Die Diskussion um das Sparprogramm ist surreal

Die Diskussion, die wir in Deutschland führen, ist surreal und vernachlässigt vollkommen die Dimension der Probleme, vor denen wir stehen. Das Sparprogramm umfasst jährlich 11 Milliarden Euro. Das ist die Summe, die bereits im alten Finanzplan vorgesehen war. Dem stehen über 80 Milliarden Neuverschuldung (Nur auf Bundesebene) gegenüber.

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Das heißt, selbst wenn das Sparpaket in vollem Umfang realisiert wird, ist die Neuverschuldung immer noch größer als zu jedem anderen Zeitpunkt der Geschichte der Bundesrepublik. Ende des Jahres wird die offizielle Staatsverschuldung der Bundesrepublik wohl 1,8 Billionen Euro umfassen. Hinzu kommen aber noch versteckte Staatsschulden in Form von Renten und Pensionsansprüchen. Weder für die Renten, noch für die Pensionen wurden in den letzten Jahrzehnten nennenswerte Reserven gebildet. Das heißt Renten und Pensionen müssen aus den laufenden Einnahmen finanziert werden. Wir stehen mit dem Beginn des zweiten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts nicht nur vor einen globalen Wirtschaftskrise und Schuldenkrise, sondern auch vor einem demographischen Umbruch, dessen Dimension historisch einmalig ist. Die Ansprüche, die beglichen werden müssen, bewegen sich im Billionenbereich. Wer sich heute darüber beschwert, dass einseitig gekürzt werde, den kann man beruhen, schon bald werden neue Sparanstrengungen unternommen werden müssen, wenn der Bundesrepublik das Schicksal Spaniens und Griechenlands erspart bleiben soll. Die Sparanstrengungen, die dafür notwendig sind, werden jeden betreffen.

Dieser Beitrag wurde zu erst veröffentlicht auf dem Blog des Liberalen Instituts "Denken für die Freiheit."

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Otto

Sie glauben ernsthaft, dass das Regime mit einem wie auch immer gearteten Sparprogramm den Kopf aus der Schlinge ziehen wird?

Es ist zu spät. Der Staatsbankrott ist nicht aufzuhalten. Es wird, wie es aussieht, ein kollektiver EUdSSR-Staatsbankrott sein. Bevor es knallt, kommt ja noch die Budgetunion. Verfassungswidrig, aber das interessiert hierzulande offenbar niemanden mehr.

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