Die Einsamkeit an der Spitze der CDU

 

Was wird aus der CDU- und was ist schon aus ihr geworden? Seit der Wahl von Wulff zum Bundespräsidenten ist diese Frage  unter Politikern wie Journalisten virulent.  Lange war das öffentliche Interesse allein auf Frau Merkel konzentriert. In der großen Koalition konnte sie unauffällig und effektiv regieren. Mit der SPD genügten ihr  interne Absprachen.

Veröffentlicht:
von

 

 

 Deren Umsetzung verlief zumeist problemlos; zumindest was die Außenwirkung anging.

 Mit der FDP ist dies anders geworden. Die Koalition streitet sich auf offener Bühne. Das hat auch das Bild verändert, das sich die Öffentlichkeit von Merkel macht. Dass sie über die Bande zu spielen weiß und  knallhart taktiert ist bekannt. Neu aber ist die Erkenntnis dessen, was diese Kanzlerin nicht kann: Sie kann nicht Führen; das heißt andere  überzeugen und so für sich  gewinnen.  Dazu müsste sich Merkel öffnen und ihre Politik erklären; in der Fraktion, in der Partei und in der Öffentlichkeit. Nichts davon tut sie. Sie regiert wie Katharina II.: mit Druck. Das bedrückt die eigene Partei, in der man der Kanzlerin inzwischen auch öffentlich Bunkermentalität bescheinigt.

 

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Friedemann

Frau Merkel hatte in meinen Augen immer etwas von einer Autistin an sich: hohe Intelligenz kombiniert mit analytischem Sachverstand, aber geringes Einfühlungsvermögen den Menschen gegenüber, ja teilweise banale Herzenskälte. Sie schiebt die Figuren, und das nicht einmal, um den König - der wurde ja bereits geopfert - sondern um die Dame zu schützen. So gewinnt man kein Spiel, und Politik sicher auch nicht. An das dumme Volk denkt sie schon lange nicht.

Gravatar: Thomas Weber

Wie führt man eine Partei, die wesentlicher Bestandteil eines Landes ist, das in einer sich globalisierenden Welt einen neuen - in den Augen vieler vermutlich weniger komfortablen Platz - einnehmen wird? Doch wohl, indem man diesen Platz und Deutschland in einer Welt in Balance denkt und beschreibt und für ihn als Politikziel wirbt. Ohne eine Vorstellung einer Welt in Balance bleibt jedes Einzelprojekt - ob Gesundheitsreform, Steuerreform, Sparpolitik, Nachhaltigkeitsstrageie etc.- orientierungslos. Dieses Politikziel bleibt bisher die Politik in Deutschland schuldig. Ich halte es nicht für unmöglich, dass Angela Merkel mehr weiß, als sie bisher sagt, und hier Orientierung geben kann. Dieses bedarf natürlich des Einsatzes der Regierungsmacht - bei Gefahr ihres Verlustes; eine Gefahr, die allerdings geringer wird, da über kurz oder lang die Orientierungslosigkeit zum gleichen Verlust der Regierungsmacht führen wird.

Gravatar: Meier

Die Unzufriedenheit der Kritiker in Ehren, die Verschlagenheit der Oppositionellen mit gewaltiger Medienmacht, die sich an Merkel abarbeiten, wer in der CDU kann ihr denn das "Wasser reichen"? Klar, von der Leyen, die aber auch blitzgescheit und darum ihre Gegner hat.
Derweil bauen, nach dem Gauckspektakel im Sommerloch schon "Blättchenschreiber" von zu Guttenberg als Kanzler Konkurrenten auf.
Ohne ein Merkelfan zu sein, sie führt einen Haufen, indem so manche Knallchargen Radau machen, weil die sich eben z.B. auch in der CDU etabliert haben und intelligente, integere Menschen lieber in ordentlichen Berufen arbeiten als sich auf der politischen Bühne von Hinz und Kunz anpöbeln zu lassen.
Kanzlerin Merkel verringerte die internen Kritiker, wenn mehr "Teamgeist" und vorallem in den Mainstrammedien weniger permanente Demontage stattfinden würde. Schließlich hilft weder die naive Wunschvorstellung von der "Führungsautorität die alles im Griff hat", noch das "Stänkern" gegen eine mächtige Frau, die schon manchen ihrer Gegner seine Grenzen finden ließ.

Gravatar: Susanne

Wo soll sie auch das Führen gelernt haben? Um so schlimmer ist, dass dieser Stil mangels potenter Konkurrenten gepflegt werden kann. Wie im Fußball gilt auch hier: Man spielt immer so stark wie es der Gegner zulässt.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang