Keine Tragödie ist so schlimm, dass sie nicht schon wieder zur Komödie wird. Das ist die Groteske rund um die OMV nun endgültig geworden.
In dem - privaten Aktionären, der Republik Österreich und Fonds aus Abu Dhabi gehörenden - Ölkonzern werden derzeit ununterbrochen Vorstandsmitglieder abgeschossen. Was für die OMV nicht gerade billig ist. Und wobei niemand weiß, warum eigentlich.
Die lustigen Neos schickten nun ihren Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn an die Front, der erstens – an sich durchaus richtig – verlangt, die OMV dürfe „nicht zum Spielball der Politik verkommen“. Der aber gleichzeitig allen Ernstes daraus eine Forderung ableitete, welche der Politik erst recht die OMV und andere Staatsbeteiligungen als Spielball in die Hand gäbe. Er will nämlich, dass sich alle Kandidaten für dortige Aufsichtsratsfunktionen künftig einem Hearing durch einen – man höre: Parlamentsausschuss unterziehen müssen!
Diese köstliche Neos-Neo-Logik ist der Scherz der Woche. Lernt man die eigentlich, wenn man tagelang im Wald Bäume umarmt? Oder hält man das Parlament bei den Pinken etwa gar für eine unpolitische Institution?
In liberaler Alt-Logik hingegen ist das Chaos um ÖIAG und OMV geradezu der ultimative Beweis dafür, dass Unternehmen nie im Staatseigentum stehen sollten. Weil dort geradezu zwangsläufig Chaos, Intrigen und unsachliche Einflüsse stattfinden, was weder den Arbeitsplätzen im Unternehmen noch dessen Aktienkurs gut tut. Aber eine liberale Logik findet man halt derzeit nirgendwo.
Weiterlesen auf andreas-unterberger.at
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Keine Kommentare