Der Weg zur staatlich kontrollierten Erziehung II

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„Frühkindliche Bildung“, „Förderung“, „Kinderschutz“ – Wortgewaltig tourt die zuständige Bundesministerin durch Shows und Veranstaltungen. Verräterisch ist der geänderte Wortgebrauch: Statt für das Wohl des Kindes einzutreten, wird von „Schutz“ gesprochen. Dies setzt eine Gefahr voraus, die nun per se allen Eltern unterstellt wird. Stichwort „Flachbildschirme“. Statt Erziehung soll „gefördert“ werden. Und das traut man den Eltern nicht mehr zu. Daher sollen flächendeckend möglichst für alle Kinder „Bildungsstätten“ errichtet werden, wobei übersehen wird, dass Kinder erst durch Bindung, Zuwendung und elterliche Nähe bildungsfähig gemacht werden.

Wer vertritt eigentlich die Interessen des Kindes? Die in diesem Zusammenhang viel zitierte  UN-Kinderrechtscharta stellt fest, „dass beide Elternteile gemeinsam für die Erziehung und Entwicklung des Kindes verantwortlich sind“. Diese Verantwortung wird den Eltern Stück für Stück abgenommen und professionell an führende Drittkräfte übertragen. Dabei ist der weit aus größte Teil der Bevölkerung bereit und in der Lage, sich verantwortungsvoll für die Zukunft der Gesellschaft zu kümmern – die eigenen Kinder. Dieses Fazit zog auch Michael Felten in seinem jüngsten Radio-Beitrag auf SWR 2.

Zitat:

„Die junge Mutter und Psychologin, steht für eine neue Nachdenklichkeit bei Eltern. Wer weiß, ob sie mit ihrer Lust an der Erziehung nicht vielleicht stärker ins Weltgeschehen eingreift als etwa eine Werbegrafikerin, deren Plakatentwurf morgen bereits vergessen ist? Für sie sind Kinder keine Stolpersteine, sondern auch eine Chance zu Persönlichkeitserweiterung, für die sie den Beruf eine Zeitlang zurück stellte und materielle Ansprüche zurückschraubte. Manch einem mögen solche Mütter und Väter langweilig oder rückständig erscheinen. Aber wäre das nicht eine enorme Verkennung der – wie der Schriftsteller Peter Weiss sie einmal nannte –„Portalfiguren“ menschlichen Lebens?“

www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=4349640/109ysnb/index.html

 

Letztlich wird verzweifelt nach einer Kraft gesucht, die bei den Kleinsten alles kann: trösten, verstehen, anregen – eben eine Mutter. Warum nur nicht die eigene?

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