Die skurrilen Resultate der Genderunlogik

Es sind zwei der zentralen Thesen der derzeit über die deutschsprachigen Länder wie ein Tsunami hereingebrochenen Genderismus-Feminismus-Ideologie: Aber so dumm jede einzelne auch ist, so köstlich führen sie sich durch ihre Kombination selbst ad absurdum.

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Die eine These ist nun in Deutschland auf Verlangen der SPD sogar schon offizielle Regierungspolitik geworden: Mindestens 30 Prozent der – gut bezahlten – Aufsichtsräte müssen künftig Frauen sein. Mit der zusätzlichen Schikane, dass ein Posten, den einmal eine Frau innehatte, niemals mehr an einen Mann fallen darf.

Die zweite an immer mehr Hochschulen verbreitete These: Wesentlich sei nur das soziale Geschlecht, also eines, das jeder Mensch frei wählen könne. Also siehe etwa den biologisch männlichen Transvestiten „Conchita Wurst“ (der/die/das Maskottchen von ORF, SPÖ und Bank Austria), der beschlossen hat, zumindest eine Zeitlang als Frau aufzutreten.

Im Zusammenwirken dieser beiden skurrilen Thesen kann nun jede Quoten-Regelung beliebig unterlaufen werden: Jeder Kandidat muss sich nur als Frau deklarieren (mit oder ohne Stöckelschuhe); und schon ist eine Frauenquote erfüllt. Und das wollen künftig logischerweise auch clevere deutsche Unternehmen machen.

Weiterlesen auf: anderas-unterberger.at

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Anna

Vielen Dank Marcel Elesener für Ihre vernünftigen Bemerkungen.
Die Genderideologie ist wirklich w(irr)-sinnig.
Vernunft, Wissenschaft und Wahrheit werden einer freiheitsberaubenden, gefährlichen Ideologie geopfert.

Gravatar: Marcel Elsener

Zu Gender nehmen wir einfach mal den Eintrag in der deutschen Wikipedia:

'Der Begriff Gender bezeichnet zum einen die soziale Geschlechterrolle (engl. gender role) beziehungsweise die sozialen Geschlechtsmerkmale. Er bezeichnet also alles, was in einer Kultur als typisch für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird (zum Beispiel Kleidung, Beruf und so weiter); er verweist nicht unmittelbar auf die körperlichen Geschlechtsmerkmale (sex).'

und

'Gender bezeichnet ein von sozialen und kulturellen Umständen abhängiges Geschlecht und damit eine soziokulturelle Konstruktion, die das Geschlechterverhältnis und die Herrschaftsstrukturen widerspiegelt.'

Bei 'Gender' handelt es sich somit gemäss den Genderideologen um eine soziokulturelle Konstruktion. Prinzipiell kann aber jede Konstruktion willkürlich errichtet oder auch wieder zerstört (= dekonstruiert) werden. Die real existierenden Geschlechterkonstruktionen (vulgo Geschlechterrollen) kann man frei wählen; das nennt man 'doing gender'. Ebenso kann man als Individuum willkürlich neue Geschlechterkonstruktionen errichten; ob diese allerdings sozial anerkannt werden, ist höchst ungewiss. Prinzipiell kann somit jeder nicht bloss die zu ihm passende Geschlechterrolle aus den bereits vorhandenen auswählen sondern auch selbst ein neues Geschlecht erfinden und danach leben. Soweit der Konstruktivismus/Dekonstruktivismus in der Genderideologie, der zwar ein Dogma darstellt, aber zumindest jedermann objektiv als Definition vermittelbar ist.

Es ist offensichtlich, dass Sie, Blobfisch, den Begriff 'Gender' hingegen nicht definieren können oder wollen. Sie berufen sich auf subjektive Gefühle irgendwelcher Menschen und versuchen deren spezifische Gefühle mittels anekdotischer Aufzählung von Einzelfällen zu einem Dogma zu erheben, das für alle gültig sein soll. Diese Gefühle mögen für die Betroffenen durchaus real sein, wissenschaftlich aber sind sie weder messbar noch sonst irgendwie für die davon nicht betroffenen Menschen direkt erfahrbar oder objektiv vermittelbar. Die einzige Erfahrungsmitteilungsmethode besteht darin, dass die betroffenen Menschen von ihren Gefühlen erzählen. Dabei ist es für den Adressaten solcher Gefühlsäusserungen jedoch nicht möglich zu entscheiden, ob die vermittelten Gefühle echt sind oder nur behauptet werden.

Exakt dieses grundlegende Problem hat Herr Dr. Unterberger thematisiert, als er vorschlug, dass ein Mann einfach behaupten kann, er fühle sich als Frau, und er deswegen die Vorteile der Frauenquoten auch für sich beanspruchen könne. Tatsächlich ist es schwer bis unmöglich, einem solcherart agierenden Mann zu beweisen, dass er diese Gefühle nicht hegt. Insofern ist Gender als blosse Behauptung des Mannes, gefühlsmässig dem weiblichen Geschlecht anzugehören, tatsächlich frei wählbar.

Die Gender Studies werden zwar von den eigenen Adepten zu den Geisteswissenschaften gezählt. Es ist jedoch evident, dass sie keine anerkannte methodische Theorie anwenden, die man als wissenschaftlich bezeichnen kann, was sich beispielsweise an der zweiten der beiden obigen Definitionen von Gender besonders schön zeigt. Wissenschaft ist nämlich eine ganz bestimmte Methodik, mit der Erkenntnisse gewonnen werden können. Es geht um das Aufstellen von Hypothesen, die falsifizierbar sind; Experimente, die prinzipiell überall und jederzeit reproduzierbar sind. Gender Studies verkünden hingegen bestimmte Dogmen, an die man einfach zu glauben hat. Auch Sie, Blobfisch, verkünden hier einfach Dogmen, die man offenbar glauben soll, wobei Sie Ihre Dogmen noch nicht einmal versuchen zu objektivieren. Dass vereinzelt Menschen das Gefühl haben im falschen Körper zu stecken, das glaube ich schon. Ich glaube aber nicht an das Dogma, dass diese rein subjektiven Gefühle objektiv ein Geschlecht konstituieren. Und schon gar nicht akzeptiere ich, dass auf der Grundlage des von mir nicht anerkannten Dogmas bizarre Sprachregelungen, Verhaltenskodices, Umverteilung von Steuermitteln oder unwissenschaftliche Ideologien an Universitäten installiert werden dürfen.

Den Begriff 'tatsächliches Geschlecht' habe ich in Gendertexten noch nie gelesen. Selbst wenn es ihn in der Genderliteratur gibt, ist er ein reiner Propagandabegriff, weil durch die Abgrenzung des 'tatsächlichen Geschlechts' und des 'biologischen Geschlechts' voneinander der Eindruck erweckt wird, als ob das biologische Geschlecht prinzipiell nicht tatsächlich sei. Ich bin sonst kein Purist. Hier aber bestehe ich darauf, dass solche offensichtlichen Propagandaschöpfungen, mit denen eine objektiv nachprüfbare Tatsache (biologisches Geschlecht) als nicht tatsächlich umgedeutet werden soll, entlarvt werden. In diesem Zusammenhang ist das Wort 'tatsächlich' ein Wieselwort, welches das Wort 'Geschlecht' seiner eigentlichen Bedeutung beraubt.

Auf Transgender und Cisgender gehe ich gar nicht erst ein. Da Sie unfähig oder unwillig sind den grundlegenden Begriff 'Gender' objektiv nachvollziehbar zu definieren, sind logischerweise auch die davon abgeleiteten Begriffe nicht objektiv definiert. Gefühle hat jeder Mensch; und jeder Mensch hat wieder etwas andere Gefühle. Gefühle sind somit keine angemessene Grundlage zur Definition von sachlich überprüfbaren Begriffen, da sie nur für den Fühlenden selbst unmittelbar real und erfahrbar sind.

Was Sie über Transsexualität schreiben, mag zwar stimmen, ist aber in Bezug auf Gender irrelevant, wie Sie selbst den hiesigen Lesern immer wieder einzubleuen versuchen. Weshalb beziehen Sie sich also auf diesen Begriff, der eindeutig zur Biologie gehört? Transsexualität ist ein seltenes Ereignis und hat biologische (meist genetische) Ursachen, weil die vollständige Ausbildung des biologischen Geschlechts gestört wurde. Solcherart betroffene Leute haben meist schwach/nicht eindeutig ausgebildete Geschlechtsmerkmale oder Merkmale beider Geschlechter. Es ist jedoch festzuhalten, dass man es hier nicht mit einem neuen biologischen Geschlecht zu tun hat sondern mit einer Störung in der Geschlechtsentwicklung. Solcherart geborene Menschen müssen lernen mit Ihrem Schicksal zu leben, soweit sie es nicht durch Operationen oder Hormonbehandlungen ändern können. Dass solche Menschen von Behörden mit einer Geschlechtsbezeichnung angeschrieben werden, die sie für sich selbst als falsch empfinden, gehört zu jenen Dingen, womit umzugehen sie erlernen müssen. Im Alltagsleben haben behördlich vorgenommene Geschlechtszuschreibungen ohnehin keine nennenswerte Bedeutung – ausser natürlich, soweit sexistische Regelungen installiert werden oder sexistische Behördenakte vollzogen werden. Hier sind allerdings fast ausschliesslich Männer benachteiligt.

Es gibt kein Gesetz, das es einem verbietet, die Kleider des anderen Geschlechts anzuziehen, sein körperliches Äusseres gemäss den Schönheitsidealen des anderen Geschlechts zu gestalten und sich auch sonst so zu verhalten. Auch eine Geschlechtsoperation ist weder verboten noch bewilligungspflichtig, wiewohl man natürlich einen seriösen Arzt erst einmal überzeugen muss, dass man sich das reiflich überlegt hat, bevor dieser eine solch folgenschwere Operation durchführt mit der ebenfalls notwendigen lebenslangen Nachbehandlung. Nur muss man wahrscheinlich die Operation selbst bezahlen und kann sie nicht zu Lasten der Krankenkasse abrechnen. Da ist das blosse Mimikry über das äussere Erscheinungsbild wohl die billigere Variante als der chirurgische Umbau.

(Anm. d. Red.: gekürzt)

Gravatar: Blobfisch

@Marcel Elsener:

Welche Definitionen des Begriffes "gender" ziehen Sie denn heran? Die sind mir nun wiederum nicht bekannt.

Ich beziehe mich hier wie gesagt auf die englischen Begriffe. Im Englischen gibt es den Begriff "sex", der das biologische Geschlecht meint und den Begriff "gender", der das tatsächliche, evtl. vom biologischen Geschlecht abweichende Geschlecht meint.
Die deutsche Sprache hat ja nur den Begriff "Geschlecht" und differenziert nicht entsprechend, deswegen weiche ich gerne auf die englischen Begriffe aus.
Insgesamt ist die deutsche Sprache sehr plump schwierig anzuwenden, wenn es um Geschlechterthemen geht.

Der Begriff "gender" wurde im Englischen glaube ich ursprünglich für Intersex-Personen eingeführt, als Personen, die biologisch nicht ausschließlich männlich oder weiblich sind.

Im Deutschen gibt es den Begriff "Gender" (oder v.a. Gender-Mainstreaming) nur insoweit, als transphobe Personen sich eine "Lobby" mit einer geheimen "Agenda" zusammenfantasiert haben, und dieser fiktiven Bewegung absurde Forderungen unterstellen und bunt Definitionen durcheinanderwürfeln, um dann natürlich jederzeit mit dem Finger auf diese absurden Forderungen zeigen zu können, die so eigentlich niemals jemand aufgestellt hat. Ich habe noch nie jemanden sagen hören, das Geschlecht sei frei wählbar. Ich höre nur immer "Laut Gender-Bewegung soll das Geschlecht ja frei wählbar sein"

Deswegen versuche ich Ihnen ja zu erklären, was gender, transgender, cisgender, etc. tatsächlich bedeutet, Sie ignorieren das jedoch regelmäßig, nur um sich wieder auf die falschen, zusammenfantasierten Definitionen zu stützen und mir zu unterstellen, ich hätte mich auf diese bezogen.

Auch transgender und cisgender sind gängige, klar definierte Begriffe.
Transgender bedeutet, dass das biologische Geschlecht und das tatsächliche/gefühlte Geschlecht nicht übereinstimmen, cisgender bedeutet, dass diese Beiden schon übereinstimmen. Das hatte ich so auch geschrieben.
Das kann natürlich auch bedeuten, dass das tatsächliche Geschlecht weder weiblich noch männlich ist (oder eine Mischung aus beidem, oder mal das eine, mal das andere)
Das Geschlecht (und zwar sowohl das biologische als auch das tatsächliche/gefühlte) ist nämlich nicht binär in zwei Extreme zu unterteilen, sondern stellt eher ein Spektrum mit verschiedenen Abstufungen dar.

Im großen, ganz weit gefassten Themenbereich "Geschlecht" gibt es tatsächlich etwas, was frei wählbar ist, wie die Gender-Mainstream-Verschwörung ja immer sagt, das hatte ich in meinem ersten Kommentar auch schon erwähnt. Das hat aber an sich nichts mit dem Geschlecht zu tun.
Dabei geht es um die Geschlechterrollen, also ganz grob, wie verhält sich Männlein und wie verhält sich Weiblein.
Momentan ist es so, dass unsere Gesellschaft uns vorschreibt, welche Geschlechterrollen wir zu erfüllen haben. Je nachdem wie man aufgewachsen ist und erzogen wurde kann sich das mehr oder weniger stark auf unsere Denk- und Handelsweise auswirken. Es beeinflusst aber letztenendes jeden Menschen.
Die natürliche und ideale Situation wäre aber, wenn es keine Geschlechterrollen gäbe und jeder Mensch frei von der sozialen/gesellschaftlichen Konstruktion der Geschlechterrollen leben könnte.
Geschlechterrollen sind jedoch wieder völlig unabhängig vom biologischen und gefühlten Geschlecht einer Person, sondern stellen einfach bestimmte Denkmuster dar, auf die wir konditioniert werden, und die wir deshalb auch wieder an die nächste Generation weitergeben und so weiter und so fort.

Gut, somit endet der Exkurs über Geschlechterrollen, zurück zum Thema gender (kleingeschrieben, da englischer Begriff, nochmal zur Erinnerung)

Sie schreiben, dass der Grund dafür, dass Personen transgender sind, in physischer oder psychischer Krankheit, etc. sei. Das ist nicht wahr. Wie gesagt weiß man nicht, warum Personen trans geboren werden. Es gibt die verschiedensten transgender Personen, mit verschiedensten Lebenshintergründen. Sicherlich finden Sie einige, wo es in der Vergangenheit Probleme verschiedenster Art gab. Es gibt aber genauso transgender Personen, wo sich nichts dergleichen feststellen lässt. Was sich dagegen bei den meisten transgender Personen feststellen lässt sind mentale Probleme und Auftreten von Gewalt gegen diese Personen, nachdem sie sich als transgender geoutet haben, sprich also gerade WEGEN der Tatsache, dass diese Personen transgender sind. Das ist auf Diskriminierung und Ablehnung zurückzuführen und muss geändert werden!

Transgender ist übrigens auch kein neues Geschlecht. Eine Person, die biologisch männlich, gefühlt aber weiblich ist, ist transgender. Das ändert aber nichts daran, dass diese Person weiblich ist. Dass diese Person trans ist, macht sie nicht weniger weiblich.

Dass das gender einer Person "nur" gefühlt ist und nicht wissenschaftlich, in der DNA oder wie auch immer nachgewiesen werden kann, ist mir natürlich klar. Das ändert aber nichts. Es gibt viele Dinge, welche die Wissenschaft noch nicht nachweisen oder erklären kann. Es gibt auch schlichtweg Dinge, die nicht (rein) wissenschaftlichen Ursprungs sind.

In vielen Punkten kann man (trans)gender mit (Homo)sexualität vergleichen. Das ist zwar immer ein sehr gefährlicher Vergleich, da Sexualität und Geschlecht an sich nichts miteinander zu tun haben und so oft Vorurteile und Falschinformation entstehen, es gibt aber gewisse Parallelen, die ich hier zur Erklärung heranziehen möchte:

Es lässt sich auch nicht wissenschaftlich nachweisen, ob oder dass eine Person eine bestimmte Sexualität hat. Sie werden in Ihrem Körper nirgends ein "Heterosexualitätsgen" finden. Es gibt auch keinen logischen Ansatz, wie man Sexualität wissenschaftlich nachweisen könnte. Trotzdem gibt es Sexualität zweifellos. Trotzdem sind Sie (wie ich vermute?) heterosexuell. Das ist letztenendes auch nur etwas, was Sie fühlen, was Sie empfinden.

Genauso verhält es sich mit dem gender. Man kann es nicht wissenschaftlich nachweisen, das stimmt. Das macht die ganze Sache aber nicht weniger legitim.

Der Fall Reimer deshalb, da sich das "gender" des betroffenen Jungen nicht durch OPs, Erziehung, Medikamente, etc. hat ändern lassen. In diesem Fall war es halt so, dass der Junge cisgender war.
Bei transgender Personen ist es aber genauso. Das tatsächliche Geschlecht dieser Personen lässt sich nicht ändern, nicht durch Erziehung, nicht durch Behandlungen. Man kann nur das biologische Geschlecht "geraderücken", soweit unsere Medizin das heute zulässt.
Noch viel wichtiger: Das tatsächliche Geschlecht dieser Personen wurde auch nicht durch irgendwelche Traumata oder dergleichen anerzogen, wie Sie ja sagten. Man wird mit dem tatsächlichen Geschlecht geboren. Man kann das tatsächliche Geschlecht nicht wegerziehen. Das hat der Fall Reimer bewiesen, wie Sie ja auch selbst sagten. David Reimer war halt cisgender. Andere Menschen sind das nicht. Daran kann man auch nichts ändern.

"Grundsätzlich interessiert es mich nicht, wenn jemand sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt"

Dann erlauben Sie mir zu erklären, warum es Sie generell nicht interessieren sollte:

"wenn deswegen Sprachdiktate installiert"
Die Sprache ist ein Instrument, das sich entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen immer wieder gewandelt hat und wandeln wird. Im Moment passiert ein gesellschaftlicher Wandel, wonach die Ideologie, es gäbe nur das biologische Geschlecht und es gäbe nur männlich und weiblich, aufgeweicht wird. Entsprechend benötigen wir neue Begriffe, um Dinge ausdrücken zu können. Diesen Wandel der Sprache aufzuhalten wäre unnatürlich. Sprache hat sich schon immer verändert.

"bestimmte Verhaltenscodices ultimativ eingefordert"
Die Forderung, andere Menschen mit Respekt zu behandeln sollte Sie nicht abstoßen.
Wir haben es schon erreicht, das Menschen bestimmter Hautfarbe nicht mehr als Sklaven gehalten werden, das Personen bestimmten Geschlechts nicht mehr als Eigentum behandelt werden, und im Moment wird sich darum bemüht, dass Personen, die von der Norm abweichen und ihr Leben nicht entsprechend den Vorstellungen der Mehrheit gestalten, nicht mehr wie zweitklassige Menschen behandelt werden.

"Steuergelder verschwendet"

Da gibt es weit schlimmeres, wofür Steuergelder verschwendet werden. Regen Sie sich erst über diese Dinge auf, dann können wir weiterreden.

"Universitäten mit unwissenschaftlichen Ideologien korrumpiert werden."

Gender Studies dürfte meines Wissens nach zu den Geisteswissenschaften zählen. Sie werden auch keine wissenschaftlichen Formeln zu Religion oder Philisophie aufstellen können. Trotzdem werden diese Fächer an Universitäten unterrichtet.

"Vollends bizarr wird es, wenn Sie ein Recht einfordern, dass eine Person in ihrem gefühlten Geschlecht leben darf. Ja, war es denn überhaupt jemals verboten, das zu tun? "

Na, dann versuchen Sie mal, als Frau zu leben. Die Behörden werden Sie trotzdem mit "Herr Elsener" ansprechen. Schlicht und einfach weil beim Standesamt vermerkt ist, dass Sie männlich sind.
Und dann versuchen Sie mal, Ihr Geschlchecht ändern zu lassen. Viel Spaß bei der Operation. Laut Transsexuellengesetz ist eine Änderung des Geschlechtsattributs nämlich nur möglich, wenn man unfruchtbar ist (und noch einige andere Voraussetzungen erfüllt). Man muss sich also entscheiden, ob man öffentlich als sein tatsächliches Geschlecht anerkannt werden will, oder irgendwann eigene Kinder haben möchte.
Im eigenen Geschlecht leben zu dürfen bedeutet auch, von anderen als diesem Geschlecht zugehörig behandelt zu werden.
Gut, es gibt das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, wonach man transgender Personen z.B. nicht mehr allein deswegen kündigen darf o.ä. (die tatsächliche Lage sieht natürlich nach wie vor anders aus)
Es gibt aber auch diverse Fälle, wo Personen aufgrund ihres Geschlechtes diskriminiert wurden. Häufig eben dann, wenn es um irgendeine behördliche oder staatliche Sache geht. Hier mal nur ein Beispiel von vielen:
http://www.fr-online.de/lesetipps/transsexualitaet-und-polizei-mindestens-ein-hoden,1473590,4442580.html
Ich glaube es mich auch an einen Fall erinnern zu können, wo eine transgender Frau für irgendetwas ins Gefängnis kam und man sie in ein Männergefängnis gesteckt hat, obwohl sie darauf bestand, in ein Frauengefängnis zu kommen. Diese Frau hatte eben die offizielle Änderung des Geschlechtsattributs noch nicht gerichtlich durchsetzen können (diese Verfahren laufen vor dem Familiengericht)

"Der Normalo (cisgender) darf dann keine Meinung mehr dazu äussern sondern soll gefälligst die Klappe halten"

Naja, wenn ich mich in die Straße stelle und sage, man sollte alle Juden aus dem Land vertreiben werd ich mir da auch keine Freunde mit machen. Und wenn Sie sich hinstellen und sagen, man sollte transgender Personen nicht wie ganz normale Menschen und mit Respekt behandeln, dann können Sie diese Meinung gerne vertreten, aber dann dürfen Sie sich halt nicht wundern, wenn man Ihnen sagt, Sie sollen die Klappe halten. Transgender Personen sind nämlich auch Normalos. Ganz normale Menschen. Nicht unnormal, nicht abnormal. Vielleicht ein bisschen selten, aber das sind blauäugige Menschen auch. Deswegen bezeichnen sie Braunäugige ja nicht als "Normalos" Es gibt halt einen Unterschied zwischen sich beleidigt fühlen und diskriminiert werden.

"Wie oben schon geschrieben, geht es um die Installierung von Dogmen, Verhaltensvorschriften, Sprach- und Meinungsäusserungsdiktaten, denen sich die grosse Mehrheit zu unterwerfen hat"

Das gab es schon immer. Das "Dogma" Menschen mit Respekt zu behandeln stört niemanden, wenn es um Menschen anderer Religionen geht.
das Sprachdiktat, Leute nicht als Neger oder Schwuchtel zu bezeichnen ist durchaus legitim, da das Beleidigungen sind. Und jemanden absichtlich mit dem falschen Geschlecht anzusprechen ist sehr beleidigend.
Und auch die Meinungsfreiheit hat ihre Grenzen. Wenn Sie diesellben Meinungen wie Hitler vertreten würden, würde Sie die Öffentlichkeit auch nicht mit Samthandschuhen anfassen.

Damit eine Gesellschaft funktionieren kann braucht es eben gewisse Regeln, an die man sich halten muss. Angefangen bei Gesetzen bis hin zur allgemeinen Höflichkeit.
Ihre Rechte enden da, wo die Rechte anderer eingeschränkt werden. Ihre Handlungsfreiheit endet da, wo das Leben einer anderen Person anfängt.

Gravatar: Marcel Elsener

@Blobfisch
Besten Dank für Ihre Klarstellung, die allerdings noch immer einige wichtige Fragen offenlässt. Wie Sie gender definieren, ist mir beispielsweise immer noch nicht klar.

Dass Sie gender ebenso wie das biologische Geschlecht für nicht änderbar halten, habe ich tatsächlich überlesen. Allerdings haben Sie mich mit dem Begriff 'gender' auf den Holzweg geschickt. Sie haben diesen Begriff mit seiner feststehenden Definition genommen und kurzerhand umdefiniert. So etwas muss natürlich zu Missverständnissen führen. Desweiteren haben Sie noch weitere Begriffe aus der genderideologischen Giftküche verwendet: transgender und cisgender. Das hat natürlich mein Missverständnis noch verstärkt. Ich habe den Begriff 'gender' in seiner üblichen Definition verstanden, und in dieser Definition ist er als blosse soziale Geschlechtskonstruktion prinzipiell eben sehr wohl frei wählbar.

Das hat auch Herr Dr. Unterberger in seinem Artikel thematisiert, indem er (wohl halb im Scherz) vorschlug, als Mann einfach zu behaupten eine Frau zu sein und so die Frauenquote zu unterlaufen. Dr. Unterberger hat den Begriff 'gender' in der korrekten genderideologischen Definition verstanden und schlägt in anarchischer Manier vor, ihn zu benutzen, um ebendieses genderideologische Machtsystem auszumanövrieren.

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es Leute gibt, die Probleme mit ihrer geschlechtlichen Identität haben. Diese vereinzelt auftretenden Probleme konstituieren aber noch lange kein neues Geschlecht. Die Ursachen für die Probleme können genetischer Natur sein, auf die Zuführung von schädlichen Stoffen während kritischen Phasen der Geschlechtsentwicklung zurückführbar sein oder auch psychoemotional bedingt sein (etwa durch Deprivation, emotionale Schäden nach traumatischen Ereignissen etc.). Die Proklamierung neuer Geschlechter (z.B. transgender) ist dann eine bestimmte Problembewältigungsstrategie, die das Problem der davon betroffenen an die jeweils anderen (nämlich jene, die kein Problem mit ihrer Geschlechtsidentität haben) verschiebt und von diesen ultimativ verlangt, die Problembewältigungsstrategie als neues Geschlecht anzuerkennen. Grundlage dafür ist, wie Sie mehrmals betonten, lediglich das subjektive Empfinden der betroffenen Leute. Es geht hier also um die Verkündung und Installierung von Dogmen, die man nicht anzweifeln dürfen soll, und nicht um wissenschaftliche Erkenntnis.

Der Fall Reimer ist mir natürlich bekannt. Damit versuchte ein Genderideologe zu beweisen, dass gender als soziale Konstruktion das wichtigste bestimmende Element für die Ausbildung der Geschlechtsidentität sei. Dr. Money ist allerdings grandios damit gescheitert, denn als der als Junge geborene Bruce und als Mädchen Brenda erzogene Mensch mit 14 Jahren von seiner Geschichte erfuhr, wollte er wieder das sein, als was er geboren wurde: ein Knabe. Was Sie, Blobfisch, mit der Erwähnung dieses grausamen Menschenexperiments belegen bzw. widerlegen wollen, ist mir jedoch schleierhaft. Gerade der Fall Bruce alias Brenda alias David Reimer zeigt die Wichtigkeit des biologischen Geschlechts und wie es selbst nach tiefen Eingriffen (Kastration, Hormonbehandlungen) in die Biologie des Körpers sowie sowie umfassender (Um-)Erziehung auch nach Jahren noch seine elementare Kraft entfaltet.

Grundsätzlich interessiert es mich nicht, wenn jemand sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt, obwohl er biologisch dem einen angehört. Interessieren tut es mich jedoch, wenn deswegen Sprachdiktate installiert, bestimmte Verhaltenscodices ultimativ eingefordert bzw. verboten werden, Steuergelder verschwendet oder Universitäten mit unwissenschaftlichen Ideologien korrumpiert werden. Dann ist es nämlich nicht mehr die private Angelegenheit solcherart betroffener Individuen sondern eine öffentliche Angelegenheit.

Vollends bizarr wird es, wenn Sie ein Recht einfordern, dass eine Person in ihrem gefühlten Geschlecht leben darf. Ja, war es denn überhaupt jemals verboten, das zu tun? Zeigen Sie mir bitte die betreffenden Gesetzesparagraphen. Fordern Sie allen Ernstes eine gesetzliche Erlaubnis, in einer bestimmten Weise leben zu dürfen? Merken Sie nicht, dass jemand, der solches für sich fordert, sich selbst zum Sklaven des Rechtsstaates herabwürdigt, indem er um ein Recht bettelt, obwohl er die Freiheit es zu tun schon längst hat? Ein freies Individuum lebt einfach so, wie es es für richtig hält und schert sich einen Deut darum, ob der Staat das auch noch offiziell erlaubt, nachdem er es ohnehin nie verboten hatte.

In Wirklichkeit geht es aber gar nicht um das Recht zu einer bestimmten Lebensweise der einen sondern um die Sanktionierung der Reaktionen der anderen darauf. Der Normalo (cisgender) darf dann keine Meinung mehr dazu äussern sondern soll gefälligst die Klappe halten, weil sonst der mit einem abweichenden gefühlten Geschlecht Lebende ja irgendwie beleidigt sein könnte. Wie oben schon geschrieben, geht es um die Installierung von Dogmen, Verhaltensvorschriften, Sprach- und Meinungsäusserungsdiktaten, denen sich die grosse Mehrheit zu unterwerfen hat. DAS wiederum IST eine öffentliche Angelegenheit, die mich interessieren muss.

Gravatar: Blobfisch

Dass ich geschrieben habe, dass das "gender"- Geschlecht nicht frei wählbar ist haben Sie aber gelesen? Wieso verdrehen Sie meine Worte dann so, dass man doch wieder bei dieser These rauskommt?

Ich kann nur nochmal versuchen, es zu erklären.

Menschen haben ein biologisches Geschlecht. Das ist eine Tatsache, und das will ich auch nicht "wegreden" oder dergleichen, auch wenn Sie das behaupten.
Das biologische Geschlecht ist auch sehr wichtig, wenn es um biologische Dinge geht, also z.B. Krankheitspräventation für Krankheiten, die beim einen biologischen Geschlecht häufiger vorkommen als beim andern.

Es gibt Menschen, bei denen sich das biologische Geschlecht falsch anfühlt. Menschen, die das Gefühl haben, im falschen Körper geboren zu sein. Das ändert nichts am biologischen Geschlecht dieser Person. Das ändert aber auch nichts daran, dass sich besagtes biologisches Geschlcht falsch anfühlt.

Das ist, wie Sie sich vielleicht vorstellen können, extremst unangenehm, um es mal milde auszudrücken. Die Vorstellung, jemand sucht sich freiwillig ein Geschlecht aus, das vom biologischen Geschlecht abweicht, ist also absolut nicht nachvollziehbar.

Das tatsächliche Geschlecht ist genauso angeboren wie das biologische.

Genau genommen entwickelt sich die Geschlechtsidentifikation sogar schon lange vor der Geburt.
Es gab früher die Ansicht, das Geschlecht bildet sich erst im Alter von ca. 3 Jahren heraus. Dann gab es einen Fall von eineiigen, männlichen Zwillingen, bei dem einen ist bei der Beschneidung "etwas schief gegangen" sodass man den Eltern geraten hat, eine entsprechende OP durchzuführen und ihren Sohn als ihre Tochter großzuziehen. Dieses Kind hat Zeit seines Lebens gewusst, dass etwas mit ihm nicht stimmt und sich als Frau irgendwie falsch gefühlt, weil sich das gefühlte Geschlecht eben schon lange vor dem Alter von 3 Jahren entwickelt hat.

Und umgekehrt gibt es eben Menschen, die werden biologisch als Mann geboren, haben aber das Gefühl, da ist irgendetwas falsch gelaufen, sie hätten eigentlich eine Frau sein sollen, oder umgekehrt.

Das können Sie vielleicht nicht nachvollziehen, weil Sie sich denken, Sie sind ein Mann(vermute ich, entschuldigen Sie, falls ich mich irre) und damit ist auch alles richtig so und Sie könnten sich nicht vorstellen eine Frau zu sein oder sein zu wollen.

Aber jetzt stellen Sie sich vor, Sie wachen morgen früh auf und stellen fest, dass Sie plötzlich biologisch eine Frau sind. Ansonsten sind Sie genau dieslbe Person. Das wäre doch sicherlich seltsam, fremdartig und würde sich falsch anfühlen? Nun, so geht es transgender Personen.

"tatsächliches Geschlecht" deshalb, weil eine Person das Recht hat, in ihrem gefühlten Geschlecht zu leben, auch wenn dieses von ihrem biologischen Geschlecht abweicht. Das tatsächliche oder gefühlte Geschlecht ist das was zählt, wenn es um den täglichen Umgang zwischen Menschen geht und darum, wie man eine Person behandelt (anspricht etc.)

Das biologische Geschlecht ist insoweit unwichtig und zu vernachlässigen, als es Sie schlicht und einfach nichts angeht, was ein Mensch zwischen den Beinen hat. Wenn Ihnen ein Mensch sagt, er ist weiblich, dann behandel Sie diesen Menschen auch als Frau, sprechen ihn mit "Frau soundso" an und sprechen von dieser Person in der dritten Person als "sie"

Und wenn Sie trotzdem nicht nachvollziehen können, dass bei einer Person das biologische und das tatsächliche oder gefühlte Geschlecht voneinander abweichen, dann kann ich Sie nur noch fragen, warum interessiert Sie das?
Wenn sich Ihnen jemand als Frau vorstellt, behandeln Sie die Person als Frau, wenn sich Ihnen jemand als Mann vorstellt, behandeln Sie die Person als Mann.
Ob das auch deren biologisches Geschlecht ist, kann Ihnen ja egal sein. Das tut Ihnen ja nicht weh, das betrifft Sie ja nicht.
Damit wären wir alle ja schon zufrieden.

Gravatar: Marcel Elsener

@Blobfisch
'Dann gibt es das tatsächliche Geschlecht eines Menschen (“gender”).
Bei den meisten Leuten entspricht das biologische dem tatsächlichen Geschlecht. Solche Menschen nennt man cisgender.'

Hmm. Wenn ich Sie richtig verstehe, sehen Sie das biologische Geschlecht nicht als Tatsache an, sonst müsste man es konsequenterweise als das tatsächliche Geschlecht benennen. Also was man zwischen den Beinen hat, ist nach Ihren eigenen Worten nicht tatsächlich (vorhanden). Aber was ist es dann, wenn es nicht tatsächlich ist?

Stattdessen postulieren Sie etwas als tatsächliches Geschlecht, das Sie nicht genauer ausführen sondern einfach als 'gender' betiteln und werfen mit weiteren Begriffe um sich (cisgender, transgender). Weiter unten in ihrem Text schreiben sie etwas davon, dass manche Menschen sich in einem falschen Körper fühlen. Gründet sich das tatsächliche Geschlecht auf dieses subjektiv-individuelle Gefühl? Wenn ich mich als Hund fühle, bin ich dann tatsächlich gar kein Mensch sondern ein Hund?

Oder meinen Sie mit dem tatsächlichen Geschlecht die definitorischen Worterfindungen der Genderideologen? Ist das tatsächliche Geschlecht somit einfach ein Wortbegriff, der eine bestimmte Buchstabenfolge bzw. Lautfolge repräsentiert? Oder handelt es sich beim tatsächlichen Geschlecht um eine frei wählbare Geschlechterrolle, sodass in logischer Konsequenz eine Tatsache (z.B. die des Geschlechts) nicht mehr für sich selbst steht, sondern beliebig wählbar (definierbar?) ist?

Wenn das tatsächliche Geschlecht frei wählbar ist, weshalb kann ein biologischer Mann dann sich nicht einfach sein gender als weiblich erwählen und so die gesetzliche Frauenquote erfüllen? Ist das sogenannte 'tatsächliche Geschlecht' nun frei wählbar oder doch nicht? Bezieht sich die Frauenquote womöglich gar nicht auf gender sondern doch auf das biologische Geschlecht? Und weshalb vollziehen die Genderideologen dann diese Handstände mit dem angeblich tatsächlichen Geschlecht (= gender), wenn es politisch dann doch wieder irrelevant ist? Fragen über Fragen.

Die Gretchenfrage aber bleibt: Warum soll ausgerechnet der Begriff 'gender' das tatsächliche Geschlecht widerspiegeln und nicht das biologische Geschlecht? Inwiefern ist das biologische Geschlecht weniger tatsächlich als gender? Bitte um Ausführungen, die über blosse Wortonanie und Zirkelschlüsse hinausgehen.

Gravatar: Blobfisch

"ein Posten, den einmal eine Frau innehatte, niemals mehr an einen Mann fallen darf."

Das habe ich so noch nicht gehört, hätten Sie eine Quelle? Ich dachte bei der Frauenquote ginge es nur um die 30%?

"Wesentlich sei nur das soziale Geschlecht, also eines, das jeder Mensch frei wählen könne. "

Das ist so nicht ganz richtig.
Es gibt das biologische Geschlecht, ("sex" im Englischen),also salopp gesagt, was jemand zwischen den Beinen hat, wenn man so will. Wobei das auch nicht immer so eindeutig ist, wie man an den verschiedenen Formen von Intersexualität sieht.

Dann gibt es das tatsächliche Geschlecht eines Menschen ("gender").
Bei den meisten Leuten entspricht das biologische dem tatsächlichen Geschlecht. Solche Menschen nennt man cisgender.
Einige Leute sind aber auch z.B. biologisch männlich, tatsächlich aber weiblich, oder umgekehrt. Diese Leute fühlen sich im falschen Körper geboren. Man bezeichnet diese Leute als trasgender. Warum das passiert weiß niemand, es passiert einfach. Das tatsächliche Geschlecht ist genauso wenig frei zu wählen wie das biologische Geschlecht. Ansonsten hätten transgender Personen eine ganze Reihe Probleme weniger.
Ach ja, daneben gibt es auch Leute, die sich weder männlich noch weiblich fühlen, oder die sich sowohl weiblich als auch männlich fühlen, oder oder. Das Geschlecht ist nämlich nicht in die extreme männlich und weiblich eingeteilt, sondern entspricht eher einem Spektrum.

Daneben gibt es dann noch das Problem mit den Geschlechterrollen. Das ist das, was man frei wählen kann.
Dabei geht es darum, dass die Gesellschaft dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht bestimmte Verhaltensweisen und Interessen aufzwingt, und das entsprechend gegenteilige Geschlecht von diesen Verhaltensweisen und Interessen ausschließen will. Das ist schlicht und einfach dumm und unlogisch. Deswegen wird an Hochschulen gelehrt, dass man frei wählen kann, wie man sich verhalten will, frei von Geschlechterrollen.

Also: Wesentlich ist nur das soziale Geschlecht, nicht das biologische. Dieses ist aber nicht frei wählbar. (Schön wärs)

Frei wählbar ist dagegen, wie man sich verhält, was für Interessen man hat, was für Kleidung man trägt, was für einen Charakter man hat, Hobbys, wie man sein Leben gestalten möchte, etc. und zwar unabhängig davon, dass die Gesellschaft einem sagt, das sei aber nur für Männer oder nur für Frauen.

Wenn man dagegen irgendwo einen Satz aufschnappt, den dann falsch wiederholt, sich nicht näher mit dem Thema auseinandersetzt und sich nur beharrlich auf diesen einen Satz beruft, dann klingt das ganze natürlich irgendwo unlogisch.

Also: Ein Mann der einen Rock trägt, darf das natürlich gerne tun, das ist sein volles Recht, er kann aber nicht zur Erfüllung der Frauenquote beitragen.
Eine Person, die biologisch männlich, tatsächlich aber weiblich ist, und sich dies rechtlich nach dem Transsexuellengesetz hat bestätigen lassen, erfüllt die Quote sehr wohl, mal abgesehen davon, dass das Transsexuellengesetz furchtbar diskriminierend ist und dringend überarbeitet werden sollte.

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