Der Tagesspiegel als Zentralorgan der Denunzianten – Eine Nachbetrachtung

Am vergangenen Sonntag setzte der Berliner Tagesspiegel den vorläufigen journalistischen Tiefpunkt im Nachgang von #allesdichtmachen, der Coronamaßnahmen-kritischen Kunstaktion bekannter deutscher Schauspieler.

Veröffentlicht:
von

Es ist sicherlich kein Zufall, dass der denunziatorische Text („Das antidemokratische Netzwerk hinter #allesdichtmachen“) gerade im Tagesspiegel erscheint – Chefredakteur Maroldt, der gerne eine Berliner Washington Post leiten würde, schafft es nur bis zu einem ND, Neuen Deutschland, der Merkelrepublik. Das Zentralorgan der neuen deutschen Denunziationskultur.

Mit dem Inhalt des Artikels, der laut Tagesspiegel in Zusammenarbeit mit Journalist:innen (Schreibweise: Tagesspiegel) des „Recherchenetzwerks Antischwurbler“ entstanden ist braucht man sich wirklich nicht auseinandersetzen.

Das erwarten die Macher vom Tagesspiegel auch gar nicht: Wie immer in der neuen deutschen gelenkten Medienfreiheit wird dem nicht wirklich interessierten Leser die wichtigste Botschaft schon in der Überschrift und der Unterüberschrift serviert: „antidemokratisches Netzwerk“ in kurz. Langform im Untertitel: „Neue Erkenntnisse zu der Internet-Kampagne: Maskenverweigerer am Set, Verwerfungen innerhalb der Filmbranche und ein ominöser Drahtzieher aus dem Querdenker-Milieu.“ Ein neostalinistischer medialer Vernichtungsvorwurf im Hauptstadtblatt.

Als Illustrierung wird dann noch für alle, die ganz schwer von Begriff sind, ein Bild von einer laut Tagesspiegel „Maskenverweigerin“ bei einer Querdenker-Demo in München serviert. Unfreiwillig komisch: Die abgebildete Demonstrantin trägt ganz vorbildlich eine FFP2-Maske, die halt, man könnte sagen gemäß des Vorbilds von Ministerpräsident Söder, mit einer politischen Botschaft drapiert ist.

Damit ist alles Wesentliche zum Inhalt des Machwerks gesagt: Einzige Neuigkeit, das muss der “Erfolg” des „Recherchenetzwerks“ sein ist, dass der Text weitere bekannte deutsche Stars erwähnt, ganz besonders Moritz Bleibtreu, die irgendwie auch von der Aktion gewusst haben oder (ganz schlimm) diese auch unterstützt haben, ohne dass es ein Video von ihnen gezeigt wurde und die alle jetzt die zweifelhafte Ehre habe vom Tagesspiegel gemeinsam als „antidemokratisch“ abgestempelt zu werden.Belege dafür gibt es  keine, nur angebliche Einlassungen nicht genannt sein wollender Schauspieler, die sich nicht zu schade waren, ihre Kollegen anzuschwärzen.

Eigentlich müsste man diesen Text ignorieren, aber wenn Sie sehen wollen, wie die Hits der Neuen Deutschen Denunziationswelle intoniert werden, dann schauen Sie auf dieses Stück. Vielleicht finden Sie ja Belege für die ungeheuerlichen Vorwürfe des Tagesspiegel. Oder zumindest Spuren von seriösem Journalismus. Mir ist es nicht gelungen. Immerhin als kleiner Trost scheinen vielen in den Kommentaren diese unsägliche Scharade zu durchschauen.

Das an eben diesem Sonntag der Tatort mit Jan josef Liefers einen Quotenhit landete, ist ein weiterer Beweis, wie die Bürger unseres Landes denken.

https://www.tagesspiegel.de/kultur/filmbranche-und-querdenker-das-antidemokratische-netzwerk-hinter-allesdichtmachen/27149604.html

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: adrian

Die Medien sind gedacht um zum informieren , nicht um zum interpretieren !
Wenn die Medien interpretieren und dazu noch indoktrinieren , dann sind die Medien keine Medien mehr sondern eine politische Parteitochter .

Gravatar: Hajo

Man muß nur lange genug warten können und schon treten wieder alte Muster zutage und der Spruch der Nazis, der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant, feiert wieder fröhliche Urständ, nun allerdings von rotfaschistischer Seite, was ja zu erwarten war.

Dieses rote Kampfblatt war noch nie etwas anderes als das Sprachrohr vergangener kommunistischer und sozialistischer Überheblichkeiten, gepaart mit Fehleinschätzungen und Wunschträumerei in Hinsicht der eigenen Glaubensrichtung und wenn man die Gestalten des redaktionellen Teiles dieses linken Stürmers so Revue passieren läßt, dann dann kann ja nur in der Analyse so ein gequirrlter Mist heraus kommen, denn die leben immer noch in der Vergangenheit und wollen diese seit ihrem Bestehen neu aufleben lassen um sich dabei selbst zu beruhigen und zu beweihräuchern.


Das ist wie bei den Designern, wenn ihnen die Kreativität abhanden gekommen ist und dann greift man gerne in die Mottenkiste und holt alte Ideen heraus um sie neu aufgefrischt an jüngere Generationen zu verkaufen, die natürlich keine Ahnung davon haben, was ihnen da präsentiert wird und es als Neuheit wahrnehmen und ist dennoch so alt wie die Parolen selbst, die nur den Abklatsch darstellen und nichts neues sind.

Das verrückte an diesen Vorgängen ist die Tatsache, daß man den Konservativen schon seit ewigen Zeiten rückwärtsgewandte Gedanken vorwirft, was natürlich grundsätzlich falsch ist, aber im gleichem Atemzug nach ähnlichem Strickmuster verfährt um überhaupt eine Legitimation für eigenes Handeln zu besitzen und dieser Widerspruch hat seit deren Anfängen nur zu Not und Elend geführt und niemand will begreifen, welche Typen er vor sich hat, die noch nie bewiesen haben, daß sie es können und heute sieht man ja erneut wo sie uns hinführen.

Diese Generation wird noch den Tag verfluchen, wo man ein prosperierendes Land an die Wand gefahren hat und dabei von Zukunft faselt, welche Widersprüche sich darin verbergen müßte eigentlich der Dümmste erkennen und sich dagegen zur Wehr setzen, solange er noch kann.

Gravatar: karlheinz gampe

Im Rundfunkrat(bestückt durch mafiöse Ämterpatronage) soll man sogar Entlassung(eine Art Berufsverbot?) kritischer Stimmen gefordert haben. Wer in der rotgrünen DDR 2.0 Diktatur einer Merkel Kritik am kriminellem System, dem rotem CDU Unrechtsstaat übt ,soll brotlos gemacht werden.

Rundfunkrat und Systemjournalisten, die Schmarotzer des Unrechtsstaats sind Mittäter und müssen auch mit angeklagt werden.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang