Heute senkte die Europäische Zentralbank EZB wieder die Zinsen. Endlich, endlich stöhnen erleichtert alle Anhänger der Wirtschafts-Zauberei. Es ist das ökonomische Mantra unserer Zeit: Wenn die EZB nur die Zinsen senkte, am Besten gleich ins Negative, dann werde alles gut.
Diese Magie ist aber ein Köhlerglaube. Niedrige Zinsen sind eine Steuerschraube, die einige der Folgen verfehlter Politik abmildern können. Sie sind aber kein Allheilmittel zur Lösung unserer Krise. Die Wirtschaft schmiert wieder ab, der Aufschwung ist vorbei, noch ehe er richtig in Fahrt kommt, auch wenn viele von Drittmitteln abhängige Wirtschaftswissenschaftler die Lage gesund beten.
Die Euro-Krise hat Ursachen, die x mal analysiert wurden. Die verfehlte Struktur unserer Währungsordnung lässt sich nicht mit einer Zinssenkung oder den legendären Konjunkturprogrammen wieder ausbügeln. Das reicht nicht, man muss tiefer schneider. Das wird aber von den Regenten nicht gewünscht, also dreht man an bestimmten Stellschrauben und hofft auf Wunder.
Die magischen Rituale der EZB sind ein Irrglaube. Zauberei und magische Kulte haben in der Wirtschaft nichts zu suchen. Was wir brauchen sind Vernunft und Aufklärung. Der EZB-Wundergaube wird uns nicht retten.
von Dr. Christian Weilmeier
Kommentare zum Artikel
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Was habe ich von der Zinssenkung?
Mein laufender Kredit wird trotzdem nicht billiger, schon seit den letzten Senkungen nicht.