Die Wohlstandsvernichter sind am Werk – Covid-19 macht´s möglich

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das aus fünf Bereichen besteht. Drei davon sind profitabel, zwei machen hingegen Verluste. Was sollte das Management in diesem Fall sinnvollerweise tun?

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Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das aus fünf Bereichen besteht. Drei davon sind profitabel, zwei machen hingegen Verluste. Was sollte das Management in diesem Fall sinnvollerweise tun?

Für einen kurzen Zeitraum kann es eine gute Entscheidung sein, alles so zu belassen, wie es ist. Diese Vorgehensweise ist natürlich nur dann richtig, wenn es gute Gründe zu der Annahme gibt, dass die Verlustbringer gewissermaßen automatisch wieder profitabel werden.

Genau das ist bei den meisten Unternehmen der Fall, die nur von den politischen Reaktionen auf die Covid-19-Pandemie betroffen sind. Ihnen sollte also geholfen werden. In allen anderen Fällen müssen Anpassungen vorgenommen werden, von kleineren Restrukturierungen bis hin zu Betriebsschließungen.

Das ist notwendig, weil eine dauerhafte unternehmensinterne „Subventionierung“ der Verlustbringer zu einer gefährlichen Schwächung des Gesamtunternehmens führen würde.

Diese Schwächung besteht nicht nur in dauerhaft geringeren Gewinnen des Gesamtunternehmens. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass das Unternehmen unter diesen Umständen weniger Mittel für Investitionen hat, also systematisch weniger investieren kann.

Je länger auf diesem Weg fortgeschritten wird, desto mehr wird das Unternehmen gegenüber Konkurrenten zurückfallen, die ihr Kapital effizienter einsetzen – bis hin zum drohenden Bankrott, der unweigerlich am Ende dieses Weges steht.

Diese Zusammenhänge gelten nicht nur für einzelne Unternehmen, sondern auch auf gesamtwirtschaftlicher Ebene, also für ganze Länder. Deshalb verdeutlicht dieses Beispiel auch die volkswirtschaftliche Fehlsteuerung, die durch eine Wirtschafts- und Geldpolitik entsteht, deren Ziel es ist, den Fortbestand maroder Banken, Großunternehmen und Staaten um jeden Preis zu sichern.

Politik nutzt die Gunst der Stunde zum gigantischen Ausbau der Staatsschulden

Dieses Vorgehen scheint auch der geld- und staatsschuldenpolitische Fahrplan für die aktuelle Krise zu sein. Dies zeigen die inzwischen eingeleiteten staatlichen Maßnahmen, mit denen die verheerenden Folgen der staatlich verordneten Stilllegung der Weltwirtschaft gemildert werden sollen.

Auch ihre gigantische Größenordnung und die Geschwindigkeit, mit der diese Maßnahmen beschlossen wurden, passen perfekt zu meiner obigen kurzen Einführung. Das Motto der staatsgläubigen Schuldenkrisen-Manager lautet: Je schneller und größer, desto besser.

Die Spekulationsblasen- und Krisenspirale, in die sich unsere Politiker in symbiotischer Eintracht mit ihren Zentralbankbürokraten begeben haben, soll sich also weiterdrehen. Deshalb wird – wie schon während der Finanzkrise des Jahres 2008 – die Staatsverschuldung auch jetzt wieder weltweit einen gewaltigen Sprung nach oben machen.

Erste Schätzungen für Deutschland kommen jetzt schon auf einen Anstieg der offiziellen Staatsverschuldung von derzeit rund 60% des Bruttoinlandsprodukts auf 80% oder 90%. Die bisher beschlossenen staatlichen Hilfsmaßnahmen werden mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 750 Milliarden Euro angegeben. Um sie zu finanzieren, wurde ein Nachtragshaushalt mit einer Neuverschuldung von 156 Milliarden Euro beschlossen. Doch das ist erst der Anfang.

Günstlingswirtschaft: Kuchen für die Großen, Krümel für den Rest

Wieder einmal werden die in schweren Zeiten entstehenden Verluste auf die Allgemeinheit abgewälzt, während die Gewinne guter Jahre an Aktionäre und Manager verteilt werden. Wer in einem solchen Anreizsystem vorausschauend agiert, Risiken minimiert und Vorsorge trifft, ist letztlich der Dumme. Stattdessen lohnt es sich für Großunternehmen, möglichst hohe Risiken einzugehen, da man die Gewinne einstreichen kann, aber nicht für Verluste geradestehen muss.

In den USA gibt es für dieses Wirtschaftssystem einen treffenden Begriff: crony capitalism, also Günstlingswirtschaft. Im Unterschied zu einer auf Wettbewerb basierenden Marktwirtschaft hängt der unternehmerische Erfolg in einer Günstlingswirtschaft nicht von klugen unternehmerischen Analysen und Entscheidungen ab, sondern vor allem von der Fähigkeit, sich die Macht der Regierung oder ihrer Zentralbank zunutze zu machen. Wie immer sind es auch jetzt wieder Großbanken und Großunternehmen, die geschickt ihren Einfluss auf die Politik zu nutzen wissen. Sie sorgen dafür, dass vor allem ihre Interessen bei der konkreten Ausgestaltung von Rettungsprogrammen berücksichtigt werden: Kuchen für die Großen, Krümel für den Rest.

Gold und Goldminenaktien sollten Sie haben

Die geld- und staatsschuldenpolitischen Rahmenbedingungen sind schon seit rund 20 Jahren sehr bullish für Gold. Deshalb haben Anleger mit Gold seit dem Jahr 2000 bis heute besser abgeschnitten als mit dem S&P 500. Das wissen viele Anleger zwar nicht, aber es ist eine Tatsache.

Jetzt haben sich diese Rahmenbedingungen für Gold noch einmal ganz erheblich verbessert. Deshalb ist der Goldpreis in Euro gemessen bereits auf neue Allzeithochs gestiegen. Das zeigt Ihnen, dass die längst laufende Goldhausse jetzt am Beginn ihrer zweiten Phase steht, die gewöhnlich auch die längste und stärkste ist. Von der dritten Phase, in der es zu extremen spekulativen Übertreibungen kommt, sind wir noch weit entfernt.

Goldpreis pro Unze in Euro, 2000 bis 2020

Wie Sie hier sehen, ist der Goldpreis seit der Einführung des Euro erheblich gestiegen, von unter 300 € pro Unze auf 1.600 €. Völlig zu Recht könnte man auch sagen, dass der Euro entsprechend stark gefallen ist. Jetzt deutet alles auf eine Fortsetzung dieses Trends.

Quelle: StockCharts.com

Zum Autor:

Claus Vogt ist zusammen mit Roland Leuschel Autor des gerade erschienenen Buchs „Die Wohlstandsvernichter - Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“ (261 Seiten, 19,99 €, ISBN 978-3-89879-896-9, FinanzBuch Verlag ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH ) und Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und erfolgreichen Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“ (www.krisensicherinvestieren.com). Dieser Wegweiser schützt und vermehrt das Kapital seiner Leser mit konkreten Investments und wertvollem Hintergrundwissen abseits des Mainstreams.



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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Die sagen sich einfach, wenn schon pleite, dann richtig, denn anschließend machen sie sich rundumversorgt aus dem Staub, denn sie wollten ja nur das Beste, was ihnen leider nicht beschieden war, aber als Begründung herhalten muß für das eigene Versagen und das betrifft nahezu jede Handlung der letzten 15 Jahre.

Gravatar: karlheinz gampe

Den Begriff Crony Capitalism (Günstlingswirtschaft) kann man auch mit Klientelwirtschaft oder einfach Filz übersetzen. Roter Filz hat sich unter der Herrschaft der Bilderbergerin und Stasi IM Merkel wie Mehltau über die Republik gelegt. Die alten Parteien agieren wie ein Feind im eigenem Land. Sie pressen dem Bürger, dem Souverän immer mehr ab. Wer wählt eigentlich so ein rotes Pack ? *** *** *** *** *** *** *** *** *** Die BRD ist zur Pfründe einer kriminellen rotgrünen Clique geworden, welche sich ungeniert am Steuergeld der Bürger bedient. Eine Kriminelle Merkel und die kriminellen Ackermänner. Victory ! *** *** *** *** ***

Gravatar: Werner Hill

Die Vernichter des deutschen Wohlstands sind leider nicht erst seit Corona am Werk.
Ich denke da u.a. an die vorzeitige Schließung der AKW (= teurer Strom), die schleichende Enteignung der Sparer durch die 0-Zinspolitik der EZB, unsere auf fast 1 Bio. gestiegenen und abschreibungsbedürftigen Taget-2-Forderungen, die Kosten der - weit über das Asylrecht hinausgehenden - Immigration, die für jeden einzelnen und für die Industrie teure CO2-Hysterie ..
.. und nun auch noch die durch Fehlinformationen und Panikmache gerechtfertigten Schäden durch den Lockdown.
Wie erfolgreich die Vernichter des deutschen Wohlstands waren und sind, zeigen einige Zahlen:
Staatsverschuldung pro Kopf 1990 € 8500 und 2019
€ 22900. Dazu kommen 2020 noch € 12000 (ges.1 Bio.) für Maßnahmen gegen die Krise und 1600 € falls wir
135 Mrd. für den Merkel-Macron-Fond "spenden".
Da wird das Gold wohl bei den "Großen" (besonders denen im Ausland) bleiben und dem "Rest" bleiben nichteinmal Krümel sondern nur Schulden ..

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