Wer die Hintergründe und Tücken der “Energiewende” verstehen will, der sollte über ein solides Grundlagenwissen über die Bedeutung von Energie für unser Leben verfügen. Doch die von der RWE Stiftung beim Leibnitz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel in Auftrag gegebene Studie Energiebildung in Deutschland kommt zu dem Ergebnis, dass bei deutschen Schülern mehr als nur Wissenslücken in Sachen Energie klaffen.
In der Studie u.a. wird festgestellt:
Wer die Schule nach der 10. Klasse verlässt, dem fehlen die Grundlagen für den Beruf und das lebenslange Lernen. Unverstanden bleibt beispielsweise, dass Energie nie verloren geht, sondern sich lediglich umwandelt.
Kein Wunder, dass man in Deutschland einer Energiepolitik auf den Leim geht, die einen Teil ihrer Begründung aus der Knappheit von Energie und dem Mangel an Energieträgern bezieht. Energie kann beliebig oft umgewandelt und daher auch nutzbar gemacht werden. Was bestenfalls Knappheiten aufwirft, sind die dafür notwendigen technischen Verfahren, die uns egal, ob es sich um fossile oder vermeintlich regenerative Energieträger, immer wieder vor Probleme stellen. Deutschen Schülern ist das nicht klar, deutschen Wählern dämmert es auch erst sehr langsam. Wer Energie physikalisch richtig einordnen könnte, der würde wenig Verständnis für die Notwendigkeit einer “Energiewende” aufbringen.
Nur wenige Jugendliche können Energie quantitativ bewerten, zum Beispiel ob ein gängiges Haushaltsgerät 100 oder 10.000 Watt besitzt.
Kein Wunder, dass Verfechter der Energiewende bei jungen Leuten leuchtende Augen erzeugen können, wenn sie ihnen Hochglanzfotos von Photovoltaikanlagen und Windparks zeigen. Auch hier fehlt den meisten Menschen das Urteilsvermögen, von Nennleistungen neuer Investitionsobjekte auf ihren realen Beitrag zur Energieversorgung zu schließen. Hierzulande wird noch jedes Gartenwindrad als nachahmenswerter Beitrag zur “Energiewende” gefeiert.
Den Schülern fehlt die Einsicht in Zusammenhänge, die fachlich über Physik hinausgehen. So wissen nicht einmal Elftklässler, dass ihre Muskeln chemische Energie benötigen.
Kein Wunder, dass umweltbewegte Jugendlichen hierzulande glauben, Diskotheken, die ihren Strom aus Generatoren in der Tanzfläche oder aus Hometrainern erzeugen, würden einen Beitrag zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz leisten. Wer Energie in Strom für Musik und Beleuchtung umwandeln will, muss sie vorher auch über die Nahrung seinem Körper zugeführt haben. Wenig verwunderlich auch, dass man Radfahren in Deutschland stets für das Nonplusultra in Sachen Nachhaltigkeit hält, obwohl zusätzlich Energie dem Körper zugeführt werden muss, soll dern Drahtesel als Lastentier Verwendung finden. Selbst Treppensteiger gelten den Energiesparern und Umweltschützern dieses Landes als suspekt, wohl weil kaum jemandem bewusst ist, dass der Fahrstuhl dank der Schwerkraft das energieeffizienteste Transportmittel überhaupt ist. Schule sei dank!
Auch die ökonomischen Aspekte des Energiethemas bleiben im Dunkeln. So ist acht von zehn Jugendlichen unbekannt, dass ihre Eltern mehr Geld für Heizung als für Strom ausgeben.
Wenn Schülern schon zu Hause die Energierechnung nicht bekannt ist und die Schule auch den Sinn für diese Relationen nicht schärft, dann muss man sich auch nicht wundern, dass ökonomische Belange in der Energiepolitik stets nur der Auslöser für die Betätigung der Notbremse sind, nicht aber bei der konzeptionellen Vorbereitung energiepolitischer Maßnahmen ernst genommen werden. Über die wirtschaftlichen Konsequenzen der Energiepolitik kann man ahnungslose Wähler solange im Unklaren lassen, bis man gezwungen ist ihnen die Energierechnung schwarz auf weiß zu präsentieren. Aber auch diese lässt sich dann noch eine Weile zusammen mit dem schwarzen Peter von einem Adressaten zum nächsten schieben, weil kaum jemand den Überblick über die Kosten und ihre Ursachen hat.
Überraschend ist dieser Befund über die Energiebildung nicht, schließlich hat die Politik in der Vergangenheit durchaus von diesen Wissenslücken profitiert und mit ihrer Hilfe eine “Energiewende” implementiert, deren wirtschaftliches Scheitern zwar eindeutig, doch in ihrer quantitativen Dimension noch nicht absehbar ist. Was Hänschen in der Schule nicht lernt, muss Hans später im wahren Leben ausbaden. Das lässt sich sicher noch ändern, doch brauchen wir dazu die “Energiewende” zu allererst in unseren Schulen.
Beitrag erschien zuerst auf: liberalesinstitut.wordpress.com
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Was weiß wohl die Bundeskanzlerin als Dr. rer. nat. und als maßgeblich Verantwortliche für die Energiewende über Energie? - Der Fisch stinkt vom Kopf her.
Es wird noch besser, seit einem Jahr, dürfen Grundschüler ohne Empfehlung des Lehrers, also nur aufgrund der elterlichen Einschätzung der Zöglinge auf das Gymnasium wechseln. Neu in Baden-Württemberg.
Nun hat das Staatsmedium SWR eine Lehrerin befragt, wie es denn nun aussehe mit dieser Anordnung von Rot-Grün. Begeistert klingt anders, von 30 Schülern werden 12 parken. In den vorigen Jahren, so die Lehrerin, waren es 1-2 Schüler. Mich wunderte, dass die Sendung vom SWR überhaupt ausgestrahlt wurde.
So wie ich die jetzigen Politiker in BW kenne, werden halt die Standards etwas (mehr) gesenkt. So gehen wir dann herrlichen Zeiten entgegen.
Aber warum die Energiewende durchgeführt werden musste, können die alle wunderschön in leeren Worthülsen verpackt moderieren, ohne Fakten nur auf Ängsten aufgebaut. Aber da ist ja unsere Oberphysikerin nicht viel besser.
Harry,
hat nur gefehlt, dass er gesagt hätte, ist das nicht ein "Deo".
Und Özdemir verwechselt Gigawatt mit Gigabyte.
Aber wenn ein Schäfer Gümbel von der SPD nicht mal weiss wie viel 8x4 ist dann wirds ganz schlimm!
https://www.youtube.com/watch?v=ogRz3VFu72U
Na ja, es heist eigentlich:
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.