Die "Bildungsoffensive": Ausweg oder Flop?

Gebannt blicken Wirtschaft und Politik auf den sich immer schärfer abzeichnenden Fachkräftemangel. Krampfhaft wird nach Lösungen gesucht.  Die Aktivitäten bewegen sich aber nach dem gleichen ideologischen Muster, das auch die Probleme selbst verursacht hat.  Entscheidende Hintergründe werden ignoriert. 

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Seit Jahren propagiert Bildungsministerin Schavan im Einvernehmen mit der Wirtschaft eine „Bildungsoffensive“. Es soll dem Fachkräftemangel begegnet werden, der aufgrund des Geburtenrückgangs zu erwarten ist und z. T. schon besteht. „Bildungsgipfel“ werden veranstaltet. Angela Merkel ruft die „Bildungsrepublik Deutschland“ aus. - Das Gedankenexperiment: Die geringer werdende Zahl potentieller Fachkräfte soll durch bessere Ausbildung der verbleibenden ausgeglichen werden. Anders ausgedrückt: Zwei Ingenieure sollen die Arbeit des fehlenden dritten mit übernehmen.

Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Die Wirtschaft beklagt die mangelhafte Qualifikation der Schulabgänger. Die Gewerkschaft Erziehung verweist auf die Zunahme von „Risiko-Kindern“. Der Geburtenrückgang wird zur Kosteneinsparung statt zur Verbesserung von Erziehung und Bildung benutzt. Die Einführung von Studiengebühren erschwert den Zugang zu Hochschulen. Überall werden Bildungsprobleme beklagt. Kaum jemand fragt ernsthaft nach den Ursachen.

Es ist kein Geheimnis mehr, dass infolge der gesetzesbedingten Benachteiligung von Eltern vor allem Mehr-Kinder-Familien und Alleinerziehende immer mehr verarmen müssen.  Eingeleitet wurde diese Entwicklung durch die Rentenreform Adenauers, die einer Enteignung der Eltern zugunsten des kinderlosen Bevölkerungsteils gleichkam. Seitdem wurde die Erziehungsleistung immer mehr diskriminiert. Zuletzt geschah das durch das 2007 eingeführte Elterngeld, das ganz gezielt Mehr-Kinder-Familien zusätzlich benachteiligt. Bei der finanziellen, zeitlichen und psychologischen Überforderung der Eltern ist es kein Wunder, wenn der Erziehungserfolg auf breiter Front sinkt.

Erziehungserfolg ist aber Voraussetzung für Bildungserfolg. Das wird bisher von Politik und Wirtschaft ignoriert. Den durch Geld- oder Zeitnot geplagten Eltern wird es immer schwerer gemacht, ihren Kindern die Zuwendung zu geben, die für eine stabile psychische Entwicklung erforderlich ist. Emotional unterversorgte Kinder haben dann später große Schwierigkeiten zu lernen. Bei ungenügender persönlicher Sicherheit des Kindes kann sich kaum ein gesundes Neugierverhalten als Grundlage für Lernbereitschaft im Schulalter entwickeln. 

Scheinausweg Nummer eins: Die „Krippenoffensive“

Wie reagiert die Bundesregierung darauf? Statt die Erziehungsfähigkeit der Familien wieder zu stärken, wird den Eltern vorgegaukelt, die bestehenden Defizite könnten durch eine „professionelle“ Betreuung, am besten vom Säuglingsalter an, kompensiert werden. Die Wirtschaft applaudiert, weil sie die Verfügbarkeit aller Eltern auf dem Arbeitsmarkt wünscht, um die Löhne zu drücken. Von Wirtschaftslobbyisten werden sogar Scheinstudien erstellt, die die Überlegenheit der Krippenbetreuung beweisen sollen. Ein Beispiel ist eine „Studie“ der Bertelsmann-Stiftung, die 2008 mit allem Ernst behauptete, der Besuch einer Kinderkrippe erhöhe die Wahrscheinlichkeit, später ein Gymnasium zu besuchen um 40%. Dabei ist das Ergebnis dieser Zahlenspielerei leicht durch nicht berücksichtigte Einflussfaktoren wie z. B.  Unterschiede zwischen Stadt und Land zu erklären.

Solche Augenwischerei verdeckt, dass in den ersten Lebensjahren die Entwicklung von Vertrauen zu einer festen Bezugsperson das Entscheidende ist. Erst dadurch entsteht  Sicherheit als Voraussetzung für eine gesunde psychische Entwicklung und spätere Bildungsbereitschaft. Auch eine noch so gut geführte Kinderkrippe kann die sozialpolitisch verursachten Defizite in der Familie nicht ausgleichen. „Nestwärme“ kann nicht professionell erzeugt werden. Sie wird vielmehr aus der biologischen Beziehung zwischen Eltern und Kindern gespeist. Allerdings kann diese „psychische Nabelschnur“ durch Belastungen wie Geld- oder Zeitmangel blockiert werden.

Auf die besonderen Probleme von Kindern  mit Migrationshintergrund kann hier nicht näher eingegangen werden. Das ist ein eigenes Thema. Dieser Problemkreis darf aber nicht als Vehikel benutzt werden, um von der tief greifenden Benachteiligung aller Eltern abzulenken.

Scheinausweg Nummer zwei: Abbau des gegliederten Schulsystems

Auch der Abbau des gegliederten Schulsystems wird als „Fortschritt“ gepriesen. Das würde   „Chancengleichheit“ für alle Kinder schaffen. Angeblich gäbe es dann weniger Schulversager. Gleiche äußere Bedingungen in der Schule verbessern aber nicht die Chancen für den einzelnen Schüler.  Sie werden eher verschlechtert. Je breiter das Leistungsspektrum der Schüler ist, desto schwieriger ist es, auf die Einzelnen einzugehen. Die Leistungsfähigeren werden dann unter- und andere überfordert.

Sicher gibt es in jedem Schulzweig Reformbedarf, besonders bei den heutigen Hauptschulen. Von keiner Schulreform kann aber erwartet werden, Schäden zu beheben, die durch die Diskriminierung der Eltern entstanden sind. Da gibt es heute viele falsche Schuldzuweisungen an Schulen und Lehrer. Alle pädagogischen, psychologischen oder auch medizinischen Maßnahmen können die Folgen einer verfehlten Familienpolitik nicht kompensieren. Bildungspolitik neben oder gegen die Familien bleibt immer ein Torso.

Kinder aus ärmeren Familien sind in ihrer Bildungskarriere benachteiligt. Das liegt aber nicht am Schulsystem, sondern an den Ursachen der Armut, genauer gesagt an der rücksichtslosen Ausbeutung von Mehr-Kinder-Familien und Alleinerziehenden durch unser Sozialsystem. Hier hilft nur, durch Abbau dieser Benachteiligung die Erziehungsfähigkeit wieder zu stärken. Die Schule kann bei frühkindlich verursachten Lernhemmungen nur noch Reparaturversuche machen. Selbst das erfordert einen differenzierten Umgang, wofür das gegliederte Schulsystem bessere Möglichkeiten hat. Eine Gleichbehandlung führt bei unterschiedlichen Voraussetzungen gerade nicht zu optimalem Erfolg.

Oft wird behauptet, unser gegliedertes Schulsystem fördere die Abschottung einer „Bildungselite“ gegen „unliebsame Konkurrenz“. Der Vergleich mit dem Ausland spricht dagegen. In Deutschland gibt es bisher nur wenige „Elite-Schulen“, wie etwa in Frankreich, England und den USA. Das zeigt, dass es die deutsche „Oberschicht“ bisher gerade nicht für erforderlich hielt, sich durch private Eliteschulen abzugrenzen. Das bisher breite Spektrum öffentlicher Schulen steht allen Bevölkerungsgruppen offen. Wenn das heute für viele Familien nicht mehr nutzbar ist, liegt das an deren sozialrechtlicher Benachteiligung und nicht am Schulsystem. Die Klage, viele Familien förderten ihre Kinder ungenügend, greift nicht, so lange sie infolge Zeit- oder Geldmangels gar nicht die Möglichkeit dazu haben.

Eine Vereinheitlichung unseres Schulsystems ist ein Programm zur Bildung teurer Privatschulen, in denen sich dann die „Oberschicht“ tatsächlich abschotten und das Interesse am öffentlichen Schulsystem verlieren wird, wie das in den USA zu beobachten ist. Bessere Bildungsmöglichkeiten für alle bringt das nicht.

Was würde bei einem „Erfolg der Bildungsoffensive“ passieren?

Aber wischen wir mal all die angeführten Einwände beiseite und nehmen an, es gelänge der Bildungspolitik tatsächlich, die auf zwei Drittel geschrumpfte Kindergeneration so gut auszubilden, dass sie die sozialen Lasten für das nicht geborene Drittel mit übernehmen könnte. Aufgrund unseres gesetzlichen Versicherungssystems wird ja genau das verlangt. 

Nehmen wir also an, der Staat mutet künftig zwei Bürgern zu, die Soziallast des fehlenden dritten mit zu tragen. Nehmen wir weiter an, die zwei Bürger wären aufgrund ihrer guten Ausbildung auch in der Lage, das zu leisten. Was würde dann passieren?

Würden diese „überzüchteten“ Leistungsträger wirklich ihre ganze Schaffenskraft darauf verwenden, ein immer größer werdendes Rentnerheer zu alimentieren? Das scheint reichlich weltfremd. Näher liegt, dass sie sich überlegen, wie sie dieser Zumutung ausweichen können, schon um Freiraum für sich und eine eigene Familie zu gewinnen.  Die Aktiveren werden ins Ausland abwandern, wo ihnen aufgrund ihrer guten Ausbildung alle Türen offen stehen. Die hohen Bildungsinvestitionen sind dann für Deutschland in den Wind geschrieben und subventionieren die übrige Welt. Ansatzweise ist das schon heute der Fall, wie die Abwanderung vieler Fachkräfte in die Schweiz, nach England, Skandinavien usw. zeigt.

Der Teufelskreis setzt sich fort. Die Abwanderung von Fachkräften erhöht die Überforderung der Zurückbleibenden, die dann auch zur Abwanderung motiviert werden. Übrig bleiben vor allem die, bei denen alle Bildungsversuche wenig Erfolg hatten. Eine Perspektive für ein stabiles Staatswesen ist das nicht. Das heißt: Selbst wenn die „Bildungsoffensive“ an sich erfolgreich wäre, wird sie unter den bestehenden Rahmenbedingungen zu einer Fehlinvestition für das Land.

Was ist heute zu tun, um dieser Entwicklung zu begegnen?
 

Erstens: Eltern müssen wieder zu gleichberechtigten Bürgern werden, indem ihnen die Erziehung ihrer Kinder nicht mehr als Frondienst für die Gesellschaft abverlangt wird. Werden die erwachsen gewordenen Kinder zur Altersversorgung aller verpflichtet, haben sich auch alle in gleichem Maße an den Kinderkosten zu beteiligen.  Nur dann ist zu erwarten, dass Eltern wieder die Ausgeglichenheit entwickeln, die ihren Kindern ausreichend Geborgenheit als Grundvoraussetzung für spätere Bildungsfähigkeit bieten kann.

Zweitens: Auch von einer erfolgreich ausgebildeten nachwachsenden Generation darf nicht verlangt werden, dass sie allein die Versäumnisse der älteren Generation ausbügelt. Wenn weniger Kinder geboren werden als zum Erhalt der Bevölkerungszahl erforderlich sind, muss das vom kinderlosen Bevölkerungsteil nicht für Kindererziehung benötigte Geld angespart und zu dessen Altersversorgung verwendet werden. Nur so können die Leistungsträger der nachfolgenden Generation vor Überforderung geschützt und im Land gehalten werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Snørre

@Meier

falls es ihnen entgangen ist: die Hauptschule ist die Schule, die am meisten Berufsfindung betreibt und am meisten praktisch ausgerichtet ist - und sie hat die schlechtesten Vermittlungsaussichten - in manchen Gegenden landen nicht mal 20% direkt danach in Ausbildung.

das ist sozusagen "am Markt vorbei" --- die Basisbildung ist die Grundlage für alles -- nicht Berufsfindung --

es hilft einen Betrieb nicht, wenn jemand seit der 5. Klasse 40 Betriebsbesichtigungen durchgeführt hat, sondern derjenige soll anständig rechnen, lesen, schreiben können...

das interessiert einen Unternehmer nicht, ob da jemand 40 Betriebe besichtigt hat und hier und da mal irgendwas technisch-handwerkliches im Unterricht gebastelt hat --- er muss nachher nen Einstellungstest bestehen und da fragt man Allgemeinbildung ab, technisches Verständnis, eventuell die schriftliche Ausdrucksfähigkeit --- die allgemeinen Kompetenzen!

die müssen immer gelegt sein - eine zu intensive Berufsfindung geht immer zu Lasten der Basiskompetenzen!

anderswo ist selbst in der Berufsausbildung viel mehr Allgemeinbildung drin als in DEutschland!!!

die erwerben anderswo auch immer ein Abitur dabei und sind für eine akademische weiterbildung gerüstet.

Das ist anderswo Standard --- das macht man gaanz bewusst derart!!! Wenn nämlich Arbeitsplätze wegfallen, dann sind die allgemeinen! Kompetenzen und akademischen Vorbildungen notwendig, damit jmd SCHNELLER wechseln kann und ein Einstieg in ein Studium oder andere Tätigkeiten schneller vonstatten gehen kann -- ich sehe da durchaus ökonomische Gründe dafür, etwas derart zu erweitern!

Gravatar: Snørre

die Hauptschule ist tot, dass muss man mal einsehen! Das ist keine Schulform, die für das 21. Jahrhundert ausgelegt ist, es sei denn DE will weiterhin mehr Friseure ausbilden als anderswo!

die Schüler sind beim Verlassen der Schule gerade mal 16 Jahre alt! Die meisten Firmen die ich kenne und es gibt durchaus auch Unternehmer in meiner Familie wollen keine 16jährigen pupertierenden Kinder einstellen. Auch nicht das Handwerk! Das ist mit der mangelnden ausbildungsreife gemeint! Berufe entwickeln sich weiter! Die Schulen in DE sind auf dem Stand der 1960er Jahre stehengeblieben - auch die Art wie "Berufsfindung" in diesen Schulen betrieben wird. Jetzt haben sie diese vorverlegt in Klasse 5 (BaWü, Bavaria) -- das geht immer zu Lasten der Allgemeinbildung! Solche Querschnittsbildung wird aber immer wichtiger und ist die BASIS um einen Beruf auszuüben = grundlegende Kompetenzen, die ja angeblich Hauptschülern vor allem fehlen.

in anderen Ländern und in anderen Schulformen fängt Berufsfindung erst ab Klasse 9 bis 11 an, nicht bei 11jährigen! Die lernen dort erstmal Allgemeinbildende Grundlagen.

in 10 Jahren wird es durch technischen Fortschritt auch immer weniger Berufe wie Kassierer geben - da ist das Schulsystem hier nicht für gewappnet - technischen Fortschritt kann man nicht aufhalten! Und Handwerk ist heutzutage mit moderner Umwelttechnik verbunden oftmals --- diese Schulform ist nicht mehr zeitgemäß, deshalb landen 50% und mehr der Hauptschüler auch nicht in Ausbildung.

das muss man auch mal begreifen - die Geschichte ist nicht statisch, auch Berufe entwickeln sich weiter.

dazu kommt noch, dass man in DE die dualen Ausbildungen auf Hauptschulniveau versucht zu zementieren, weil es halt diese Schule noch gibt - andere Berufe sind im Ausland schon längst nach oben gewandert, mit Wissenschaft verknüpft, professionalisiert und akademisiert, weil sie sich nunmal gewandelt haben. In DE bleiben die ewig auf Hauptschulniveau - man versucht es zumindest. Anderswo passt man das ans mittlerweile höhere Vorbildungsniveau vieler Schüler an.

und wie sieht das nach außen hin aus? Allein die Außenwirkung! Ein Nichtdeutscher sieht nur, dass es in seinem Land viele 12-13 Jahre zur Schule gehen während in DE viele nach 9 oder 10 Jahren abgeschult werden und dann in Ausbildungen kommen, die offiziell dem Niveau von Hauptschulabschlüssen entsprechen - das sieht nicht gut aus auf Dauer. Man tut sich damit keinen gefallen!

Gravatar: Antonia Koenig

Herrn Resch ist voll und ganz zuzustimmen!
Als Mutter von 4 Kindern, die alle noch schulpflichtig sind, möchte ich einen Aspekt besonders hervorheben: die Arbeit, die wir als Hausfrauen und Mütter leisten, bedarf dringend einer gesellschaftlichen Aufwertung. Wir werden verhöhnt und beschimpft. Soziologen behaupten( etwa in der ZEIT) wir verzichteten auf die gesellschaftliche Teilhabe, ein Vorwurf der zwar absurd ist aber trotzdem kränkt, weiterhin wird uns vorgehalten, wir hätten eine Ausbildung in Anspruch genommen, verweigerten aber die lohnsteuerpflichtige Arbeit im erlernten Beruf, ließen uns (Ehegatten-Splitting) stattdessen vom Staat zusätzlich alimentieren. Mit anderen Worten: wir sind die letzten öffentlich anerkannten Parasiten in dieser Gesellschaft. Und die Familie steht unter dem Generalverdacht, psychisch lädierte Anhänger rechtstotalitärer Ideologien zu erzeugen.
Ein so schlechter gesellschaftlicher Ruf kann auch mit irgendwelchen Erziehungsgeldern nicht gerettet werden.

Gravatar: Constanze Kikels

Ein wirklich guter Beitrag. Er beschreibt genau meine Lage.
Alleinerziehende Ingenieurin sucht vor knapp einem Jahr eine Anstellung im Ausland, um mit dem eigenen Kind nicht in Armut zu verfallen.
Ich bin Straßen- und Tiefbauingenieurin. Eigentlich gibt es allein in Deutschland mehr als genug Arbeit in meiner Branche, an der noch Generationen zu tun haben. Aber niemand will die Arbeit mehr bezahlen, es gibt kein Geld mehr. Also wird der eigentliche Wert, die Arbeitskraft entweder verheizt oder dazu gezwungen, ins Ausland zu gehen.
Ich bin schweren Herzens gegangen,aber ich hatte einfach keine Lust von Hartz IV zuleben oder ähnlich. Auch ich kann nicht für weniger als die Hälfte des Gehalts arbeiten und dann aber zu 100% die Verantwortung übernehmen.
Diese Belastung wirkt sich dann auf die Kinder aus. Dabei sind gerade sie unsere Zukunft. Wir erschaffen uns in der Gegenwart unsere Zukunft. Eigentlich sollten alle endlich die Ärmel hochkrempeln und die Gesellschaft reformieren.
Ich glaube ganz fest daran, dass das alte System derzeitig am sterben und das Neue in Anmarsch ist.
Ich hatte bereits schon Ende der 90er Jahre darumgekämpft, gemeinnützig zu arbeiten - ohne jeglichen Erfolg. Vielleichtkommt jetzt die Zeit......

Gravatar: Jürgen Koll

Ich stimme den Ausführungen von Herrn Resch voll und ganz zu. Das "Heil" von Kinderkrippen und Gemeinschaftsschulen zu erwarten, wird zu einer großen Ernüchterung führen. Leider gibt es auch in konservativen Parteien, leider auch in der ÖDP, Strömungen, die zumindest Gemeinschaftsschulen durchaus positiv bewerten. Vielleicht können Gemeinschaftsschulen funktionieren. Aber solange die Keimzelle der Gesellschaft, die Familie, systematisch zerstört wird, geht jede Diskussion über das Schulsystem völlig an den Ursachen der Probleme vorbei und ist damit überflüssig. Man malt sich die Welt, wie man sie gerne hätte, übersieht oder ignoriert aber die Realität.

Gravatar: Dunken Sadovic

Ich stöbere schon eine ganze Weile hier auf dieser Website. Manches wusste ich bereits, einiges ist mir neu. Aber ingesamt betrachtet, scheint dieses Land erhebliche Probleme zu haben, die zu lösen die, die seit Jahrzehnten an der Macht sind, offensichtlich nicht willens oder in der Lage sind. Der Umkehrschluss wäre doch, dass man über "Grundlegendes" mal anfängt nachzudenken und "alte Zöpfe" wie vor 20 Jahren konsequent abschneidet. Nur Mut, unser Volk wird es begrüßen, denn an der Basis staut sich mittlerweile erheblich etwas an.

Bin mal gespannt, wer bereit ist, dass "heiße Eisen" endlich anzufassen. Von einem Politiker oder Parteischamanen erwarte ich das nicht mehr!

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Sie haben in allem Recht, Herr Resch, nur in einem nicht: in Ihrer Hoffnung, daß sich der Zusammenbruch Deutschlands noch abwenden ließe. Dafür ist es bereits zu spät, unsere Parteien und die von ihnen gebildeten Regierungen haben Deutschland bereits ganz sanft gegen die Wand gefahren, und weil es nicht laut gekracht hat, haben sie es noch nicht gemerkt. Und deshalb werden sie auch nichts Wirksames unternehmen, bevor der Zusammenbruch offenkundig wird. Und da in der deutschen Politik nicht die Ratio, sondern die Emotionen bestimmend sind, werden sie auch dann nichts Wirksames beschließen können. Da ich für meine Enkel in Deutschland keine erstrebenswerte Zukunft sehe, werde ich ihnen raten, einen guten Beruf zu erlernen und dann in ein freieres Land auszuwandern. Das würde zwar die Lage in Deutschland verschärfen, aber ihr Hierbleiben würde die Lage nicht retten können und nur ihr eigenes Lebensglück einschränken.

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