Ein Drittel der monatlichen Summe ist vakant – wird jetzt schon aus Steuergeldern gezahlt. (aktuell ca. 80 Mrd. Euro im Jahr – ein Drittel des gesamten Bundeshaushaltes - das entsprach in etwa den gesamten Steuereinahmen von 1972, dem Jahr, in dem ich meine Lehre begann!!!))
Nicht etwa als Darlehen oder Überbrückungshilfe – nein, es wird der Rentenversicherung vom Steuerzahler geschenkt! Ob er davon weiß oder ob er das gutheißt, ist gänzlich unbekannt!
Niemand glaubt allen Ernstes auch nur noch im Traum daran, dass der Steuerzahler dieses Geld jemals wiedersieht – niemand ist so vermessen zu hoffen, dass diese „Versicherung“ eines Tages einmal OHNE das Geld des Steuerzahlers auskommt.
Eine „unendliche Rettungsaktion“! Mit von Jahr zu Jahr höheren Hilfszahlungen; das steht heute schon fest! Ohne, dass ein Ende absehbar wäre. So, wie die Griechenlandhilfe bis ans Ende aller Tage, so muss man sich das in etwa vorstellen!
Um noch einmal klar zu machen, wie unsere heutige Rentenversicherung funktioniert:
Alle Arbeitgeber zahlen für ihre Arbeiter und Angestellte ca. 20 % des Gehaltes an die sogenannte „Rentenversicherung Bund“. Zusammen mit den anderen Sozialabgaben sind es 40 % - also knapp die Hälfte „vor Steuern“ - all dessen was jeder Arbeitgeber für die Leistung seines Arbeitnehmers aufzuwenden hat.
Dieses viele Geld kommt allmonatlich aber nun nicht auf ein „Versicherungskonto“ genau des Arbeitnehmers, der für seine Altersbezüge vorzusorgen glaubt. Nein – es landet direkt auf dem Konto eines Bestandsrentners!
Das Geld ist fort – für ihn selbst und seine zukünftige Rente unweigerlich verloren!
Und macht dann dort mal gerade zwei Drittel dessen Rente aus.
Bekommt der Bestandsrentner eine monatliche Rente von 1.200 €, so können davon aus „Beitragsmitteln“ nur noch 800 € aufgebracht werden. Tendenz sinkend! Damit aber kein Bestandrentner mit zwei Drittel seiner vom Staat versprochenen Bezüge auskommen muss – und damit klar erkennt, dass seinen Rentenversicherung bereits jetzt bankrott ist – legt derselbe Staat 400 € aus den aktuellen Steuereinnahmen drauf. Zahlen tun das dann dieselben Arbeitnehmer, die schon die ersten € 800 bezahlt haben. Andere „Geber“ haben wir nämlich nicht!
Worin besteht dann aber die „Rentenversicherung“ für den Geber – also die verbindliche Zusicherung an ihn, ab seinem 65. bzw. 67 Geburtstag eine Rente von ebenfalls 1.200 € oder dann – inflationsbereinigt - 2.100 € zu erhalten? So wie es ihm sein jährlichen Rentenbescheid suggeriert?
Eine Rentenversicherung übrigens, von der dereinst der schon fast vergessen Norbert Blüm behauptete, nicht sei sicherer als diese?
Von der er im Bundestag tönte: „Diese Versicherung, meine Damen und Herren, hat zwei Weltkriege unbeschadet überlebt – die lassen ich mir auch von Ihnen nicht kaputt reden!“ Und niemand hat etwas dagegen gesagt? Etwa darauf hingewiesen das „diese Rentenversicherung“ – die uns heute um die Ohren fliegt – in der Art des „Umlageverfahrens“ erst 1957 eingeführt?
Diese Versicherung, diese Zusicherung besteht aus nichts weiter als dem Faktor Hoffnung:
Wenn er – der Geber- in 15 oder 20 Jahren seine Rente beziehen will, werden schon genug Andere da sein, die dann monatlich für ihn zahlen?
Und allein dieser vagen Hoffnung wegen zahlen wir pro Monat zwischen 200 und 800 € ein? Besser gesagt: lassen uns vom Staat dazu zwingen, es uns vom Gehalt gleich abziehen zu lassen? Also doch wohl eher weniger „freiwillig“?
Auch hier stark unter dem Druck einer moralischen Keule, die die Politik unentwegt schwingt:
„Auf ein eigenes Rentenkonto zu bestehen, wäre in höchstem Maße unmoralisch – unsolidarisch und damit „unsozial“ - den „Jetzt-Rentnern“ gegenüber, die ja schließlich ein Leben lang hart gearbeitet hatten und nun allesamt verhungern müssten, wenn wir nicht mehr zahlten?“
Es ist eine unglaubliche Dreistigkeit, mit der die politische Klasse – ganz nach dem Motto: „Haltet den Dieb!“ – hier von seinem eigenen, ganz materiellen Versagen ablenkt und dafür eine ganze junge Generation in moralische Haftung nehmen will:
Nicht diese Beitragszahler von heute waren es, die vor 56 Jahren unseren Müttern und Vätern vollmundig versprochen hatten. „ihre Rente“ sei sicher!!!
Und seitdem ihr Versprechen immer wieder bekräftigt haben. Obwohl es längst absehbar war, dass es nie und nimmer zu halten ist
Die Politik, der Staat, die herrschende Klasse – egal wie auch immer man es nennen will – hat wiederum ein Versprechen nicht halten können, was es voreilig – ohne Kenntnis der Sache - abgegeben hatte: Das „ihr“ (nicht unser!) staatliches Rentensystem auch noch in 100 Jahren allen Menschen in Deutschland ein Leben in Würde garantiert, auch wenn sie sich ihr Einkommen nicht mehr mit den eigenen Händen erarbeiten können.
Und Millionen von Menschen haben das geglaubt und in diesem guten Glauben Milliarden und Billionen „ins System“ gepumpt.
Ein System, was sich von Jahr zu Jahr mehr als ein Fass ohne Boden erweist!
Dessen Scheitern übrigens schon bei seiner Einführung den Klugen unter den deutschen Politikern klar war.
Als Konrad Adenauer 1957 das noch heute gebrauchte Umlageverfahren statt des bis dahin üblichen „Kapitaldeckungsverfahren“ einführen wollte – das eine Versicherung eigentlich ausmacht, fehlte es schon damals nicht an Warnern:
Faustregel: Kapitaldeckungsverfahren = richtige Versicherung!
Umlageverfahren = ein „Kettenbriefsystem“; ein ungedeckter Scheck
auf die Zukunft!
Die Kritiker begründeten ihre Ablehnung ganz klar: Wenn das neue Umlageverfahren, verbunden mit einer Koppelung der Rentensätze an die Lohnentwicklung, tatsächlich eingeführt würde, so bedeute dies nicht nur eine sofortige Erhöhung aller Renten um
60 %, sondern auch eine immense Schuld, die den heutigen Rentner nachfolgenden Generationen aufbürdeten! Schon 1957 war das klar!
Ist doch die Formel „die Renten steigen stets in demselben Maße wie die Löhne“, nichts anderes als eben das Ausstellen eines ungedeckten Schecks zugunsten der Rentnergeneration und zu Lasten der jeweils Jungen.
Den zukünftigen Rentner wird bereits bei Eintritt in das System – also bereits 45 Jahre vor seinem Rentenantritt - eine verbindliche Zusage gemacht, wie hoch seine Renten später sein würden! Auf die Frage, woher das Geld dann – in 45 Jahren - aber genau kommen sollte, um die Altersbezüge der heutigen Arbeiter und Angestellten zu bezahlen – auf diese Frage gab auch schon das „Adenauersche Rentenkonzept von 1957“ keine Antwort.
In Zeiten anspringender Konjunktur, eines hohen Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung kein Problem, so die Warner von damals. Kein Problem auch deshalb, weil damals auf einen Rentner mehr als fünf Leute kamen, die – neben ihrem eigenen Einkommen – leicht auch eine Rente für ihn erwirtschaften konnten.
Was aber, wenn diese goldenen Zeiten einmal vorbei wären?
Dann blieben Rentner zurück, mit vom Staat „verbrieften Ansprüchen“ – und ratlose Arbeiter und Angestellten, die nicht wüssten, wie sie dieses (vom Staat 1957 versprochene) Geld aufbringen sollten?
Adenauer soll sich diesen Argumenten wohl nicht gänzlich verschlossen haben – sie schienen ihm einleuchtend.
Er fragte nämlich, wann denn frühestens eine solch prekäre Situation eintreten könne, nach wissenschaftlichen Berechnungen?
Als er darauf die Antwort bekam: „… in den nächsten 20 Jahre noch nicht!“, soll er allerdings all seine Bedenken sofort aufgegeben haben!
Denken über die eigene Wahlperiode hinaus war noch niemals die Stärke eines immer nur für vier Jahre gewählten Politikers!
Damit hatte er allerdings ohne jede Frage den zukünftigen Generationen einen gewaltigen Bärendienst erwiesen: Das Geld, was die Rentner 1957 – ohne eigene Leistung plötzlich und wie „aus dem Nichts“ aus dem Versicherungssystem bekamen – dieser Einführungsgewinn oder auch diese ungedeckte Verbindlichkeit - ist für die nachfolgende Generation immer eine „Anfangsschuld“! Ein Schuldschein, den sie erst bezahlen/auslösen müssen, bevor sie nur daran denken könne, eigenes Geld/eigenen Rente aus dem System zu bekommen.
Mathematiker sprechen hier von einer sogenannten; „inhärente Schuld“ was aber für die Praxis auch heißt:
Die Höhe der inhärenten Schuld bleibt dabei nicht stabil, sondern ändert sich in dem Maße, wie auf die Beitragszahlungen eine „Rendite“ gewährt bzw. versprochen wird. Also man als Politiker dem Rentner unbedingt „beweisen“ und vorrechnen möchte, dass er bedeutend mehr aus dem System herausbekommt, als er je eingezahlt hat! Ergo: die einen schreiben schöne Zahlen aufs Papier – die anderen haben den Job, das Geld dafür heranzuschaffen, damit aus diesen Zahlen wirkliche Renten von morgen erden!
Heutige Politiker verweisen nun regelmäßig stolz auf die wahnsinnigen „Renditen“, die unsere Rentenversicherung dem Einzelnen vermeintlich bringt. Das „Preisschild“ allerdings halten sie sorgfältig verborgen: „Machen Sie den Preis ab – es sollte ja ein Geschenk sein!“ Nur, dass wir Beitragszahler dieses Geschenk am Ende selbst bezahlen müssen. Ein freies Mittagessen gibt es nun mal nicht! Niemals!
Richtig gruselig wird es, wenn man sich die Bedeutung des aus dem Lateinischen kommenden Wortes „inhärent“ – nämlich „inhaerere „ – einmal ins Deutsche übersetzen lässt: „… an etwas kleben bleiben!“; heute würde wir wohl sagen: „Aus dieser Nummer kommen wir jetzt nicht mehr heraus!“
Es beschreibt also in etwa das Bauchgefühl, das wir beim Unterschreiben des Darlehenvertrages über € 200.000 haben: Jetzt bist Du die nächsten 26 Jahre mit € 1.600 monatlich dabei: Aus dieser Nummer kommst Du jetzt nicht mehr raus – höchstens noch durch Privatinsolvenz. Nur, dass es in unserem Beispiel bei den 200.000 € plus Zinsen bleibt. In einer staatlichen Versicherung wäre nicht nur „nichts zurückgezahlt“, sondern auch noch die Schuld anschließend doppelt so hoch!
Oder das Gefühl, was unsere Politiker bei der Unterzeichnung der EU-Verträge eigentlich hätten haben sollen? Weil der Paragraph „Kündigungsfristen“ darin fehlte?
Und das wird teuer!!! In allen Fällen, die hier genannt worden.
Denn „der Preis für uns“ ist relativ einfach zu berechnen:
Dies sei an einem simplen Beispiel verdeutlicht: Die erste Generation von Rentnern erhalte Gesamttransfers in Höhe von 100 Geldeinheiten, die von den Beschäftigten derselben Periode finanziert werden. Diese Beitragszahler erwarten in der Folgeperiode, idealisierte 25 Jahre später, inflationsbereinigt einen Transfer in Höhe von z.B. 164 Geldeinheiten (entspricht einer jährlichen Rentensteigerung von nur 2 % - also nicht einmal besonders dramatisch und unangemessen – eher bescheiden). Mathematisch ist die inhärente Schuld damit um den Faktor 1,64 gewachsen. Dieses Geld muss also dann ebenfalls von den Beschäftigten finanziert werden, die daraufhin in Periode 3 einen Transfer in Höhe von 269 Geldeinheiten erwarten. Schon das Dreifache in der erst 3. Periode!
Generell wird die inhärente Schuld von anfangs 100 nach Generationen einen Wert von erreicht haben.
Erläuterung: n= Wachstumsrate der – beitragszahlenden - Bevölkerung;
p= Wachstumsrate des Lohnsatzes
Dementsprechend wird ein Systemwechsel umso teurer, je älter das System wird.
Wenn wir jetzt tatsächlich 1957 als den Startpunkt betrachten und uns auf das Jahr 2014 beziehen, sind wir mal gerade erst am Ende der zweiten/am Anfang der dritten „Generation nach x“!
Im hypothetischen Falle einer „letzten“ Generation aber, die keine Kinder mehr hat, müsste diese Generation die Kosten ihres eigenen und des Ruhestandes der Vorgängergeneration finanzieren. Ach ja: wünschenswert wäre es darüber hinaus auch noch, ein wenig Geld fürs tägliche Überleben übrig zu haben! An irgendwelchen Luxus wird dann nicht mehr im Traum zu denken sein!
Dann hilft nur noch eins. In Schönheit sterben; das ganze System an die Wand fahren lassen, zurück auf Null! Anbieten würde sich in dem Zusammenhang gleich der richtig „große Wurf“ – ein „nicht kleckern, sondern klotzen“!
Eine Währungsreform: z.B. für 1000.000.000.000 € gibt es eine neue D-Mark. Wie 1923?
Adenauer jedenfalls gewann mit diesem genialen Schachzug die Bundestagswahlen 1957, machte Millionen Rentner in Deutschland glücklich und zu begeisterten CDU-Wählern – ließ den Begriff der „inhärente Schuld“ aus dem Bewusstsein der Menschen tilgen und sprach fortan lieber von einem „Generationenvertrag“ als von genau der „braunen Salbe“, die alle wissenschaftlichen Berechnungen – die eher was für Akademiker und nichts für das einfache Volk waren - so schön übertünchte.
Bis auf den heutigen Tag!
Gleichwohl: auch hier ist jede Schuld endlich; der Tag der Abrechnung kann lediglich aufgeschoben werden – niemals aber vermieden!
Darüber hinaus bin ich in den bisherigen Überlegungen bis hierher immer davon ausgegangen, dass die beiden Gruppe immer gleich groß bleiben. Die Gruppe derjenigen, die Beiträge zahlen und derer, die Rente beziehen?
Heute haben wir aber die Situation, dass nicht mehr fünf, sondern maximal noch zwei Erwerbstätige für einen Rentner finanzieren müssen. Eine glatte Verdopplung der Belastungen der heutigen Beitragzahler!
In der Tendenz sind die Aussichten mehr als nur ernüchternd: Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird in Deutschland auf einen Rentner ein Beitragszahler kommen.
Wenn wir nicht nur allein die reine Zahl der Beitragszahler sehen, sondern viel mehr von der Geldmenge ausgehen, dass sie allmonatlich einzahlen, sind wir heute schon bei „1:1“. Auf 20 Mill. Rentner kommen 20 Mill. Menschen, die 93% aller Einkommenssteuern zahlen! Schwer zu vermuten, dass die gleichfalls über 90% aller Rentenversicherungsbeiträge entrichten!
Und diese Betrachtung berücksichtigt noch immer nicht, dass sehr viele von denen, die heute in Rente gehen, nur kleine oder gar keine Beiträge eingezahlt haben. Und auch die, die eigentlich gute Beiträge zahlen sollten, einfach zu wenig dafür verdienen!
In Ihrem Bestreben, die wahren Kosten der Deutschen Einheit zu vertuschen und sie stattdessen lieber den Sozialkassen aufzubürden, hat die Bundesregierung 1989 einen weiteren ungedeckten Scheck ausgestellt, den künftige Generationen werden bezahlen müssen: „Geschäfte zu Lasten unbeteiligter Dritter“, nennt man so etwas in der Juristerei:
Die Übernahme von 17 Millionen DDR-Bürgern ins bundesdeutsche Rentensystem!
Ohne, dass dafür in irgendeiner Form Vorsorge getroffen – Rückstellungen gebildet worden waren.
Der Verfasser hat selbst 20 Jahre Alu-Chips (Mark der DDR) in das dortige Rentensystem eingezahlt – Geld, von dem 1989 nichts mehr zu verwenden war!
Gleichwohl bekommt auch er für diese 20 Jahre Rentenpunkte und damit Rentenansprüche „aus dem westdeutschen System“, denen absolut keine (Versicherungs)Beiträge gegenüberstehen.
Das Geld für seine Rente – und viele Millionen weiterer - aufbringen werden im nun vereinigten Deutschland in seinem Rentenfall (2016 ist es schon soweit) nun diejenigen müssen, die dann noch in Arbeit und Brot stehen bzw. Rentenversicherungsbeiträge in „die Staatliche“ zahlen:
Sämtliche Politiker, Beamten, freie Berufe, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger fallen da schon einmal heraus aus dieser Gruppe.
Auch nach 1989 ging es fröhlich weiter damit, der Rentenversicherung „zu entschädigende Versicherungsfälle“ aufzubürden – gleichzeitig aber für eine Gegenfinanzierung nicht zu sorgen:
- Früh- und Spätausiedler aus Osteuropa
- ungeregelter Zuzug aus der ganzen – vorrangig muslimischen – Welt
- und neustens: unserer Fürsorgeauftrag für die Ärmsten Afrikas!
- etc.
Nicht falsch verstehen bitte: Alles eine moralisch anerkennenswerte „soziale“ Großtat, nur: zu Lasten eines Rentensystems, dass auch ohne all diese Bürden der jüngsten Zeit seine Belastbarkeitsgrenze längst überschritten hatte. Dessen „Toleranz“ längst überschritten war – die das alles längst nicht mehr „aushalten“ kann!
Wichtig für alle, die auch den Begriff der Toleranz inflationär gebrauchen und in Wirklichkeit damit meinen, wir müssten auch die unglaublichsten, irrwitzigsten und wirrsten Schlammpfade dieser Gesellschaft noch zu Autobahnen erklären:
Toleranz heißt nichts weiter als „aushalten“. Wenn jemand im Mittelalter die „höchstnotpeinliche Befragung im dritten Grade“ überstand, dann war der tolerant! Was natürlich nicht bedeuten musste, dass er den vierten und fünften Grad auch noch aushielt. Bei allem und jedem ist irgendwann die „Toleranzgrenze“ überschritten! Marmor, Stahl und Eisen bricht … irgendwann!
Ein U-Boot, für maximal 100 Meter Tauchtiefe gebaut, mag auch 130 Meter noch aushalten? Wer dann trotzdem noch tiefer gehen möchte, der handelt grob fahrlässig und gefährdet die Insassen – man sollte ihn umgehend des Kommandos entheben.
Auch für Politiker sollte das kein Tabu-Thema sein! Apropos: Das wichtigste Tabu-Thema in der Rentenversicherung gilt es noch zu beleuchten. Es liegt auf der Hand und doch findet in Deutschland keine offene ideologie- und tabufreie Diskussion darüber statt:
Nur die Kinder von heute werden morgen die Renten von all denen bezahlen können, die dann zu alt zum arbeiten sind!
Und auch das ist nur die halbe Wahrheit. Finanzieren können die Renten von morgen in Wirklichkeit nur die, die zu diesem Zeitpunkt auch in die Rentenkasse einzahlen. Nicht beteiligen werden sich die Kinder von Eltern, die dann selbst am Tropf des Staates hängen. Weil sie Arbeitslosengeld, Hartz IV, Sozialhilfe beziehen; zum arbeiten dauerhaft zu krank sind oder ein so kleinen Minijob haben, dass davon nur ganz winzige oder gar keine Beiträge in die Rentenversicherung zu zahlen sind. Oder schlicht und ergreifend keine Lust dazu haben? Stichwort: bedingungsloses Grundeinkommen!
Und da ist es für unsere Rechnung völlig belanglos, ob sie daran eine Schuld trifft oder diese eher „bei der Gesellschaft“ zu suchen ist. Wer also eigene Kinder in die Welt gesetzt und sie – als Familie – so erzogen hat, dass ihnen eine sinnstiftende, wertschöpfende Arbeit als etwas wertvolles und erstrebenswertes erscheint – dem müsste eigentlich um seine eigene Rente nicht bang sein. An der Höhe der Rentenversicherungsbeiträge seiner Kinder wird ihm das Monat für Monat deutlich! Das aber nutzt ihm dann ganz persönlich überhaupt nichts, wie wir gleich sehen werden. Müsste eigentlich …?
Wessen Kinder aber genau an dieser Wertschöpfung nicht teilnehmen – aus welchen Gründen auch immer – der bekommt seine Rente überwiesen von den Kindern der erstgenannten Gruppe. Seine eigenen Kinder können dazu nämlich nicht beitragen – weil sie nichts einzahlen in die „Rentenkasse“! Die wie festgestellt, eigentlich nichts weiter als ein „Durchlaufkonto“ ist.
Um so mehr trifft die Einschätzung: „Deine Rente kommt von „fremder Leute Kinder“ auf all diejenigen zu, die bis zum Rentenalte gar keine eigenen Kinder auf die Welt gebracht haben. Dieser eigentlich unglaubliche gesellschaftliche Skandal ist mir erstmalig mit dem sogenannten „Trümmerfrauenurteil“ vom 7. Juli 1992 bewusst geworden: In die breite Öffentlichkeit wurde nur transportiert, dass das Bundesverfassungsgericht festgestellt hatte, dass Kindererziehung eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe sein und deshalb bei der Rentenberechnung berücksichtigt werden müsse. Bei jedem Reformschritt ein Stückchen mehr. Da wagte nun wirklich niemand zu widersprechen und so ist das Urteil heute für die meisten unter „Selbstverständlichkeiten“ abgelegt. Doch es ging um mehr.
Geklagt hatten kinderreiche Kriegerwitwen, die nach Kriegsende hart als Trümmerfrauen arbeiteten, ihre vielen Kinder ganz allein durch harte Arbeit durchbekommen und sogar zu geachteten Menschen gemacht hatten. Zu Menschen, die als Erwachsene allesamt in gut bezahlten Jobs arbeiteten und alle zusammen pro Monat DM 2.000 und mehr in die Rentenversicherung einzahlten. Die alte Mutter aber, der sie all das zu verdanken hatten wurde vom Staat mit einer Mindestrente abgespeist, weil sie mit Trümmerräumen, Kindererziehung und Putzjobs nicht sehr viel in die Rentenversicherung einzahlen konnte.
Spannende Frage nun: Wenn die Mutter nur DM 400 im Monat an Rente bekam – an wen gingen dann die restlichen DM 1.600 der Beiträge ihrer Kinder?
Antwort: auf die Konten von Rentner, die keine Kinder hatten und/oder in ihrem eigen Leben stets gut verdient hatten!
Wobei natürlich „deren eigene Beiträge“ von vor 25 Jahren längst von einem damaligen Rentner ausgegeben worden waren – das Geld war fort und konnte dem neuen Rentner nicht mehr nützen!
Ein Verfahren, ein Ergebnis einer „Sozialversicherung“ die einfach nur unglaublich ungerecht ist. Hier wäre auch der Begriff „hochgradig unsozial“ in der Tat angebracht:
Wer 5 Kinder in einer intakten Familie aufzieht, ihnen das nötige Rüstzeug für ein erfülltes, selbstständige Leben mitgibt und durch eben diese gute Erziehung und Begleitung dafür sorgt, dass wertvolle Mitglieder der Gesellschaft – honorige Steuer- und Sozialabgabenzahler - aus ihnen werden, der tut das mit Sicherheit in erster Linie nicht für den Staat. Und das ist auch völlig in Ordnung so.
Die Kosten, die Opfer dafür sind reine Privatsache – die Familie muss am Jahresende endlose Formulare ausfüllen, um sich zumindest einen kleinen Teil von dem zurückzuholen, was der Staat ihnen Monat für Monat genommen hat.
Fast alle „Investitionen“ in Erziehung und Ausbildung sind „privatisiert“! Ist das Werk aber vollbracht, das Kind erwachsen und verdient eigenes Geld – dann werden seine „Erträge“ daraus sofort vergesellschaftlicht, „sozialisiert“, wie man so schön sagt! Diejenigen aber, die die Arbeit, die Sorge und die „Investitionen“ für dieses (Erziehungs)Werk getragen haben, werden – wie im Fall unserer Trümmerfrauen - nur wenig bis gar nicht an den „Sozialrenditen“ beteiligt!
Die Pferde, die den Hafer verdienen, bekommen auch hier wiederum nur das Stroh zu fressen! Das scheint ein ganz gewichtiger Wesenszug der sozialen Marktwirtschaft sein!
Ohne soziale oder wissenschaftliche Zusammenhänge näher zu beleuchten, ja, sie auch nur zu kennen, war schon unserer Urgroßeltern damals klar: Kinder bedeuten nicht nur Freude, sondern auch „Reichtum“ – die Gewissheit, dass im Alter jemand da ist, der sich um einen kümmert, wenn man selbst nicht mehr arbeiten kann. Auch schon vor 200.000 Jahren habe sich nämlich die Menschen bei großer Kälte heftig die Hände gerieben, ohne die physikalischen Zusammenhänge zu kennen, wie genau die Wärme entsteht!
Wer nämlich vor 100 Jahren keine Kinder, kein Familie hatte, der fand sich nur zu oft im örtlichen „Armenhaus“ wieder. Schlechte Zeiten also zu der Zeit für Schwule, Lesben und auch für alle anderen irgendwie „Verqueren“, nicht festgelegten.
Sie duften getrost anders sein – nur mussten sie auch selbst den Preis dafür bezahlen: gesellschaftliche Irritation, Unverständnis und halt auch Armut im Alter. Niemand wäre auf die Idee gekommen, für diese Leute Kinder in die Welt zusetzen – weil sie ja selbst keine bekommen können.
Heute dagegen ist es für Niemanden noch wirklich „notwendig“, Kinder in die Welt zu setzen. Und hier meine ich das im wahrsten Sinn des Wortes: „…um die Not abzuwenden!“Es ist noch nicht einmal notwendig, sich zu verheiraten – in einer festen Partnerschaft zu leben.
Einerlei ob Single, Schwuler, Lesbe, Transvestit, sexuell nicht Festgelegter oder was auch immer:
Wer es schafft, den Ärger und den Schmerz mit dem Kinderkriegen zu vermeiden, der ist deutlich besser dran. Ganz abgesehen von dem ganzen Geld, das er dann für sich selber ausgeben darf. Vorteil für moderne, kinderlose Frauen - ihre Karriere weist keinen Knick auf wegen Schwangerschaft oder Kindererziehung.
Wer keine Kinder hat in unserer sozialen Gesellschaft, kann in der Regel schneller mehr Geld verdienen; höhere Beiträge ins Rentensystem zahlen und bekommt aus dem Grund später einmal eine viel höhere Rente als diejenigen, die ganz nebenbei auch noch Eltern waren.
Nur, dass die späteren Renten der jetzt besserverdienenden Singles später genau von den Kindern der vorgenannten „Eltern“ Monat für Monat zu bezahlen sind.
Weil: die eigenen, selbst bezahlten Rentenversicherungsbeiträge sind längst weg und andere als fremde Kinder nicht mehr da sind, um ihre Rente aufs Privatkonto zu überweisen. Höchstens noch der aktuelle Steuerzahler, der das ausgleichen muss, was die Rentenbeiträge des jeweiligen Monats nicht hergaben, um die „Rentenzusage“ der Politik zu erfüllen.
Aber: auch diese Steuerzahler sind niemand anders, als die Kinder derselben Eltern! Und da wundern wir uns doch tatsächlich noch im Halbjahrestakt, warum bei uns trotz „sozialer Investitionen“ von wahnsinnigen 200 Mrd. Euro im Jahr in die sogenannte Familienförderung, kontinuierlich weniger Kinder in diesem Deutschland geboren werden? Von den Hunderttausenden Abtreibungen im Jahr gar nicht zu reden!
Allein diese wenigen Skizzen zeigen sehr deutlich, wie schwer es im Grund doch eigentlich ist, dass „staatliche Rentensystem“ zu reformieren. Ein Indianersprichwort sagt allerdings: „Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest - Steige ab!
Etwas anderes wird uns nicht übrig bleiben. Es ist wie bei einem Hemd, das ich – vor 56 Jahren – oben falsch zugeknöpft habe. Ich kann mir die größte Mühe geben bei den nächsten, unteren Knopflöchern – das wird nichts mehr. Ich muss „zurück auf null“ und wieder ganz von vorn anfangen!
Selbst wenn man jetzt krampfhaft versuchen würde, genau in Sachen „Familiengerechtigkeit“ oder „Kinder-kriegen-soll-sich-auch-bei-der-Rente-auszahlen“ die unmöglichste Aufwertungsfaktoren einzubauen – das Ergebnis wäre niemals für alle befriedigend!
Wie bekommt man es hin, dass diejenige Erziehungsleistung, die zu guten „Beitragszahlern“ führt, besser belohnt wir als die, die schon seit Jahrzehnten nur immer wieder „Sozialkarrieren“ hervorbringt.
Und selbst wenn wir die im Arbeitsleben erworbenen Rentenpunkte für jedes Elternteil verdoppeln würde – von allen akzeptierte Gerechtigkeit wäre nicht erzeugbar. Jeden Euro Rente mehr für Eltern würde automatisch einen Euro weniger für Nicht-Eltern bedeuten. Oder halt einen Euro mehr Steuergeld, der in die Rentenzahlung eingeht und uns so woanders fehlt? Und was in alle Welt sollte uns dazu treiben, den Leuten vorzuschreiben, ob und wie viele Kinder sie zu bekommen haben? „Das fehlte noch …“, soll Otto von Bismarck einmal im Zorn ausgerufen haben: „… das wir die Leute noch fürs Betteln und fürs Kinderkriegen bezahlen!“
Sehr oft haben sich nämlich in meinen Veranstaltungen genau diese Nicht-Kinder-kriegen-Woller geoutet: „Ich bin einer von den so Gescholtenen, meine Rente wird später von fremden Kindern aufzubringen zu sein. Ich will deren Geld aber gar nicht! Ich verdiene nämlich eigenes! Und genug, um damit meinen Lebensabend zu finanzieren! Wenn ihr mich nur lasst!
Lasst mich doch einfach in Ruhe mit dem ganzen Zirkus und entlasst mich bitte aus eurem Sozialsystem! Ich will nichts mehr einzahlen und natürlich auch nachher nichts mehr raus haben! Warum – um alle Welt – lasst ihr mich nicht?“ Die einfache Antwort ist bisher: „Weil dein Geld eben auch nicht stinkt und ein Bestandsrentner schon am Monatsende sehnsüchtig darauf wartet!
Und was morgen und übermorgen passiert, dass kümmert deinen Politiker herzlich wenig. Dann ist er gar nicht mehr in Verantwortung!“ Der Ansatz des Singles hier ist aber im Kern genau der richtige: Wenn die aktuelle Rentenversicherung schon heute zu einem Drittel aus Steuergeldern stammt, mit diesen Geldzahlungen ebenfalls ein Drittel des gesamten Bundeshaushaltes draufgeht – dann ist es doch wohl allerhöchste Zeit, dieses marode Umlagesystem àla Adenauer und 1957 möglichst sozial verträglich abzuwickeln.
Indem wir uns darüber unterhalten, wie so ein Wandel von der umlage- zur kapitalgedeckten Rentenversicherung zu vollziehen ist. Ohne, dass die heutigen Bestandsrentner allesamt zu Sozialfällen werden. Klar ist auch: wir müssen spätestens jetzt auslöffeln, was uns Adenauer und Kollegen 1957 eingebrockt hat. Das wird bedeuten, dass in der Tat die heutigen Beitragszahler für eine begrenzten Zeitraum doppelt belastet werden: für die Zahlung der Bestandsrente und parallel für ihre eigene, private Vorsorge!
So ist das aber nun mal, wenn man Politiker für vermeintlich soziale Wohltaten feiert und gar nicht merkt, wie man dabei über den Tisch gezogen wird! Oder wie mein alter Feldwebel immer sagte: „Jungs, wenn ihr euch so blöde anstellt – dann müsst ihr euch eben bescheißen lassen!“ Nur wir sollten bei dieser „geordneten Insolvenz“ eins auf gar keinen Fall vergessen: Ross und Reiter beim Namen nennen – es waren und sind nämlich Menschen aus Fleisch und Blut, die uns das eingebrockt und später nicht den Mut hatten, ihren Fehler zuzugeben!
Sie sind alle gerade wieder frisch gewählt und munter dabei, uns eine neues „Ding vom Pferd“ zu erzählen: Dass kraft ihrer Beschlüsse – und ganz ohne neues Geld – man nun schon mit 63 Jahren in Rente gehen kann und als Frau allemal noch eine höhere Rente bekommt? Ich kann es wohl gar nicht oft genug betonen: Ein kostenloses Mittagessen wird es niemals geben! Mir tut es ja auch Leid …!
Aber: tun die aktuellen Beitragszahler das mit dem „Doppeltzahlen“ nicht schon heute? Ist nicht schon jetzt jeder gut beraten, der sich eben nicht auf die „Staatliche“ verlässt und nebenbei privat Vorsorge trifft? Nur: wenn wir jetzt nicht Grundlegendes verändern und dafür sorgen, dass das Umlagemodell so rasch als möglich aufgegeben wird – es wird nicht nur von Monat für Monat, von Jahr zu Jahr teurer, da später einmal wieder rauszukommen - wir erzeugen auch noch jeden Tag neue Bestandsrentner, von denen wir nicht wissen, wie wir in 20 oder 40 Jahren deren Rente verdienen sollen?
Wir brauchen den Schnitt, den Befreiungsschlag – den Paradigmenwechsel! Um den Menschen am Ende das Geld für die Beiträge in die eigenen Hände zu geben. Und in die eigenen Verantwortung, wem sie es anvertrauen! Es ist für mich ein maßgebliches Zeichen persönlicher, individueller Freiheit – und eine andere Freiheit als diese kenne ich nicht – wenn Menschen selbst und unabhängig von Anderen ihre ganz eigenen Entscheidungen treffen können! Um dann anschließend - natürlich auch ganz persönlich – die Verantwortung für eben die Ergebnisse und Folgen ihrer Entscheidungen zu übernehmen.
Wer sich fremdes Geld leiht, um damit in angeblich todsichere Renditenmodelle zu investieren, der muss schon heute damit rechnen, vielleicht danach für eine längere Zeit seines Lebens in bitterer Mittellosigkeit zu existieren. Das wird dann, bei der ganz persönlichen, kapitalgedeckten Altersvorsorge nicht anders sein. Warum sollte es auch?
Nur darin wird doch persönliche, menschliche Freiheit; Entwicklung erst möglich: mit der Erlaubnis, eigene Fehler machen zu dürfen und für deren Folgen gerade stehen zu müssen. Und umso schmerzhafter die Folgen sind, umso nachhaltiger ist der Lerneffekt – so lehrt die Lebenserfahrung! Der heutige Sozialstatt konterkariert dieses bereits in der Antike bekannte Prinzip nun schon seit Jahrzehnten – stellt es gänzlich auf den Kopf: Fehler machen, sich in die größten Schwierigkeiten zu bringen ist nach wie vor Privatsache – da hat mir keiner reinzureden!
Steckt die Karre aber dann ganz tief im Dreck, hat gefälligst der Staat zu helfen. Und auch gleich die Kosten dafür zu übernehmen. Dafür zahle ich dann auch gern keine Steuern! Wer jemals mit dem Versicherungsmakler seine Wahl am Wohnzimmertisch saß und sich ein Angebot für eine private Rentenversicherung hat machen lassen, der weiß, wovon ich reden: alles ist möglich – hat aber natürlich seinen Preis. m€ 3.000 Rente im Monat und das schon ab dem 55. Lebensjahr? Natürlich geht das! Aber: man sieht auch das Preisschild sofort. Nur Sekunden später zeigt es das Notebook deutlich lesbar an: 1.500 € Beitrag im Monat – oh je!
Geht es auch ein wenig preiswerter? Klar – wo wollen wir Abstriche machen? Bei der Höhe er monatlichen Bezüge oder eher beim Lebensalter des Leistungsbezuges? Sagen wir: 1.800 und ab dem 60. Lebensjahr – der neue Monatsbetrag – das neue Preisschild wird sofort angezeigt. Das sieht doch schon ganz anders aus. Und wenn es tatsächlich einem unter uns die € 1.500 im Monat oder mehr wert sein sollte – was kümmert es die anderen? Es ist doch sein Geld! Bei wem muss er sich rechtfertigen, vor wem sich schämen, dass er angeblich „Sozialneid“ auslöst? Weil er schon mit 55 Jahren eine satte Rente bezieht und trotzdem noch seinen Geschäften nachgeht?
Es ist seine Entscheidung gewesen, sein Geld – es geht niemanden außer ihm und seiner Familie etwas an! Wem das Ganze bis dahin zu unverständlich war: Es gibt übrigens auch eine etwas volkstümlichere Beschreibung eines solchen Systems, das auch ohne wissenschaftliche Berechnungen verstanden werden kann: Wenn ich denn die Aufforderung erhalte, einmal – oder wie im Fall der „Rentenversicherung“ sogar monatlich – Geld auf ein fremdes Konto zu überweisen und „man“ mir dafür verspricht, dass einige - oder längere - Zeit später, andere Menschen, die ich nicht kennen oder die zu diesem Zeit vielleicht noch nicht einmal geboren sind, auf die gleiche Art und Weise mein Konto füllen werden, dann nennt man so etwas umgangssprachlich wohl ein „Schneeballsystem“ oder ein „Pyramidenspiel“!
Vorliegend wohl ein generationsübergreifendes Pyramidenspiel! Und ein Jeder weiß aus einschlägigen Berichten: Nur anfangs fließt Geld, später Tränen und ganz zuletzt oftmals Blut – den letzten beißen auch hier wieder einmal die Hunde. Wie gesagt: Den meisten der jüngeren Generation ist das ohnehin bereits heute im tiefsten Grunde klar: mehr als einen Grundsicherung in Höhe des Sozialhilfesatzes können sie kaum noch aus dem System erwarten. Und tun es auch nicht. Sie müssen aber trotzdem weiterzahlen. Wegen der jetzigen Rentnergeneration, weil die sonst von heute auf gleich ohne Geld dastünden!
Weil sie ehrlose Menschen wären, die Jungen – sagt ihnen der Staat, wenn sie es nicht täten – die Rentner würden unweigerlich verarmten. Was sie allerdings trotz aller Anstrengungen der jungen Generation auch jetzt schon mehr und mehr tun? Adenauer ist längst tot – kann also nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden.
Norbert Blüm genießt seinen wohlverdienten Ruhestand – unbehelligt von Altersarmut. Er gehörte zur ersten Generation in dem Pyramidenspiel – seine Kontonummer stand ganz oben in einem der ersten aller Kettenbriefe! Und die derzeitig herrschenden Politiker-Eliten haben damit absolut nichts zu schaffen? Ihr Job ist es allein, die Parole auszugeben: alles bestens - munter weiter so! Und: sie stellen immer wieder aufs Neue auch heute noch ungedeckte Schecks auf die Zukunft aus,
Wie 1957 in der Hoffnung, erst eine später nachfolgende Generation würde sie einlösen müssen. Das „Später“ von damals aber ist nun plötzlich „heute“ – die nachfolgende Generation sind wir und unsere Kinder! So sehr ich es allen Müttern gönne, dass ihre Kindererziehung unbeschränkt in der Rentenversicherung und in höheren Renten Anerkennung findet! Wie wichtig Kinder in diesem System sind, darüber war schon ausführlich die Rede!
Natürlich erfüllt es ein unbedingtes Gerechtigkeitsempfinden – und diesmal meine ich ausdrücklich nicht „soziale Gerechtigkeit“ – wenn jemand, der 40 Jahre gearbeitet hat danach auch in Rente gehen kann. Und selbstverständlich auch bei kleinem Verdienst - eine bessere Rente bekommen muss, als jemand, der noch nie in seinem Leben einen Hammer in der Hand hatte – nie in dieses System eingezahlt hat. ABER:
Das alles gibt dieses Rentensystem aber schon seit langem nicht mehr her. Weil es - seit 1957 – falsch konstruiert ist! Weil es von der ehernen Regel des Naturrechts abweicht: Ich kann das Fell des Bären erst verteilen, wenn er erlegt ist! Niemals vorher! Ich kann keinen Pfeil verschießen, der noch nicht gefertigt ist! Und: Ich kann Geld erst ausgeben, wenn es verdient ist! Alles andere sind ungedeckte Schecks auf die Zukunft. Politiker stellen sie aus – die Rechnung geht an uns Bürger!
Doch genau all das passiert! Täglich neu!
Durch einen diesbezüglichen Beschluss der großen Koalition – wir beschließen jetzt neue und höhere Renten für viele - kommt keinen Cent mehr in die Rentenkasse hinein! Gibt es absolut nichts neu zu verteilen! Auch hier ist der Staat völlig außerstande, zur Verbesserung der Rentensituation seiner Bürger beizutragen.
Wenn er den Einen eine höhere Rente zubilligt, kann er nur entweder Anderen von Ihrer Rente wegnehmen oder die zu erwartenden Mehrausgaben durch Steuergelder wieder ausgleichen. Es bleibt bei der altbekannten Tatsache: Der Staat kann nur wegnehmen und teilen!
Wohlstand schaffen und damit die finanzielle Situation seines Volkes zu vermehren – das kann er nicht! Das können nur die, die neue Arbeitsplätze, neue Beschäftigung und damit neue Steuer- und Sozialabgaben schaffen! Also in aller Regel der deutsche Mittelstand – von der Politik längst als die (Steuer)Melkkuh des Staates ausgemacht! Und klar ist auch: an einem solchen Pyramidenspiel kann man nichts mehr nachbessern, nachjustieren. Man kann nur noch Sorge dafür treffen, dass niemand „daran kleben bleibt“ jeder Rentner möglichst nur mit einem blauen Auge wieder aus der Sache rauskommt. Und die Rechnung dafür? Die sollten wir diesmal an die Politiker schicken.
Kommentare zum Artikel
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Die Rentenversicherung ist nur noch durch eine "Bürgerversicherung" zu retten, in die dann wirklich JEDER eibezahlt! Selbststädige, Ärzte, Rechtsanwälte....., alle die momentan noch "ihr eigenes Süppchen" kochen! Denn in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen aktuell nicht einmal mehr 30% aller Werktätigen ein!!!
Warum schreiben Sie nichts über die Pensionen der Beamten, die
von unseren Steuern bezahlt werden..
Diese erhalten ohne eigene Beiträge höchste Altersbezüge
von denen ein Beitragszahler nur träumen kann.
Das wird uns eines Tages um die Ohren fliegen, nicht
die umlagenfinanzierte Rentenversicherung.
Die 80 MIA sind für beitragsfremde Leistungen der RV.