreuung unterbrochen haben, im Alter auf Sozialhilfe angewiesen zu sein.

Diese Mütter waren aber nicht untätig oder arbeitslos oder faul, sondern sie waren nur nicht ”mit Gehalt und Rentenbeiträgen am Bruttosozialprodukt beteiligt”. Sie haben zwar in hohem Maße zur Wertschöpfung für die Gesellschaft beigetragen. Sie haben 2,3,4 Kinder geboren und meist bestens erzogen, oft alle mit Hochschulabschluß oder guter Berufsausbildung, Einfühlungsvermögen, Sozialkompetenz (Geschwister-Erfahrung), Teamgeist, Schlichter-Qualitäten, Selbstbewußtsein). Das wird bis heute in der Gesellschaft nicht anerkannt oder gar bei der Rente berücksichtigt, nur jüngere Mütter, die ab 1.1.1992 Kinder bekommen haben, werden bessergestellt…

Heute bekommen die Frauen …wenn überhaupt  …nur noch ein Kind. Oder kein Kind in Baden-Württemberg! Dann ist die Kinderpause kurz und sie bekommen  gutes Gehalt (sogar in der Babypause) und später eine gute Rente. Die meiste Rente zahlen meine Kinder ein!

Rechnet man sich mal durch, wie die wenigen Kinder in Deutschland nun für diese Unmenge von Kinder-Freien Rente einzahlen müssen, kommt folgendes raus:
Auch mit drei Anerkennungsjahren pro Kind muss eine Mutter noch 15 Kinder aufziehen, um auf eine normale Durchschnittsrente zu kommen. Die 15 zahlen normalerweise weit mehr ein, aber der “Rest” ist für die Kinderfreien, deren Renten meist über dem Durchschnitt liegen, eben weil sie ohne Unterbrechung erwerbstätig waren, während andere mit viel Einsatz und Freude die Renteneinzahler großzogen. Die C-Frauen sollten sich mal nicht so aufblasen, wenn es doch nur darum geht, die Ungerechtigkeit um ein Jota zu bereinigen. Ein Rentenpunkt wären 28 € mehr nach 65 Lebensjahren einer Mama. Auch kein großes Plus, oder? Nun fordert die Frauen-Union laut Presse insgesamt drei  Entgeltpunkte – was eine Wert-Anerkennung der Erziehungsarbeit wäre. Aber Erziehen gilt eben immer  noch nicht als Arbeit. Erst wenn diese Arbeit eine staatliche Erziehungsperson oder Kita übernimmt. Dann ist das auf einmal anerkannte Arbeit und keine Couch-Potato-Angelegenheit. Und es spricht aus dem Leserbrief kein Neid, sondern es ist eine objektive Rechnung. Ich wünsche jedem Paar Kinder, ich bedauere die “ohne” sehr.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

Die Mindestrente sollte bei 1.200 Euro liegen, ganz ohne das Thema "Kinder".

Gravatar: Yussuf K.

Liebe Frau Fischer, prinzipiell spricht nichts gegen Ihren Vorschlag. Allerdings erlaube ich mir diesbezüglich den Verweis auf die ungerechte Verfahrensweise gem. http://www.deutsche-rentenversicherung.de/cae/servlet/contentblob/217230/publicationFile/767/V0805.pdf

Insofern sollte die Erziehungsarbeit von Müttern rententechnisch nur berücksichtigt werden, wenn der Kindesvater bestätigt, NICHT aus der Kindessorge ausgegrenzt worden zu sein.

Die Hintergründe dafür muss ich hier nicht erläutern, die kann jeder hier nachlesen: www.vaeterentsorgung.de.vu

Ziel muss es sein, intakte Familien als Basis einer vernünftigen Erziehung unserer Kinder zu erhalten. Kinder haben Mutter UND Vater. Beide Eltern sind für die Entwicklung von Kindern sehr wichtig. Die Entsorgung eines Elternteils, meist des Vaters, kann unsere Gesellschaft nicht mehr hinnehmen. Deutschland kann man in dieser Sache nicht einmal als Entwicklungsland bezeichnen.

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