Der nette Herr Putin: Talkshow – Rezension (12) Anne Will

Als Arthur Neville Chamberlain im Herbst 1938 aus München kommend in London eintraf, wurde er begeistert empfangen. Er hatte in München den Frieden gerettet.

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Hitler durfte die Sudetendeutschen der Tschechoslowakei heim ins Reich holen. Das Völkerrecht ließ das zu, denn es handelte sich um die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Sudetendeutschen. Großbritannien und Frankreich waren so dem deutschen Führer Hitler entgegengekommen – um des lieben Friedens willen. Historische Vergleiche hinken immer. Also vergessen Sie diesen Ausflug in die Geschichte von 1938.

„Putin weiter auf dem Vormarsch“ hatte Anne Will ihre Sendung überschrieben. Aber das brachte ihr schon eine Rüge von Gabriele Krone–Schmalz, der langjährigen ARD Korrespondentin und Russland–Versteherin ein. Putin ist nicht auf dem Vormarsch, er nimmt nur seine Interessen wahr, korrigierte sie ihre Kollegin. Und dann hat sie den Zuschauern erklärt, dass der Westen alles falsch gemacht hat, vor allem die Amerikaner. Die Russen fühlten sich bedroht, hintergangen, hätten einen Anspruch darauf in Sewastopol auf der Krim einen Kriegshafen zu unterhalten. Was da in Kiew geschieht sei noch lange nicht geklärt. Unser Blick sei verstellt. Die Berichte aus Kiew wären einseitig,  gegen Russland gerichtet - auch die im Deutschen Fernsehen. Im Übrigen erlaube das Völkerrecht, dass sich die Russen auf der Krim zu Russland bekennen.

Das ist schon schlimm, liebe Frau Krone-Schmalz. Ihre Nachfolger in Kiew, also unsere Kollegen sind schon ganz schöne Deppen, wenn sie nicht in der Lage sind, uns das wahre Bild der Aufstände in Kiew zu vermitteln. Die können noch nicht einmal feststellen, wer da bewaffnet ist und wer auf wen schießt. Ach wie gut wäre es, wenn Sie noch Korrespondentin in Russland wären, dann könnten Sie uns wieder so viele nette Geschichten erzählen und wir würden endlich verstehen, was da in Kiew passiert.

Anne Will hatte auch eine ukrainische Journalistin eingeladen. Nataliia Fiebrig berichtet für das ukrainische Fernsehen aus Westeuropa. Ja Nataliia, Sie sind zwar schon einige Jahre hier, aber Sie müssen da einiges gründlich missverstanden haben. Sie sagten: Den Demonstranten auf dem Maidan ginge es darum, ein Teil Europas zu werden, die europäischen Werte auch in Ihrem Land erleben zu dürfen: Freiheit, unabhängige Justiz, ein Leben ohne Korruption und Angst. So wie es Europa in all seinen Konferenzen beschwört. Liebe Frau Nataliia Fiebrig: Das sind die Sonntagsreden in Europa. Aber bitte, verlangen Sie doch nicht von diesen friedliebenden Europäern, dass sie sich in die inneren Angelegenheiten der Moskowiter einmischen. Eines haben Sie hoffentlich in den letzten Wochen erkannt: Für die Westeuropäer ist die Ukraine ein Teil Russlands. Nach dem Zusammenbruch des imperialen Sowjetreiches waren die meisten Europäer überrascht, dass die Ukraine mehr ist, als eine Provinz Russlands. Und warum sollen sie umdenken? Was sich in dieser unbekannten Region an politischen Intrigen, Oligarchen-Korruption und jetzt auch noch rechtsradikalen Chaos abspielt, zeigt doch nur, dass da Putins Ordnungsliebe durchaus sinnvoll wäre.

In der Sendung saßen drei Deutsche, neben Frau Krone Schmalz auch noch der Außenpolitiker und Kanzlerin-Verehrer Philipp Missfelder und die SPD Allzweckwaffe Klaus von Dohnanyi, die sich alle als Putin-Versteher outeten. Aber je mehr sie die russische Empfindlichkeit zu erklären versuchten, um so mehr wurde deutlich, dass sie sich offensichtlich weder mit der Geschichte der Ukraine, noch mit der Geschichte der Krim auskannten.

Heute sind etwa 60% der Bewohner der Krim russischstämmig. Aber wie lange leben sie dort? Die Halbinsel gehörte den Krimtataren, bis Katharina die Große sich der Halbinsel bemächtigte und eine Besiedlung durch Russen forcierte. Die Tragik dieses Volkes aber begann erst mit der Machtübernahme Lenins. Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts verhungerten 15% der Krimtataren – unter Lenin, dessen Denkmäler immer noch in Russland stehen und die erst jetzt in einigen Teilen der Ukraine gestürzt wurden. Stalin deportierte dann die Krimtataren nach Asien, eine Exekution, bei der wieder 150 000 Menschen starben. Erst seit 1986 dürfen sie wieder in ihre alten Siedlungsgebiete und erst der neue Staat Ukraine hat ihre Sprache als dritte Amtssprache anerkannt. Die Krimtataren kamen bei den deutschen Russlandfreunden in der Sendung nicht vor. Die Angst der Krimtataren vor Russen würde das nette Bild gestört, dass Sie von Putin zeichneten.

Noch schlimmer aber war die Betonung auf den russischen Interessen, ohne auch nur im Geringsten auf die Opfer einzugehen, die die Ukraine unter dem kommunistischen Terror erleiden musste. Timothy Snyder hat in seinem Buch „Bloodlands“ fast buchhalterisch beschrieben, welche Völker unter den beiden Massenmörder Hitler und Stalin am meisten gelitten haben. Die Ukraine nimmt dabei einen tragischen ersten Platz ein. Noch vor dem zweiten Weltkrieg hat Stalin über 3 Millionen Ukrainer absichtlich verhungern lassen. Zweimal zog die Front über diese fruchtbare Ebene hinweg. Erst eroberten Hitlers Schergen das Land, mordeten die Juden und beraubten die Ukrainer und dann kam wieder Stalins rote Armee, bestahl und mordete die, die sich nicht schnell genug in die Wälder flüchten konnten.

Es war auch eine ukrainische Armee, die Auschwitz befreite. Stalins perfide Strategie schonte die Russen und opferte die Ukrainer. Ja, dieses Land ist blutgetränkt, von deutschen und russischen Armeen besetzt und vernichtet, von kommunistischer und faschistischer Gewaltherrschaft vergewaltigt. Wenn wir der Ukraine etwas schuldig sind, dann doch indem wir zeigen, dass wir uns nicht nur für unsere Verbrechen entschuldigen, sondern dass wir ihnen helfen, wenn sie die Freiheit erkämpfen von Oligarchen und Putins autoritärem Russland.

Nataliia Fiebig hatte allen Grund, sich in der Sendung unwohl zu fühlen. Freiheit scheint für die deutschen Mitdiskutanten nur ein sehr relativer Begriff zu sein. Herr Missfelder machte darauf aufmerksam, dass uns die Ukraine viel mehr kosten könnte als Griechenland und warnte vor finanziellen Opfern, die wir Deutsche bringen müssten. Die beiden anderen, Krone Schmalz und von Dohnanyi machten ihr deutlich, dass die Ukraine ein Landstrich sei, der immer auf die Russen Rücksicht nehmen müsse. Und internationale Verträge, wie das Abkommen von Budapest, in dem Russland, die USA und Großbritannien die Unantastbarkeit der Ukraine garantierten, wenn sie ihre Atomwaffen abgibt, seien wohl nicht zu Ernst zu nehmen. Wie übrigens auch der Einmarsch russischer Truppen auf der Krim ohne Hoheitsabzeichen etc. Alles halb so schlimm. Gott sei Dank sind sie noch nicht so weit gegangen wie der Vorsitzende der AfD–Jugend in Baden – Württemberg, der Putin toll findet, weil er gegen Gender Mainstreaming und Homoehe ist! Für Krone Schmalz und von Dohnanyi hat er dabei völlig neue Perspektiven für eine deutsch – russische Achse eröffnet.

Glaubt Herr von Dohnanyi wirklich, dass es amerikanischer Aufstachelung bedarf, um dieses Volk, wie auch die Balten und Polen gegen Russland aufzubringen? Jene Staaten, die von den Armeen der blutrünstigen Diktatoren Hitler und Stalin geschändet wurden und dann noch Jahrzehnte das Joch der Sowjets erleiden mussten? Russland besteht bis heute darauf, dass seine Armeen als Befreier kamen. Diese Staaten haben Angst vor Russland und Gott sei Dank nicht mehr soviel Angst vor Deutschland. Aber sie haben mit Recht Angst davor, dass wir sie im Stich lassen, wenn sie um ihre Freiheit fürchten, weil wir uns dann doch lieber auf die Befindlichkeiten von Herrn Putin einlassen.

Frau Krone-Schmalz hat Recht. Wir müssen auf Putins Russland Rücksicht nehmen. Er besetzt Landstriche, wenn es ihm nützlich erscheint. Er bricht Abkommen, wie es ihm passt. Er unterstützt Diktatoren wie Syriens Assad. Er unterdrückt den Aufbau einer Zivilgesellschaft im eigenen Land. Er pflegt die Erinnerung an die Zeit der imperialen Sowjetunion. Wir werden keinen neuen Krimkrieg führen und seine Aggressionen hinnehmen müssen. Niemand will einen neuen Krieg. Akute Sanktionen sind eher von symbolischem Wert, dass haben die Besetzungen von Ossetien und Abchasien bewiesen. Aber wir sollten dringend das Bild überdenken, dass uns Korrespondenten wie Krone – Schmalz gemalt haben, vom freundlichen, berechenbaren Russland.  Donald Tusk, der polnische Ministerpräsident hat Recht: Wir Deutschen müssen unsere langfristige Energiepolitik überdenken, um unabhängiger von einem Staat zu werden, der sich nicht an den westlichen Werten orientiert. Und ganz bestimmt ist Putin kein Gesprächspartner für die G7 – Gipfel. Der 8. Mann hat sich selbst disqualifiziert. Und eine Überlegung wäre sicher auch, ob wir den sowjetischen Panzer im Tiergarten in Berlin stehen lassen, der angeblich Befreiung symbolisiert, aber gleichzeitig den Beginn der nächsten Unterdrückung ermöglichte.

Ach so: Am Anfang habe ich von Neville Chamberlain erzählt. In Anne Wills Sendung war immer wieder die Rede davon, ob Angela Merkel die Staatsfrau sei, die Putin zum Einlenken bringen könnte. Hoffentlich kennt sie die Geschichte und das Schicksal des netten Herrn Chamberlain.

Beitrag zuerst erschienen auf www.achgut.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Stella

Ganze einfach Herr Mittelsdorfer: Die Menschen auf der Krim wollen zu Russland! Das ist der Wille des Volkes. Und die Menschen sind überglücklich. Angesichts der Tatsache, dass in Kiew ein Putsch stattgefunden hat, dass unter den Machtergreifern Faschisten sind, dass diese gleich nach der Machtergreifung Russisch als 2. Amtssprache verbieten wollten, dass das Leben der in der Ukraine lebenden Russen in der Hand von Faschisten sind, die nichts Gutes mit Ihnen vorhaben, genau das gibt diesen Menschen das Recht eine Wahl zu treffen. Die Wahl haben sie getroffen und als autonomes Gebiet innerhalb der Ukraine sich für den Anschluß an die Russische Föderation entschieden. Ich bin nicht Russin, aber wenn ich die Wahl gehabt hätte, dann hätte ich mich ebenso für Russland entschieden. Die Ukraine ist ein bitter armes Land, politisch unstabil und von Faschisten regiert. Sie sagen "Machtpolitiker Putin"? Betreiben die USA und die EU keine Machtpolitik? Es gehen 11 Milliarden Euro an die Ukraine - bitte wofür? Dieses Land ist größer wie Deutschland und Frankreich und es ist bitter arm. Es ist schlimmer wie der Fall Griechenland schon allein auf Grund der Größe des Landes und der politischen Unstabilität. Sie wollen mir sicher nicht erklären, dass die 11 Milliarden Euro aus Nächstenliebe in die Ukraine geflossen sind.

Gravatar: Albert

Wieso sprechen alle über Putin? Was ist mit dem Volk? Oder denken Sie das Volk da zu Dumm ist? Da fahren Sie lieber selber hin und erklären es den Leuten in Krim dass Sie es besser wissen wie die zu leben haben.

Gravatar: Dr. Nils Aschenbeck

Lieber Herr Ederer,

danke für die gute und klarsichtige Analyse! Die Medien und große Teile der Öffentlichkeit finden offenbar Putins Macht so sexy, dass sie dafür gerne Werte wie Freiheit und Pluralismus eintauschen würden (nicht zuletzt an den beiden vorangegangenen Kommentaren abzulesen). Ich bin zutiefst frustriert über diese deutsche Befindlichkeit – die die Errungenschaften des Nachkriegs-Europas nicht mehr erkennt. Ich hatte immer erwartet, dass sich Geschichte nicht so platt wiederholt. Aber jetzt erleben wir die Wiederholung von 1938 - mit denselben dummen Machtanbetern in der deutschen Öffentlichkeit und leider mit sehr unangenehmen Perspektiven für die Zukunft.

Nils

Gravatar: Carolus

Danke für den Hinweis auf die Anne-Will-Sendung! Sie war relativ ausgeglichen und nicht von Anti-Putin-Ressentiment beherrscht. Hätte ich nach meinen Erfahrungen der ARD gar nicht mehr zugetraut.

Gravatar: Joe

Wow, das ist mal wieder ein Glanzstück der momentan so angesagten Anti-Russland Propaganda.
Kein Wort der Völkerrechtsbrüche in Libyen, Irak, Afghanistan oder Kosovo, denn der Westen darf sich ja bekanntlich über Alles hinwegsetzen.
Zu dumm nur, dass sich die Leute heutzutage selber und ausführlich übers Internet informieren können, anstatt sich nur auf diese billige Propaganda verlassen zu müssen.
Wo bleibt denn die Empörung über Guantanamo wo die ach so gelobte Freiheit von zahlreichen Menschen ohne jeden Prozess geraubt wird. Als kleinen Bonus gibts noch ein wenig Folter oben drauf, aber HEY, ist ja nur der Westen der das macht, also alles ok.
Wo bleibt die Empörung darüber, dass der Westen (bzw. die USA) in verschiedenen Teilen der Welt Menschen mittels Drohnen tötet, ohne jede Beweise. Einfach nur auf Verdacht.
Als die Kubaner in den 60er Jahren Raketen aufstellen wollten, hat sich die USA nicht einen Krümmel um die Souveränität des Landes Kuba geschert, aber wir erwarten dass Russland es einfach so hinnimmt, dass die NATO konstant Verträge bricht und sich nach Osten erweitert, und zu dem noch Raketen nahe Russland stationiert.
Ihr ganzer Artikel ist ein Witz, genau wie der Großteil der deutschen Presse.
So etwas heuchlerisches habe ich noch nie erlebt.

Zum Glück gibt es noch vereinzelte Journalisten die ihre Berufsbezeichnung auch verdienen.

Gravatar: Hofmann,M

In diesem Politik-Themenfeld muss ich Hr. Ederer Günter widersprechen.
Er sollte lieber mehr auf seine Medien-Kollegin Frau Krone-Schmalz hören.

Hr. Ederer Günter...wie war das nochmal mit der KUBA-KRISE.....wer hat seinen Einflussbereich mit Sanktionen in Kuba gesichert....
Die USA sind eine Wirtschaftsnation und eine Wirtschaftsnation will die Interessen ihrer Wirtschaft weltweit fördern und ausbauen...und die Ukraine war schon lange im Visier US-Wirtschaftsinteressen (Absatzmarkt).
Und die EU springt wie ein Lehrmädchen zwischen den USA und den Russen hin und her und erkennt nich die wahren Absichten hinter diesen Putsch und die Wahrung russischer Interessen in der Ukraine.

Gravatar: Paul Mittelsdorf

Es ist erschreckend, wie hier in den Kommentaren die Besetzung der Krim durch Putin relativiert wird. Was treibt die Deutschen dazu, einem Machtpolitiker wie Putin hinterherzulaufen und selbst eine Annexion nicht so schlimm zu finden?

Gravatar: Eifel

Lieber Herr Ederer,

bei allem Respekt, ich hoffe Sie gestatten ein paar Anmerkungen.
Jazenjuk reorganisiert die Ukraine im Sinne der Interressengruppen, die hinter IWF, Weltbank etc. stehen.
Ihor Kolomojskyj, er wird auf drei bis sechs Milliarden US-$ Vermögen geschätzt, wird Gouverneur Dnipropetrowsk. Die Milliarden soll er als Kombattant der Tymoschenko gemacht haben.
Serhij Taruta, er wird auf nur zwei Milliarden US-$ Vermögen geschätzt, wird Chef der Kohleregion Donezk.
Rinat Achmetow, er wird auf 15 bis 16 Milliarden US-$ Vermögen geschätzt, soll mit seiner Firmengruppe (SCM) für den wirtschaftlichen Zusammenhalt von Ost- und Westukraine sorgen. Lt. der englischen Wikipedia soll er den Grundstein seines Vermögens als Vollstrecker des Tatar-Clans (Teil der ukrainischen Mafia) gemacht haben.
Andrej Parubij, der den Aufstand gegen die Regierung der „Partei der Regionen“ leitete, wird Chef des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats. Sein Stellvertreter soll der Ultra-Nationalist Dmytro Jarosch (Partei: Prawyj Sektor), werden. Mitglieder von Prawyj Sektor sollen die Scharfschützen auf dem Maidan gewesen sein. (https://www.radio-utopie.de/2014/03/05/abgehoertes-telefonat-nicht-yanukovych-sondern-jetziges-kiewer-regime-hinter-scharfschuetzen-die-menschen-auf-beiden-seiten-toeteten/) Wie Haaretz, die älteste Zeitung Israels, berichtet, verteilte die Prawyj Sektor auf dem Maidan-Platz Übersetzungen von „Mein Kampf“ und den „Protokollen der Weisen von Zion“.
Die Swoboda-Partei, eine pure nationalsozialistische Partei und Mitglied der Allianz der europäischen Faschisten, soll sechs Minister (darunter das Wirtschaftsressort und das Agrarressort) und den stellvertretenden Ministerpräsidenten in der neuen Regierung stellen, außerdem den Generalstaatsanwalt.
Die Banken sollen mit Yurij Prodan und Oleksandr Schlapak den Energieminister und den Finanzminister stellen dürfen.

Haaretz, die älteste Zeitung Israels, berichtet auch, dass der ukrainische Rabbi Mosche Reuven Azman aufforderte Kiew und das Land zu verlassen, ebenfalls Edward Dolinsky (Vorsitzender der ukrainischen Juden) sieht die Lage für seine Leute sehr düster.

Ist dies die Freiheit, die Sie in Ihrem Artikel beschwören?

Und haben die Demonstranten auf dem Maidan tatsächlich für die Halbierung der Renten und Pensionen gefochten? Denn diese sollen nach dem Willen des IWFs halbiert werden und Jazenjuk soll (so war es in einigen Meldungen zu lesen) diesem Willen entsprechen wollen!

Gravatar: klartext

Offensichtlich versteht sich der Autor darauf, das negative Bild Russlands zu zeichnen und dabei auch nicht mit historischem Kolorit zu sparen.
Vergessen werden da so Details, wonach die von Stalin deportierten Krimtartaren zuvor an der Seite von Hitlers Wehrmacht und SS-Verbänden am Feldzug gegen Russland sich beteiligten.
Und natürlich wird vor Journalisten und Politikern gewarnt, die zu gemäßigter und rationaler Sichtweise bereit sind, Fakten wie das Nulandtelefonat finden erst gar keine Erwähnung.

Als Freund dialektischer Spiele kann man wohl den sich redlich mühenden Ideologen attestieren, doch ob solche im 21. Jahrhundert noch wirksames Instrument im strategischen Machtkampf sind, wird wohl immer fragwürdiger.

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