Der CEO-Typus “Carsten Schloter” tauchte irgendwann mal zu Beginn der 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts auf.
Von da an wurde es ziemlich unschick, am Geschäftsessen über Mittag, das von da an “Lunch” hiess, eine Flasche Rotwein zu drinken.
Nach dem Apéro und vor dem Digestif.
Mineralwasser wurde zum Symbol für unermüdliche Schaffenskraft und Managererfolg.
Mir ist eigentlich ziemlich egal, ob Herr Schloter die Swisscom zu neuen Ufern geführt hat. Ich vertrete mal die These, wäre ein anderer an seiner Stelle gewesen, wäre der Laden wohl auch nicht im nächsten Sumpf versenkt worden.
Was mich also schon immer mehr interessiert hat, als der sogenannte Erfolg der Spezies der “HSG-Heroen”, ist die Arbeitsatmosphäre, welche solche Typen verbreiten. Die sind nämlich ernsthaft davon überzeugt, sie seien der Massstab aller Dinge.
Weshalb alle anderen auch so sein müssten.
Und deshalb quälen sich sonntagmorgens Tausende auf dem Rennvelo und joggen sie unter der Woche frühmorgens was die Achillesverse aushält.
Obwohl sie lieber eine Runde weiterpennen würden. Oder Sex mit ihrer Frau hätten.
Doch diese drahtigen, allzeit bereiten CEO-Übermenschen geben den Takt vor: Wer immerzu Leistung bringt, ist ein wertvoller Mensch. Für sich und die Gesellschaft.
Und versenken auf ihrem Weg zum leuchtenden Wirtschaftsstar sinnlos Millionen in Fusionen und Restrukturierungen.
Die Familie wird zur Tankstelle, wo man am Wochenende Kraft tanken kann. Um spätabends die ersten Mails der neuen Woche zu checken.
Ihre grösste Schwäche sei die Ungeduld, geben sie in ganzseitigen Interviews in den Sonntagszeitungen zum Besten. Und Schlaf bräuchten sie praktisch keinen.
Dem Menschen Carsten Schloter kann ich nicht gerecht werden, weil ich ihn nie persönlich kennengelernt habe.
Aber der Typus Schloter geht mir schon seit Jahren ganz gehörig auf den Sack.
Beitrag erschien zuerst auf: arlesheimreloaded.ch
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
"....eine Flasche Rotwein zu drinken."
"....was die Achillesverse aushält."
und jetzt raten sie einmal.
nochmal durchgelesen? alles klar!
Komisch, auf Grund Ihrer Rechtschreibkritik habe ich mir die Sache nochmals durchgelesen und frage mich, welche Fehler Sie da meinen. Ich war nur über eine einzige Stelle im Zweifel.
Er ist tot. Schnauze halten, Messmer.
Eine derart tiefe Reaktion auf einen Selbstmord, noch dazu mit Rechtschreibfehlern gespickt, ist mir noch nie untergekommen!
Warum wird hier so etwas veröffentlicht?