Die Kinder und die „Sachleistungen“

Ich habe nichts gegen Kindergärten. Ich bin selber schon lange vor dem dritten Lebensjahr in einen solchen gegangen. Aber eben nur auf ein paar Stunden an einigen Tagen und nicht über 40 Stunden.

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Wie kann man Familien, junge Männer und junge Frauen, dazu bewegen, deutlich mehr Kinder in die Welt zu setzen? Das ist eine der Schlüsselfragen des Überlebens Österreichs.

Das von der Familienministerin in Auftrag gegebene Wifo-Gutachten gibt nur eine lächerliche Antwort auf diese Frage. Es schwadroniert wie alle Linken von mehr Sach- statt Geldleistungen. Das ist absurd, selbst wenn man nur statistisch argumentiert, wie es das Wifo im Auftrag Karmasins tut.

Zum ersten ignorieren beide völlig, dass in Wien die Geburtenrate, also die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau, signifikant unter dem österreichischen Schnitt liegt. Im Ländervergleich liegt Wien zusammen mit (den anderen SPÖ-regierten Ländern!) dem Burgenland, der Steiermark und Kärnten an der negativen Spitze, es ist also besonders kinderfeindlich.

Aber diesem Ländervergleich gehen das Wifo und Karmasin nicht nach. Daher ignorieren sie auch das Faktum, dass in (den besonders arbeitsamen) Ländern Oberösterreich und Vorarlberg die Kinderzahl besonders hoch ist.

Wenn man diesen Vergleich anstellte, kämen ganz andere Folgerungen heraus als die verstaatlichenden „Sachleistungen“. Aber das tun die Linken natürlich nicht.

Dabei sind gerade in Wien viele Kindergärten (das sind ja Karmasins „Sachleistungen“) rund ums Jahr geöffnet. Karmasin selber hat das – bei anderer Gelegenheit – auch gebührend bejubelt. In Wien gibt es mit Sicherheit für jedes Kind einen Kindergartenplatz, sogar im Frühkindesalter. In Wien kann kein Paar sagen, dass es wegen des Fehlens von Kindergartenplätzen kein Kind bekommt. In Wien sind überdies die Moslems mit ihrer hohen Geburtenzahl besonders stark vertreten und in dieser Statistik inkludiert. Dennoch liegt die Bundeshauptstadt eben signifikant unter dem Schnitt.

Es können also nicht die „Sachleistungen“ sein, welche die Geburten in die Höhe bringen. Freilich sind harte Fakten (alle Angaben sind übrigens bei der Statistik Austria nachzulesen) noch nie eine Sache der Linken gewesen. Da vergleicht man lieber mit einigen fernen Ländern.

Aber auch dort, und damit sind wir beim zweiten Einwand gegen diese von Karmasin in Auftrag gegebene „Studie“, hätte das Wifo einiges lernen können. Wenn nicht schon die Ideologie fertig gewesen wäre. Einerseits gibt es in Frankreich ab dem 3. Kind besonders viel Geld. Und andererseits liest man in der Studie selber nämlich mit Erstaunen, dass in Frankreich – dem absoluten europäischen Spitzenreiter in Sachen Kinderfreudigkeit! – die Geldleistungen (in BIP-Promille pro Kind) gemessen fast genauso hoch sind wie in Österreich. Denn jede saubere Studie und erst recht eine Politikerin, die sich schon fast ein Jahr mit der Materie befassen sollte, muss steuerliche Leistungen natürlich zu den Geldleistungen hinzuzählen.

Die steuerliche Berücksichtigung von Kindern aber hat in Österreich Bruno Kreisky abgeschafft. Er wollte damit die Mittel- und Oberschicht treffen. Er hat damit aber auch den genau mit seiner Periode beginnenden Geburtenabsturz auf das jetzige Niveau zumindest zum Teil mitzuverantworten.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Peter

Es wäre doch ganz einfach-anstatt Kindergeld gibt es einen grossen Steuerabzug auf den Lohn.So wird Unterschicht nicht verleitet Geld durch Kinder zu machen.

Aber wir gehen eh vor die Hunde.In 100 Jahren siehts hier aus wie in...sie wissen es selbst!

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