Die neuen Allianzen durch die Kriege

Der Nahe Osten und der einstige sowjetische Einflussbereich stürzen immer mehr ins Chaos. Man weiß gar nicht, ob die Ahnungslosigkeit und Blauäugigkeit Obamas, das Zurück-zum-sowjetischen-Einflussbereich-Denken Putins oder die Hilfslosigkeit der EU größeren Sorgen macht.

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Die Mehrfachkriege in der Ukraine und im Nahen Osten lassen komplett neue Allianzen entstehen. Nur: Niemand weiß, wie diese Allianzen aussehen werden und wie lange neue Freunde Freunde bleiben werden. Primär ist Blauäugigkeit und Zynismus im Spiel. Niemand weiß auf die beiden hinter den Kriegen stehenden Bedrohungen unseres Friedens eine brauchbare Antwort.

Die eine Bedrohung ist der Islam. Er stellt heute als einzige Religion nicht nur einen totalitären Anspruch, sondern ist auch enorm aggressiv. Er nimmt keine Trennung zwischen Staat und Glauben vor. Hinter dem Gerede von Barmherzigkeit verstehen immer mehr jungen Menschen den Islam nicht nur als Legitimation, sondern sogar als Aufruf zur Gewalt.

Die andere Bedrohung ist Putins Versuch, die alte Sowjetunion wiederherzustellen. Wenn es auch Unterschiede zur kommunistischen Periode gibt, wie etwa Putins engen Schulterschluss mit der Russisch-Orthodoxen Kirche, so ist doch der Versuch des russischen Staatschefs in zahllosen Reden dokumentiert, den einstigen Einflussbereich wiederherzustellen. Im Westen haben dennoch viele Putins Ziel, die Wiederherstellung des sowjetischen Einflusses, noch nicht verstanden. Sie begreifen nicht, dass Putin total anderes im Sinn hat als Medwedew, Jelzin oder Gorbatschow.

Auch Österreich (Freilich: Wer?) sollte sich daran erinnern, wie sehr das sowjetische Moskau jahrzehntelang die Alpenrepublik eingeengt hat. Bis in die 80er Jahre war eine Reduktion der sowjetischen Vormundschaft noch Konsens unter allen Parteien. Heute weiß man nicht einmal mehr davon.

Die Umrisse der neuen Partnerschaften und Allianzen sind noch in totalem Nebel. Einige Elemente dieser Suche:

     

  • Amerika hat sich ohne Lösung des Atomkonflikts dem iranischen Präsidenten angenähert (oder umgekehrt?).
  • Ägyptens Machthaber kooperieren plötzlich intensiv mit Moskau, weil Amerika über das wenig demokratische Agieren der Armee und die harte Verfolgung der Moslembrüder mit Kairo unzufrieden ist.
  • Iran und die Türkei kommen einander näher.
  • Europa setzt in seiner Ahnungslosigkeit auf eine Front der islamischen Länder gegen die IS-Fundamentalisten, begreift aber offensichtlich nicht, dass Ägypten und die Türkei heute total verfeindet sind, dass es nirgendwo ein Bündnis zwischen Schiiten und Sunniten gibt.
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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Burger

Herr Dr. Unterberger,
Ihr Artikel liest sich nicht schlecht bis auf einige Feinheiten.
In der Politik gibt es keine Freunde, auch wenn einige Unentwegten es ständig inbrünstig wiederholen. Höchstens Interessengemeinschaften, solange der Profit stimmt.
Religionen sind stets aggressiv und das gilt ohne Ausnahmen für alle Religionen. Auch hier steht immer der Profit im Vordergrund.
Ergo, es dreht sich im Grunde immer um den Profit. Alte Oligarchen-Weisheit...

Gravatar: Karin Weber

>> Die andere Bedrohung ist Putins Versuch, die alte Sowjetunion wiederherzustellen. <<

Woher wissen Sie das? Ist es denn nicht eigentlich vollkommen umgekehrt, dass nämlich sich die VSA+Nato an Russland herangraben?

Wozu machen die Amerikaner das? http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/08/17/usa-deponieren-neues-kriegs-geraet-in-hoehlen-von-norwegen/

Machen die Russen sowas auch? Ist Ihnen da etwas bekannt? Wollen wir mal die weltweiten amerikanischen Militärstützpunkte und dann die russischen mal durchzählen? Ich glaube, Sie liegen da irgendwie falsch. Wieder einmal.

Ich finde es auch voll daneben, wenn Sie Obama, dessen Land als einziges Land Atomwaffen gegen Zivilisten eingesetzt hat, der ein völkerrechtswidriges Gefangenlanger betreibt und nun auch sein eigenes Volk zusammenprügeln lässt, als blauäugig und ahnungslos hinstellen. Denken Sie, der weiß nicht was er macht resspektive was er will? Die wissen genau wo die Rohstoffe zu holen sind und nur darum geht es doch weltweit. Dafür wurden Regierungen in Tunesien, Irak, Ägypten, Ukraine, Libyien .. usw. "entfernt".

Neue Allianzen bilden sich mit den BRICS-Staaten und das zu Recht, weil die diesen ruinösen Finanzkrieg der VSA und die daraus resultierende Abhängigkeit von weltweit agierenden Papiergeldheuschrecken nicht mehr mitmachen wollen. Die Ukraine, um mal so ein konkretes Beispiel zu nennen, wird in wenigen Jahren ausgeplündert sein und als Brückenkopf für die VSA herhalten müssen. Den Luxus, den sich viele von der EU erträumt haben und der ihnen von bezahlten Schamanen wie Klitschko offeriert wurde, den wird es nicht geben.

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