Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Die Reporter Svenja Fleig und Marco Krefting von der Wilhelmshavener Zeitung (WZ) und die Reporterin Susanne Preuß von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) haben die Angaben des Karlsruher Energiekonzerns EnBW über den Bau einer Riesenwindkraftanlage in der Nordsee vor Borkum kommentarlos übernommen. So beginnt Frau Preuß ihren Artikel mit der Falschaussage, diese Anlage könne 1,1 Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Richtig ist: Bei Windstille kann kein einziger Haushalt versorgt werden. Die Autoren der WZ haben immerhin die Aussage mit dem Zusatz „rechnerisch“ eingeschränkt.
In den Berichten werden eindrucksvolle große Zahlen für Investitionen und Dimensionen der Windgeneratoren auf hoher See genannt. Doch über die Kosten des Off-Shore Stroms erfährt man nichts. Das gilt für die Erzeugung wie auch für den Transport des Stroms an Land bis zur Einspeisung in das Stromnetz. Nach Auskunft des Übertragungsnetzbetreibers Amprion übergibt der Windkraftbetreiber den Strom auf der Off-Shore Konverterstation. Für die Weiterleitung bis zur Einspeisung in das Stromnetz sind die Übertragungsnetzbetreiber zuständig und verpflichtet. Die Kosten und Leitungsverluste von mehreren Cents pro Kilowattstunde erhöhen die Netzgebühren und werden nicht als Off-Shore Kosten ausgewiesen..
Von der Ampel-Regierung und vielen Politikern wird der Bau weiterer Windkraftanlagen auf hoher See gefordert. Die bisher installierte Leistung von 8.000 Megawatt soll in den nächsten 6 Jahren auf 30.000 erweitert werden. Das sind Jahr für Jahr 4 neue Anlagen in der Größe von „He Dreiht“. Dazu gibt es noch keine verbindliche Planung und keine Kosten-Nutzen Analyse. Der Bundesrechnungshof hat eine solche Kontrolle wiederholt erfolglos angemahnt. Demnach werden Steuergelder und Stromverbraucher-Gebühren für die Energiewende ohne Erfolgskontrolle verschleudert. Die folgende Tabelle der technischen und wirtschaftlichen Daten von der 960-MW- Windkraftanlage „He Dreiht“ und dem 730-MW-Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven sollen helfen, beide Stromerzeuger sachlich zu bewerten.
Windpark
„He Dreiht“ | Quelle | Kohlekraftwerk
Wilhelmshaven | |
Leistung | |||
Installiert | 960 Megawatt | WZ, FAZ | 730 Megawatt |
Mittlere Jahresleistung |
380 Megawatt |
660 Megawatt | |
Planbare Leistung | keine | 730 Megawatt | |
Leistungsbereich | 0 bis 800 Megawatt | 0 bis 730 Megawatt | |
Regelbare Leistung | keine | 0 bis 730 Megawatt | |
Energie | |||
Jahreserzeugung | 3,3 Millionen MWh | bis 5,8 Millionen MWh | |
Verluste bis zur Netzeinspeisung |
0,3 Millionen MWh |
keine | |
Versorgung | kein Haushalt | 1,4 Millionen Haushalte | |
Fläche | 63 km² | WZ | 2/3 km² |
Kosten | |||
Investitionen
Erzeugung |
2,4 Milliarden Euro |
WZ |
ca. 1 Milliarde Euro |
Netzanschluss | 1 Milliarde Euro
(geschätzt) | Tennet, Amprion | keine |
Erzeugungskosten | 9 ct/kWh * | 1,7 ct /kWh ** | |
Anschlusskosten | 4 ct/kWh * | ||
Kohle | Keine | 4 ct/kWh | |
CO2-Zertifikate
(80 Euro/Tonne) |
Keine |
8 ct/kWh |
* Jahreskosten: 5 % Abschreibung, 5 % Zinsen, 2 % Wartung
** Jahreskosten: 3 % Abschreibung, 5 % Zinsen, 2 % Wartung
Leistung:
Die Windstromanlage hat eine installierte Leistung von 960 MW, die aber nie erreicht wird, weil die Windgeschwindigkeit zum Meer hin abgebremst wird. Bei Starkwind werden bis zu 80 % der installierten Leistung erreicht. Ohne Wind, also bei Flaute, kann keine Leistung abgegeben werden. Dann kann auch kein Haushalt mit Strom versorgt werden. Im Jahresmittel liegt die Leistung bei etwa 40 % der installierten Leistung. Die Leistung steigt und fällt mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit. Sinkt die Windgeschwindigkeit auf die Hälfte, denn fällt die Leistung auf ein Achtel. Die Leistung der Windstromanlage ist nicht planbar und nicht regelbar. Leistungsvoraussagen sind genauso fehlerhaft wie die Wettervoraussagen, auf denen sie basieren.
Die Leistung des Kohlekraftwerkes ist plan- und regelbar. Es kann jederzeit die Leistung bis hin zur installierten Leistung geändert werden, um schwankende Netzleistungen auszugleichen. Der ständig wechselnde Wind- und Solarstrom hat zu einem starken Anstieg der Regelkosten in den letzten 20 Jahren von einst 100 Millionen Euro im Jahr auf nunmehr 4.200 Millionen geführt! Leistung und Frequenz im Netz müssen von regelbaren Kraftwerken gesteuert werden. In dieses Netz kann begrenzt die schwankende Wind- und Solarleistung eingespeist werden. Allein mit Wind- und Solarstrom ist eine sichere Stromversorgung nicht möglich. Dieser Strom sollte daher als Fakepower (Fake = Täuschung) bezeichnet werden, um dies für alle deutlich zu machen.
Energie:
Die Jahreserzeugung von „He Dreiht“ liegt bei 3,3 Millionen kWh Fakepower, die auf der Konverter Insel der Windkraft-Industrieanlage ankommen. Hier wird der Strom von dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet übernommen. Die weiteren Transportkosten müssen von allen Stromkunden als Netzgebühren bezahlt werden. Die Verluste für Umspannung, Gleichrichtung, Leitungswiderstand und Rückumwandlung in Wechselstrom liegen bei 10 Prozent, also 0,3 Millionen MWh.
Das Kraftwerk kann deutlich mehr Energie im Jahr liefern als die Windstromanlage. Die erzeugte Wechselstrom kann ohne Verluste in das Netz eingespeist werden, da das Werk unmittelbar an das Netz angeschlossen ist.
Die Erzeugung des Fakepower-Stromes führt zu einer reduzierten Nutzung des Kohlekraftwerkes und erhöht dadurch die Erzeugungskosten des Kraftwerkes je Kilowattstunde. Würde auf diese Fakepower-Erzeugung verzichtet, würde der Wert von 1,7 Ct./kWh (Abschreibung und Wartung) beim Kohlekraftwerk noch niedriger sein. Ebenso versteht sich, dass der Betrag von 8 Ct./kWh CO2-Zertifikat nichts mit Energie zu tun hat sondern eine willkürliche Steuer darstellt, die ausschließlich den Kohlestrom verteuern und dem Staat mehr Einnahmen für seine Weltklimarettungsausgaben generieren soll.
Flächenbedarf:
Die benötigte Flache für „He Dreiht“ wird mit 63 km² angegeben. Es sollen 22 weitere Anlagen bis zum Jahr 2030 hinzukommen. Damit wird eine Fläche von knapp 1.400 km² benötigt. Das wäre ein Gürtel von Windgeneratoren entlang der deutschen Nordseeküste von der Emsmündung bis nach Dänemark mit einer Tiefe von ca. 10 km. 20 Kohlekraftwerke, die weitgehend vorhanden sind und abgeschaltet werden sollen, benötigen nur 13 km² und liefern planbaren Strom!
Kosten:
Die Windstromkosten sind doppelt so hoch wie der Strom aus dem Kohlekraftwerk. Erst die politischen Kosten für CO2-Zertifikate machen den Kraftwerkstrom fiktiv teurer. Hierbei wird außerdem übersehen, dass der Windstrom teure Regelleistungen von den Kraftwerken braucht. Windstrom ist daher immer teurer, egal, wie hoch der Preis für CO2-Zertifikate getrieben wird.
Nach den Zeitungsberichten hat der zukünftige Betreiber von „He Dreiht“, EnBW, schon Kaufverträge für den Windstrom mit großen Konzernen abgeschlossen. Welche Vorteile haben diese Konzerne davon?
EnBW verkauft den „grünen“ Strom zum Erzeugerpreis ab Einspeisung an der Konverter-Plattform. Der Strom ersetzt teure CO2-Zertifikate, die die Firmen sonst für ihre CO2-Emissionen aufgrund von nationalen und EU-Vorschriften erwerben müssten. Bei den Firmen kommt aber kein „grüner“ Strom, sondern weiter Netzstrom an, ein wechselnder Mix aus Fakepower, Wasser- und Kraftwerkstrom. Die Versorgung mit „grünem“ Strom ist nach Energiewende-Vorschriften auch gegeben, wenn er irgendwann in das Netz eingespeist wird und zu einer anderen Zeit gebraucht wird. Die Deutsche Bahn ist dafür ein bekanntes Beispiel. Nach deren Aussagen fährt „grün“, wer dafür extra bezahlt, während der Nachbar im gleichen Zug die CO2-Emissionen erhöht.
Folgerungen
Die Daten zeigen, eine sichere und bezahlbare Stromversorgung ist mit Fakepower aus Wind (und auch aus Sonne) nicht möglich. Dies kann nur mit Kohlekraftwerken erreicht werden. Auch Gaskraftwerke würden wegen der begrenzten Lagerkapazitäten von Erdgas keine hinreichend sicher zu bevorratende Energiequelle sein.
Deutschlands Wirtschaft wird durch die Energiewende für die Weltklimarettung immer mehr geschwächt und ins Ausland getrieben. Unsinnige Vorschriften zugunsten von wenigen Profiteuren zerstören unsere Umwelt und treiben die Strompreise immer weiter in die Höhe. Es wird höchste Zeit zu einer Besinnung und Umkehr. Werden die kommenden Wahlen dazu beitragen?
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
Kommentare zum Artikel
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H. P. Klein schreibt.
Wer sich die Mühe macht ins Detail zu gehen, der erkennt ganz andere Zusammenhänge.
@ H.P. Klein
Ich muss mir da gar keine Mühe machen, weil ich mit einem Unternehmen Kontakt habe, das PV Anlagen auf Dächern von Suppermärkten wie z.B. Globus betreut Die bedienen mit Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach ihre riesigen Kühlanlagen, und schalten am Sonntag sogar ab, weil die Überschusseinspeisung ins öffentliche Netz Geld kostet.
Da kommt auf Dauer schon was zusammen an weniger Strom aus dem öffentlichen Netz.
Das interessiert den Herrn Vahrenholt natürlich weniger, würde ja nicht in sein Konzept passen.
@ Wolfgang Pöschl 05.06.2024 - 07:55
Stimmungsmache á la "... dann wäre ich mir sicher, dass Sie zu 100 % falsch liegen." bedient nur ein ganz bestimmtes Lesepublikum was genau danach lechzt, in der Sache hilft ist nicht hilfreich.
Bleiben Sie doch mal konsequent auf der nüchternen Sachebene, auf der Ebene der nachgewiesenen Zahlen, Daten, Fakten, argumentieren Sie faktenbasiert und da sieht es nunmal nachgewiesenermaßen so, dass :
1. Die Eigenstromerzeugung durch EE steigt von Jahr zu Jahr signifikant
2. Die Effizienzmaßnahmen ziehen sichtbar signifikant an, der Stromverbrauch sinkt
3. Beides führt dazu, das im Netz die Stromnachfrage (Last) ebenfalls signifikant sinkt.
Was den Stromsektor betrifft, ist Ihre Aussage " ... ist das jedoch ein Tropfen auf den heißen Stein. " schlicht und einfach nicht faktenbasiert, denn die Zahlen, Daten, Fakten liegen doch in Echtzeit und sehr präzise vor.
Sie plädieren hier ja permanent für Wiederaufnahme und Ausbau der Kernenergie und suggerieren, damit den Primärenergiebedarf signifikant decken zu können.
Sie gehen aber mit keinem Wort auf die franz. AKW-Jahresstromerzeugung 2022 von 278 TWh/a im Verhältnis zu den 265 TWh/a nur durch Erneuerbare in D in 2023 ein, mit deutlich steigender Tendenz hierzulande.
Wie soll die hypothetische Deckung des Primärenergiebedafs mittels Kernenergie zu bewerkstelligen sein und konkurieren können wenn im Vergleich der reale Ausbau der Erneurbaren hierzulande und europaweit inkl. der europäischen Vernetzung vor aller Augen sichtbar um Größenordnungen schneller voran schreitet.
Und dann das Dauerthema Endverbraucherpreise.
Sie wissen doch ganz genau, das die Stromgestehungskosten nur einen Bruchteil der Endpreise ausmachen, singen aber im Chor derer mit, dies läge an der Energiewende und den Erneuerbaren. Tut es aber nicht.
Es liegt am Strommarkt Design und den hohen Steuern und Abgaben hierzulande.
Sie umgeben sich ja gerne mit dem Dünkel der alleinigen Fachkompetenz auf Ihrer Seite, der Gegenseite bescheinigen Sie eingeschränkte kognitive Fähigkeiten.
Sie bedienen damit einen der billigsten Propagandatricks seit Edward Bernay vor 100 Jahren um Massen per Stimmungsmache zu beeinflussen.
Es besagt viel über Sie selbst und ihre subjektive Meinung aus, dagegen nichts über Ihren politischen Gegner.
Was bleibt sind die unbestechlichen Zahlen, Daten, Fakten.
Darüber kann man sachlich diskutieren.
Wenn man es denn überhaupt will.
MfG, HPK
P.S.: Wir erreichen gerade die 125 TWh an EE-Strom im Netz. Sollten wir bis Ende Juni die 132 TWh überschreiten, wäre dies ein neuer nationaler Rekord für die Erneuerbaren.
@HPK
Ihre Ignoranz ist einfach nicht zu überbieten!
Natürlich wandert die Industrie wegen der höheren Energie- und insbesondere Strompreise ab. Das ist ein Fakt. Fragen Sie doch die Vorstände dieser Unternehmen!
Prof. Vahrenholt ist ein Profi im Stromgeschäft mit Erneuerbaren - Sie nicht. Der kennt sich nicht nur sehr gut auf dem Energiemarkt aus, sondern er arbeitet auch mit soliden Zahlen als Datengrundlage. Wenn der sagt, dass der Rückgang der Strompreise mit der Erhöhung der CO2-Zertifikatpreise zu tun hat und Sie sagen das Gegenteil, dann wäre ich mir sicher, dass Sie zu 100 % falsch liegen. Ich habe seine Quellen überprüft. Darüber hinaus sind die Argumente von Vahrenholt rational nachvollziehbar, weil sie logisch schlüssig sind.
Sie mögen ja Recht haben, wenn einzelne Unternehmer ihren Strom mit eigenen Solaranlagen auf ihren Dächern verbilligen. Solche Fälle gibt es auch. Viele Unternehmen - der Großteil - können das jedoch nicht. Es spricht auch nichts dagegen, wenn private Hauseigentümer ihre eigenen Solaranlagen auf ihren Dächern betreiben und sich so den Strom verbilligen. Im Rahmen der Energiewende insgesamt ist das jedoch ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich habe Ihnen die Zahlen schon zigmal genannt.
@ Wolfgang Pöschl 04.06.2024 - 09:55
Sie behaupten, Zitat:
"Der Stromverbrauch in Deutschland ist wegen der Deindustrialisierung und wegen der höheren Strompreise zurückgegangen."
und berufen sich dabei auf Fritz Vahrenholt, belegbare Zahlen, Daten, Fakten bringen Sie nicht, es ist mal wieder Ihr reines "Bauchgefühl" mit dem Sie hier argumentieren.
Ich behaupte dem entgegen gesetzt, dass dies eine sehr selektive, verzerrte, vor allem vereinfachte Wahrnehmung der Wirklichkeit ist.
Seit vielen Jahren werden z.B. diverse Energieeffizienz-Förderprogramme umgesetzt.
So haben unter den größeren Stromverbrauchern in den letzten Jahren z.B. die allermeisten der Discounter und Lebensmittelketten ihre großen Kälte- und Klimaanlagen erneuert und auf dem Land die großen Flachdächer mit PV bestückt.
Durch neueste Technik bei den Verdichtern, den Wärmetauschern, Umwälzpumpen und den Kältemitteln selbst haben heutige Neuanlagen einen deutlich niedrigeren spezifischen Stromverbrauch wie Altanlagen.
Das gleiche gilt für verbrauchsintensive Industrieprozesse wo neuere Effizienzmaßnahmen den Verbrauch bereits entscheidend verringert haben.
Das gleiche gilt für Modernisierungsmaßnahmen in öffentl. Gebäuden, Krankenhäusern, Feuerwehren, kleinen und mittleren Unternehmen, usw. deren Stromverbrauch nachweislich gesunken ist.
Hier ein paar konkrete Zahlen zum bundesweiten Stromverbrauch (öfftl. + Industrie),
im jeweils 1.Quartal des Jahres in GWh:
- 2024 : 131
- 2023 : 131
- 2022 : 141
- 2021 : 139
- 2020 : 140
- 2019 : 141
- 2018 : 145
- 2017 : 147
- 2016 : 145
- 2015 : 145
- 2014 : keine Daten
Abwanderungstendenzen, die ich sehr bedauere, aber aus anderen Gründen nachvollziehen kann, betreffen momentan Großunternehmen wie Konzerne und solche Unternehmen die nicht zwingend standortgebunden produzieren können.
Ich halte Ihr Argument, der Stromverbrauch ginge wegen der Deindustrialisierung zurück für deutlich zu kurz gegriffen, es ist ein populistisches Wahlkampf-Argument.
Wer sich die Mühe macht ins Detail zu gehen, der erkennt ganz andere Zusammenhänge.
Aber wer will hier schon ins mühsame, trockene Detail gehen unter den hier so hartgesottenen Energiewendegegnern, genauer : - feinden.
Es geht Ihnen einzig um Stimmungsmache, reale Zahlen Daten, Fakten, hin oder her.
MfG, HPK
P.S.: Wir überschreiten heute, 04.06.2024, die 125 TWh = 60 % an bundesweiter EE- Stromerzeugung im Netz.
Nochmal: Alle deutschen AKWs kamen NIE (!) über 159 TWh/a im Jahr 2006,
es waren IMMER (!) weniger, im Schnitt 60 - 100 TWh/a und das über volle 12 Monate.
Wolfgang Pöschel schreibt.
Ihre Argumentation ist durchaus nachvollziehbar. Allerdings ist sie falsch, weil nach dem EEG die "Erneuerbaren" ohnehin den Einspeisevorrang haben. D.h. alles was an Wind- und Solarstrom produziert wird, wird auch ins Netz eingespeist und auf dem (europäischen) Strommarkt verbraucht.
@ Wolfgang Pöschel.
Der Teufel steckt im Detail.
Die Erneuerbaren haben den „Einspeisevorrang“ da haben Sie Recht, werden aber seit 2010 einer Gesetzesänderung nicht mehr vorrangig in den Bilanzkreisen der Versorger verbraucht, sondern müssen außerhalb des Systems, quasi als Überschuss verramscht werden.
Siehe hier. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:.. Die Verordnung zum EEG-Ausgleichsmechanismus (Ausgleichsmechanismenverordnung – AusglMechV) ist eine zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2010) erlassene Rechtsverordnung. Sie ändert die Vermarktung des ab 1. Januar 2010 aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms. Dieser muss seit Inkrafttreten der Verordnung durch die bundesweiten Übertragungsnetzbetreiber verkauft werden, anstatt dass er wie zuvor von den Versorgungsunternehmen der Endverbraucher abgenommen wird. Zitat Ende.
Da das „Physikalisch“ gar nicht funktionieren kann, dürfen die Erneuerbaren seit 2010 nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt werden.
Nun, da die Zertifikate immer teurer werden, besinnt man sich wieder auf die Zertifikat freien Erneuerbaren. Diese werden wieder mehr im Verbrauchsmix, der Bilanzkreisen der Versorger, und der Kohlestrom wird weniger, was zu dem Ergebnis führt, dass Co2 zurückgeht, und zu dem die Börsenpreise sinken. Die Börsenpreise sinken, weil Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken. Rechnungen für Rohstoff, der nicht nur immer teurer wird, sondern bei seiner Umwandlung auch noch Co2 verursacht.
Deshalb sinken gegenwärtig die Börsenpreise am Strommarkt und der CO2 Ausstoß geht zurück
Siehe hier.
https://www.agora-energiewende.de/aktuelles/deutschlands-co2-ausstoss-sinkt-auf-rekordtief-und-legt-zugleich-luecken-in-der-klimapolitik-offen
und hier.
https://www.iwr-institut.de/de/presse/presseinfos-energiewende/strompreise-fuer-verbraucher-steigen-boersen-strompreise-sinken-auf-rekordtiefs
So hätte das der Herr Vahrenholt den Zuhörern erklären müssen.
@Hans Diehl, fast jede Woche werden die grünen Märchen von " Energiewende" als bewußte Lügen bloßgestellt, das dürfte sogar Ihnen nicht entgangen sein , es sei denn man steckt in einer Blase und will die Wahrheit nicht wissen.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article251849060/Spahn-zu-Atomausstieg-Es-war-eine-gruene-Maerchenwelt-in-der-die-Fakten-verdreht-wurden.html
Mittlerweile geht es ja nicht nur um die LÜGE betreffs Atomausstieg sondern um das ganze LÜGENGEBÄUDE der Gr4ünen, was nun stückweise einstürzt. Gut, daß das alles noch vor den Wahlen publiziert wird.
@Hans Diehl
Ihre Argumentation ist durchaus nachvollziehbar. Allerdings ist sie falsch, weil nach dem EEG die "Erneuerbaren" ohnehin den Einspeisevorrang haben. D.h. alles was an Wind- und Solarstrom produziert wird, wird auch ins Netz eingespeist und auf dem (europäischen) Strommarkt verbraucht. Egal ob die CO2-Zertifikatpreise erhöht werden oder nicht müssen die Kohle- und Gaskraftwerke einspringen, wenn die Erneuerbaren in Dunkelflauten zu wenig Strom produzieren. Man kann sie also nicht - wie Sie argumentieren - mit den Zertifikaten verdrängen, weil die Gesetze der Physik hier den Ton angeben.
Vahrenholt hat es doch erklärt! Die Stromnachfrage ist zurückgegangen, weil die erhöhten CO2-Zertifikatpreise die Deindustrialisierung in Gang gesetzt haben. Wenn auf einem Markt die Nachfrage sinkt, dann sinkt auch der Marktpreis. Der Stromverbrauch in Deutschland ist wegen der Deindustrialisierung und wegen der höheren Strompreise zurückgegangen. Aus diesem Grund müssen auch die Kohle- und Gaskraftwerke weniger produzieren und nicht aus dem Grund, den Sie vorschieben. Es ist nicht so, wie Sie behaupten, dass die Zertifikatpreise dazu geführt haben, dass statt Strom aus Gas und Kohle mehr Strom aus Erneuerbaren produziert worden ist.
Und die korrupte Agora brauchen Sie schon gleich gar nicht zu zitieren. Was die sagen glaubt doch kein Mensch mehr.
Wolfgang Pöschel schreibt.
Diesen Artikel würde ich gerne mal mit folgenden Vortrag von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt ergänzen. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Der Herr Vahrenholt schreibt.
Unsere Energiewendefanatiker können diesen Sachverhalten nicht folgen. Es fehlt Ihnen die kognitive Fähigkeit zu Einsicht.
@ Wolfgang Pöschel
Dem ist sehr wohl etwas hinzuzufügen. Gehen Sie z.B. mal auf die Minute 28, 29 im Video, wo der Herr Vahrenholt die Strompreise unter die Lupe nimmt, und die Co2 Zertifikate als Grund in den Vordergrund stellt. Die Börsenpreise sind anfangs gestiegen, als die Zertifikate verteuert wurden, da hat er Recht. Nun sinken aber die Börsenpreise infolge dieser Maßnahme, und das kommt nachweislich daher, weil die Erneuerbaren – ohne Zertifikate – kontinuierlich zunehmen, und auch „vorrangig“ im Strommix verbraucht werden. Die Verteuerung der Zertifikate war somit ein erfolgreicher Anreiz die Erneuerbaren vorrangig zu verbrauchen, was vorher weniger der Fall war. Da sind sie nämlich separat als Überschuss gehandelt worden. Dazu muss man allerdings das geltende Gesetz kennen, was bei dem Herrn Vahrenholt offenbar nicht der Fall ist.
Siehe hier.
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/erneuerbare-energie-strompreis-100.html
Zitat:..Erneuerbare Energien werden die Strompreise nach Experteneinschätzung zunehmend dämpfen. "Je mehr erneuerbare Energie-Anlagen mit ihren günstigen Preisen im Stromsystem sind, desto seltener bestimmen teure Gaskraftwerke im Großhandel den Strompreis", sagte der Strommarktexperte Fabian Huneke von der Denkfabrik Agora Energiewende. Zitat Ende.
Oder hier:
https://www.rnd.de/wirtschaft/experte-erneuerbare-energien-lassen-strompreise-sinken-DDSDMALYU5MDPPRHEC3XOXIEPQ.html
Und was den Atomausstieg betrifft, kennt der Herr Vahrenholt offensichtlich die Merit Order Kurve nicht, nach der unser Strompreis ermittelt wird. Zumindestens hat er sie in seinem Vortrag den Zuhörern vorenthalten. Lassen Sie mich nachholen.
Siehe hier. https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Von links nach rechts wir auf der Kurve in preislich aufsteigender Reihenfolge solange angeboten, bis die Nachfrage gedeckt ist. Das letzte noch benötigte Kraftwerk bestimmt den Börsenpreis. Alle anderen werden nach diesem Preis bezahlt. Ein sogenannter „Mitnahme Effekt“ wird wirksam. Am meisten profitieren die AKW davon. Deshalb nennt man abgeschriebene AKW im Volksmund auch Gelddruckmaschinen.Möglicherweise ist Herr Vahrenholt da Aktionär. In diesem Fall ist die Abschaltung schon mal eine Träne wert.
Sie sehen, die Energiewendefanatiker, die sich damit beschäftigen können dem Sachverhalt sehr wohl folgen.
Also Punkt 1 - die Anlagen stehen und sollten auch genutzt werden-
Da einige Bundesländer den Bau von Windrädern und Sonnenkollektoren ablehnen , sollten diese Länder an üppigen Sonderzahlungen beteiligt werden.
Punkt 2 - Sämtlicher Atommüll wird ohne wenn und aber an das Bundesland die eben diesen verursacht hat zurückgeschickt.
Nicht nur den Profit einstecken , sondern auch für den Müll geradestehen.
Diesen Artikel würde ich gerne mal mit folgenden Vortrag von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt ergänzen. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
https://www.youtube.com/watch?v=jZeK9lhLrk0&t=1s&ab_channel=FraktionB%C3%BCndnisDeutschlandBremen
Unsere Energiewendefanatiker können diesen Sachverhalten nicht folgen. Es fehlt Ihnen die kognitive Fähigkeit zu Einsicht.
Wie war das noch mal 2022, als in Frankreich die AKWs wegen Reparatur, Wartung und Wassertiefststand auf ihre bisherige Minimal-Leistung runtergefahren werden mussten und die bisherige Minimal-Jahresstromerzeugung von 278 TWh/a produzierten.
Zur Erinnerung :
Dem Kernenergieland Nr.1 stehen mit diesen 278 TWh/a der bisherige Jahresrekord von 265 TWh/a letztes Jahr ausschließlich aus Erneuerbaren (öfftl. + Industrie) hier in D gegenüber, die dieses Jahr mit Sicherheit wieder getopt werden.
Ohne Brennstoff, ohne Kühlwasser, bei Reparatur stehen Kohle- und AKWs und liefern exakt NULL Leistung, wie geschehen in Frankreich 2022.
Selbst der Nachschub an Natur-Uran aus den ehemaligen französischeh Kolonien ist alles andere als gesichert.
Alles eine Frage der Deutung und Interpretation von realen Zahlen, Daten, Fakten.
Wir erreichen und überschreiten heute (31.05.24) übrigens die 122 TWh an bisheriger Netto-Stromerzeugung ausschließlich durch Erneuerbare.
Die Erneuerbaren stehen uns jedoch ganzjährig zur Verfügung, gesichert noch die nächsten 4,3 Milliarden Jahre.
MfG, HPK
Alles richtig, so wie es aufgeschrieben steht.
Was heißt da "dies kann NUR mit Kohlekraftwerken erreicht werden"? Noch nie was von Atomenergie gehört?
Und die Folgerung, daß eine sichere Energieversorgung nur mit Solar- und Windkraft nicht möglich ist, dürfte wohl auch die grünsten Politiker nicht überraschen.
Leider geht es bei uns nicht mehr darum, was gut für Deutschland wäre, sonder darum, was gut für unsere Unterdrücker ist ...
... „So beginnt Frau Preuß ihren Artikel mit der Falschaussage, diese Anlage könne 1,1 Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Richtig ist: Bei Windstille kann kein einziger Haushalt versorgt werden. Die Autoren der WZ haben immerhin die Aussage mit dem Zusatz „rechnerisch“ eingeschränkt.“ ...
Ja mei: „Das Klima-Verbrechen und die Rolle der Klima-Lügen“:
https://www.energie-lexikon.info/rp-energie-blog_2021_09_13.html
Jetzt entläßt auch die Windkraft-Branche Tausende
Erst die E-Auto-Pleite und jetzt Massenentlassungen bei Siemens‘ Windkraftsparte: Die Energiewende, die zum „Wirtschaftswunder“ führen sollte, bringt das Unternehmen trotz staatlicher Milliardenspritzen ins Schlingern.
Siemens Energy plant laut einem Bericht des US-amerikanischen Wirtschaftsmediums Bloomberg den Abbau von 4.100 Arbeitsplätzen. Betroffen ist die Windturbinensparte Gamesa. Demnach führt das Unternehmen bereits Gespräche mit Arbeitnehmervertretern über strukturelle Veränderungen.
Betroffen seien vor allem die Standorte Deutschland, Dänemark und Spanien. Dort sollen jeweils 370, 550 bzw. 430 Stellen gestrichen werden. Siemens Energy selbst räumte lediglich ein, Verhandlungen über Restrukturierungsmaßnahmen für Gamesa begonnen zu haben. Die Ergebnisse wolle man jedoch erst nach den Gesprächen mit allen Beteiligten bekannt geben. Die Bundesregierung hatte zuletzt 7,5 Milliarden Euro Steuergelder in das Unternehmen gepumpt.
frage , ab wann darf man die idioten erschlagen... rettet unser land... gg §20 abs. 4 erschlagt die deppen....