Der Reallohnrückgang und die Lohnpolitik der Gewerkschaften

Eine vom Magazin stern in Auftrag gegebene Untersuchung des Hamburger Instituts Statista hat ergeben, dass die Geldentwertung dazu führte, dass trotz nominaler Einkommensverbesserung in vielen Berufen unterm Strich weniger verdient wird als 1990.

Veröffentlicht:
von

Der DGB nimmt die Veröffentlichung der Ergebnisse zum Anlass, den Rückgang der Reallöhne seit der Mitte der neunziger Jahre zu beklagen. In dieser Debatte wird jedoch nicht genug berücksichtigt, dass die Lohnpolitik in Deutschland nicht vom „neoliberalen“ Zeitgeist betrieben wird, der in vielen Kommentaren dafür verantwortlich gemacht wird, sondern gerade von den Organisationen, die die Konsequenzen dieser Lohnpolitik lautstark kritisieren, den Organisationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

In ihrer Lohnpolitik haben die Gewerkschaften im letzten Jahrzehnt durchaus berücksichtigt, was sie offiziell zurückweisen, nämlich dass ein Zusammenhang  zwischen den Lohnkosten und der Beschäftigung existiert. Ohne ihre moderate Lohnpolitik wäre der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren kaum vorstellbar gewesen. Diesen Erfolg möchte sich aber der DGB lieber nicht auf die Fahne schreiben,  da er dann auch die Verantwortung für die ungeliebten Reallohnrückgänge übernehmen müsste.

Dazu: Dichtung und Wahrheit – Warum die Gewerkschaften die Lohnpolitik verteufeln, die sie selbst betrieben haben

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Keine Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang