Die Traumata-Überwindung

Die Deutschen sind nicht für ihre Herzlichkeit bekannt. Das Fremde wird lange und misstrauisch beäugt. In der Eifel reimt sich „Last“ auf Gast“ und statt Gästezimmer schreibt man „Fremdenzimmer“.

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Vor über einem Jahr ereignet sich ein Wunder. Die Bundeskanzlerin fordert die gestrandeten Flüchtlinge zwischen Griechenland und dem wiederauferstandenen Österreich-Ungarn auf, nach Deutschland zu kommen. Statt zu murren, schreiben Merkels deutsche Untertanen auf hässlichen Plakaten mit großen Lettern: Refugees Welcome! und verteilen Plüschtiere.

 

Hat die Welt die Deutschen falsch eingeschätzt? Sind die Deutschen irre geworden? Woher kommt zu den verarmten, ungebildeten und kulturell deplatzierten Fremden die plötzliche Liebe, die nun langsam, aber sicher in Hass umschlägt?

 

Würde es sich nicht um ein Massenphänomen handeln, so würde der Arzt, der sich mit der Psyche des Menschen befasst und sie versucht zu behandeln, sofort die Antwort kennen: unverarbeitete Traumata in der Jugend oder in der Familie, die von Generation zu Generation übertragen werden. Medizinisch handelt es sich hier jedoch um Massenhysterie. Die Kanzlerin legt vor und das Volk gerät in Verzückung. So ähnlich muss die Sportpalastrede Goebbels das Gemüt des deutschen Volksgenossen beflügelt haben. Wir erkennen daraus, dass psychopathologisches Verhalten von der Regierungsform (Demokratie versus Diktatur) unabhängig ist.

 

Welches geschichtliches Trauma hat das Deutsche Volk als Kollektiv nicht verarbeitet? Beim Leser regt sich ein unheimlicher Widerstand, die Frage zu beantworten, deren Antwort ihm schwer auf der Zunge liegt. Ja, es ist der industrielle Mord an sechs Millionen Juden.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Schuldverarbeitung durch den Wiederaufbau West-Deutschlands verbrämt. Es ist eine ungeheuerliche, intern bewundernswerte, physische, weniger eine geistige Kraftanstrengung. Die Siegermächte entnazifizieren, die deutsche Regierung zieht unwohlwollend mit und nach. Zusätzlich erhalten überlebende Juden in Israel eine Wiedergutmachung, deren Wert bei etwa 15% des Verlustes liegt. Mehr gibt’s nicht!

 

Der zionistische Jude in Israel wird in Deutschland verherrlicht und beneidet. Bis 1967. Dann bricht ein Krieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn aus, den Israel gewinnt! Die Liebe des Deutschen zum Juden verwandelt sich in den folgenden Jahrzehnten stetig zum Hass. Zu schwer wiegt die militärische Niederlage, die Hitler dem Deutschen Volk beschert hat. Den Deutschen, nicht den Juden, gehört der Endsieg!

 

Mit der Abneigung und schließlich dem Hass gegen Juden und Israel fehlt dem westdeutschen Kollektiv die Projektionsfläche, an der sie sich positiv abarbeiten können. Hass gegen Juden kennen sie von den Nazis und von den DDR-Kommunisten, mit denen man nicht in einem Atemzug genannt werden will. So werden die arabischen Palästinenser, die von den Juden besiegt worden sind, zu Opfern, mit denen man sich solidarisiert, um den Antisemitismus loszuwerden.

 

Es liegt auf der Hand: Die Liebe zu arabischen Judenhassern befreit nicht vom eigenen Judenhass. Und so bleibt die westdeutsche Psyche labil bis ein weiteres einschneidendes Ereignis hinzukommt und die alten unverarbeiteten Traumata kurzzeitig überdeckt: die Wiedervereinigung zwischen West- und Ost-Deutschland!

 

Der Solidaritätszuschlag wird von den pfennigfuchsenden Westdeutschen begrüßt! Doch die unverarbeitete Last des industriellen Mordens an den Juden will nicht verschwinden. Selbst dann nicht, als 300.000 Juden aus der zerfallenen Sowjetunion mit Unterstützung williger deutscher Juden nach Deutschland eingeladen werden, um den Judenstaat Israel zu schwächen. Selbst dann nicht, als von den 300.000 Juden aus der zerfallenen Sowjetunion sich ⅔ nicht als Juden erweisen.

 

Endlich kommt die scheinbare Befreiung von der schweren Schuld. Sind es nicht die Juden, die dafür verantwortlich sind, dass die Syrer nach Deutschland fliehen? Zumindest hassen diese fliehenden Araber zu einem größeren Teil die Juden als die einheimischen Deutschen! Sie hassen die Juden Israels und die Juden weltweit! Diese Flüchtlinge aus dem Islamischen Staat begrüßen den Holocaust genauso wie ihre islamistischen Peiniger und die mit ihnen verbündeten (Neo)Nazis! Diesen verzweifelten arabischen Judenhassern gehört Deutschlands ganze Liebe. Sie werden die Deutschen und Österreicher vom Trauma des Holocausts befreien!

 

Die fliehenden, Asyl suchenden Syrer, Iraker und die übrigen Muslime in ihrem Schlepptau können den Deutschen nicht helfen. Sie wollen ihr Leben und ihren Wohlstand retten. Sie sind nicht daran interessiert, sich als Traumata-Helfer integrieren zu lassen und missbraucht zu werden. Dieses spricht sich unter den Deutschen herum, insbesondere, als ihnen die Rechnung für die Psychotherapie gereicht wird. Alles Schwindel! Diese Asylanten, unter denen sich Terroristen befinden, die die Deutschen und keineswegs die Juden morden wollen, sind ein Klotz am Bein und keine Hilfe. Nun steigen die deutschen Krankenkassenbeiträge, weil die psychisch mitgenommenen Judenhasser mitversorgt werden müssen! Nieder mit Merkel!

 

Jetzt wird auch verständlich, warum die deutschen Ostbürger sich eher gegen die Flüchtlinge wenden. 40 Jahre, genauso lang, wie das Volk Israel durch die Wüste wandert bis es das Heilige, von Gott (Judengott, Christengott und Allah) versprochene Land betreten darf, wird den Ossis eingebläut, dass sie auf der richtigen Seite der Geschichte stehen und keinerlei Verantwortung am Holocaust tragen. „Von den 16.000 Widerstandskämpfer gegen Hitler lebten 16.000.000 auf dem Territorium der DDR!“ lautet der Parole, der gerne geglaubt wird. Der Bevölkerung der ehemaligen DDR sind vier Jahrzehnte vergönnt, bis auch sie unter dem Trauma der Judenvernichtung leiden werden. Heute können sie noch nicht verstehen, dass sie die Refugees willkommen heißen müssen.

 

Deutsche Geschichte spielt sich heute im Westen und nicht im Osten ab. Die Rückführung der Hauptstadt in den Osten ist psychisch gesehen ein untauglicher Versuch. Wie wird das Abenteuer „Refugees Welcome!“ ausgehen?

 

Glücklicherweise ist es uns Menschen nicht vergönnt, die Zukunft zu kennen. Das Meiste, was wir vorhersagen, erweist sich im Nachhinein als wertloser Tand. Ich werde deshalb zwei extreme möglichen Zukünfte darlegen.

A) Die Deutschen werfen mit einem Kraftakt alle unliebsamen Flüchtlinge aus Deutschland heraus. Die Gutmenschen, die von den Flüchtlingen profitieren, heulen vergeblich auf. Anständige Deutsche, die Flüchtlinge wirklich schützen wollen, verfallen in Lethargie.

B) Die Flüchtlinge dürfen bleiben und werden gut versorgt. Deutschland verarmt. Die einheimischen Bürger Deutschlands lassen sich islamisieren, um ihren Judenknacks zu überwinden. Kirchen werden zu Moscheen, Juden werden vertrieben, Synagogen brennen. Deutschland überwindet sich selbst: Es hört auf zu existieren, wie viele andere Staaten vorher, gleichzeitig und nachher.

 

Islam bedeutet Seelenfrieden und Vergebung!

Zuerst erschienen auf https://www.fischundfleisch.com/anti3anti/die-traumata-ueberwindung-23988

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: N.Obel

@ Lord

Genau. Nobel geht die Welt zugrunde. So äußert sich einzig wahre Dekadenz, Degeneration und Morbidität. Sowieso hier, da die deutsche Welt das letzte Mal doch so ganz und gar nicht nobel zugrunde gegangen ist.

Entsprechend empfindet es die moderne und die zeitgenössische Kunst in diesem Ihrem Lande, da für sie und die Erziehung, Bildung und Ausbildung ihrer Produzentinnen und Produzenten der Staat doch immer in Vorlage geht und sie damit verpflichtet, ihm etwas Erwartetes und Erwünschtes zurückzugeben, als ihre Aufgabe, mit dem Staat zusammen Dekonstruktivismus und Destruktion zu betreiben bis hin beispielsweise zu dem 'diskursanalytischen' Dekonstruktivismus, mit dem eine Judtih Butler die natürliche Verschiedenheit von Mann und Frau auf geradezu künstlerische Art und Weise zu dekonstruieren versucht, oder die als modern und zeitgenössisch sich verstehende Kunst empfindet es als ihre Aufgabe, sich eben auf die Spiegelung destruktiver Vorgänge in der Gesellschaft zu beschränken.

Manche sprechen in diesem Zusammenhang schon lange ganz direkt von einer 'Demokratisierung' und Sozialisierung von Elend, Verrohung, Verschlampung und Verblödung.

Die kann aber schon nicht sein, weil sie in einer deutschen Gesellschaft, die nur noch nobel zu Grunde geht, nicht sein darf.

Der Formulierung im zweiten Absatz ist wohl also der Vorzug zu geben.

Gravatar: Adorján Kovács

Eine brillante Psychopathologie der Deutschen. Ich würde noch hinzufügen, was einem Juden mglw. nicht so leicht fällt zuzugeben: Für die meisten Deutschen handelte es sich 1945 nicht, wie Bundespräsident Weizsäcker später in seiner berühmten Rede behauptete, um eine Befreiung, sondern um eine bittere und katastrophale Niederlage. Auch das hat kollektive Folgen. Ernst Jünger hat richtig gesagt, dass dieses Volk sich davon (und auch von dem nicht bzw. verlogen verarbeiteten Judenmord) nicht mehr erholen wird. Wenn die Einwanderung von Muslimen in der heutigen Geschwindigkeit von der politischen Klasse forciert wird, wird Prophezeiung B eintreten; das deutsche Volk wird verschwinden. Die Alternative A, die sich durchaus andeutet, habe ich noch vor einigen Jahren (http://cuncti.net/gesellschaft/305-die-deutschen-heben-wieder-ab) favorisiert, doch gibt es schon heute zu wenige junge Deutsche, die noch einen solchen "Kraftakt" tragen könnten - oder wollten. Herr Warszawski unterschätzt die fortgeschrittene Selbstaufgabe und Multikulti-Begeisterung v. a. der Jugend.

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