Die Wertschätzung der Freiheit

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Wie es die Deutschen mit der Freiheit halten – Die jährliche Ermittlung durch das John-Stuart-Mill-Institut für Freiheitsforschung

Für Freiheit sind alle. Aber wollen alle die auch wirklich haben? An sich ja, aber wer schon lange in politischer, bürgerlicher, wirtschaftlicher Freiheit lebt, dem ist das Sehnen danach doch ziemlich vergangen. Er hat sie. Er nimmt sie wahr als selbstverständlich. Er sehnt sich nach Freiheit erst wieder dann, wenn er sie verloren hat. Aus dem Lauf der Geschichte ist zu sehen: Menschen, die Freiheit wollten, haben sie sich stets erkämpfen müssen. Aber errungene Freiheit ist stets bedroht, kann immer auch wieder verloren gehen. Daher muss, wer sie bewahren will, stets bereit sein, sie zu verteidigen. Doch zu viele, die Freiheit schon lange genießen, sind sich dessen nicht mehr bewusst. Leider auch in Deutschland. Oder gerade in Deutschland. Hier hat die Freiheit nicht jenen Stellenwert, den sie haben sollte. Denn wenn es um die Entscheidung zwischen mehr Sicherheit, Gleichheit und Gerechtigkeit zu Lasten der Freiheit geht, zieht eine Mehrheit Sicherheit, Gleichheit und Gerechtigkeit der Freiheit vor. Das zeigt auch die jüngste Erhebung über die Haltung zur Freiheit in der deutschen Bevölkerung.  Weiterlesen

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: qed

Gut gebrüllt, Löwe!

"Wen kratzt da schon das bisschen Freiheit, dass man im Zuge von “mehr Sicherheit” einbüßt?"

Das 'mehr Sicherheit' ist das Stichwort, "denn siehe, auch das ist nur scheinbar", wie der Altvordere Kaffka treffend erkannte.
Die Sicherheiten des 'Tausendjährigen Reiches' endeten bekannt und sie tun es auch in Zukunft:
"Berliner Polizei ermittelt nur bei Aussicht auf Erfolg" schlagzeilte man hier
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/personalnot-berliner-polizei-ermittelt-nur-bei-aussicht-auf-erfolg,10809148,28147862.html
und am Beispiel Rotherham
http://www.freiewelt.net/nachricht/rotherham-bande-profitierte-von-multikulti-ideologie-10040779/
können wir leicht ermessen, wie's denn so bestellt ist mit der relativen 'Sicherheit'. Die lange Reise ins exotisch- wilde England brauchen wir übrigens nicht anzutreten:
http://m.bild.de/regional/bremen/diebstahl/klau-handy-schickt-fotos-dieben-38136956,variante=M,wantedContextId=16292312.bildMobile.html

Wir sehen also leicht, daß der Staat aus völlig opportunistschen Gründen die Sicherheitsgarantie für seine Bürger (für nichts anderes bezahlen wir schließlich die horrenden Steuern!) nach Belieben wegwirft. Was die 'Sicherheit' der Alterversorgung anbelangt, machen Sie sich hoffentlich keine Illusionen bei dem derzeitigen Hassard der EZB und die errungene große 'Befreiung der Frau' ist hier trefflich dargestellt:
http://sciencefiles.org/2014/10/11/freiheitsverlierer/
und schon wieder sollen wir in Kriege ziehen, die uns eigentlich nichts angehen:

http://www.freiewelt.net/nachricht/gruene-fordern-bundeswehr-einsatz-gegen-is-10044424/

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/osze-mission-bundeswehr-vor-ukraine-einsatz-13188492.html

Kurzum: Wir sind mal wieder einer Schimäre aufgesessen.
Natürlich ist es sehr lästig, für alles und jedes eine Flinte präsentieren zu müssen.
Es hat aber unbestritten enorme Vorteile.
Zum Beispiel ergibt sich Respekt vor dem Individuum 'Bürger' angesichts der Mündung einer Kalaschnikow wie von selbst...

Gravatar: Klaus Peter Krause

Eine gute Ergänzung, Herr Schneider. Vielen Dank.

Gravatar: Andreas Schneider

Ich weiß nicht so recht, wie ich die Definition von "Freiheit" im Sinne des John-Stuart-Mill-Instituts wahrzunehmen habe. Ebenso geht es wohl bei einer jeden Person, die ihre Vorstellung von Freiheit recht individuell betrachten mag.

Am "Stellenwert", den Sie hier anführen, Herr Dr. Krause, trägt aber (einmal mehr) unsere Medienwelt einen entscheidenden Anteil: wo das Publikum tagtäglich mit Horrormeldungen von Bombenanschlägen, "Terror"gefahren und Bürgerkriegen konfrontiert wird, gewinnt die Meldung über einen herrenlosen Koffer auf einem Flughafen oder Bahnhof eine völlig andere Gewichtung, hinter der die (berechtigte, wie ich finde) Frage nach einer konkreten Gefährdung (wie viele Anschläge waren tatsächlich nachvollziehbar?) in den Hintergrund tritt.

Dass dahinter Marginalien wie z. B. PC-korrekte Maulkörbe in Internetforen als weniger bedeutsam registriert werden, ist irgendwie nachvollziehbar, zumal ja gerade gegenteilige Meinungen keine Plattform mehr finden.

Nicht ganz unabhängig vom Grundthema des Beitrags: niemand kann die Ereignisse herbei wünschen, wie unsere Eltern- und Großelterngeneration sie zu Kriegs- und Aufbauzeiten durchlitten haben. Ebenso (meine Wahrnehmung als Kind der frühen 60er Jahre) ist der Kalte Krieg sicherlich kein Highlight der Menschheitsgeschichte. Aber während ich noch knappe 30 Lebensjahre in einer Tiefstflugübungszone der NATO nahe einer Radarstation eines der beiden Abwehrgürtel erleben durfte, kocht heutzutage die Volksseele wegen der "Gefährdung" auf, die vor einigen Monaten im Sauerland zum Absturz eines Flugzeugs nach einer Kollision während einer Übung führte: was dereinst trauriger Alltag war, ist heute "unverantwortlicher Leichtsinn" o. a. m.

Wen kratzt da schon das bisschen Freiheit, dass man im Zuge von "mehr Sicherheit" einbüßt?

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