Die EZB bemüht sich um Inflation

Obwohl es ihr nicht zu gelingen scheint und das erfreulich ist, offenbart es zugleich die Perversion ihrer Geldpolitik - Bemühen um Inflation verdient kein Vertrauen

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So, so: Die Euro-Inflation kommt nicht in die Gänge. So lautete die Überschrift über eine kleine Meldung der FAZ vom 24. Februar (Seite 23). Darunter las man: „Ent­ge­gen den Be­mü­hun­gen der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank um ei­ne hö­he­re In­fla­ti­on hat sich die Teue­rung zum Jah­res­be­ginn ab­ge­schwächt. Die In­fla­ti­ons­ra­te im Eu­ro­raum lag im Ja­nu­ar bei 1,3 Pro­zent, wie das eu­ro­päi­sche Sta­tis­tik­amt Eu­ro­s­tat am Frei­tag be­kannt­gab.“ Die EZB bemüht sich also um Inflation. Schon 2014 hatte EZB-Präsident Mario Draghi auf einer Finanzkonferenz im portugiesischen Sintra verlautbart, eine dauerhaft niedrige Inflation in Europa bekämpfen zu wollen: „Wir werden uns nicht damit abfinden, wenn die Inflation zu lange zu niedrig bleibt“, hatte er dort von sich gegeben (FAZ vom 27. Mai 2014, Seite 17). Aber so erfreulich es ist, wenn ihr das nicht zu gelingen scheint, so offenbart es zugleich, mit welcher Perversion sie ihre Geldpolitik betreibt. Warum? Eine Zentralbank, eine Notenbank hat die Aufgabe, den Geldwert stabil zu halten. Aber sich um Inflation bemühen ist das Gegenteil davon.  Bitte hier weiterlesen

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Unsere Familie hat in den vergangenen 100 Jahren zwei Inflationen durchlitten: 1923 und 1948. Ich bin nur Jurist, Industriekaufmann und Obst- und Gartenbaufachwart. Kann mir mal jemand erklären, welchen Sinn eine Inflation, und sei es auch nur eine von 2 %, haben soll? Spinnen Draghi und Kollegen?

Gravatar: VETTERLI

Das sind die "Verlautbarungen" die wir seit Jahren zu hören bekommen. "Verschuldung". Verschuldung hie, Verschuldung da! Wären das Schulden, die in unser System einfließen, so würden diese sich auch wieder auszahlen. Verschuldung, so gut, wie jeder, greift sich an sein Herz. Nur, für wen müssen wir uns eigentlich verschulden? Für die Länder, die in den EURO kamen, und mit nichts mehr haften können. Deren Häfen längst verkauft wurden , um einen klitze kleinen Teil, der Schulden zu bedienen? Griechenland ist ausverkauft! wer haftet für die Bestellungen Griechenlands in der BRiD? Wir, wir selbst haften für die Ausfuhren, nach Griechenland, über das TARGET2- System. 100 BMW's zahlt Deutschland den Griechen! Gedacht war das so, das Geschäftsabschlüsse über TARGET2, noch am Abend, ausgeglichen werden! Wie irrsinnig pervertiert, ist das System gegenwärtig? Wir bezahlen die Autos, Strassenbahnen und Krankenhauseinrichtungen von Griechenland, selbst! Es wird uns einfach nichts ausgeglichen, und der Deutsche haftet nun, mit seinen "Verbindlichkeiten", die er für die EURO- Staaten, beim IWF und anderen Institutionen aufnahm. Also weder Griechenland, noch Italien, oder Spanien, werden das lebensgefährliche Drama erleben, sondern wir! Weil wir, mit fremden Geldern, die mit unserem Namen, für fremde Nationen, aufgenommen wurden, nun haften. Wie dumm, müssen Politiker sein, wenn sie nicht sehen, das sie ihre Nation, für fremde Nationen verschuldet haben, mit Forderungen gegenüber diesen Staaten, die niemals mehr eintreibbar sind. Das heißt, das der Versailler Vertrag, mit anderen noch perfideren Methoden weiter am leben gehalten wird. Europa, lacht sich schief. Wir werden verhungern.

Gravatar: FDominicus

@Karl Brenner:
"EZB bemüht sich also um Enteignung und Entwertung von Währung

Etwas, was die Deutschen gar nicht mögen

Was so nicht stimmt, denn die meisten Deutschen stehen auf "soziale Gerechtigkeit" was nur Enteignung bedeutet.

Gravatar: FDominicus

@Martin K
"Die EZB hat einen Zielkorridor von 2-3%,"
Was nur bedeutet in 24 - 36 Jahren ist Ihr Geld nur noch die Hälfte wert. Das ist staatlicher Diebstahl und was sich daraus ergibt kann man sehen wenn man weiß, daß heute vom Normalverdiener zum höchsten Steuersatz nur noch ein Einkommen von 50 % über dem Durschnittsverdienst nötigt ist.

Man wird mehrfach bestohlen. Durch die Entwertung und durch die kalte Progression. An Inflation ist gar nichts gut und für die Inflation sind nur Banken und Zentralbanken schuld.

Gravatar: FDominicus

Zentralbanken gehören abgeschafft . Es wäre irrelevant wenn wir nicht ein staatliches Zahlungsmittelmonopol hätten.

Dies führt nur zu einem:
“Die Politiker benutzen unser Geld um Probleme zu lösen, die wir nicht hätten, wenn die Politiker nicht unser Geld hätten. “

Gravatar: Karl Brenner

EZB bemüht sich also um Enteignung und Entwertung von Währung

Etwas, was die Deutschen gar nicht mögen

Gravatar: Karl Kaiser

Warum eine solche Geldpolitik betrieben wird?
Ganz einfach.
Die können nicht mehr zurück- also Augen zu und durch.
Die einzige und letzte Perspektive dieser Leute ist Zeitgewinn, um noch möglichst lange an den Fleischtöpfen zu bleiben.
Und dann? Keine Ahnung.

Gravatar: karlheinz gampe

@ Martin K. was folgt denn aus einer Hyperinflation ?

Der Vergleich mit dem Wirtschaftwunder ist falsch, denn die DM war damals eine neue Währung nachdem die alte in die Tonne getreten wurde, weil keiner wertlose Reichsmark haben wollte. Wenn kein Vertrauen wegen Überschuldung in eine Währung mehr vorhanden ist, bricht die Wirtschaft zusammen. Dann wird wieder mit Kippen gehandelt oder getauscht. Der Euro ist durch nix gedeckt , d.h. es stecken keine Werte dahinter und man kann mit Euro nur einkaufen solange die Bürger an ihn glauben. Wenn der Euro fällt, kann er schnell fallen.( Kaufkraftverlust man rechne nur einmal € Preise, in DM Preise um) Wenn Brötchen Billionen kosten , dann sind alte staatliche Billionen Schulden auch nix mehr wert. Wir stehen übrigens meiner Meinung nach am Anfang eines Wirtschaftsabschwungs.

Gravatar: Martin K.

Ja, alle doof, weil ich auf Youtube den kleinen Goldschmied Fabian gesehen haben und jetzt weiß, wie Zentralbank und Geldpolitik geht.

Die EZB hat einen Zielkorridor von 2-3%, was die Inflation angeht und das ist ziemlich weit weg von der ach so gefürchteten Hyperinflation. In den 70ern hatten wir teilweise sogar 6-7% und das waren noch die Zeiten des Wirtschaftswunders und da ist die Welt auch nicht unter gegangen.

Was zudem bei der bösen Inflation vergessen wird: Inflation meint nicht nur steigende Preise sondern ein allg. steigendes Preisniveua - inkl. steigender Löhne und da sage ich nicht nein.

Und zu Lasten der Bürger entschuldet? Zuerst einmal zu Lasten derer, die Geld haben und das ist idR. nicht das untere Drittel der Gesellschaft. Die haben eher Schulden und würde ebenfalls von einer höheren Inflation und niedrigen Zinsen profitieren.

Und die Nullzins-Politik trifft auch nur die, die zu doof sind, ihr Geld vom Sparbuch zu nehmen. Es gab wenige Perioden in der Geschichte von Deutschland, in der so viele Leute zu den eigenen vier Wänden gekommen sind und so ziemlich jeder Handwerker wird Ihnen berichten können, dass die niedrige Zinsen sehr wohl in der Realwirtschaft ankommen, denn versuchen Sie mal heute einen Handwerker zu bekommen. Die kommen alle vor Aufträgen nicht mehr nach. Klingt mir jetzt nicht nach einem reinen Entschuldungsprogramm auf Kosten der "kleinen Leute".

Aber auf youtube wird es ja anders erzählt ...

Gravatar: karlheinz gampe

Da die EU Staaten durch falsche Politik hoch verschuldet sind, wollen sich die Staaten zu Lasten der Bürger mit Inflation entschulden. Auch die negativ oder Nullzinspolitik von Merkel und EU raubt Sparer, die Bürger aus.
Deutschland und die EU wird von Kriminellen regiert , die nicht wirtschaften können.. Polnische Wirtschaft nannte man früher sowas im alten Preußen. Stasi Erikas ursprünglicher polnischer Name ist Kacmierczac.
https://www.planet-wissen.de/geschichte/deutsche_geschichte/weimarer_republik/pwiediehyperinflationvon100.html

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