Die Gleichmacherei der Grünen

Die Grünen stehen für den individualistischen Zeitgeist. Andererseits zielt ihre Politik auf Gleichmacherei.

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Viel wurde über das Phänomen „die Grünen“ geschrieben, viel über die Ursachen des beispiellosen Erfolgs dieser Partei. Die Grünen setzen Trends. Andere Parteien orientieren sich immer mehr an ihren Vorstellungen Eine grüne Minderheit bestimmt den Wertekanon aller Europäer.

In dem Artikel „Warum sind die Grünen so stark?“ habe ich den Erfolg dieser Partei darauf zurückgeführt, dass sie den individualistischen Zeitgeist erkannt hat. Der Einzelne wird zum Zentrum der Welt und zum Maßstab aller Dinge. Das Streben nach Selbstverwirklichung wird zum Lebensprojekt.

Der Individualismus geht bei den Grünen mit der Ablehnung von Tradition, z.B. von traditionellen Werten wie Familie, Nation und Religion, einher. Die Grünen repräsentieren die deutsche Alternativkultur. Sie stehen für alles Neue, Progressive, für alles, was lebensweltlich und politisch schick ist. Auch darin sehen viele Beobachter den Grund für ihren Erfolg. Kritisiert man die Grünen, so wird man dementsprechend als ewiggestrig, konservativ, spießig, als nicht zeitgemäß und nicht progressiv bezeichnet.

Der Wirtschaftsphilosoph Gerd Habermann schildert in seinem Artikel in der WELT die anti-liberale und auf Gleichmacherei ausgerichtete Politik der Grünen. Sie ist die Partei der „Staatsverehrung“. Ihre Anhänger arbeiten weitgehend in den Lehr- und Betreuungsberufen, im Sozialsektor, als Angestellte und Beamte. Die Freiheit als Selbstverantwortung spielt in ihrem paternalistischen Programm keine entscheidende Rolle. Es geht ihnen um die Ausweitung des staatlichen Sektors.

Entscheidend ist, dass sie die von ihnen angestrebte faktische Gleichheit mit Gerechtigkeit verwechseln. Unter faktischer Gleichheit verstehen sie die „Gleichheit der Lebensverhältnisse“. Dem Markt, dem Wettbewerb und dem „Vorteil von Verschiedenheit und Differenz“ stehen sie skeptisch bis ablehnend gegenüber, obwohl sie den Individualismus, das Anderssein und die Pluralität von Lebensformen predigen.

Nach Habermann sind die Grünen Etatisten, Kollektivisten und Gleichmacher. Daraus folgt, dass sie z.B. die Einführung einer Einheitsschule, einer Einheits-Kita, eine einheitliche Finanzieurng des Studiums und eine Einheitskrankenversorgung fordern. Zur Gleichmachungspolitik der Grünen gehört der „militante Staatsfeminismus“: die Gleichstellung, nicht nur im Sinne der juristischen Gleichberechtigung, sondern auch im Sinne der Ergebnisgleichheit, und Gender Mainstreaming als Nivellierung der Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Den Grünen schwebt „ein Weltstaat als egalitärer ökosozialer Wohlfahrtsstaat mit weltweiter Frauenquote“ vor. Liberale Tendenzen lassen sich bei den Grünen kaum erkennen. Sie sind – so resümiert Habermann – der ideale Gegner für eine liberale und bürgerliche Partei. Doch statt dies auszunutzen, lehnen sich die FDP, die CDU und CSU immer mehr an die grüne Politik an.  

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ursula Prasuhn

Als die Grünen noch in den Kinderschuhen steckten, gehörte ich zu den wenigen, die sie damals wählten. Grund dafür war ihr Kampf für den Umweltschutz.
Heute ist die Partei der Grünen für mich nur noch ein rotes Tuch, und ich werde nie begreifen, warum sie so viele Anhänger hat. Vielleicht deswegen, weil die meisten von uns in ihr noch immer die einzig wahre Umweltpartei sehen und nicht merken, dass sie längst mutiert ist zu einem Verein, der in seiner Innenpolitik von einer brisanten Mischung aus kommunistischen und feministischen Ideen lebt.
Dieses gefährliche Gedankengut und seine Ziele verkaufen die Grünen allerdings sehr geschickt und verbrämt, weswegen die wenigsten ihrer Wähler wahrscheinlich konkret sagen können, wofür sie denn wählen – außer für den Umweltschutz. Dieser ist inzwischen fast zu einem Deckmantel geworden, hinter dem sich anderes trefflich verbergen lässt.

Gravatar: Toni Teufel

Nach §130 müssten die Grünen alle im Knast sitzen

Gravatar: Meier

Die Gleichmacherei der Grünen, Herr Dr. Ulfig hat gewiss tragende, persönliche Motive ihrer Anhänger.

Die Abneigung vor liberalen Strukturen in denen der Wettbewerb und die Konkurrenz die Unterschiede ermöglicht, die von den eigenen Fähigkeiten abhängen, ist denen die sich davor fürchten, nur mit persönlicher Leistung vorwärtszukommen ein sehr starkes Motiv sich schützen zu wollen. Sich einen „sozialen Kokon zu spinnen“, sich als die „Beschützer“ schlechthin aufzuspielen.
Dabei ist es naheliegend sich in der größten Administration, fern von Wettbewerb gemütlich einzurichten.
Sich auf die allgemeine Gleichheit von Frauen und Männern berufen zu wollen, unabhängig davon das diese biologisch verschieden sind.
Auch in der Bildungspolitik wird die unterschiedliche Verteilung von Talenten und Fähigkeiten der Menschen nicht erkannt, sondern es wird ein Standart-Typ postuliert der in einer Einheitsschule Einheitsbildung erhalten soll.
All das lässt nur einen Schluss zu, die Anhänger dieser Ansichten haben ein problematisches Verhältnis mit der Rationalität. Sie verfügen keineswegs über einen scharfen konstruktiven Verstand, sondern sind in ihrem „Denken“ eher beim Fühlen.
Wer aber in erster Linie überwiegend gefühlte Entscheidungen trifft, dem fehlt die innere Balance der - mindestens wünschenswerten -rationalen nüchternen Klugheit.
In diesem Status sind sich die Grünen natürlich mit den Sozialisten oder Kommunisten deckungsgleich, was ihre intellektuellen Fähigkeiten betrifft.
Menschen, die an Konzepten festhalten, die zwar in der Realität nirgends und nimmer funktionieren, sind lernresistent. Ihre geistigen Fähigkeiten sind überfordert klügere Ansichten zu entwickeln oder gar verstehen zu können. Nun stellen solche Menschen leider den Hauptteil einer Gesellschaft und brauchen Erklärungen dafür, warum sie im Wettbewerb die Unterlegenen sind. Da eigenen sich klassenkämpferische Parolen als Alibi, um ihren geistigen Horizont zu entschuldigen und den Kapitalisten und der von diesen bedrohten Umwelt die Schuld der eigenen Misere in die Schuhe zu schieben.
Denn es gibt diesen „Klassenunterschied“ ja real und den spüren diejenigen, die ihm entkommen wollen, als persönliche Unterlegenheit die sie bekämpfen, indem sie alle auf die gleiche – nämlich ihre eigenen bescheidenen Fähigkeiten - einbremsen wollen.
Der Zorn der Grünen- und Linken-Aktivisten resultiert aus einem Mangel an intelligenter Rationalität und darum greifen sie natürlich auch genau das alles an, was als Produkt rationaler Intelligenz ihnen unbegreiflich, weil zu abstrakt und „unbeherrschbar, wie sie meinen“ bleibt. Darum richten sie sich in einer kindlich gedachten Welt ein, in der sie das Sagen haben wollen ohne selber Verantwortung zu tragen, ohne nennenswerte Zuversicht und eher rückwärtsgewandt.
Die Intelligenz, auch als fehlende Komponente zu erkennen ist ein Schlüssel zum Entschlüsseln gesellschaftlicher Phänomene, wie ich meine.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Für mich sind die Grünen nichts als grünlackierte Kommunisten.

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