Die zornigen weißen Männer: eine linke Begriffshülse

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Auf der letzten Seite der gestrigen „Taz“ wurde wieder einmal ein Journalist, dessen Meinungen den GenossInnen (!) nicht passt, verhohnepipelt. Dabei kam natürlich eine Floskel zum Einsatz, die Linke, FeministInnen, GenderistInnen und SchwulenlobbyistInnen (!!!) gerne verwenden. Ich meine die Begriffshülse „angry white men“, die vom (angeblichen) Fortschritt (angeblich) abgehängten weißen Männer. Zitat: „Eines ist klar – Harald Martenstein schart viele Leser um sich, die überfordert sind von den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre. Jene weißen Männer, die früher das uneingeschränkte Sagen hatten und jetzt zusehends unterdrückt werden von Frauen, Schwulen und irgendwelchen Ausländern.“ Mit anderen Worten sind das alle, die nicht Links sind. Das ist von der „Taz“ nicht nur ironisch gemeint, auch wenn es in der Kolumne „Die Wahrheit“ erschienen ist.

Auf der Titelseite derselben Ausgabe berichtete die „Taz“ über das jüngste Kopftuchurteil des Bundesarbeitsgerichts für evangelische Krankenhäuser. Wieder einmal wurden bildlich die Haube einer Schwester und das Kopftuch einer Muslimin miteinander gleichgesetzt: Stoff ist also gleich Stoff. Man muss schon staunen über so viel Dummheit, die von Semiotik nichts weiß. Eine exklusive Berufs- und Ordenstracht zu vergleichen mit einem religiös-politischen Symbol, das tendenziell die Hälfte einer Gemeinschaft gleichschaltet, von den damit verbundenen Verhaltensvorschriften ganz abgesehen, ist atemberaubend. Die Klägerin sagte denn auch, dass sie neben dem Bekenntnis zum Islam (das dezenter nun mal nicht sein darf...die Betonung liegt auf DARF) zeigen wolle, für Männeraugen nicht verfügbar zu sein, wofür die „Taz“ volles Verständnis zeigte. Ach ja, alle Frauen ohne Kopftuch sind also so etwas wie Nutten.

Unter diesen Umständen ist es fast schon eine Ehre, ein zorniger weißer Mann zu sein, der noch einigermaßen klar denken kann und nicht Dinge miteinander vergleicht, die nicht vergleichbar sind.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Peter Nachus

Die "angry white men"-Phrase ist keine leere Hülse. Sie ist eine Ballung, angefüllt mit Widerwärtigkeiten, Gemeinheiten, Herabwürdigungen, dem Versuch von Häme, Propaganda: mindestens das. Es wäre Sexismus, wäre da nur ein Quäntchen von Fairness, Respekt, Achtung, also das was man Anstand nennt.
Die Ausfälle sollen aber ablenken von der eigenen hilflosen Wut, von dem Bild der "angry white feme", die sich ein Rechtfertigungsgebäude zusammengezimmert hat, unter dessen löchrigen Dach sie Schutz und Rechtfertigung zu finden glaubt, während sie ihre Niederträchtigkeiten absondert.

Das Rechtfertigungs-Konstrukt lautet, je nach Tagesform und Stimmung, etwa so: "DIE Männer haben über Jahrhunderte DIE Frauen unterdrückt und ihnen die ihnen zustehenden Rechte vorenthalten. Nun sollen sie selbst einmal leiden, damit sie spüren, wie es DEN Frauen ergangen ist." So eröffnet man Religionskriege.

Nur IdeologInnen ist argumentativ nicht beizukommen. Sich mit ihren Ausschwitzungen auseinanderzusetzen eröffnete nur ein Forum und gäbe dem Ganzen Gewicht. Sie erwarten ja auch ernsthaft keinen Diskurs. Sie sind zufrieden wenn Sie sich mal freisprechen konnten.

SCHÖN, DASS WIR DRÜBER GESPROCHEN HABEN.

Gravatar: Coyote38

Nun ja: Dass das Recht auf freie Meinungsäußerung, jahrzehntelang tradiertes Rechtsverstndnis oder auch nur die an Fakten orientierte einfache Debatte über einen eigentlich harmlosen Gegenstand regelmäßig ins Souterrain der Sexuologie genötigt wird, ist für die schrullenhaften Epopöen feministischer Genderpossen ja mittlerweile typisch.

Ich habe es mir aus diesem Grund abgewöhnt, mit "Femogendern" zu diskutieren. Man(n) muss die aufgeregten Damen einfach nur reden lassen. In der Regel disqualifizieren sie sich von ganz alleine.

Gravatar: Joachim Datko

Wir können nur hoffen, dass die Zahl der "islamistischen" Kopftuchträgerinnen unter den länger in der Bundesrepublik lebenden Frauen abnimmt.

Unter 18% der in Deutschland geboren Musliminnen tragen das Kopftuch täglich, bei den zugewanderten sind es 25% ( http://www.sueddeutsche.de/politik/studie-ueber-muslime-in-deutschland-glaeubig-und-integriert-1.83256) .

Bei uns haben vor wenigen Jahrzehnten viele ältere Frauen wie selbstverständlich Kopftücher getragen, was niemanden gestört hatte.

Wir sollten die Entwicklung aber sorgfältig beobachten. Mir ist besonders wichtig die allgemeine Bildung zu heben, sie rettet uns vor dem Zugriff der Religionen auf die Gesellschaft.

Bei den r.-k. "Pinguinen" gibt es kaum noch Nachwuchs, deren Zahl geht massiv zurück.
Hier nur die Gesamtzahlen von r.-k. Ordensleuten in Deutschland:
2012: 23.975
2013: 22.476
Das entspricht einem Rückgang von über 6% in einem Jahr.

Ich bin gerne bereit ausführlich zur fortschreitenden Befreiung der Gesellschaft aus religiösen Zwängen Stellung zu nehmen.

Gravatar: Adorján Kovács

Ich halte Ihnen zugute, dass Sie über die erheblichen Unterschiede zwischen den Religionen nicht Bescheid wissen. Sie scheren alles über einen Kamm. Das ist ein Fehler.

Gravatar: Alice Sturmgeschütz

Feminazies und ihre Clique dürfen eben einfach alles, besonders in Deutschland ... TäterInnen - Opfer - Perversion, Diskriminierung, Denunziation, Zersetzung, anhaltenden Missbrauch der Medien, der Justiz, der Politik etc.pp.

Gravatar: Joachim Datko

Durchaus vergleichbar!

Zitat: "Wieder einmal wurden bildlich die Haube einer Schwester und das Kopftuch einer Muslimin miteinander gleichgesetzt: Stoff ist also gleich Stoff. Man muss schon staunen über so viel Dummheit, die von Semiotik nichts weiß. Eine exklusive Berufs- und Ordenstracht zu vergleichen mit einem religiös-politischen Symbol, [...]"

Wir haben die christlichen Schwestern früher Pinguine genannt, sie trugen Röcke bis zu den Knöcheln. Das System dahinter ist dasselbe wie bei den Kopftüchern im Islam. Es geht um eine Gefängniskleidung, um ein geistiges Gefängnis.

Heute kann man über solche "Verpackungen" von Menschen nur den Kopf schütteln:
http://polpix.sueddeutsche.com/bild/1.1433271.1355246541/860x860/nachwuchsmangel-kloestern.jpg

Es gibt kaum noch junge Frauen die so etwas anziehen, die "Pinguine" sterben aus.

Den Frauen sei nur angeraten sich von den strenggläubigen Männern der abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam nicht für dumm verkaufen zu lassen. Wir haben den Humanismus, es zählt der einzelne Mensch und nicht etwa irgendwelche Vorgaben von anachronistischen Religionen.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

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