Domian ruft sich selbst an

„Nicht mehr mein Land, meine Heimat“, betitelt Jürgen Domian seine Kolumne im Kölner Stadtanzeiger [1] und ich reibe mir ungläubig die Augen: Kritik an der Größten Kanzlerin aller Zeiten (GröKaZ), an der linksgrünen Gesinnungspolizei, der Lügenpresse, an Multikulti-Spinnern, verlogenen Politikern und — Schreck lass nach — am Islam?

Veröffentlicht:
von

Um Himmels willen! Jürgen, bist Du das? Der Mann ist reif für die AfD, denke ich mir noch so, aber schon zwei Meter nach dem Start… verheddert er sich hoffnungslos in den eigenen Schnürsenkeln und klatscht der Länge nach hin. Was ist passiert?

Ich will jetzt nicht wiederkäuen, was er alles geschrieben hat, denn das kann jeder selbst nachlesen. Es wäre wirklich eine schöne Kolumne geworden, hätte er bei ungefähr der Hälfte des Textes zu einem dringenden Termin gemusst und das Ding einfach so abgeschickt. Hat er aber nicht. Seine messerscharfe Analyse jedenfalls kulminiert in folgender (zutreffender) Feststellung:

„Übrigens, wir waren in den 90er Jahren schon mal so weit, dass zwei Männer am Samstagabend entspannt Hand in Hand über die Kölner Ringe schlendern konnten. Heute sollten sie das nicht mehr wagen. Zu groß die Gefahr, eins in die Fresse zu bekommen. Und das nicht von Nazis oder anderen Bekloppten, sondern von Männern, die selbst oder deren Eltern aus muslimisch geprägten Gesellschaften stammen. Aus Gesellschaften, in denen Schwulenhass, Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus zum Alltag gehören.

Es folgen ein paar selbstkritische Fragen, bei deren Beantwortung ich möglicherweise helfen kann, bevor die Sache mit den Schnürsenkeln passiert. Beispielsweise:

„Warum nehmen wir den Rechtspopulisten dieses Thema nicht weg?“

Nun, ich weiß nicht, wie ich es schonender formulieren soll, aber vereinfacht gesagt… Weil ihr zu blöd dafür seid. Was würdet ihr denn mit dem Thema machen, nachdem ihr es weggenommen habt? Hart durchgreifen? Wäre das nicht rechtspopulistisch? Und wer soll dafür sorgen, dass „in unserem Land niemand etwas zu suchen hat, der nicht zu 100 Prozent auf dem Boden des Grundgesetzes steht“? (Klingt verdächtig nach AfD-Programm, oder?) Soll das am Ende gar Herr Seehofer richten? Das wäre echt lustig.

„Und was jetzt? Ich finde, Herr Seehofer muss handeln.“

Ernsthaft?

„Dabei muss Seehofer aber besonnen vorgehen, und er sollte sich nicht mit so blöden Dingen beschäftigen wie zum Beispiel der Frage, ‚Gehört der Islam zu Deutschland?‘ Natürlich gehört der Islam zu Deutschland! Und das ist gut so.

Aber… aber… die Schwulen… und die Juden…?

„Er gehört dazu, weil zuerst und vor allem das Grundgesetz zu Deutschland gehört. Wenn beides miteinander im Einklang steht, sind wir im grünen Bereich.“

Was? Das ergibt nicht mal Sinn. Der Islam gehört zu Deutschland, weil das Grundgesetz zu Deutschland gehört? Der Islam gehört nicht nur nicht zu Deutschland, weil er einfach nicht dazugehört (das ist ein bisschen so wie mit dem Nutria oder Scientology) — gehört vor allem nicht dazu, weil er überhaupt nicht mit dem Grundgesetz im Einklang steht! Das ist doch der ganze Witz dabei. Da ist überhaupt nichts im grünen Bereich! „Schwulenhass, Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus“ (Zitat Domian) sind grundsätzlich nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Punkt. Ernsthaft.

Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass da gewisse Denkprozesse einsetzen, aber… Was nutzt es, die richtigen Fragen zu stellen, wenn man die Antworten gar nicht hören will? Zu welchem Zweck anderen Leuten die Themen wegnehmen, um sie dann konsequent nicht zu bearbeiten? Wozu überhaupt den Finger in die Wunde legen, um ihn dann gleich mit einzunähen und zu hoffen, dass er irgendwie schon wieder von selbst rauseitert? So funktioniert das einfach nicht.

Und ja, ein moderater Islam ohne weltlichen Herrschaftsanspruch, ohne religiöse Intoleranz, ohne Frauenfeindlichkeit, Schwulenhass und Antisemitismus, ohne Ehrenmorde, Zwangsheiraten und Kinderhochzeiten, Terrorismus, Scharia, Polygamie und dem ganzen Firlefanz… der könnte schon zu Deutschland gehören. Über den müssten wir dann ebenso wenig reden wie über Buddhismus oder Druidentum. Und darin liegt auch die eigentliche Antwort. Wir müssen ständig drüber reden. Warum nur?

[1] www.ksta.de/kultur/kolumne-von-juergen-domian-nicht-mehr-mein-land–meine-heimat-30056554

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Armin Helm

Es spricht nicht gerade für Köln oder die Werte Deutschlands, wenn zwei überhaupt Männer Hand in Hand spazierengehen wollen. Homosexualität ist heilbar.

Gravatar: Unmensch

Immerhin ein Anfang, vor einem Jahr hätte es das noch nicht gegeben. Irgendwann schafft er es auch bis zum Ende - ich drücke die Daumen!

Gravatar: Zyniker

Wer ist Domian und wer nennt sein Kind Domian? Habe ich da etwas verpasst.

Gravatar: karlheinz gampe

Domian ist ein Schwätzer, der nur redet und redet. Sinnlos zerredet.

Gravatar: Catilina

"Dummian" (lach, prust)! Wenn man nämlich mit dem Denken an dem Punkt aufhört, wo's anfängt weh zu tun, sollte man lieber gar nicht erst damit anfangen.
Wie vermutlich 80% der Bevōlkerung.

Gravatar: Ercan Aslan

Tja lieber Jürgen!

Es ist ja nicht so, dass man nicht davor gewarnt hätte, aber niemand wollte hören!

Jetzt ist es soweit: Die faule Saat des Multi-Kulti-Wahns geht auf und treibt ebenso faule Früchte hervor.

Wenn ich gehässig wäre, würde ich jetzt sagen:
"Eat your own dogfood!"
Tue ich aber nicht, denn so wird das Problem nicht gelöst. Es müssten sich endlich mal die "Linken" und die "Rechten" an einen gemeinsamen Tisch setzen und reden! Dann würden sie merken, dass sie mit vielen Dingen gar nicht SOO unterschiedlicher Meinung sind. Dieses gespaltene Rechts-Links-Denken gehört eh auf den Müllhaufen der Geschichte. Vielmehr sollten sich beide Seiten darauf konzentrieren, die Probleme zu lösen, und zu schauen, wo der Kopf des Fisches sitzt, der schon längere Zeit zu stinken angefangen hat.
(Als kleiner Tipp: in einer großen Stadt, die mit "B" anfängt)

Und im übrigen bin ich der Meinung (nein, nicht dass Karthago zerstört werden muss ;-D ), dass die Offenheit und Toleranz am absoluten Ende angelangt sind, wenn Juden in Deutschland erneut verfolgt werden!

Sowas darf es nicht geben! Packt euch mal an den Kopp!

Gravatar: Jochen Reimar

Und wenn der Islam dann den ganzen "Firlefanz" nicht mehr hätte, wäre es nicht mehr der Islam. Und das wäre nicht nur gut so - das wäre das Allerbeste!!!

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang