Die vier Pferdefüße des politischen Dämmungswahns

Zerstörung von Architektur und Stadtbildern - Verlust von Heimat - Energetische und bauphysikalische Problematiken - Erhebliche gesundheitliche Risiken - Für die Bürger kostspielig und eine Industrie, die prima davon lebt - Von der Freude, den ganzen Stuss nicht erzählen zu müssen - Wie man sich der Dämmpflicht entziehen kann - Die einzige Partei, die die EnEV ersatzlos streichen will – Die staatliche Bevormundung beenden

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Heizkosten sparen ist richtig. Strom sparen ist richtig. Jegliche Energie sparen ist richtig. Sparen ist überhaupt richtig. Auch Geld sparen, um sich dann vom Ersparten etwas leisten zu können: ein Auto, ein Haus, eine Reise. Aber sollen wir uns das Sparen vorschreiben lassen? Vom Staat? Von ausgeflippten, weil ideologieverblendeten und regulierungssüchtigen Politikern? Nein, das wollen wir nicht, das wollen wir partout nicht. Wer, wann, was und wieviel spart, darüber muss jeder in freier Entscheidung selbst befinden. Staatlicher Zwang ist hier völlig fehl am Platz, ist eine unverschämte Anmaßung. Nicht anders zu beurteilen sind die staatlichen Zwangsmaßnahmen zur Wärmedämmung, um, wenn es kalt ist, weniger heizen zu müssen.

Eigenständigkeit der Bürger? Nicht gewollt

Diese Maßnahmen gelten gerade auch für private Häuser. Ich selbst aber will nicht dämmen, jedenfalls nicht dämmen müssen. Und wenn mir das Heizen zu teuer wird, dann heize ich weniger und ziehe mich wärmer an. Oder ich dämme schließlich doch. Aber freiwillig. Ob ich mir zu teures Heizen leiste, ist mein Privatvergnügen. Auch Dämmen soll mein Privatvergnügen sein. Und bleiben. Ob ich entweder teuer heize oder aber heizkostensparend dämme, geht keinen etwas an. Schon gar nicht den Staat und seine Politiker. Das schert die aber nicht. Eigenständigkeit der Bürger, Selbstverantwortung, Subsidiarität, Bürgerwille? Nicht gewollt. Wo kämen wir mit so etwas hin. Das habe ich vor fünf Jahren geschrieben (siehe hier). Es schert diese Politiker aber immer noch nicht. Im Gegenteil sie treiben’s immer schlimmer. Bitte hier weiterlese

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Klaus Peter Krause

@Hans-Peter Klein:
Sie fragen: "WOFÜR stehen Sie in Sachen Strom, Wärme, Mobilität? Machen Sie sich doch auch mal: angreifbar."

Ich antworte: Für Freiheit. Und verweise auf diese Sätze in meiner Einleitung. "Aber sollen wir uns das Sparen vorschreiben lassen? Vom Staat? Von ausgeflippten, weil ideologieverblendeten und regulierungssüchtigen Politikern?" Sie, Herr Klein, sind "im Grundsatz FÜR die Energiewende, ich bin entschieden DAGEGEN, nicht nur im Grundsatz. Das wird Ihnen angreifbar genug sein. Nur zu.

Gravatar: Werner N.

@ harald44. Es war einer der Denkfehler der "Rationalisten", dass sie glaubten, durch Sonneneinstrahlung würden die Gebäude beheizt. Bei Ringsum–Glaswänden an Hochhäusern machen aber die Kosten für sommerliche Klimatisierung die winterlichen Einsparungen an Heizkosten mehr als wett, abgesehen von den gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Da gibt es Untersuchungen.

Etwas Anderes ist es bei niederen Wohnbauten. Hier würde ich zustimmen, dass man die Südseite öffnen kann, sofern die anderen 2-3 Seiten gut gedämmt sind. Zu bedenken ist aber, dass dies nur optimal funktioniert, wenn auch genügend Speichermasse vorhanden ist und die fehlt eben bei heute üblichen Leichtbau–Wänden und schwimmenden Estrichen im Inneren. Da die Sonne in unseren oder gar nördlicheren Breitengraden im Winter nicht so üppig scheint, dürfte sich die winterliche Gesamtbilanz an Wärmeabfluss und -einstrahlung hier in Etwa die Waage halten. Wie gesagt, bei 1- und 2-geschossigen Wohnbauten können Glaswände auf der Südseite angenehm sein, schon weil man in den Übergangszeiten die Heizung herunter- oder abschalten kann. Bei mehrgeschossigen Wohnbauten verdecken meist Balkone die Glaswände auf der Südseite, sodass sich die Wärme–Einstrahlung in Grenzen hält. Das soll nicht gegen eine Öffnung vor Wohnräumen sprechen.

Korrekterweise muss man auch sagen, dass die Herstellung von Kunststoff–Dämmplatten erhebliche Ölmengen verschlingt. Ob sich da bei der Industrie etwas besserte, weiß ich nicht. Ich bleibe aber dabei, dass eine vernünftige Wärmedämmung schon wegen der Abgasmengen buchstäblich notwendig ist. Ob die EnEV zu viel verlangt, kann man diskutieren. Das Problem scheint mir eher bei den Planern zu liegen, die dann ihren `Mies` nicht mehr kopieren können.

Gravatar: Werner N.

@ Hans-Peter Klein. Ihren Punkten stimme ich insgesamt zu, besonders Ihrer Ergänzung der Ressourcen–Einsparung. Man könnte noch gesundheitliche Aspekte anführen, etwa wenn bei schlecht gedämmten Wänden oder Decken durch den Feuchtigkeitsniederschlag Schimmelpilz entsteht. Das bürgerliche Gesetzbuch ist da jedenfalls eindeutig und spricht dann Schadenersatz, Miet- oder Kostenminderungen zu. Keinem privaten oder kommunalen Bauherren bzw. Investor ist anzuraten, an der Wärmedämmung zu sparen, auch wenn die Heizkosten derzeit niedrig sind. Zudem kann es einen späteren Verkauf erschweren oder zunichte machen. Zu bedenken ist nur noch das Wie, Wo und Wie viel sowie die Zeitspanne der Mehrkosten–Amortisierung.

Gravatar: harald44

@ Werner N. vom 23.07.2016:
Zitat: "Wärmedämmung ist grundsätzlich vorteilhaft." Diese Aussage gilt ohne jede Einschränkung für den Wärmedämmplattenhersteller sowie für den Handwerksbetrieb, der diese an die Hauswand pappt.
Für den Hausbesitzer wiederum ist diese Aussage so gut wie nie nachweisbar, weil durch die Dämmung zwar der Wärmeverlust durch die Hauswände reduziert wird, aber andererseits auch die Sonne - gerade die Wintersonne - daran gehindert wird das gedämmte Haus durch die Sonneneinstrahlung wiederum aufzuwärmen.
Welcher Effekt nun stärker ist, das läßt sich auch aus der Heizkostenverbrauchsrechnung praktisch nicht ermitteln, da jedes Jahr witterungsmäßig anders verläuft als das vorangegangene, und das ist das einzige, was sich mit Sicherheit sagen läßt.
Daher dürfte in Abhängigkeit von der Lage des Hauses es nur sinnvoll sein, die Nordwest - Nord - Nordosthälfte zu dämmen, wodurch man die von Südost über Süden und Südwesten einstrahlende Sonne nicht daran hindert ihre Strahlungswärme an das Haus abzugeben.
Das ist physikalisch sinnvoll, aber seltsamereweise sieht man kaum oder gar keine teilgedämmten Häuser.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Es gibt leider keine einfachen Antworten auf schwierige Fragen.
Ich bin auch gegen Vorschriften bis ins Detail und das Abwürgen von Eigeninitiative, gegen lähmende Bürokratie und trotzdem: Im Grundsatz FÜR die Energiewende und auf der Suche nach Mitstreitern, die sich FÜR etwas einsetzen.

Sie funktionieren gedanklich eine Detailfrage zu einer Grundsatzfrage zur Energiewende um:
Diese soll ja wohl, so Ihre Absicht, insgesamt in Frage gestellt werden hier im vor-politischen Raum, darauf wollen Sie doch hinaus?

Grundsätzlich ist aber Energiesparen richtig und vernünftig. In bester Absicht und Ausführung durchgeführt, hilft es die Umweltbelastung zu verringern, Kosten zu sparen, die Reichweite begrenzter Ressourcen zu strecken, politische Entscheidungsspielräume in Zukunft zu vergrößern.

Was verbauen wir uns durch Energieeffizienz etwa im europäischen, im globalen Vergleich?
Über das richtige WIE sollten Fachleute entscheiden, wenn politische Einigkeit, zumindest Mehrheit (> 51%) besteht.

Da Sie grundsätzlich gegen alles sind was die Energiewende betrifft, interessiert Sie nicht die schwierige Suche nach Lösungen, das liest man aus Ihren Beiträgen immer wieder heraus.

Sie akzeptieren keine Lernkurven, es geht Ihnen ums Grundsätzliche, da sind Detailfragen uninteressant und dazu gehört z.B. die Wärmedämmung.

Selbst Fehlerfreundlichkeit bei komplexen, zeitintensiven Prozessen werden Sie, hier im vorpolitischen Raum, umbiegen ins Negative und in Endlos-Filibustiererei.

"Ich will jederzeit machen was ich will und wie ich will", ist das etwa die zeitgemäße eierlegende Wollmilchsau, das/Ihr (neo-) liberales Credo gegen lästige, aber dringende Gegenwartsfragen ?

Ich vermisse Ihrerseits:
WOFÜR stehen Sie in Sachen Strom, Wärme, Mobilität ?
Machen Sie sich doch auch mal: angreifbar.


MfG, HPK

Gravatar: Werner N.

Man muss hier unterscheiden zwischen Alt- und Neubauten, zwischen Privatbau und öffentlichen Gebäuden oder Miethäusern. Bei denkmalgeschützten Gebäuden treten weitere, bislang kaum gelöste Probleme auf.

Wärmedämmung ist grundsätzlich vorteilhaft (Umweltverschmutzung, Bauschäden, Behaglichkeit u.A.), weshalb das BRD–Baurecht heute bei Neubauten Mindestwerte mit rechnerischem Nachweis vorschreibt. Komplizierter wird es bei bestehenden Bauten. Das nachträgliche Anbringen von Dämmplatten und Kunststoff–Putzen ist zwar die verbreitete, kostengünstige Variante, aber keine ideale Lösung. Auch führt es zu optischen Beeinträchtigungen, etwa wenn in Nord–Deutschland ganze Regionen neuer und alter Fachwerkhäuser mit "Dämmputzen" zugeklatscht werden. Bei Miethäusern wurde vorerst die Wahl gelassen. Hier zahlt der Mieter einen Teil nachträglicher Dämmung oder weiterhin höhere Heizkosten.

Die Misere entstand aus der Missachtung dieser bautechnischen Seite während der Nachkriegszeit durch die Fachleute. Wegen des unterschiedlichen Klimas kann es hier nur nationale Vorschriften geben; eine einheitliche europäische Lösung aus Brüssel wäre so falsch wie bei Bananenkrümmungen oder Wasserhähnen.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

"Ob ich entweder teuer heize oder aber heizkostensparend dämme, geht keinen etwas an." Diese Aussage ist falsch. Richtig müßte sie lauten: "Ob ich entweder teuer heize oder aber noch teurer dämme, geht keinen etwas an." Die Begründung folgt im Artikel mit der Feststellung, daß gedämmte Gebäude nur in Ausnahmefällen weniger Heizenrgie brauchen als ungedämmte. Die Ausgaben für die Dämmung sind also reine Geldverschwendung.

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