Die Braunkohle im Boden lassen

Ein Plädoyer für die Menschen, die ihr weichen müssen – Der Hambacher Forst als Waffe – Die vier beteiligten Gruppen: die Umweltschutz-Fanatiker, die Braunkohle-Beschäftigten, die Bürger, die Heimatvertriebenen – Die Übergangslösung

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Kohle ja oder nein? Zwei Gruppen bekämpfen sich. Die eine Gruppe sind fanatische und gesetzbrechende Umweltschützer. Sie hat zu einem Symbol für ihren Kampf den Hambacher Forst gemacht. Und zu einem energiepolitischen Brennpunkt. Sie will die Stromerzeugung durch das Verbrennen von Kohle beenden, die CO2-Emission verhindern, auf diese Weise das Klima schützen, also auch den Abbau von Braunkohle im Hambacher Revier stoppen. Dieser Forst ist ihre Waffe.

Die andere Gruppe sind die Braunkohle-Beschäftigten mit ihrer Gewerkschaft sowie das Unternehmen RWE. Der Forst steht ihnen im Weg. Er ist ohnehin nur noch ein kläglicher Rest. Mit einer Großkundgebung hat sich nun auch diese zweite Gruppe aufgerafft, in die Öffentlichkeit zu gehen, darunter auch Ar­bei­ter aus Stahl- und Alu­mi­ni­um­wer­ken so­wie An­ge­stell­te gro­ßer Che­mie­un­ter­neh­men. Mit dabei waren die Ge­werk­schaf­ten Berg­bau, Che­mie, En­er­gie und Ver­di (FAZ vom 25. Oktober 2018, Seite 4 und 19).

Eine dritte Gruppe sind die Bürger. Sie steht teils auf Seiten der ersten Gruppe, teils auf Seiten der zweiten, ist also gespalten. Aber eines haben ihre Mitglieder gemeinsam: Sie fühlen sich als Opfer – entweder als Umweltgeschädigte (schon wieder wird ein Waldstück niedergehauen) oder als geschädigte Stromverbraucher, weil ohne Braunkohle die Versorgung mit Strom deutlich weniger verlässlich und kostengünstig ist und Kernkraft die Braunkohle in Deutschland nicht mehr ersetzen darf.

Die Menschen, die wegen der Braunkohle ihre Heimat verlieren, stehen allein

So gut wie gar nicht jedoch macht eine vierte Gruppe von sich reden. Auch die Medien nehmen sie kaum in den Blick, jedenfalls nicht überregional. Sie scheint vergessen. Man setzt sich über sie hinweg. Es sind die vielen zigtausend Menschen, die der Braunkohletagebau unerbittlich mit gesetzlichem Zwang aus ihrer Heimat vertreibt, ihre Wohnhäuser zerstört, ihre Gärten, Parks, Kirchen, alles andere Liebgewordene, Unwiederbringliche vernichtet und sie woanders hin umsiedelt. Hat man je vernommen, dass  s i e   demonstriert und protestiert hat? Dass sich jemand für  s i e  einsetzt? Widerstandslos, als habe es ja doch keinen Zweck, scheint sie ihr Schicksal ergeben hinzunehmen. Für sie aufzustehen, für sie zur Demo aufzurufen und sich gegen deren Schicksal aufzulehnen, wäre, um den Braunkohletagebau in Deutschland endlich zu beenden, verständlicher und sinnvoller. Bitte hier weiterlesen

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tom der Erste

In Sachsen lohnt sich die Windmühle nicht mehr, also weg damit. Der Profit ist eingefahren und alles andere ist den grünen Gangstern egal. ( http://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/Hunderte-Windraeder-in-Sachsen-vor-dem-Aus ) Der Dreck muß speziell entsorgt werden und die Fundamente bleiben im Boden. Die Rohstoffe für die Wind - und Solar- Schamanen kommen aus fernen Ländern und da sieht man wenigstens nicht wie auch dort die Umwelt zerstört wird, oder glaubt Werner Müller, daß das alles auf den Bäumen wächst. Kurz und knapp - die Grünen zerstören pausenlos unsere Umwelt , fühlen sich noch wohl dabei und haben außerdem die unglaubliche Frechheit , andere auch noch belehren zu wollen.

Gravatar: Karl Brenner

Braunkohle rausholen und CO(2) wieder einpumpen.

Und Steinkohle mittels Fischer-Tropsch und Kernenergie zu Tankstellensprit umwandeln.

Das war der eigentliche Plan

Gravatar: Manfred Hessel

Der Herr Müller verschweigt mehr oder weniger gekonnt die wahren Kosten. Mich als Endverbraucher interessiert nicht der Erzeuger - oder Großhandelspreis sondern das, was ich am Ende blechen muß, und das wurde immer teurer. Und als Privatperson kann ich leider keinen Strom an der Börse kaufen, sonst könnte ich mir eine Megawattstunde für 50 € leisten. Und damit käme ich ein ganzes Weilchen hin.

Gravatar: Hans Diehl

Tom der erste sagt:
Herr Werner Müller, schreiben Sie nicht solchen Müll, wir zahlen derzeit sehr viel mehr als 5 Cent pro KWH, also lassen Sie diesen Schwachsinn. Wenn ich solchen Dreck lese dann wird mein Hass auf die Grünen nur noch stärker.


@ Tom
Wenn ich das richtig verstanden habe, schreibt doch der Werner Müller was es kostet, und nicht was Sie dafür bezahlen müssen.

Schauen Sie mal wie die Großhandelspreise für Strom alleine von 2011 bis 2016 gesunken sind.

https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all

Gesunken, weil Wind und Sonnenstrom an der Leipziger Strombörse – wo die Richtpreise entstehen – fast ohne Grenzkosten anfallen, und die Preise nach unten drücken.

Haben Sie auf Ihren Stromrechnungen, in all den Jahren was davon gemerkt.

Sie sehen, wenn Sie nach „Müll“ suchen müssen Sie kein.. „Grünenhasser“.. werden, sondern lediglich etwas tiefer in die Materie einsteigen.

Um nicht den Eindruck zu erwecken, ich wollte dem Werner Müller die Antwort streitig machen.

Mein Kommentar bezieht sich auf den Haß auf die Grünen.

Ich selbst bin zwar nicht bei den Grünen, kenne aber einige deren Leute, die gerade anprangern, dass die Strom Großhandelspreise gesunken sind, aber die Verbraucher immer mehr bezahlen müssen.

Gravatar: Manfred Hessel

Werner Müller hat Strom für fünf Cent anzubieten ? Gibt es den auch in Tüten oder muß ich da eine Flasche und einen Trichter mitbringen ? Solchen Spinnern haben wir diese ausufernden Preise zu verdanken !

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ TdE, LR

Sie können wohl beide nicht zwischen Kosten und Preisen unterscheiden.

Kosten, damit sind die Herstellungskosten gemeint bzw. das was vom Hersteller also dem Stromproduzenten, in diesem Fall ein AKW, ein Kohle-KW, Gas-KE, ein Solar-KW oder ein Wind-KW, an der Strombörse zum Verkauf angeboten wird.

Preise, Endpreise wohlgemerkt, das ist das was die EVUs dem Endverbraucher, sei es die Industrie, ein Gewerbebetrieb und die Privat-Haushalte, in Rechnung stellen, da liegen wir jetzt so um die 30ct/kWh bei den Privaten, die Industrie kriegt Preise von teilweise unter 15 ct/kWh.

Dazwischen langen alle zu, die Netzbetreiber, das eigentliche EVU und Vatter Staat mit seinen Steuern und Abgaben.

Was Herr Mueller Ihnen sagen will ist, das sie die Erzeuger von Strom mittels EE nicht für die hohen Strompreise verantwortlich machen können, erstens. Und zweitens wenn AKW-Strom bereits 12ct die kWh an Herstellung kostet, dann wird es für den Endverbraucher auch nicht billiger bei gleichen Randbedingungen.

Also kommen Sie mal runter von Ihrer Überdrehzahl, Wut, Frust und Angst waren noch nie gute Ratgeber.
MfG, HPK

Gravatar: Lutz Riefenstahl

Werner Müller, ich habe selten solch Quark gelesen. Geben Sie mir mal einen Tip wo ich Strom für 5 ct pro Kilowattstunde herbekomme. Nicht drumherumreden, sondern ganz genau und präzise sagen : Wo bekomme ich
dieses Angebot ?

Gravatar: Tom der Erste

Herr Werner Müller, schreiben Sie nicht solchen Müll, wir zahlen derzeit sehr viel mehr als 5 Cent pro KWH, also lassen Sie diesen Schwachsinn. Wenn ich solchen Dreck lese dann wird mein Haß auf die Grünen nur noch stärker.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

@Werner Mueller: Die kWh von einem neuen KKW in Rußland oder China kostet weniger als 5 ct. Warum muß sie in Europa mehr als doppelt so viel kosten? Rußland, nicht Europa, ist millerweile führend in der KKW-Technik.
Der Strom der Windräder und PV-Anlagen ist vollkommen wertlos, da Zappelstrom und nicht grundlastfähig. Wind- und Sonnenstrom können beide glelchzeitig europaweit ausfallen. Und wenn dann keine Kohle- oder Kernkraftwerke geügender Nennleistung am Netz sind, dann wird's in Europa zappenduster.

Gravatar: Jörg

Die sozialistiche Planwirtschaft war auf Braunkohle angewiesen.
Die selben Kräfte welche die deutsche Energiewirtschaft auf DDR-Nieveau heruntergewirtschaftet haben inszenieren jetzt den Protest gegen die Braunkohle.
Natürlich gibt es ausreichende Alternativen dazu.

Gravatar: Hannes

Es liegt offen auf der Hand, die Infos sind alle bekannt...

UND TROTZDEM

rafft es der dumme deutsche Michel nicht, um was für ein widerwärtig, ekelhaftes Dreckspack es sich bei den Grünen handelt. Eine Ansammlung von allem was die Welt nicht braucht, Kinderschänder, Drogenhändler und -Süchtige, Linksterroristen, Ökofaschisten und so fort.

TROTZDEM

wird das verachtenswerte Pack noch immer gewählt...

Gravatar: Tom der Erste

Ohne díesen übereilten und unbedachten Atomausstieg würde die Braunkohle für immer und ewig im Boden schlummern, keiner müsste umziehen und kein Wald würde beschädigt. Und dieser Zeitungsfritze wäre auch nicht vom Baum gefallen... Mittlerweile gibt es Möglichkeiten, selbst normalen Reaktorabfall weiter zu verarbeiten und damit das Problem der Endlager deutlich zu reduzieren. Dazu einige Links

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/08/atom-muell-als-energiequelle-russland-baut-oekologische-atomreaktoren/ und https://motherboard.vice.com/de/article/nz78yk/forscher-verwandeln-atommll-in-supereffiziente-diamanten-batterien

In Deutschland aber setzt man auf unausgegorene und unzuverlässige Technik mittels Wind und Sonne, verschandelt dabei die Umwelt ganz erheblich und macht sich damit auch noch zum Gespött der übrigen Staaten.

Ernsthafte Gegenargumente und sachliche Berichte dazu werden in der Regel entweder vollkommen ignoriert oder mit unübersichtlichen Zahlenspielereien und technischem Halbwissen in´s Lächerliche gezogen.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Jetzt bin ich aber platt.
Sie haben doch tatsächlich das Wort "Zerstörung" im Zusammenhang mit Braunkohletageabbau gebraucht.

Die wirklich angemessenen Worte fallen mir im Moment noch nicht ein, das muss sich erst mal setzen, das muss sich erst mal sortieren.

Spontan fällt mir Hermann Hesses Gedicht
"Stufen" ein:

"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
...
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde."

MfG, HPK

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