Die Elektrifizierung des Krieges

Der Bedarf an elektrischer Energie schreitet bei den Streitkräften stetig voran: Immer mehr Computer und Datenverkehr, immer mehr Radargeräte etc. und neuerdings sogar Laser-Waffen. Hinzu kommen – zumindest beim US-Militär – bedeutende strategische Verschiebungen hin zu einer Konfrontation mit China und Rußland.

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Bei diesen Gegnern hat man es weniger mit Kalaschnikows und „Panzerfäusten“, sondern mit präzisen Mittelstreckenraketen, einer funktionstüchtigen Luftabwehr und elektronischer Kriegsführung zu tun. Das alles vor allem in den Weiten des Pazifiks – für Amerikaner tauchen dabei sofort die Trauma von Perl Harbor, den Philippinen und dem blutigen „Inselhopping“ auf dem Weg nach Japan auf. In einer breiten Allianz zwischen den Parteien im Kongress und Senat ist bereits der Umbau der Teilstreitkräfte eingeleitet worden. An dieser Stelle kommt die Kernenergie mit riesigen Schritten ins Laufen.

Die Rolle der Stützpunkte

Stützpunkte (Flugbasen, Häfen etc.) haben den Bedarf von Kleinstädten an elektrischer Energie und Wärme. Sie müssen auch und gerade im Krieg sicher versorgt werden. Um welche finanzielle Größenordnung es sich dabei dreht, sieht man an den Energiekosten von 3,4 Milliarden US$ des US-Militärs (Fiskaljahr 2018) für seine 585 000 Einrichtungen und seine 160 000 Unterstützungsfahrzeuge. Damit im Kriegsfall diese Einrichtungen und die kämpfende Truppe sicher versorgt werden können, ist ein erheblicher logistischer Aufwand nötig. Nicht nur das, in den neun Jahren des Irak- und Afghanistan-Krieges sind 52% aller Opfer (18 700 Kriegsopfer) bei den Versorgungsfahrten eingetreten. Eine typische vorgeschobene Basis mit einer Grundlast von 13 MWel benötigt 16 000 Gallonen Diesel täglich. Das entspricht allein etwa sieben Tankwagen täglich. In den Weiten des Pazifiks unter feindlichen U-Booten und dem Beschuß durch Präzisionsmunition kaum zu leisten. Hier kommt die Idee des Einsatzes von Kernreaktoren. Durchaus keine neue Idee, aber mit neuer Technologie und neuen Randbedingungen.

Wie gewaltig die Stückzahlen sind, ergibt eine Studie der US-Army. Man hat zahlreiche Stützpunkte untersucht und kommt zum Schluß, daß man etwa 35 bis 105 Reaktoren mit einer elektrischen Leistung von 10 MWel und 61 bis 108 Reaktoren mit 5 MWel benötigt. Parallel hat das DOD („Verteidigungsministerium“) eine Untersuchung der Einrichtungen „in der Heimat“ (continental United States (CONUS)) durchgeführt. Es kommt zum Schluß, es sind 500 (!) Mini-Reaktoren sinnvoll. Abgesehen von den Einrichtungen in abgelegenen Regionen, werden die meisten Anlagen aus den öffentlichen Netzen versorgt. Man ist aber besorgt, daß die öffentlichen Netze immer anfälliger werden (Naturkatastrophen, Wind und Sonne etc.). Versorgungssicherheit ist aber für eine moderne Armee mit Radaranlagen, Raketenabwehr und totalem Kommunikationsanspruch überlebenswichtig. Im zweiten Weltkrieg konnte man notfalls einen Flugplatz noch mit Petroleumlampen betreiben – eine Abwehr von Interkontinentalraketen ohne Strom für das Rechenzentrum und das Phasenradar ist so wertvoll wie eine Steinaxt. Insofern stellen sich hier notwendige Investitionen anders dar: Da die Versorgungssicherheit im Vordergrund steht, muß auch beim Bezug „billiger Energie“ aus dem öffentlichen Stromnetz trotzdem die volle Leistung über Dieselanlagen vorgehalten werden.

Laserwaffen etc.

Seit dem (in Deutschland verlachten) „Krieg der Sterne“ Programm von Ronald Reagen, wird die Entwicklung von Hochenergie-Lasern mit Hochruck vorangetrieben. Die Klasse unter einem kW geht bereits an die Truppe, die Klasse bis 150 kW ist in der Erprobung. Die erste Anlage zur Abwehr von Drohnen ist bereits auf einem Schiff im Golf im Einsatz. Drohnen sind sehr billig und effektiv, wie man spätestens nach dem Einsatz durch den Iran gegen Ölanlagen in Saudi Arabien feststellen mußte. Weil sie so billig sind, kann man durch einen Sättigungsangriff schnell auch modernste Luftabwehr überfordern. Als Gegenmaßnahme bleiben nur Laser zum Schutz der Anlagen im Nahbereich – ohne teuere Raketen, sondern nur mit „Energie“.

Ein weiterer Schritt sind Geschütze (rail gun), die massive Geschosse mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit über große Entfernungen sehr präzise verschießen. Die erste Installation sollte auf den Zerstörern der Zumwalt-Klasse erfolgen. Dies sind vollelektrische Schiffe, die ein Gasturbinenkraftwerk zur wahlweisen Energieversorgung besitzen. Dieses Konzept hat sich aber nicht bewehrt, da die elektrische Belastung (Trägheit des Bordnetzes durch An/Abschaltung so großer Leistungsspitzen, Wellenbildung im Bordnetz usw.) die gesamte Stromversorgung des Schiffes gefährdet. Man favorisiert z. Zt. deshalb sogar auf Schiffen separate „Mini-Reaktoren“.

Die Elektromobilität

Fahrzeuge mit Elektroantrieb besitzen zwei militärische Vorteile: Sie sind leise und haben nur sehr geringe Abwärme – sind also nur schwer zu orten. Erste Kleinlaster für den Einsatz bei Spezialeinheiten sind mit Elektroantrieb in der Erprobung. Grundsätzlich gilt auch hier, der Bedarf an elektrischer Leistung für Elektronik und (später) Bewaffnung nimmt stetig zu. Im Moment deutet sich deshalb ein Übergang zu hybriden Antriebssystemen an. Der immer größer werdende Bedarf an elektrischer Energie soll dann bei Stillstand (teilweise) aus Batterien gedeckt werden. Als Nebenprodukt ergibt sich noch der etwas geringere Spritverbrauch durch Vermeidung ungünstiger Teillast. Wenn es gelänge, hoch mobile Kleinstreaktoren in Frontnähe zur Verfügung zu haben, könnte bei einer Umstellung auf vollelektrische Fahrzeuge der erforderliche Nachschub auf ein Minimum begrenzt werden. Alle hierfür notwendigen Unterstützungseinheiten würden für den Fronteinsatz frei. Ganz besonders groß ist das Interesse bei den US-Marines: Bei einer Konfrontation mit China müßten deren Einheiten sich möglichst schnell auf unterschiedlichen kleinen Inseln bewegen, um einer Vernichtung durch Mittelstreckenraketen etc. zu entgehen. Die Logistik – tausende Meilen von der Heimat entfernt – ist dabei das zentrale Problem. Diese Problematik ergibt sich bereits bei der Abschreckung um den Frieden zu bewahren.

Die Finanzierung

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, daß es in den USA eine breite Unterstützung für die Kernenergie quer durch die Parteien gibt. Dies schließt sogar „Umweltschutzgruppen“ mit ein. Eine völlig andere Situation als in Merkelhausen. Widerstände kommen in den USA – wenn überhaupt – nur aus der fossilen Industrie. Selbst dort muß man noch deutlich unterscheiden: Die Kohleindustrie kämpft inzwischen selbst ums Überleben. Der „Feind“ ist nicht mehr nur die Kernenergie, sondern auch der Erdgassektor, der durch den Hype um Wind- und Sonnenenergie einen totalen Imagewandel erfahren hat. Jede neue Windmühle und jeder zusätzliche Sonnenkollektor fördert den Absatz von Erdgas (Dunkel-Flaute) bei der Stromerzeugung. Deutlich erkennt man diese Tendenz bereits in Texas: Kohlekraftwerke werden geschlossen und Gaskraftwerke neu in Betrieb genommen. Der Druck kommt über die „Alternativenergien“, für die Texas geradezu ideale Vorraussetzungen hat (dünne Besiedelung, recht stetige Winde vom Golf und jede Menge Sonnenschein). Hinzu kommen noch günstige Gaspreise (Begleitgas aus der Ölförderung) bei allerdings zunehmenden und preisstabilisierenden Exporten (nach Mexiko per Rohrleitungen und nach Übersee als verflüssigtes Erdgas).

Bisher haben die vom Kongress zugewiesenen Mittel sogar die Anforderungen der Verwaltung übertroffen. So wurden im Haushaltsjahr 2020 für das DOE’s Office of Nuclear Energy („Fachbereich Kernenergie des Energieministeriums“) nicht nur $1,49 Milliarden für die Kernenergie-Forschung bereitgestellt, sonder $230 Millionen Dollar zweckgebunden für ein „Programm zur Demonstration fortschrittlicher Reaktoren“. Im Rahmen dieses Programms wurden drei Wege für die Kooperation mit der Privatwirtschaft beschlossen: Förderung von zwei „Demonstrationsvorhaben“ innerhalb der nächsten 5–7 Jahre, Risikominimierung bei Vorhaben, die einen erwarteten Entwicklungsbedarf von 10 Jahren haben und „fortschrittliche Reaktorkonzepte“ die einen Zeithorizont von mehr als 15 Jahren besitzen.

Der Kongress (Mehrheit Demokraten) hat das DOD („Verteidigungsministerium“) bereits 2019 (also Während der Präsidentschaft von Trump) aufgefordert seine Stützpunkte durch „Minireaktoren“ unabhängiger von der öffentlichen Stromversorgung zu machen (siehe 2019 National Defense Authorization Act (NDAA) Section 327 ). Darin wird gefordert, mindestens einen Stützpunkt bis zum 31.12.2027 durch einen zugelassenen „Minireaktor“ zu versorgen. Das DOD’s Office of Acquisition and Sustainment („Beschaffungsstelle des US-Verteidigungsministeriums“) arbeitet dafür eng mit dem DOE („Energieministerium“) zusammen. Ebenfalls 2019 wurden $70 Millionen im Haushaltsjahr 2020 für ein Konstruktions- und Testprogramm für mobile Kleinstreaktoren zur Versorgung vorgeschobener Militärbasen eingestellt. Dies war der Start des „Projekt Pele“. Im März 2020 wurden knapp $40 Millionen für die Unternehmen BWXT, Westinghouse, und X-energy für einen zweijährigen Konstruktionszeitraum bewilligt. Danach soll ein Prototyp beim National Laboratory (INL) gebaut und 2024 mit einer C-17 zu einem Stützpunkt in Alaska geflogen werden, um die Mobilität und den Betrieb unter Praxisbedingungen zu demonstrieren. Damit es mit der Kerntechnik vorangehen kann, hat das DOD im Haushaltsjahr 2021 über $100 Milliarden für Forschung, Entwicklung, Tests, und Auswertung (RDTE) beantragt. Das ist der größte Betrag in der Geschichte des DOD. Allgemein wird geschätzt, daß für die Umsetzung des „Minireaktor-Programms“ insgesamt $500 Millionen benötigt werden.

Genehmigungsproblematik

Eigentlich kann das US-Militär Reaktoren bauen wie es will. Beispiel hierfür sind die zahlreichen Reaktoren für U-Boote und Flugzeugträger. Übrigens mit einer exzellenten Verfügbarkeit und Sicherheitsbilanz. Allerdings mit einem entscheidenden juristischen Unterschied: Die Schiffe sind amerikanisches Territorium. Man braucht mit ausländischen Häfen nur über eine Genehmigung zum Einlaufen bzw. den einzuhaltenden Regularien zu verhandeln. Für Stützpunkte in anderen Ländern geht das sicher nicht. Dort wird man sich den jeweiligen nationalen Genehmigungsverfahren unterwerfen müssen. Das gilt schon für den Transport mobiler Reaktoren dort hin. Insofern ist es folgerichtig, daß man von Anfang an eine Zulassung durch das NRC (Genehmigungsbehörde für kommerzielle Kernkraftwerke) anstrebt. Da immer noch die Zulassung durch das NRC als internationaler „Goldstandard“ betrachtet wird, wird dies die Genehmigung im Ausland stark vereinfachen und beschleunigen.

Ganz so einfach ist die Sache allerdings nicht. Das NRC ist bisher auf die Genehmigung von Leichtwasserreaktoren spezialisiert. Für „fortschrittliche Reaktoren“ mit anderen Kühlmitteln, Brennstoffen und Sicherheitssystemen sind noch erhebliche Vorarbeiten zu leisten, bis das Risiko qualitativ und quantitativ nachvollziehbar bemessen werden kann. Je mehr Unternehmen mit unterschiedlichen Konzepten kommen, um so mehr kommt das NRC an seine Kapazitätsgrenzen. In diesem Fiskaljahr beträgt ihr Etat rund $860 Millionen, wovon etwa $430 Millionen auf die Reaktorsicherheit entfallen.

Kommerzieller Ausblick

Das US-Militär arbeitet schon immer eng mit der Privatwirtschaft zusammen und man ging schon immer unkonventionelle Wege: In den 1950er Jahren entwickelte man die Sidewinder Flugabwehrrakete: Einmal abgeschossen, suchte sie sich selbst über ihren Infrarot-Suchkopf ihren Weg ins feindliche Ziel. Ein echter Gamechanger im Luftkampf. Die Sache hatte nur einen Harken: Man brauchte große Stückzahlen, was aber beim damaligen Stand der Halbleitertechnik schlicht zu teuer war. Man ging einen typisch kapitalistischen Weg: Um die Stückpreise zu senken, brauchte man zusätzliche Stückzahlen aus dem zivilen Sektor. Die Spielkonsole war geboren.

In Punkto „Mini-Reaktoren“ zeichnet sich der gleiche Weg ab. Man kann bereits Minengesellschaften für solche Reaktoren begeistern. Überall wo Diesel-Kraftwerke in abgelegenen Regionen im Einsatz sind, besteht wegen der hohen Stromkosten ernsthaftes Interesse. Ein weiteres Einsatzgebiet ergibt sich aus dem Hype für Elektrofahrzeuge. Will man Schwerlaster elektrifizieren, braucht man überall dort, wo man heute Tankstellen hat, Ladestationen. Diese brauchen aber enorme Leistungen, wenn man einen LKW auch in etwa 20 Minuten voll aufladen will. Hier kommen flugs Minireaktoren ins Spiel. Mit ihnen könnte man kontinuierlich Wärmespeicher beladen, die anschließend bei Bedarf große Spitzenleistungen über Dampfturbinen bereitstellen könnten. Es gibt bereits Pläne in Zusammenarbeit mit den Marketing-Genies von Tesla. Da freut sich doch das Grüne-Öko-Herz oder vielleicht doch nicht?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: die Vernunft

Eine Frage bleibt offen. Was will die USA in Rußland und China? Mondlandschaften schaffen?

Welche Länder haben es der USA erlaubt, sich bei und in ihnen als Weltpolizist aufzuspielen? Ist es im Namen des Friedens und des Umwelt- und Naturschutzes nicht besser, das Militär weltweit prozentual zu verkleinern? Wieviel Geld für die wirklichen Probleme der Menschheit könnte einem wirklichen Nutzen zugeführt werden?

Dazu müssen die Globalisten, die Beherrscher von Medien und Regierungen und die Initiatoren der US-Kriege, vollständig entmachtet werden.

https://www.youtube.com/watch?v=e4b70Ce9mzA

https://www.youtube.com/watch?v=_jbhTqWJteE

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Keine eigenen Gedanken zum eigentlichen Thema..."

Tja, Herr Klein, eigene Gedanken sind nunmal frei, wussten Sie doch, oder? Und wenn ich die hier zum Besten gäbe, würden Sie die nach aller Erfahrung ohnehin nicht verstehen. Hatte ich doch geschrieben. Aber nichtmal das haben Sie offensichtlich verstanden. Warum also sollte ich Sie mit Gedanken belästigen, die noch komplizierter sind? Lesen Sie man das Buch von Herrn Hoffmann-Reinecke über "Grün und Dumm". Es wird Ihnen zur Selbsterkenntnis verhelfen.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 10.11.2020 - 12:43

Ein typischer "Erklär-Behr":

Keine eigenen Gedanken zum eigentlichen Thema Kerneneregie in der militärischen Anwendung.

Mahlzeit.
MfG, HPK

Vorankündigung:
Neue Jahresrekorde der EE in der bundesweiten Stromversorgung, dadurch gigantische Einsparungen wertvoller Rohstoffe und bei der Umweltverschmutzung.

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Haben Sie sonst noch was zum Thema beizutragen?
Vielleicht mal sowas wie klare Position mit Inhalt beziehen?"

Lesen Sie nochmal den Artikel von Herrn Dr. Humpich vom 06.10.2020, da steht alles drin, was Sie wissen sollten. Den Unfug, den Sie dazu geschrieben haben, kommentiere ich hier nicht weiter. Denn meine Erfahrung mit Ihnen ist, dass Sie es wegen Überforderung sowieso nicht verstehen. Lesen Sie lieber, wenn Sie es ganz genau wissen wollen, ergänzend noch das Buch von Herrn Hoffmann-Reinecke mit dem zutreffenden Titel "Grün und Dumm", dann geht vielleicht selbst Ihnen noch ein Licht auf.

P.S.: Es heißt im Hochdeutschen "meistens", nicht "meißtens".

Gravatar: Manfred Hessel

@HPK, wie hohl kann man eigentlich sein ? Wollen Sie ernsthaft Militärtechnik mit Gas antreiben ?

Und was ist mit interstellaren Raumsonden ? Nur mal so als Beispiel . Eine interstellare Raumsonde kann sich nämlich nicht darauf verlassen, daß immer genügend Sonnenenergie zur Verfügung steht. Selbst die russischen LUNOCHOD hatten zur Temperaturregulierung radioaktive Elemente und das war im Jahre 1973 . Zitat : " Vor dem Auskühlen während der Mondnacht schützte ein Radionuklid-Heizelement, eine kleine Menge Polonium-210, welches mit einer Halbwertszeit von 138 Tagen zerfällt und dabei Wärme abgibt. " Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Lunochod_2

Daß Radioaktivität in der Medizin genutzt wird scheint Ihnen auch entgangen zu sein.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 09.11.2020 - 21:03

Dann tauschen Sie halt "immer" durch "meißtens", "allermeißtens", wie Sie möchten.

Haben Sie sonst noch was zum Thema beizutragen?
Vielleicht mal sowas wie klare Position mit Inhalt beziehen?
MfG, HPK

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Wie immer: Kein Wort zur Entsorgung des Atommülls."

Im letzten Artikel von Herrn Dr. Humpich vom 06.10.2020 (vor drei Tagen) ging es genau um dieses von Ihnen hier vermisste Thema. Und wenn ich mich recht erinnere, hatten Sie dazu auch reichlich Kommentare zusammengeschrieben.

Wieso jetzt also, drei Tage später, die Aussage: "Wie immer?"

Dass es nicht in Ihr Weltbild passt, was Dr. Humpich zu dem Thema veröffentlicht, geschenkt. Aber ein bißchen mehr Gedächtnisleistung wäre schon von Vorteil, wenn man ernsthaft mitdiskutieren möchte.

Gravatar: Egon Dirks

Werter Dr. Klaus-Dieter Humpich,...

...habe in nach Ihrem angegebenen Link geblättert, da sind interessante Sachen dabei: „Die Energiewende“, „Das Speicherdrama“, „Robuste Kraftwerke für robuste Netze“ und-und... und da verstehe ich nicht diese Ihre billige Belletristik zur Nutzung der Kernenergie in allen Bereichen zwischen Frieden und Krieg! Es wäre doch wünschenswert, wenn Sie als Kernenergiekenner uns mitteilen würden, wie Sie sich die Stilllegung der restlichen unseren AKWs sich vorstellen und was für gefährliche Situationen da zu erwarten sind, was für Vorbereitungsarbeiten (elektrische) da durchgeführt werden müssen?! Oder wird es wie immer: - Die Stromkonzerne werden das schon irgendwie richten, wichtig ist rechtzeitig Kikeriki schreien, ob die Sonne aufgeht oder nicht ist doch egal...

Vor kurzem habe ich diesen Kommentar geschrieben: -
"Bis 2030 brauchen wir einen Anteil von 75 Prozent erneuerbarer Energien, nicht 65 Prozent wie vom Wirtschaftsministerium im Entwurf vorgeschlagen", sagt Sascha Müller-Kraenner von der Deutschen Umwelthilfe.“
"Hab mehrmals geschrieben, dass, wenn wir zum Netz, wie es heute ist, noch eine Million WKAs und ganz DE mit Solardächern bedecken und den Wind- und Solarstrom ins Netz bringen, WIRD es keine Ampere MEHR Ökostrom im Netz geben und da muss man Elektrodumm, wie Schafe sein, wer das nicht versteht! Wir haben schon so viel EE Stromleistungen ins Netz gebracht und nichts von konventionellen Erzeuger stillgelegt und haben JETZT 50% Ökostrom nicht im Netz, sondern auf dem Papier und P. Altmaier, den kenne ich, als er noch Umweltminister war, ist einer von denen, der EE „Fantasien“ von der Realität unterscheiden kann und mehr gesagt, in den kommenden ZWEI Jahren sollen der Rest der AKWs vom Netz gehen und das passiert nicht, EBEN, weil wir „ZU VIEL!“ Ökostrom im Netz haben und wenn wir „klug“ sind, muss man schon jetzt passendes Bla-bla ins Spiel bringen.../ZO, 31.10.20/.“
Interessant ist, dass bis heute von 260 Kommentaren hat niemand was dazu zu fragen?!

Beste Grüße.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Man merkt deutlich den leicht verkrampft wirkenden Versuch, über Mini-Reaktoren die Kernenergie, egal wie und seis über militärische Anwendungen, wieder gesellschafts- und anschlussfähig zu machen.

Wie immer: Kein Wort zur Entsorgung des Atommülls.

Was geschieht im Ernstfall mit den zusammen geschossenen, sinkenden Militärschlachtschiffen voller Atomschrott?

Inwiefern betrifft uns (Deutschland) diese Thematik überhaupt?
Soll da ernsthaft drüber nachgedacht werden, unsere Fregatten, U-Boote, Zerstörer und selbst die Gorch Fock mit Atomantrieb auszurüsten?

Das mit den Mini-Reaktoren, vom Autor immer wieder mal als Gedankenspiel in die Runde geworfen, ist ein hilfloser Versuch, die Kernenergie hoffähig zu machen.

Die globale Entwicklung mit den weltweit realen Zuwachsraten findet hingegen bei der Energiewende statt, Kohle, Öl, Kernenergie sind global auf dem Rückzug bei den realen Neuinstallationen.

Gas erlebt eine Rennaissance, ist als Übergangslösung in Richtung Solarzeitalter aber allemal besser wie Kohle und Öl, denn die Gasinfrastruktur steht genauso offen zur Verfügung für synthetische Kraftstoffe und/oder Wasserstoff die auf Basis von EE gewonnen wurden.
MfG, HPK

Gravatar: Caro

"Will man Schwerlaster elektrifizieren"

Die in den 1950ern konstruierten LKWs der Bundeswehr (z.B. der legendäre MAN L2AE) wurden noch von Leuten mit Kriegserfahrung konzipiert und hatten Vielstoffmotoren, um sie im Kriegsfalle wahlweise mit Diesel, Benzin, Pflanzenöl oder selbst Motoröl betanken zu können. Man ging davon aus, daß im Kriegsfalle eine lückenlose Versorgung im Felde mit Diesel schwierig werden würde. Und jetzt sollen LKWs "elektrifiziert" und an zentral gelegenen "Kleinreaktoren" geladen werden? Lächerlich!

Gravatar: lutz

Was der militärische Komplex ist, liegt auf der Hand. Der industrielle Komplex ist die Ölindustrie.

Die Amerikaner haben nur Ölstaaten überfallen, um da Demokratie einzuführen.
Öl braucht Waffen.

Die amerikanische Panzerarmee hat denselben Bedarf an Erdöl wie Schweden.

Vom Einbaum zum Flugzeugträger, vom Flitzebogen zur Atombombe - die einzige Evolution, die es gegeben hat, ist die Evolution der Waffen.

Flugzeugträger sind keine Ausflugsdampfer noch fürs Angelvergnügen geeignet.

Gravatar: karlheinz gampe

Die Elektrifizierung von Truppen ist Unsinn! Truppen müssen autark operieren können, denn sonst reicht ein vom Gegner evozierter elektromagnetischer Puls um die Truppen nutzlos zu machen.

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