Die "Pariser Erklärung": Ein Europa, wo(ran) wir glauben können

Am 7. Oktober 2017 wurde im Internet in neun europäischen Sprachen eine Erklärung veröffentlicht, die Mut macht, dass doch nicht alle Intellektuellen zu Erfüllungsgehilfen der westlichen politischen Klasse geworden sind. Ich habe die (nur auf Englisch veröffentlichte) Einleitung übersetzt und füge den Link zur "Pariser Erklärung" bei.

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Im Mai 2017 traf sich eine Gruppe konservativer Gelehrter und Intellektueller in Paris. Sie wurden durch ihre gemeinsame Besorgnis über den gegenwärtigen Stand der europäischen Politik, Kultur, Gesellschaft - und vor allem über den Zustand des europäischen Geistes und der europäischen Vorstellungskraft - zusammengeführt. Durch Wahnvorstellungen und Selbsttäuschung und ideologische Verzerrung zerstreut Europa sein großes zivilisatorisches Erbe.


Anstatt einfach die Hände in fruchtloser Angst zu ringen oder der reichlichen Literatur, die den "Niedergang des Westens" diagnostiziert, einen weiteren Band hinzuzufügen, glaubten die Pariser Teilnehmer, dass es wichtig sei, eine Erklärung abzugeben und dies öffentlich zu tun. Sie drückten ihre Bindung an das "wahre Europa" aus und taten dies mit Gründen, die von allen anerkannt werden können. Dabei war es zunächst notwendig, über dieses wahre Europa, das unter den modischen Abstraktionen unserer Zeit verborgen liegt, Rechenschaft abzulegen.


Das Ergebnis ist "Ein Europa, wo(ran) wir glauben können". Diese Pariser Erklärung ist ein schallender Aufruf für ein erneuertes Verständnis und die Anerkennung des wahren Genies Europas. Es ist eine Einladung an die Völker Europas, das Beste in unserer Tradition aktiv zurückzugewinnen und gemeinsam eine friedliche, hoffnungsvolle und edle Zukunft aufzubauen.


Bitte schließen Sie sich dieser Erklärung an.

7. Oktober 2017

Philippe Bénéton (France)

Rémi Brague (France)

Chantal Delsol (France)

Roman Joch (Česko)

Lánczi András (Magyarország)

Ryszard Legutko (Polska)

Roger Scruton (United Kingdom)

Robert Spaemann (Deutschland)

Bart Jan Spruyt (Nederland)

Matthias Storme (België)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dr. Klaus W. Hälbig

Ich stimme der Erklärung von Herzen gerne zu, wünschte mir nur eine Änderung beim ersten Satz: Europa ist zwar unsere Heimat, aber doch nur vorläufig, denn: "Unsere Heimat aber ist im Himmel" (Philipperbrief 3,20).

Gravatar: Catilina

@Freigeist: die launige Beschreibung eines fiktiven Vorfalls durch eine Frauengruppe entspricht leider der Selbstwahrnehmung vieler weiblicher Mitglieder unserer Gesellschaft. Die Damen blicken's einfach nicht.
In keinem von Frauen geführten Haushalt habe ich je in der Küche einen Satz anständig geschliffener Messer gefunden, dafür gibt's dann Häckselapparate, die normale Lebensmittel zu Babykost ("smoothies") zermusen. Gekocht wird nicht, weil die Mädels zu bequem sind, anschließend die Küche wieder in Ordnung zu bringen. Wenn es stimmt, daß der Mensch ist was er ißt, dann sind wir von Leisetretern mit Zahnersatz umgeben.
Aber sobald wir Männer uns zusammentun und einen ordentlichen Krustenbraten von 2-3 kg ins Rohr schieben, dann fallen schon einmal so Bemerkungen wie "Schweinebraten ist wie Schwiegermutter - am liebsten kalt." Was soll's, Männer sind anders, Frauen auch, denn sonst wäre es langweilig.

Gravatar: Unmensch

Ein islamisiertes Europa wäre ein islamisches Europa und also solches nicht von anderen islamischen Erdteilen unterscheidbar, was die Menschen und deren Verhalten und Kultur betrifft. Islamisten gefällt diese Vorstellung. Es hätte allerdings mit dem bislang bekannten Europa, wo sich Männer und Frauen auf Augenhöhe gegenüber stehen, wo Intellektuelle auch ihre wilden Theorien ausbreiten können, und Wissen höher als Glaube geschätzt wird, nichts mehr zu tun.

Gravatar: Freigeist

@Herr Kovács, - Digitalisierung

Verter Herr Kovács,
wie sich das Denken schon bisher verändert hat, aufgrund dieses Mediums, Internet und Blogs, können Sie an folgendem lustigen Beitrag lesen, den ich von einer Frauengruppe erhalten habe. Das sind ganz normale Frauen, die sich mal zur Radtour treffen und um die 40 sind. Schon aus dem Humor kann man gut deren Denke erahnen. Viel Vergnügen beim Lesen.

"Was sind das für Frauen, die zu so etwas fähig sind?", fragt man sich unwillkürlich angesichts des neuesten Falles von gefährlicher Vernachlässigung, der sich letztes Wochenende ereignete.

Wie erst jetzt bekannt wurde, befreite die Polizei am Sonntag gegen Mittag aus einer Hochparterrewohnung einen kurz vor dem Verdursten stehenden schlecht ernährten 37-jährigen Mann.

Nachbarn hatten die Ordnungshüter alarmiert.

Die Lebensgefährtin des Mannes, war am Morgen für ein Wochenende mit den Kindern zu den Großeltern gefahren.

In der Wohnung fanden die Mitarbeiter der Polizei keinerlei altersgerechte Getränke.

"Nur Wasser, Tee und Säfte, so was habe ich noch nie gesehen" so der noch sichtlich mitgenommene Polizeibeamte.

Er und seine Kollegen erleben so einiges, aber in jener Wohnung fanden sie nicht einmal genügend Nahrung für eine einzige Männermahlzeit.

Nur Müsli, Milchprodukte und Rohstoffe wie Kartoffeln, Reis oder Eier - die vor dem Verzehr erst noch verarbeitet werden müssten - befanden sich in der Küche.

Die Regale der Wohnung quollen über von kulturwissenschaftlicher Fachliteratur. Aber es fand sich keine einzige Männer-, Auto- oder Fußballzeitschrift. Auch kein Fernseher.

Die Beamten brachten den Mann in eine Kriseneinrichtung der gastronomischen Hilfe "Kleines Brauhaus" in der Bahnhofstraße.

Der Leiter der Einrichtung päppelte den Mann persönlich mühsam über Stunden mit Bier und Korn wieder auf. Mitarbeiter des zuständigen Pizzaservice verteilten Ihre Notrufnummer - auch in der unmittelbaren Nachbarschaft des Mannes.

"Warum erst jetzt ??" fragten einige ...

Oftmals sind Männer - die Opfer dieser Form von Vernachlässigung geworden sind - schlicht und einfach nicht in der Lage selbst um Hilfe zu bitten.

Junge Frauen seien mit der Haltung und Pflege eines Mannes häufig überfordert.

Der zuerst possierlich wirkende Mann werde schnell zu einer Belastung, wenn er nach der Balz seine typischen Verhaltensweisen der Sesshaftigkeit ausbilde.

Spätestens wenn die ersten Kinder da seien bleibe den Frauen neben ihrer Berufstätigkeit kaum noch Zeit für den Mann.

Böse Absicht sei es eigentlich so gut wie nie - die Frauen dazu bewege ihren Mann alleine zu Hause zu lassen.

Aber Fälle wie dieser erschüttern auch die Einsatzkräfte : "Der Ärmste hat bloß noch 90 Kilo gewogen."

Fassungsloses Kopfschütteln ...

Dem Mann geht es glücklicherweise wieder den Umständen entsprechend gut. Aber das Entsetzen bleibt.

Nachbarn und Anwohner stellten Flachmänner und Sixpacks unter dem Balkon des Opfers auf und entzündeten Kerzen.

Gravatar: ropow

„Die Gründe unserer Wertschätzung Europas übersteigen unsere Fähigkeiten, unsere Bindung zu erklären oder zu rechtfertigen.“

Diese Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit hat die Erklärer aber nicht daran gehindert, einen privilegierten Zugang zur Wahrheit zu besitzen vorzugeben, der es ihnen erlaubt, zwischen dem „wahren“ und dem „falschen“ Europa unterscheiden zu können - eine bemerkenswerte Anmaßung, insbesondere für die Philosophen unter ihnen - von wegen „der Geist philosophischen Zweifels der Griechen sind im wahren Europa niemals vergessen worden.“

„Gleichzeitig verwenden sie große Mühen darauf, keine Muslime zu beleidigen“ und ihnen eilfertig zuzubilligen, dass ihre Immigration nicht die größte Gefahr für die Zukunft Europas sei. Hätten sie doch ihre Historikerin Chantal Delsol zum Leichenzählen in die Geschichte geschickt, sie wäre überall dort besonders fündig geworden, wo man genau so borniert dachte: 10 Millionen Buddhisten, 60 Millionen Christen, 80 Millionen Hindus und so weiter bis zu den 270 Millionen Opfern, die die Ausbreitung des Islams bisher gekostet hat und weiterhin kostet - ohne Obergrenze. Lächerlich, andere vor „Illusionen und Selbsttäuschungen“ warnen zu wollen, während man selber demonstrativ die Klitterung vorführt, dass da nix mit nix zu tun hat und demnach auch nix aus nix gelernt werden müsse.

Eigentlich könnte man angesichts dieser bombastischen Fehleinschätzung schon aufhören zu lesen, dann wären einem aber die vielen anderen Schmankerl entgangen, etwa die Re-säkularisierung durch theologische Selbsterkenntnis, die Kritik an Europas apodiktischen Regulierungen bei gleichzeitiger apodiktischer Forderung nach Assimilation von Immigranten, oder die Solidarität, diesem europäischen Ideal, die natürlich nur unter „sozialen und kulturellen Hierarchien“ stattzufinden hat, soviel Elitismus muss dann doch wieder sein.

Trotz vieler guten Vorsätze und Ideen mangelt es einfach an Konsistenz und Entschiedenheit. Wenn das alles ist, das konservative Intellektuelle zustande bringen, dann wird diese Erklärung für Europas Geschichte wohl nicht mehr werden, als eine Englische Linie zwischen den Kapiteln „Europas Aufklärung“ und „Eurabien“, dabei nicht einmal so ansprechend wie die Alineas, die sie enthält. Dafür fehlt ihr einfach der Jugendstil.

Gravatar: Adorján Kovács

@Freigeist
Das wollte ich schon immer verstehen, inwieweit die Digitalisierung unser Denken verändern soll. Sie, geschätzter Freigeist, behaupten das schlicht wie so viele, aber es hat mich nie überzeugt. Es erinnert mich an die auftrumpfenden Behauptungen Kurzweils im Zusammenhang der Genetik, die vollkommen an der Realität verpufft sind.

Gravatar: Heinz Keizer

ich stimme dem voll zu. Allerdings ist die Aussage " Die größte Gefahr für die Zukunft Europas besteht weder in russischem Abenteurertum, noch in der Immigration von Muslimen." so wohl nicht richtig. Zwar ist der einzelne Muslim keine Gefahr und wäre seine Religion persönlich, hätte ich auch keine Bedenken. Aber bereits heute haben Islamverbände große Macht in Deutschland/Europa. Wenn wir noch mehr Muslime nach Europa lassen, werden deren Vertreter (im zweifel Islamisten) immer mehr fordern und wir werden uns im eigenen Land fremd vorkommen. Ich würde mich der Erklärung ja gern anschließen, wo kann ich das?

Gravatar: Freigeist

Für die Zukunft, die "digital" sein wird, ist dieses Gedankengut zu rückwärts gewandt. Es bewältigt nicht die Herausforderungen der Zukunft.

Gravatar: Adorján Kovács

@Ron Ceval
Sie haben recht mit der Länge und dem Anspruch, aber so ist es nun mal, und man muss die Leute emporheben anstatt sich zu ihnen herablassen.
Bei Punkt 4 gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht. Die Autoren sehen die muslimische Immigration aber auch als Gefahr, wie sich aus dem übrigen Text erschließt. Doch meinen sie, so scheint mir, es vermeiden zu müssen, hier offen zu reden. Warum, ist wohl klar.
Eine Maßnahme wie jene der Katholischen Könige kann man nicht öffentlich fordern.

Gravatar: Ron Ceval

Das ist ein sehr schöner Text, den man langsam und ausführlich lesen sollte. Allerdings ist er so lang, daß die jüngeren Mitglieder meiner Familie, die Teens und Twens, beim Lesen ermüden und nicht bis zum Schluß durchhalten. Auch das ein Beispiel der induzierten Dekadenz, der "Befreiung" von Leistung. So wie fast jede "Befreiung", mit der uns die 68er beglückten, in Wirklichkeit darauf abzielte unser gesellschaftliches Fundament abzutragen.
Für Ungeduldige zusammengefaßt (rein subjektiv):

Im 2. Punkt, am Ende, steht völlig richtig: "In diesem Sinne verklärt sich das falsche Europa zum Vorbild einer universalen Gemeinschaft, die weder universal noch eine Gemeinschaft ist." Ich nenne dieses '"falsche Europa" eine Chimäre.

Im 4. Punkt steht: "Die größte Gefahr für die Zukunft Europas besteht weder in russischem Abenteurertum noch der Immigration von Muslimen." Falsch.
Meine Heimat ist das christliche Abendland und dieses wurde verraten, als auf europäischem Boden die erste Moschee gebaut werden durfte. Ich war damals noch recht jung und die Nachricht versetzte mir einen Schock. Dank der kollektiven Erinnerung einer alten Familie hatte ich genau das vor Augen, was in Punkt 30 ausgesprochen wird: "Immigration ohne Assimilation ist Kolonisation." Islam assimiliert sich nicht. Er ist eine Pseudo-Religion, die sich auf Gott beruft um Gottes Autorität und sein Ansehen zu mißbrauchen. Der Islam war noch nirgends eine kulturelle Bereicherung, aber fast immer ein zivilisatorischer Rückschritt.
Zu den großen Gefahren für Europa zähle ich auch die organisierte Kriminalität und deren Verflechtung mit der Politik und zunehmend auch den Kirchen. Die zivile Gesellschaft wird durch lukrativen Handel mit Drogen und mit Menschenhandel (Migranten zum Ausbeuten, Prostitution und Pädophilie) zum Entgleisen gebracht.

In Punkt 21 steht der Satz: "Einst war die rigorose Disziplin der intellektuellen Redlichkeit und Objektivität ein Leitstern des europäischen Geistes." Man braucht sich nicht lange umzusehen um zu erkennen, wie es inzwischen darum bestellt ist. Moralischer Anspruch an sich selber und geistige Autonomie sind zur Ausnahme geworden. Um es mit einem Satz aus Punkt 30 zu bekräftigen: "Menschliche Würde ist mehr als nur das Recht, in Ruhe gelassen zu werden." Zur Menschenwürde gehört eben auch Selbstverantwortung, der Stolz auf eigene Leistung und respektvoller Umgang mit seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen.
Oder, auf die einfachste Formel gebracht: "Ehre Gott, liebe deine Familie und verteidige dein Land."
Ein Europa der Völker und Nationen wächst ganz natürlich und langsam zusammen, während das "falsche Europa" und dessen totalitäre Regierung in Höchsttempo herbeigeknüppelt werden soll und blutig scheitern muß.

Gravatar: Hand Meier

Vielen Dank für den Link.
Ich schrieb bereits, „Eine „gute Religion“ hilft den Menschen ihr Leben in Liebe und Freude erleben zu dürfen.
Der Islam hat keine Erlösung im Programm, keine Befreiung und keine Freude in einer freien Kunst und Kultur.
Psychisch macht der Islam krank, er besteht aus Feindschaft zu den Menschen, die er klassifiziert.
Diese verachtende versklavende harte Masche ist „keine positive Religion“ sie ist eine höllische Angelegenheit, um Machtfantasien und Größenwahn zu etablieren, in denen Gottes-Staaten einen Absolutismus rechtfertigen wollen, in der die Existenz eines Menschen zum Staubkorn eines Systems erklärt wird, um einen oberen Rang in diesem System inne zu haben.
Damit wird aber auch jede Klugheit, jede kognitive Intelligenz vom Islam bedroht, denn diese hasst der, dem das Denken nicht erlaubt ist.
Und da liegt der sehr gefährliche Schwachpunkt.
Ohne Gewalt kann der Islam sich garnicht vor dem Zerfall schützen, denn alle Frauen sehen unsere schöne Kultur und ihre islamischen Herren haben Panik, dass ihnen ihre Frauen und Töchter, zu uns in die Freiheit, konvertieren“.

Wie sehr die allgemeine Sicherheit in der Öffentlichkeit in der EU durch islamische Anschläge bedroht ist, zeigt die Verunsicherung über die zunehmende Verrohung in Bahnhöfen, Bahnen und Innenstädten, die von der politischen Elite, als „Gesellschafts-Experiment“ und in hinterhältiger „Geschäfts-Tüchtigkeit“ gefördert wird.
Merkel und Juncker sind das politische Gift für ein friedliches Europa der souveränen, nationalen Bevölkerungen.
Sie verhalten sich wie Despoten.
Merkel lockt die Exoten aus dem Orient und Afrika wie eine „Animiere-Frau“ mit Selfies an, und Juncker will sie dann „wie Viren auf die EU-Bevölkerungen“ verteilen.

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