Die Fed rudert zurück – das ist bullish für Gold

Trotz der drastisch gestiegenen Staatsausgaben – natürlich auf Pump – betrug das US-Wirtschaftswachstum gemessen am BIP im 3. Quartal 2021 nur 2%. Die im Vorfeld befragten Volkswirte hatten noch mit 2,6% gerechnet, nachdem sie vor einigen Monaten sogar ein Plus von 6% für dieses Quartal prognostiziert hatten.

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Trotz der drastisch gestiegenen Staatsausgaben – natürlich auf Pump – betrug das US-Wirtschaftswachstum gemessen am BIP im 3. Quartal 2021 nur 2%. Die im Vorfeld befragten Volkswirte hatten noch mit 2,6% gerechnet, nachdem sie vor einigen Monaten sogar ein Plus von 6% für dieses Quartal prognostiziert hatten.

Schwaches US-Wirtschaftswachstum

Die deutliche konjunkturelle Abschwächung, die sich in unseren Analysen abgezeichnet hatte, ist also eingetreten. Die Aktienmärkte zeigten sich von dieser realwirtschaftlichen Verschlechterung jedoch unbeeindruckt. Die Abkoppelung der Finanzmärkte von der Realwirtschaft hält also immer noch an.

Nur noch eine Frage der Zeit

Aufgrund der am Mittwoch, den 3. November 2021 eingeleiteten geldpolitischen Wende der Fed ist es allerdings nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das wieder ändert und die Spekulationsblase zu Ende geht. Dann wird sich fundamentalanalytische und makroökonomische Expertise auch an der Börse wieder auszahlen.

Dank der extremistischen Geldpolitik waren die spekulativen Übertreibungen und Fehlentwicklungen in diesem Zyklus zwar größer als jemals zuvor. Einen grundsätzlichen Unterschied zu früheren Spekulationsblasen gab es jedoch nicht.

Der Aktienblase geht jetzt bald die Luft aus

Die mit Abstand wichtigste Zentralbank der Welt, die US-amerikanische Fed, beginnt noch in diesem Monat damit, ihre gigantischen Anleihenkäufe zu reduzieren. Für die Aktienmärkte, deren fundamentale Überbewertung aufgrund der ultra-laxen Geldpolitik alle Rekorde weit hinter sich gelassen hat, wird die Luft nun sehr dünn. Denn ohne immer neue Liquiditätsspritzen kann eine Spekulationsblase nicht andauern.

Gold und Zinsen steigen oft gemeinsam

Für Gold ist diese geldpolitische Wende hingegen bullish. In der Presse können Sie zwar häufig das genaue Gegenteil lesen. Wenn Sie sich die Finanzgeschichte anschauen, werden Sie jedoch erkennen, dass Goldhaussen gewöhnlich mit einer weniger laxen Geldpolitik und teilweise sogar mit stark steigenden Zinsen einhergegangen sind.

So war es während der großen Goldhausse der 1970er Jahre, als der Goldpreis sich vervierundzwanzigfachte, und so war es teilweise auch in den 2000er Jahren, als er von unter 300 $ pro Unze auf 1.900 $ stieg. So hob die Fed die Zinsen von 1% im Jahr 2004 auf 5,25% in 2006 an, während der Goldpreis von 390 $ pro Unze auf 700 $ stieg, ein Kursgewinn von 80%. Das sehen Sie auf dem folgenden Chart, der im oberen Teil den Goldpreis zeigt und darunter die kurzfristigen US-Zinsen. Die beiden senkrechten blauen Linien kennzeichnen diese Phase der Zinserhöhungen.

Goldpreis pro Unze in $ (oben) und kurzfristige US-Zinsen, 2004 bis 2012

 

Die kräftigen Zinserhöhungen von 2004 bis 2006 – senkrechte blaue Linien kennzeichnen diese Phase – konnten die Goldhausse nicht aufhalten, im Gegenteil.

Quelle: StockCharts.com

Im Moment deutet alles darauf hin, dass es auch dieses Mal, nachdem die Fed mit dem Anziehen der geldpolitischen Zügel begonnen hat, nicht anders sein wird. Details dazu und welche Minenaktien Sie jetzt kaufen sollten, lesen Sie in der nächsten Monatsausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos testen.

Zum Autor:

Claus Vogt ist zusammen mit Roland Leuschel Autor des gerade erschienenen Buchs „Die Wohlstandsvernichter - Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“ (261 Seiten, 19,99 €, ISBN 978-3-89879-896-9, FinanzBuch Verlag ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH ) und Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und erfolgreichen Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“ (www.krisensicherinvestieren.com). Dieser Wegweiser schützt und vermehrt das Kapital seiner Leser mit konkreten Investments und wertvollem Hintergrundwissen abseits des Mainstreams.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner Hill

Mal angenommen, der Goldpreis würde nicht künstlich niedrig gehalten (u.a. durch Ablenkungsmanöver über die Presse) müsste er schon sehr viel höher stehen.

Für die Anleger entscheidend ist ja letztlich der Realzins.

Was nützt es, wenn die Marktzinsen gegenüber dem zinslosen Gold um 1/4% steigen, wenn gleichzeitig die Inflation sehr viel stärker anzieht?

Also rauß aus Aktien (nur aus den überbewerteten!*)
und rein in die Edelmetalle - wobei ich Silber für noch aussichtsreicher halte!

Und was die Inflation betrifft, liegen die öffentlichen Zahlen (4-5%) weit unter der echten Geldentwertung von deutlich über 10% in Deutschland (und in den USA wohl auch nicht wesentlich weniger).

* eines der krassesten Beispiele ist Tesla!

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