Die Marsch des Herrn Gabriel ganz nach linksaußen

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Wie weit die deutschen Sozialdemokraten nach links marschiert sind, sieht man an den Prioritäten von Parteichef Sigmar Gabriel. Dieser hat seine Partei weit weg vom einst staats- und europatragenden Steinbrück-Steinmeier-Müntefering-Kurs verschoben. Das dürfte zwar den SPD-Funktionären gefallen, das ist aber für das wichtigste Land Europas eine Katastrophe.

Die drei schlimmsten Aktivitäten, durch die Gabriel allein in den letzten Tagen negativ aufgefallen ist:

Erstens kündigt die SPD an, dass sie nach der nächsten Wahl offen für Koalitionen mit der „Linken“ ist, also mit der direkten Nachfolgepartei der ostdeutschen Kommunisten. Sie will sich nicht mehr wie bei der letzten Wahl die Hände binden.

Das ist beängstigend. Der SPD geht es also nur noch darum, dass man nach der Wahl nicht den Fehler begehen sollte, vorher Versprochenes zu brechen. Das sollte man natürlich nie tun (Merks SPÖ/ÖVP). Aber diese Absage an die Linke hatte ja einen starken Grund. Den beschließt die SPD nun plötzlich zu ignorieren, ohne dass er weggefallen wäre. Und die Kommunisten werden zu akzeptablen Partnern erklärt.

Die DDR-Vorgeschichte der Linken wird über Nacht als nicht mehr vorhanden behandelt. Trotz der vielen von ihren Vorfahren begangenen Morden, Folterungen und Einkerkerungen. Trotz der von den Kommunisten angerichteten und bis heute teilweise nachwirkenden wirtschaftlichen Katastrophe. Trotz des Mauerbaus. Trotz der Verfolgung, den anständige Sozialdemokraten durch die Kommunisten erlitten. „Lernen sie Geschichte!“, hätte ein alter österreichischer Parteiführer dazu gesagt.

Zweitens stellt Gabriel jetzt zwei für ihn unverzichtbare Forderungen ins Zentrum seiner Koalitionsbedingungen. Die eine ist das arbeitsmarktpolitisch unsinnige Verlangen nach einem Mindestlohn; dieser könnte aber als Folge der Geldentwertung wieder bedeutungslos werden.

Die andere Forderung kann hingegen nicht mehr revidiert werden, sobald sie realisiert ist: Das ist die doppelte Staatsbürgerschaft. Diese Forderung ist in der Praxis nur für die in Deutschland lebenden Türken relevant. Viele von ihnen wollen die Loyalität gegenüber der Türkei keinesfalls aufgeben (die auch der absolutistisch gewordene türkische Regierungschef Erdogan bei Deutschland-Besuchen laut einfordert). Aber sie wollen die Vorteile einer deutschen Staatsbürgerschaft zusätzlich haben.

Und Gabriel will ihnen diese schenken, obwohl das mit der eigentlichen Idee der Staatsbürgerschaft absolut unvereinbar ist. Warum tut er es dennoch? Gabriel glaubt – vielleicht sogar zu Recht –, dass dadurch Hunderttausende deutschtürkische Stimmen für die schmalbrüstige SPD zu gewinnen wären.

Weiterlesen auf: andreas-unterberger.at

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jaques LeMouche

Ja, es scheinen sich die düsteren Prohpezeiungen der Demokratie-Kritiker von den alten griechischen Philosophen bis zu Hermann Hoppe zu erfüllen. Auch die Theorie, Demokratie müsse zwangsläufig in der Ochlokratie enden, wird gegenwärtig auf das Schmerzlichste bestätigt.

Gravatar: Klaus Kolbe

Ihrem letzten Satz ist wohl nichts hinzuzufügen.

Aber lesen Sie mal, was schon Alexander Fraser Tytler (1747–1813) prognostizierte:

„Eine Demokratie kann nicht als permanente Regierungsform existieren. Sie kann nur solange existieren, bis die Wähler merken, daß sie sich selbst Großzügigkeiten aus der Staatskasse wählen können. Von diesem Augenblick an wird die Mehrheit immer für die Kandidaten stimmen, die die meisten Zuwendungen aus der Staatskasse versprechen, mit dem Ergebnis, daß eine Demokratie immer aufgrund einer lockeren Finanzpolitik zusammenbricht und ihr immer eine Diktatur folgt.“

Es ist nur die Frage, was für eine Diktatur das wird.

Und Herrn Uljanow alias Lenin (der übrigens auch aus gutem Elternhaus stammte) wird folgende Aussage zugeschrieben:

„Demokratie ist die Vorstufe des Sozialismus.“

Gravatar: Jaques LeMouche

Es läuft bereits seit Jahrzehnten auf eine linksextreme Regierung hinaus, da das Establishment de facto längst linksextrem ist. Der Zusammenbruch Deutschlands scheint von daher unvermeidlich - oder frei nach Oswald Spengler: Dekadenz ist unumkehrbar! Ich würde mir gegenwärtig fast schon Rot-Rot-Grün wünschen, damit es endlich passiert ist. Vielleicht gehen dann auch endlich die Leute auf die Strasse und schicken das linke Gesindel für ein paar Jahre dorhin, wo es hingehört, auf die Müllhalde der Geshichte. Für ein paar Jahre nur deswegen, weil es, sobald wieder ein gewisser Wohlstand erarbeitet wurde, ohnehin wieder in Form von verwöhnten "Rebellen" aus gutem Hause hervorkriechen wird.

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