Der Ruf nach einer Regierung als Beschützer

In letzter Zeit hört man immer wieder, dass eine Regierung versagt hätte, wenn sie ihre Bürger nicht mehr schützen könne. Typisch Deutsch! Ein Staat ist keine Person sondern tatsächlich nur ein Zustand. Wir müssen uns schon selber schützen.

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In letzter Zeit hört man immer wieder, dass eine Regierung versagt hätte, wenn sie ihre Bürger nicht mehr schützen könne. Diese Ausssage ist sowas von falsch, dass ich kaum weiß, wie ich mit der Klarstellung beginnen soll.

Im nördlichsten Kanton der Schweiz, wo die Kartoffeln wachsen, ist man traditionell staatstreu. Man folgt seinen Führen brav bis ins Verderben. Das hat dort Kultur und Tradition. Nach einigen Vorfällen haben nun manche begriffen, dass sie in Gefahr sind und rufen nach mehr Staat. Sie wünschen sich eine Regierung, die sie schützt. Der aktuellen Regierung werfen sie Versagen vor, weil diese die Menschen angeblich nicht mehr schützen kann.

Und genau das ist typisch teutsch*! Statt sich selbst zu schützen, mit Pfefferspray, legalen Waffen, Selbstverteidigung oder einem Teaser, sollen das natürlich andere machen. Man ruft nach einem starken Beschützerstaat. Was macht der Beschützer eines Hundes? Er sperrt ihn in einen Zwinger. Wie beschützen Eltern ein Baby? Mit Überwachungstechnologie (“Babyphone“). Der Staat löst keine Probleme, sondern er ist das Problem. Wir brauchen nicht mehr Staat sondern mehr Mensch. Wann merkeln die das endlich?

Staaten nennt man so, weil sie einen Status haben (Wiki), und das heißt auf deutsch sowas wie “Zustand”. Ein Staat ist keine Person sondern tatsächlich nur ein Zustand. Dieser Zustand ist bereits heute viel zu mächtig. Sein Personal, die sog. Politdarsteller werden in der Lückenpresse vergöttert und viele Untertanen wünschen sich nun eine stärkere Beschützerrolle dieser Marionetten. Das macht mir Angst.

*mit “t” geschrieben, in Anlehnung an die wahre Wortherkunft.

Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Athene

Süß, niedlich, einfach zum Knuddeln dieser leider zu kurze Artikel. Mehr davon!

Gravatar: Coyote38

Ach, Du lieber Gott ...^^

Bevor man sich zu staatstheoretischen Betrachtungen aufschwingt sollte man wenigstens ein MINIMUM an staatstheoretischem Verständnis vorweisen.

Ich empfehle DRINGEND die Lektüre der einschlägigen BASIS-Literatur, verehrte Jenny Ger, als da wären.

+ Jean-Jacques Rousseau: "Du Contract Social ou Principes du Droit Politique / Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts" oder
+ Thomas Hobbes: "Leviathan".

Meinetwegen lesen Sie sogar
+John Locke: "The Second Treatise of Civil Government".

NATÜRLICH ist es eine Aufgabe des Staates, mithin der Regierung, den Schutz seiner Bürger nach innen und außen zu gewährleisten.

Auch ist Staat mitnichten nur ein Zustand ...^^ Staat ist - wenn man Aristoteles glauben möchte - das Resultat des politschen Prozesses als "Diskussion von Freien und Gleichen zur Festschreibung letzter Werte". Wenn man es etwas moderner fassen möchte, dann schlage man bei Jellinek nach: "Staatsgebiet - Staatsvolk - Staatsrecht" ...

Der "Staat" als "Zustand" in dem die Bürger selbst für ihre Sicherheit sorgen müssen und verantwortlich sind ... und dazu Wikipedia als Quelle ...^^ Da kann man wirklich nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

DIESER Artikel, verehrte "Freie Welt"-Redaktion ... der war nun echt mal GAR NICHTS.

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