Die Krise hält sich nicht an Regeln

Spätestens seit der Finanzkrise 2008 leben wir mit dem Damokles-Schwert des wirtschaftlichen und finanziellen Supergaus über unseren Köpfen. Warum der bisher nicht eingetreten ist, kann man in Max Ottes neuem Buch, das 99 Antworten auf die wichtigsten Fragen nach dem Corona-Crash gibt, nachlesen.

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Es handelt sich um eine überarbeitete Neuauflage von „Die Krise hält sich nicht an Regeln“, die bereits vor zehn Jahren erschienen ist.

Zwar folgte der Finanzkrise von 2008 keine Weltwirtschaftskrise, weil die Staaten bisher nie dagewesene Maßnahmen ergriffen haben, um eine solche zu verhindern, aber dafür ist die Welt im permanenten Aufruhr: Eurokrise, Arabischer Frühling, Krieg in der Ukraine und im Jemen, Rassenunruhen in Ferguson unter Obama, Black Lives Matter unter Trump, Gelbwesten in Frankreich, Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien, Massenproteste in Weißrussland  und in Honkong, die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Solche globalen Krisen sind nicht neu für die Menschheit. Die erste Globalisierung erfolgte in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts und endete im Ersten Weltkrieg. Die zweite Globalisierungswelle begann in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts und wurde durch den Zusammenbruch des Sozialistischen Lagers verstärkt. Diese Krise hat einen Niveauverschiebungseffekt ausgelöst. Die Güterproduktion stieg weltweit an, das Lohnniveau in den Industriestaaten blieb aber wegen der Konkurrenz aus den Entwicklungsländern weitgehend gleich. Das verstärkte die Ungleichgewichte in der Vermögensverteilung. Das massiv angesammelte Kapital blähte die Finanzmärkte auf. Die gleichzeitig ansteigende Staatsverschuldung förderte die Entwicklung ungesunder Strukturen. Der Totalabsturz 2008 wurde von der Politik durch Liquiditätsspritzen, Eigenkapitalhilfen und Konjunkturprogramme verhindert. Sie versäumte es aber, für neue Strukturen zu sorgen. Den kapitalmarktorientierten Banken, die praktisch pleite waren, wurde geholfen, indem die Bilanzierungsregeln aufgeweicht wurden. Wenn viel Geld gedruckt wird und günstige Kredite vergeben werden, fördert man Spekulation und bestraft die Sparer.

Nur eins von vielen Beispielen, die Otte bringt: Wenn die zu günstigen Konditionen erworbene Kredite gebündelt, als Wertpapier zusammengefasst  und verkauft werden, ist man für sie nicht mehr verantwortlich. Diese organisierte Verantwortungslosigkeit, wurde 15 Jahre als Erfolgsmodell gefeiert. Im Jahr 2002 und 2006 haben solche dubiosen Produkte 40 bis 60 Prozent der Gewinne an der Wall Street produziert. Amerikanische Banken, die ja der Auslöser der Finanzkrise waren, haben einen besonders perfiden Trick erfunden. Sie vergaben No Dokumentation Credit Loans, Kredite ohne Dokumentationspflicht. Es wurden Millionen solcher Kredite genehmigt, die zur Aufblähung der Spekulationskrise beitrugen. Keiner dieser Fehler im System wurde wirklich beseitigt. Wir haben es also mit einer Systemkrise zu tun.

Otte legt auf über zweihundert Seiten dar, wie die Politik sich mit den Global Playern, den großen Konzernen gegen den Mittelstand verbündet hat. Ihre Maßnahmen laufen darauf hinaus, dass mit Steuergeldern Konzerne gestützt und vor den Folgen ihrer Fehler geschützt werden. Vor unseren Augen läuft eine Wirtschaftskrimi-Serie ab, die wir zwar sehen, aber nicht erkennen, deren Folgen wir aber eher früher als später zu spüren bekommen werden.

Wer das nicht glauben will, dem empfehle ich, sich schnellstens mit der Agenda 2030 vertraut zu machen. Nach den Plänen des notorischen Weltwirtschaftsforums, dessen Gründer Klaus Schwab in seinem Buch „Covid 19 – The Great Reset bereits die Blaupause geliefert hat, wie die Corona-Krise den großen Konzernen zur Bereicherung dient, sollen wir 2030 alle eigentumslos, aber glücklich sein. Statt etwas zu besitzen, sollen wir uns die Güter des Lebens mieten, ertauschen oder teilen. Angeblich soll das den schon von den Kommunisten angestrebten paradiesischen Zustand herstellen, in dem alle gleich sind. Nur, wo ist der Besitz hin? Der ist bei denen, die gleicher sind, in der „Farm der Tiere“ von George Orwell Schweine genannt.

Was können wir dagegen tun? Dieses Spiel nicht mitmachen. Aufklären, Druck ausüben, das selbstbestimmte Leben verteidigen. Es nützen keine Bitten, Petitionen oder Appelle an die Politiker. Es nutzt nur, sich vorzubereiten, um im finalen globalen Crash nicht unterzugehen.

Max Otte gibt am Ende seines Buches ein paar wertvolle Tipps: 1.die praktische Vernunft pflegen, 2. Bücher lesen, insbesondere Klassiker – gerade in Zeiten der Digitalisierung, 3. Glaube und Tradition und 4. soziales Kapital anhäufen.

Zu allen Punkten gibt Otte Erläuterungen. Hier kann ich nur auf den Punkt soziales Kapital näher eingehen: Welche Beziehungen haben Sie? Sind diese belastbar? Ist die Familie intakt? Sind Sie in Ihrem Wohnort vernetzt? Angesehen? Sind Sie Mitglied einer Kirchengemeinde? Haben Sie einen Garten? Freunde auf dem Land? Freunde im Ausland? Statt einer Kirchgemeinde kann es auch ein Verein sein, der sich um Belange Ihrer Gemeinde oder der Kultur kümmert. „Investieren Sie in Ihr soziales Kapital“, sagt Otte, „es wird die wichtigste Investition ihres Lebens sein“.

Natürlich gibt der erfolgreiche Fonds-Manager auch Hinweise, wie man sein Geld am besten anlegt: Sachwerte schlagen Geldwerte. Aktien von zukunftsfähigen Unternehmen sind Sachwerte. Die Geschäftsberichte, die meist im Internet abrufbar sind, informieren über die Performance des Unternehmens in der Vergangenheit. Daraus kann man Schlüsse ziehen, wie solide es ist.

Immobilien, Ackerland, Wald, Schmuck, auch Kunst sind Sachwerte.

Man sollte Anteile an klassischen globalen Aktienfonds erwerben, mit einfacher Management- Gebühr von maximal 1,8% im Jahr. Meiden Sie Fonds mit Modethemen wie Erneuerbare Energien, Biotechnologie, Medienaktien oder „Emerging Markets“. Mit Aktien wie Nestlé, Coca-Cola, Microsoft oder Google kommt man gut durch turbulente Zeiten. Meiden Sie Themen- oder Dachfonds, man weiß nicht, was dahinter steckt und offene Immobilienfonds. Bargeld auf Konten, Anleihen oder Rentenansprüche, Lebensversicherungen sind Geldwerte, die nur durch Zahlungsversprechen gedeckt sind. Studien besagen, dass nur 10% aller Lebensversicherungen zur Auszahlung kommen. Diese Zahlungsversprechen könnten sich also bald in Luft auflösen.

Insgesamt gibt es drei Szenarien, wie die Staaten von ihren Schulden herunterkommen:

  1. Inflation oder Negativ-Zinsen, falls die Inflation nicht anspringt
  2. Enteignungen oder Sondersteuern
  3. Schuldenstreichungen, gegebenenfalls gekoppelt mit Währungsreform.

Natürlich sind auch Kombinationen dieser Maßnahmen möglich. Wenn zum Beispiel das Bargeld abgeschafft ist, woran momentan von der Politik mit aller Kraft gearbeitet wird, sind Negativzinsen von 4% kein Problem. Damit werden dann die Sparer bestraft, die ignorieren, was sich vor ihren Augen entwickelt. Die Zeiten, in denen man auf den soliden Staat vertrauen konnte, sind vorbei.

Max Otte: Die Krise hält sich nicht an Regeln

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wie Freisler, nur schlimmer

Liebe Frau Lengsfeld, wo gerade von "Regeln" die Rede ist und für den Fall, dass Sie dabei nicht zuallererst an "die Spielregeln" der Frau Bundeskanzlerin denken:

Sie haben sich hier zu einem politischen Sachverhalt und zu einem historischen Lebenssachverhalt geäußert ...

https://vimeo.com/114258049 ,

... über den Sie sich unter gar keinen Umständen täuschen lassen sollten von irgendwelchen Apparatschiks, die aus demselben Anlass, an demselben Ort und fast zur selben Zeit irgendwie anders lautende Erklärungen abgegeben haben zu demselben politischen Sachverhalt und historischen Lebenssachverhalt ...

https://vimeo.com/114325065#t=193s .

Die Personalie täuscht bei ihrem Herumgedruckse und Geschwätz wegen ihrer "gewissen Zweifel" hinsichtlich "der strafrechtlichen Verfolgung" von "Richterunrecht, also Rechstbeugung in allen Fällen" ...

https://vimeo.com/114325065#t=193s

... meiner Rechtsauffassung nach nämlich mit voller Absicht darüber, dass die der deutschen Justiz intrinsische, strukturelle Straflosigkeit von Richterunrecht und Rechtsbeugung voll und ganz der Letztinterpretation des Artikel 97 Absatz 1 GG ...

https://dejure.org/gesetze/GG/97.html

... des Bundesverfassungsgerichts entspricht, der zufolge das Abstimmungsgeheimnis des Kollegialgerichts bzw. des Spruchkörpers das Kollegialgericht und also regelmäßig das letztinstanzliche deutsche Fachgericht wie ein Schutzschild vor Strafverfolgung schützt, wenn es sich wegen Rechtsbeugung strafbar gemacht hat, weil die richterliche Unabhängigkeit in der Ausprägung des Abstimmungsgeheimnisses des Kollegialgerichts das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung von Justizverbrechen überwiege und damit allerdings Rechtsbeugungsprivileg, fatale Kontinuität und quasigesetzliche Strafverfolgungshindernisse und eine abhängige und politische Justiz wieder wirken können in diesem, Ihrem Lande, als ob es das sogenannte 3.Reich und die sogenannte Deutsche Demokratische Republik nie gegeben hätte ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsbeugung#Andere_Ansicht

https://www.youtube.com/watch?v=CHCEDv6XCO8&t=230s

https://menschundrecht.de/Justiz%20und%20Nationalsozialismus.pdf#page=8

https://www.youtube.com/watch?v=RYaoV0PYvqE&t=226s

https://www.youtube.com/watch?v=vs6mFtR0Dzc .

Frau Lengsfeld, Sie sollten sich auch unbedingt bewusst machen, dass es unter diesen Umständen der Ausnahmefall ist, wenn die deutsche Rechtspflege sich nicht selbst "reinigt" und Organe der Rechtspflege sozusagen abstößt, die sich bei ihrem Kampf um das Recht nicht mehr anders zu helfen wissen, als mit einer expliziten Beschreibung und einer Rüge des zurückgebliebenen, elenden und verkommenen Zustands, in dem deutsche Justiz, staatliche Rechtspflege und womöglich nicht nur das deutsche Kollegialgericht - Fachgericht sich heute befinden ...

"Der Unterschied zwischen Ihnen und Roland Freisler liegt in Folgendem: Während Roland Freisler im Gerichtssaal schrie und tobte und überhaupt keinen Wert darauf legte, das von ihm begangene Unrecht in irgendeiner Weise zu verschleiern, gehen Sie den umgekehrten Weg: Sie haben sich ein Mäntelchen umgehängt, auf dem die Worte „Rechtsstaat" und „Legitimität" aufgenäht sind. Sie hüllen sich in einen Anschein von Pseudolegitimität, die Sie aber in Wahrheit in keiner Weise für sich beanspruchen können. Denn in Wahrheit begehen Sie - zumindest in diesem vorliegenden Justizskandal - genauso schlicht Unrecht, wie es auch Roland Freisler getan hat. So betrachtet ist das Unrecht, das Sie begehen noch viel perfider, noch viel abgründiger, noch viel hinterhältiger als das Unrecht, das ein Roland Freisler begangen hat: Bei Roland Freisler kommt das Unrecht sehr offen, sehr direkt, sehr unverblümt daher. Bei Ihnen hingegen kommt das Unrecht als unrechtmäßige Beanspruchung der Begriffe Rechtsstaatlichkeit und Demokratie daher: Sie berufen sich auf die Begriffe Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, handeln dem aber - zumindest in dem vorliegenden Justizskandal - zuwider."


s.a. OLG München 5 OLG 13 Ss 81/17

Gravatar: karlheinz gampe

Die Krise hält sich schon an Regeln aber rotgrüne Idioten nicht ! Der Markt hätte die Finanzkrise ohne dass idiotische Eingreifen der Politik selbst gelöst. Die Banken wären pleite gegangen, die Bankster hätten keine steuerfinanzierten Boni und keine goldenen Handschlag zum Abschied bekommen, die Unfähigkeit der roten CDU Merkelpolitik wäre offen zutage getreten und die Bürger hätten gemerkt, dass sie von Idioten regiert werden, so hat man Kosmetik betrieben und die Krise nur verschoben, die dann um so schlimmer wird. Ist wie beim Auto, welches einen kleinen Schaden hat, den man nur halb repariert, da man damit dann noch etwas weiter fahren kann und dieser kleine Schaden ruft dann einen großen Schaden hervor.

Gravatar: Der Joschka

Naja, die durchschnittsdeutschen Idiotinnen, Idioten und vereinten ProletArierInnen fanden es eben echt unheimlich cool und trendy, als solche größten rotbraunen A████████ der Nation sich für das Amt des Vizekanzlers qualifizieren konnten, indem sie den Bundestagspräsidenten und zweiten Beamten im Staate coram publico belehren "Herr Präsident, mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch" ...

http://menschundrecht.de/Spiegel%20online%202007%20-%202020.pdf#page=366 .

Dieses Orwell - Gedenkjahr 1984 ist schon ein verdammtes Jahr, und dass politisch etwas so richtig schief läuft und mit 180 vor die Wand fährt, das musste eigentlich schon damals bemerken, wer nicht weitgehend verblödet ist.

Gravatar: Hajo

Hätte nie in den sechziger Jahren daran gedacht, daß diese grünen Penner in ihren Parkamänteln, Jesuslatschen und kiffendem Palaver in einschlägigen Kneipen dabei sind, die Welt zu beherrschen und das alles durch die Nachlässigkeit der arbeitenden Bevölkerung, während diese Tagediebe sich alimentiert schon damals daran machten, ihre kommunistischen Gedanken zu vertiefen und selbst den Feinden Israels geneigt waren.

Das war die größte Fehleinschätzung der meisten in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts und spätesten beim Terror der RAF hätte uns allen ein Licht aufgehen müssen und stattdessen wurden sie immer noch als Idioten betrachtet und das war eigentlich nur das Vorspiel dessen, was noch kommen kann, denn damals haben sie sich schon geoutet und die wenigsten haben die Gefahr auch für die Zukunft gesehen, die heute wieder dasteht, wenn auch in anderem Gewande und trotzdem mit einer Brutalität wie damals, was im Prinzip auch nicht anders zu erwarten war.

Wir alle, einschließlich der Politik haben zu lange geschlafen und werden nun von diesen Typen überrumpelt, die sind vergleichbar mit dem kompromißlosen Islam oder anderen Herrschaftsstrukturen, haben sie erst mal Majoritäten, dann werden sie nicht mehr zu bändigen sein, das kann man heute schon vorher sagen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Insgesamt gibt es drei Szenarien, wie die Staaten von ihren Schulden herunterkommen:
1. Inflation oder Negativ-Zinsen, falls die Inflation nicht anspringt
2. Enteignungen oder Sondersteuern
3. Schuldenstreichungen, gegebenenfalls gekoppelt mit Währungsreform.
Natürlich sind auch Kombinationen dieser Maßnahmen möglich. Wenn zum Beispiel das Bargeld abgeschafft ist, woran momentan von der Politik mit aller Kraft gearbeitet wird, sind Negativzinsen von 4% kein Problem. Damit werden dann die Sparer bestraft, die ignorieren, was sich vor ihren Augen entwickelt. Die Zeiten, in denen man auf den soliden Staat vertrauen konnte, sind vorbei.“ ...

Gibt es zu Punkt 2 nicht aber schon ein altbewährtes Vorbild, welches nun zu Regekl gemacht werden könnte(?)?? https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=46860&token=5cac9ba7a7532771513ca836afa73be9112d96db

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