Die alte RP Online hat Probleme mit einem respektvollen Geschlechterdialog

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Auf RP-Online tut sich Philip Stempel schwer mit einer ideologiekritischen Aktion der AfD-Jugend zum Feminismus. Bemerkenswert an dem Artikel ist unter anderem die folgende Passage:

Für das größte Aufsehen sorgte aber wohl eine junge Frau, die ihre Eigenständigkeit als Frau lieber ihrem Mann überlässt: "Ich bin keine Feministin, weil mein Mann mein Fels in der Brandung ist - und nicht mein Klassenfeind", hat sie auf ihrem Plakat aufgeschrieben. Mit Ausrufezeichen.

Das Bild schwappte schon wenig später durch die sozialen Netzwerke, meistens höhnisch kommentiert. Auch auf der Facebook-Seite der Nachwuchs-Alternative tobt die Diskussion. "Ouch. Die Wortwahl und der Sinn des so toll (!) hochgehaltenen Statements bereiten mir Kopfschmerzen! Könnte an meinem Tisch liegen....", heißt es da in zahlreichen Spielarten. Manche zweifeln am Verstand der Urheber, ein anderer schimpft über "ekelhaften Sexismus." Bei den meisten Kommentaren überwiegt die Fassungslosigkeit: "Verstand statt Ideologie, ich schmeiß mich weg!"

Wie muss man eigentlich drauf sein, wenn man schon das hier angefeindete Statement als sexistischen Skandal interpretiert? Und warum genau gibt man seine Eigenständigkeit als Frau auf, wenn man seinen Mann schätzt, statt ihn als Feind zu betrachten? Die reflexartige Abwehr nicht nur einiger Leutchen auf Facebook, sondern auch eines studierten Sozialwissenschaftlers zeigt gerade jene männerfeindliche Radikalisierung auf, die der Feminismus zu verschulden hat, deren Thematisierung Stempel mit seinem Artikel eigentlich als Haltung reaktionärer Sonderlinge karikieren wollte.

Beitrag erschien auch auf: genderama.bolgspot.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Wenn das Feminismuskritikverbot über die Hintertür des Toleranzpapiers eingefüht sein wird, werden solche Frauen zukünftig strafrechtlich verfolgt werden können.

Feminismus befiehl, wir folgen dir.

Gravatar: Klaus Kolbe

›Auslöser ist ein Bild mit einer jungen Frau, die sich um Kopf und Kragen outet.‹

›Zu Denken gibt jedoch, was offensichtlich junge Parteianhänger in der Diskussion an rechtsnationalem Unfug verbreiten. "Feminismus wurden geschaffen um Frauen an ihren Beruf zu binden, damit es weniger Geburten gibt", krakeelt da einer und verweist auf die Zukunftsfähigkeit Deutschlands.‹

›Der Nachwuchs der AfD tut offensichtlich sein Bestes, um alle gängigen Urteile über die Alternative als Sammelbecken für rechtsnationale Irrläufer zu festigen.‹

Wie man an den Aussagen in diesem Artikel auf der Netz-Seite RP ONLINE, die ich einmal zur Ergänzung hier gebracht habe, sieht: die üblichen hirn- und substanzlosen Hetz-Parolen dieser Wirrköpfe, wie man sie kennt.
Dabei standen in der Zeit, als das Volk sich von der Herrschaft der Adligen über das Volk zu befreien begann, die Linken für das Nationale (wie übrigens auch die NSDAP eine glasklare Linksideologie war!) – im Gegensatz zu den Adligen, die bekanntermaßen international (zumindest in Europa) durch familiäre Verwandtschaftsverhältnisse untereinander versippt und verschwägert waren.

›Wer die menschliche Gesellschaft will, muß die männliche überwinden.‹

Das frauenpolitische Credo findet sich genau so im noch gültigen Berliner Programm der SPD von 1989.

Diesen Satz muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Kein einziger Mann dürfte noch Parteien, die dieses Ziel verfolgen, wählen. Mittlerweile ist es ja schon Konsens in der bundesrepublikanischen Einheitsparte der politischen Kaste geworden. Aber halt, es gibt tatsächlich noch wenige Ausnahmen – eine davon ist die AfD.

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