Die Uhr tickt

Eltern sollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen – Schäuble mag erleichtert aufatmen, weil den Erziehungsberechtigten Zeit wichtiger als Geld ist. Aber in diesem Fall ist Zeit eben Geld.

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Der 8. Familienbericht steht unter dem Titel „Zeit für Familie“ – gleichzeitig zielen die Empfehlungen der Expertenkommission darauf ab, weniger gemeinsame Zeit für Eltern und Kinder zu ermöglichen. Wieder mal eine Chance vertan.

Fast perfide ist die Aussage, die als Quintessenz vorangestellt wird: Familien würden sich eher mehr Zeit, als mehr Geld wünschen. Das Aufatmen von Wolfgang Schäuble kann ich fast hören. Ja sicher, wer will nicht mehr Zeit mit den Kindern verbringen? Fragt sich nur, wer mir den Lohnausfall für die Stunde auf dem Spielplatz ausgleicht, denn jede Stunde, die wir Eltern weniger am Arbeitsplatz sitzen, bedeutet für die Familie einen Verdienstausfall. Zeit ist eben doch Geld. Es ist schon fast eine Binsenweisheit in einer Gesellschaft, die ständig an der Optimierung ihrer Produktionsprozesse arbeitet. Wenn wir den Familien also tatsächlich mehr Zeit mit den Kindern verschaffen wollen, dann müssen wir den Einkommensausfall, der sich dadurch ergibt, ausgleichen. Davon fehlt im Bericht jede Spur und dazu auch noch der Wille.

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