Die Aktienbaisse geht weiter: Doch einige Sektoren steigen

Liebe Leser, im Dezember vorigen Jahres haben wir in unserer Themenschwerpunkt-Ausgabe „Historische Baissen und Börsencrashs“ die wahrscheinlichen Folgen der geldpolitischen Wende der Fed skizziert sowie die sehr bearishen Implikationen der historischen Überbewertung der US-Börse.

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Liebe Leser, im Dezember vorigen Jahres haben wir in unserer Themenschwerpunkt-Ausgabe „Historische Baissen und Börsencrashs die wahrscheinlichen Folgen der geldpolitischen Wende der Fed skizziert sowie die sehr bearishen Implikationen der historischen Überbewertung der US-Börse. Unsere Schlussfolgerung lautete:

Die Kombination aus dieser extremen fundamentalen Überbewertung, der geldpolitischen Wende der Fed und einer wahren Flut markttechnischer Warnzeichen ist ein starker Hinweis auf das baldige Ende der Spekulationsblase und den Beginn einer starken Baisse.“

Diese Baisse hat inzwischen begonnen. Die Kurse vieler besonders riskanter und hochspekulativer Börsenlieblinge sind bereits heftig unter die Räder gekommen. Ein aktuelles Beispiel ist die Netflix-Aktie.

Absturz der Netflix-Aktie …

In der Ende Januar erschienenen Februar 2022-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren hatte ich meinen Lesern den folgenden Chart der Netflix-Aktie gezeigt und dazu geschrieben:

Netflix gehört zu den von uns beschriebenen Unternehmen, deren Bewertung noch vor kurzem ein völlig absurdes Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von mehr als 10 erreichte. (…) Wie Sie auf dem Chart sehen, rauschte die Aktie am nächsten Tag schlagartig unter die eingezeichnete Unterstützungslinie, die jetzt als Nackenlinie eines mächtigen Tops interpretiert werden muss, und eröffnete 21% tiefer. Damit beträgt der Kursrückgang in der Spitze bereits 45%.

Aufgrund der absurden Überbewertung ist das mit größter Wahrscheinlichkeit lediglich der erste Schritt auf einem langen Weg nach unten. Wahrscheinlich wird es im Lauf der Baisse zahlreiche Kursbewegungen dieser Art geben.“

Netflix in $, Umsatz, Momentum-Oszillator, 2020 bis 21.1.2022

 

Am 21.1.2022 schrieb ich zu diesem Chart: „Die extrem überbewertete Netflix-Aktie ist am Freitag um über 20% gefallen und hat damit eine mächtige Topformation beendet.“

Quelle: StockCharts.com

hat sich wie erwartet fortgesetzt

Nachdem das Unternehmen am 19. April erneut schlechte Zahlen geliefert hat, kam es zu einem weiteren Absturz dieses hochgelobten Börsenlieblings. Damit ist die Aktie von ihrem im November 2021 erreichten Hoch aus gerechnet in der Spitze schon um 70% gefallen. Das sehen Sie auf dem nächsten Chart.

Netflix in $, Umsatz, Momentum-Oszillator, 2020 bis 21.4.2022

 

Inzwischen ist die Netflix-Aktie um 70% abgestürzt.

Quelle: StockCharts.com

Bull sells“: Wall Street-Analysten in Aktion

Wie üblich, wurde die Aktie noch einen Tag vor diesem zweiten Absturz laut Bloomberg von 31 Wall Street-Analysten zum Kauf empfohlen, und nur 3 rieten zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel lautete 500 $, was einem erwarteten Anstieg von 42% entsprach. Anstatt zu steigen, kam es mit einem Minus von 39% zu einem Kursrückgang dieser Größenordnung.

Daraufhin zogen 11 der 31 bullishen Analysten ihre Kaufempfehlung zurück und 2 sprachen wenigstens jetzt eine Verkaufsempfehlung aus. Somit wird die Aktie also „nur“ noch von 20 Wall Street-Experten zum Kauf empfohlen und von 5 zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel wurde von 500 $ auf 378 $ reduziert. Bezogen auf das gerade erreichte Tief von 212 $ entspricht das einem erwarteten Kursanstieg von 78%.

„Bull sells“, heißt – bewusst doppeldeutig – das Credo der Wall Street-Analysten. Ich rechne weiterhin damit, dass es im Lauf der noch jungen Baisse zahlreiche Kursbewegungen dieser Art geben wird.

Setzen Sie auf den Rohstoff- und Edelmetallsektor

Das ist jedoch kein Grund, sich von der Börse abzuwenden. Ganz im Gegenteil. Denn wenn Sie der von den Wohlstandsvernichtern in den Zentralbanken hervorgerufenen hohen Inflation etwas entgegensetzen wollen, dann müssen Sie sich aktiv um Ihr Vermögen kümmern.

Abseits der allgemeinen Aktienmärkte gibt es auch jetzt noch Bereiche, die eindeutig bullish sind. Dazu gehören insbesondere die Edelmetall- und Rohstoffaktien. Hier bieten sich Ihnen exzellente Chancen, die Sie sich gerade als konservative Anleger nicht entgehen lassen sollten.

Einzelheiten dazu und meine aktuellen Kaufempfehlungen lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.

Zum Autor:

Claus Vogt ist zusammen mit Roland Leuschel Autor des gerade erschienenen Buchs „Die Wohlstandsvernichter - Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“ (261 Seiten, 19,99 €, ISBN 978-3-89879-896-9, FinanzBuch Verlag ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH ) und Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und erfolgreichen Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“ (www.krisensicherinvestieren.com). Dieser Wegweiser schützt und vermehrt das Kapital seiner Leser mit konkreten Investments und wertvollem Hintergrundwissen abseits des Mainstreams.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Stanley Milgram

Ich habe Gold vor einer Woche bei 1.985 verkauft. Sind jetzt schon wieder Kaufsignale bei 1.930?

Gravatar: karlheinz gampe

In einer Hyperinflation steigen die Aktienkurse, nicht nur Gold und Silber.

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