Die Wohlstandsvernichter: EZB feiert 25-jähriges Jubiläum

Das vorrangige Ziel der Politik der Europäischen Zentralbank heißt schon lange nicht mehr Geldwertstabilität, sondern Erhalt der Währungsunion.

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Liebe Leser, völlig zu Recht verweist man bei der Europäischen Union nicht nur in Sonntagsreden, sondern auch an prominenter Stelle auf der Homepage auf den friedenstiftenden Erfolg des europäischen Einigungsprozesses, der 1951 mit der Montanunion begann.

Durch die Einführung der politisch überehrgeizigen und ökonomisch nicht durchdachten Europäischen Währungsunion hingegen wurden diese großen Erfolge ganz ohne Not aufs Spiel gesetzt.

Erhalt des Euros statt Geldwertstabilität

Das vorrangige Ziel der Politik der Europäischen Zentralbank heißt schon lange nicht mehr Geldwertstabilität, sondern Erhalt der Währungsunion. Das ist inzwischen offensichtlich. Ganz in diesem Sinne sprach die aktuelle EZB-Präsidentin Christine Lagarde 2010 die bezeichnenden Worte: „Wir mussten die Verträge brechen, um den Euro zu retten.“

Diese Aussage lässt an Klarheit und zynischer Herrschaftsarroganz nichts zu wünschen übrig. Aus Lagardes Sicht gelten Verträge und Gesetze wohl nur für das gemeine Volk. Mit dem Prinzip von Rechtsstaatlichkeit ist ihr Credo nicht zu vereinbaren. Jetzt hat sie das mächtigste Amt der EU inne.

Geldpolitische Umverteilung

Mit der jahrelangen Nullzinspolitik und dem laut Vertragstext verbotenen Kauf von Staatsanleihen in Billionenhöhe hat die EZB eine skandalöse geldpolitische Umverteilung in Gang gesetzt: von unten nach oben, von Jung zu Alt und von Nordeuropa nach Südeuropa. Das sind die Ursachen der weitverbreiteten Unzufriedenheit, die in großen Teilen der Bevölkerung Europas vorhanden ist.

An dieser Stelle möchten wir Sie auf eine weitere große Fehlentwicklung aufmerksam machen, bei der die Europäische Währungsunion eine entscheidende Rolle spielt: die sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit in zahlreichen EU-Ländern. In Spanien beträgt sie 29,5%, in Griechenland 24,2%, in Italien 22,3% und in Frankreich 17,9%. Wie Sie anhand dieser Zahlen sehen, ist ausgerechnet die Jugend einer der Hauptleidtragenden der Währungsunion.

EZB sorgt für steigende Staatsverschuldung

Die Europäischen Währungsunion wäre ohne die verantwortungslose Geldpolitik der EZB wahrscheinlich schon während der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 auseinandergebrochen, spätestens jedoch im Lauf der Euro-Schuldenkrise von 2010 bis 2012, die neben Griechenland auch Spanien, Portugal, Irland, Zypern und Italien betraf.

Durch immense Staatsanleihenkäufe der EZB, die dem Wortlaut der Verträge folgend eigentlich verboten sind, wurde der Zusammenbruch der Währungsunion zunächst verhindert, auf längere Sicht aber nur hinausgezögert. Denn gelöst wurden die Probleme, allen voran die großen Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Volkswirtschaften, durch diese Maßnahmen nicht. Ganz im Gegenteil haben sie die Voraussetzung für weiter steigende Schuldenstände geschaffen und für ein Ausbleiben der notwendigen realwirtschaftlichen und fiskalpolitischen Anpassungsprozesse der hoch verschuldeten Staaten gesorgt.

Staatsschuldenkrise nur eine Frage der Zeit

Vor diesem Hintergrund sieht Europa düsteren Zeiten entgegen. Deutschland ist bereits in einer Rezession, die USA ebenfalls, wie unsere Modelle zeigen. Da Rezessionen immer zu fallenden Steuereinnahmen und stark steigenden Staatsausgaben führen, wird die nächste Staatsschuldenkrise nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Stellen Sie sich darauf ein, bereiten Sie sich vor. Die EZB wird ihrem Motto „Whatever it takes“ treu bleiben. Weitere Teuerungswellen werden die Folge sein. Schützen Sie ihr Vermögen mit Edelmetallen und Minenaktien. Welche Gold- und Silberminenaktien gerade für konservative Anleger besonders attraktiv sind, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.

Ihr  

Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren

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Claus Vogt, der ausgewiesene Finanzmarktexperte, ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und erfolgreichen Börsenbriefs Krisensicher Investieren

2004 schrieb er ebenfalls zusammen mit Roland Leuschel das Buch „Das Greenspan Dossier“ und 2009 „Die Inflationsfalle“. 2018 erschien „Bitcoin & Co. Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“ und 2019 ihr hochaktuelles neues Buch: „Die Wohlstandsvernichter - Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“. Erhältlich im Buchhandel oder auf www.krisensicherinvestieren.com. Mehr zu Claus Vogt finden Sie hier.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: asisi1

Hätten wir hier eine funktionierende Demokratie, sowie Rechtsstaatlichkeit, dann würden die im Knast feiern!
Es sind Verbrecher und Betrüger und der Michel muss für ihre kriminellen Geschäfte haften!

Gravatar: Michael

Ja, die EZB feiert sich selber - für die Bürger gibt es nichts zu feiern.
Wir sind durch die EZB-Geldpolitik spürbar ärmer geworden.

Gravatar: Werner Hill

Leider alles schrecklich richtig! Und um den € zu retten, Europa-Süd vor Staatsbankrotten zu bewahren und den Zerfall der EU zu verhindern, wurde von der EZB auch gegen besseres Wissenund viel zu lange, eine völlig destruktive 0-Zins-Politik gefahren.

Warum nicht einfach den € verlassen?

In den EZB-Verträgen ist die Möglichkeit eines Austritts gar nicht erst vorgesehen. Auch würden das die wahren Herrscher Deutschlands nicht zulassen. Und - last, but not least - käme uns der Austritt sehr teuer: die deutsche Bundesbank hat etwa 1100 Milliarden Target2-Forderungen über die EZB vor allem an E.-Süd-Staaten (da haben einfach andere EU-Staaten bei uns anschreiben lassen). D.h. - wenn D. austritt und aufwertet, würden die Schuldnerwährungen massiv abwerten und unsere Forderungen wären fast nichts mehr wert. Trostreich dabei allerdings, daß diese Forderungen nur auf dem Papier stehen und - realistisch gesehen - sowieso uneinbringlich sind.

M.a.W.: wir sitzen in der Falle und Anlagen in Gold oder Silber sind bestimmt nicht verkehrt!

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