Der Missbrauch, die Sexualmoral und der Papst

Zum Skandal durch Jesuiten: Einige nicht ganz politisch korrekte, aber durchaus richtige Anmerkungen

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Es sei nur die Spitze eines Eisbergs, sagen Kenner des Jesuiten-Skandals in Berlin. Und tatsächlich: Fast täglich "tauchen" neue Missbrauchsfälle auf. Jetzt auch am Godesberger Jeuitengymnasium Aloisiuskolleg. Spitze des Eisbergs, das ist wohl eine ebenso realistische wie schreckliche Befürchtung. Aber es kann jetzt – endlich – nur auf Aufdeckung, Aufklärung und,  soweit das überhaupt möglich ist, um behutsame Aufarbeitung einerseits und um Rechenschaft und Konsequenzen andererseits gehen. Und um Heilung – sowie darum, dass künftig diese Vergehen nicht mehr so leicht möglich und zu vertuschen sind.

Zweifellos: Der Missbrauchsskandal ist widerlich. Er schafft Empörung. Viele schwanken zwischen Abscheu und Wut. Was jetzt wieder einmal offenbar wird, ist erschreckend. So wie jeder Missbrauch – gerade von Kindern und Jugendlichen – erschreckt und anekelt. Denn hier wird auf besonders perfide Weise verletzt und seelisch getötet. Und wenn das dann noch von Seelsorgern verbrochen wird, widert das besonders an.

Es ist gut, dass nun versucht wird, ein Kartell des Wegschauens und Verschweigens zu brechen. Es ist gut, dass im Jesuitenorden nunmehr eine Kultur des Hinschauens gefördert wird. Und es ist auch richtig, dass man an die Öffentlichkeit geht und nicht den Ruf der Kirche über den Schutz der Opfer stellt. Es geht um Aufklärung. Vertuschen und verdrängen dürfen keine Chance haben. Und um Erkenntnis.  

Eine ganz eigene Form des Vertuschens und Verdrängens scheint besonders beliebt in Deutschland. Denn mit sprungbereiter Abneigung folgt der Empörung über die verwirrten Patres wie automatisch eine einfache Schuldzuweisung an das sogenannte „System“ Kirche. Sei diese nicht selbst und überhaupt schuld, dass pädophile Triebe sich austoben? Ist es nicht die angeblich "selbstverständlich" schuldvolle Sexualmoral, die Menschen in derart schreckliche Notsituationen treibt? Und nicht zu vergessen: Fördert nicht der Zölibat letztlich Pädophilie und Homosexualität?

Ganz abgesehen davon, dass solche Überlegungen so gut wie alle Priester unter einen bösen Generalverdacht stellen würden, und ganz abgesehen davon, dass Pädophilie und Homosexualität nun wirklich kein Spezifikum der katholischen Kirche sind, vielmehr in allen Berufsschichten und Gesellschaftsgruppen vorkommen: Wer so fragt und wer sich seine Erklärungsmuster so simpel zurecht legt, hat von der Sexuallehre der Kirche ebenso wenig verstanden wie vom Zölibat. Und letztlich vergrößert er den durch einige Einzelpersonen ohnehin viel zu großen Schaden nicht nur für die Kirche.

Hinsehen. Erkennen. Handeln. Darum muss es gehen. Der Versuch einzelner, für das abscheuliche Verhalten der Geistlichen wenigstens teilweise die Sexuallehre der Kirche verantwortlich machen zu wollen, ist ebenso abwegig wie unlauter. Es wäre eine zusätzliche Verhöhnung der Opfer, nun Schuldige ausgerechnet in „der“ Kirche zu suchen. Denn die Sexuallehre der Kirche hat den ganzen Menschen als Einheit von  Körper, Geist und Seele im Blick. Hier geht es um Ehrfurcht und um die Erkenntnis, dass Gott den Menschen als Mann und Frau, die sich einander ergänzen, erschaffen hat. Die Kirche betont daher zu Recht die Kostbarkeit eines geordneten Sexuallebens, in dem Freiheit und Verantwortung gelebt werden.

Und deshalb ist sie gegen jede Diskriminierung etwa von Homosexuellen, aber hält nicht jedes Handeln für gleich wertvoll und richtig. Sie stellt sich gegen die Sünde, nicht gegen den Sünder. Sie steht allerdings auch im Kontrast zur herrschenden durchsexualisierten Diktatur des Relativismus, wenn sie unablässig betont, dass gerade bei der Sexualität in hohem Maße Verantwortung gefragt ist. Auch deshalb ist die neuere vatikanische Richtlinie von „Null-Toleranz“ gegenüber pädophilen Priestern nur konsequent.

Übrigens: Es ist mehr als unredlich, wenn jetzt einzelne Jesuiten ausgerechnet dem Papst Hetze gegen homosexuelle Lebensgemeinschaften vorwerfen. Solche Ablenkungsmanöver sind unanständig. Ja, geradezu infam. Auch deshalb, weil der Vorwurf inhaltlich einfach nicht stimmt. Die Feststellung, dass man gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften nicht gleichstellen kann mit der sakramentalen Ehe von Mann und Frau ist keine Hetze, sondern ein notwendiger und richtiger Hinweis. Warum? Weil es keine Diskriminierung von Ehe und Familie geben sollte durch falsche Vergleiche. Wer das bereits als Hetze diffamiert, hat vom Ehesakrament und von der gerade durch die Kirche betonten Wert- und Hochschätzung der Ehe – und der Familie – nicht viel verstanden. Und verwirrt.

Niemand wird gezwungen, katholisch zu sein. Wer die Sexuallehre der Kirche nicht versteht oder verstehen will, ist in einer freien Welt frei genug, einen anderen Lebensentwurf zu leben. Aber diejenigen, die am lautesten gegen Diskriminierung protestieren, sollten schon aufpassen, dass sie ihrerseits nicht eine geradezu repressive Diskriminierung der Kirche und ihrer Moralvorstellungen betreiben. Oder ist die Meinungsfreiheit der Kirche und ihrer offiziellen Vertretern nicht (mehr) erlaubt? Dürfen nur noch bestimmte Überzeugungen genannt und bekannt werden?

Nirgendwo gibt es einen Zwang, mit Lust katholisch zu sein. Aber man kann es sein! Doch es mutet höchst intolerant an, wenn nun manche, die mit guten Regeln und guter Ordnung nichts oder wenig anfangen können, versuchen, der Kirche insgesamt ihren eigenen Lebensentwurf aufdrängen zu wollen und klare Überzeugungen - des Papstes und vieler anderer - durch Verdrehung und abstruse Vorwürfe vermeintlicher Hetze diskriminieren. Ein bischen intellektuelle Redlichkeit darf doch wohl noch erwartet werden, oder?

Wer also jetzt allerlei zusammenrührt und aus falschen Schlüssen zu falschen Vorwürfen kommt, handelt nicht redlich und wahrhaftig. Wer zum Beispiel den Zölibat als „Zwangszölibat“ verzerrt oder meint, diese Lebensform sei vor allem und beinahe ausschließlich eine Frage der Sexualität, wird weder dem Zölibat noch jenen gerecht, die sich ebenso freiwillig für das Priestertum entschieden haben wie jene, die sich als Eheleute freiwillig für ein Leben in einer – pardon – „Zwangs-Einehe“ entscheiden. Auch diese würde übrigens früher oder später scheitern, wenn sie ausschließlich eine Frage der Sexualität und des Triebes wäre.

Jeder Missbrauch ist ein individueller schwerer Verstoß gegen die Unantastbarkeit der Menschenwürde – und eine individuelle Straftat. Wer die wertvollen Hinweise der Sexuallehre der Kirche bekämpft, missversteht oder ablehnt und nicht begreift, dass gerade in der Sexualität eben nicht alles erlaubt sein kann, darf das daraus resultierende Fehlverhalten weniger Einzelner nicht der Kirche insgesamt und allgemein aus anderen Motiven anlasten.

Missbrauch und Pädophilie sind insgesamt besorgniserregend wachsende und zunehmende Erscheinungen, die leider überall zu beklagen sind. Die dramatische Ausweitung der Kinderpornographie, vor der inzwischen staatliche Strafverfolgung fast zu resignieren droht und die dort schon als Epidemie bezeichnet wird, belegt erschreckend, dass Pädophilie und ihre entsetzliche Ausweitung ganz sicher kein Spezifikum der katholischen Kirche sind.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele meinen, sich alles und jedes erlauben zu können. Je absurder, desto interessanter. Auch im Blick auf Sexualität. Dürfen wir uns da wirklich wundern, wenn das zu tragischen Missverständnissen und Missbräuchen führt? Wer Gebote und Verbote aufhebt und diejenigen, die für eine geordnete und verantwortungsvolle Sexualität plädieren, als verklemmt verhöhnt, hat von Freiheit nichts begriffen. Es geht immer um die Menschenwürde jedes einzelnen und dessen Respektierung. Einen Generalverdacht darf es nicht geben – weder gegen die Kirche noch gegen den Jesuitenorden noch gegen Homosexuelle. Gerade deshalb darf nicht einfach alles miteinander vermischt werden. 

Es wäre aber fatal, würde man jetzt – wie das offenbar bereits geschehen ist - darauf hinweisen, dass die damals von erwachsenen Patres missbrauchten Jugendlichen vielleicht selbst homosexuell veranlagt gewesen waren. Selbst wenn: Das würde das Fehlverhalten der Verantwortlichen keineswegs schmälern oder gar entschuldigen. Im Gegenteil. Denn gerade Pädagogen müss(t)en wissen, was uns die Entwicklungspsychologie schon lange verrät: Fast jeder (männliche) Jugendliche erlebt in seiner Reifezeit eine in der Regel nicht allzu lange Phase der Homoerotik, die aber zu allererst Ausdruck einer Orientierungssuche ist. Hier kommt es entscheidend darauf an, dass er gerade in dieser Zeit Hilfe zur richtigen Orientierung bekommt, um aus dieser ganz normalen Durchgangsphase rasch wieder herauszufinden. Zu einer Dauerphase sollte sie nicht werden müssen. Ein Ablenkungsmanöver auf (damals) eventuell homosexuelle Jugendliche wäre also mehr als unanständig. Auch hier ist nämlich Wahrhaftigkeit geboten – und keine Vernebelung. Es kann jetzt nicht um political correctness gehen, sondern ausschließlich um Wahrhaftigkeit.

Verantwortungsvoller Umgang mit anvertrauten Schützlingen, die auch als kleine Personen eine unantastbare und dann regelrecht noch zarte Menschenwürde und eine ebenso verletzbare Seele haben. Darum geht es. Und tun wir bitte nicht so, als sei das Fehlverhalten gerade bei Klerikern besonders stark programmiert.

Nur nebenbei sei daran erinnert, wie man seine Verantwortung unglaublich missbrauchen kann, und zwar schon gegenüber kleinen Kindern. Ein Nicht-Kleriker, einer der Vorzeigelinken und Europaparlamentarier, die Ikone der Freiheit für eine bestimmte Gesellschaftsgruppe, hat das schon vor Jahren in geradezu selbstherrlicher Selbstgerechtigkeit und offenbar ohne Spuren von Erkenntniszuwachs beschrieben. Ein Einzelfall, was das Denken und Handeln angeht?

Daniel Cohn-Bendit bewarb sich 1972 im Kindergarten der Frankfurter Universität und beschreibt seine Erfahrungen in einem Buch 1975 unter anderem so: Es sei ihm „mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln“. Er habe „je nach den Umständen unterschiedlich reagiert“ und fühlte sich durch die Kinder vor Probleme gestellt. Daher habe er sie gefragt: „Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?“ Doch wenn sie „darauf bestanden“ haben, habe er „sie dennoch gestreichelt“. Schließlich resümiert der Grünen-Politiker: „Eines der Probleme im Kindergarten war, dass die Liberalen die Existenz der Sexualität allenfalls anerkannten, während wir versucht haben, sie zu entwickeln und uns so zu verhalten, dass es den Kindern möglich war, ihre Sexualität zu verwirklichen.“ Wer so etwas in Ordnung findet, sollte mit Empörung an anderer Stelle zumindest vorsichtig sein.

Zurück zur Kirche. Zu lange war die Sexuallehre der Kirche, die urkatholisch eher barock, eigentlich sehr lebens-, leib und lustfreundlich (gewesen) ist, von nichtkatholischer und früher einmal moderner Verklemmtheit gefangen genommen und in eine verhängnisvolle Prüderie verstrickt. Spätestens seit der „Theologie des Leibes“ von Johannes Paul II. ist sie daraus befreit. Und sie ist wesentlich lebensbejahender als manche selbsternannten Kritiker der Kirche, die ihrerseits noch allzu sehr verklebt zu sein scheinen in einer säkularen Sexualleere (!); die sich mit Fleischeslust und allenthalben erlaubter Triebbefriedigung zu begnügen können glaubt und in niederer Erotik die Kostbarkeit wirklich verantwortlich gelebter Sexualität zu ertränken sucht.

Verklemmung, Ängstlichkeit und Verdrängung haben sicher bei manchen in der Kirche und vor allem in der Seelsorge ihre unguten Spuren hinterlassen. Bis heute. Vielen ist es peinlich, über Fragen der Sexualität überhaupt zu reden. Unter dem Mantel des (Ver)Schweigens konnte sich mancherorts eine Menge unangenehmer Muff entwickeln. Der muss raus, keine Frage. So gesehen hat Papst Johannes Paul II. mit seiner unverkrampften Theologie des Leibes und der ganz normalen Rede über dieses Geschenk der Sexualität geradezu revolutionär gehandelt. Formal und inhaltlich.

Während man in der Kirche das unverklemmte Hinsehen und das ehrfurchtsvolle wie angstfreie Reden über ein ebenso wertvolles wie zerbrechliches Gut weiter lernen muss, könnten un-informierte Kritiker der Kirche einmal anfangen, ihre alten, verstaubten und billigen Klischees und simplen Erklärungsmuster gegen gutes Wissen einzutauschen. Vielleicht entdeckt ja so mancher dann eine Sexualmoral, die nicht dadurch falsch wird, weil sie für einige zu anspruchsvoll und zu menschengerecht ist – und  Konsequenzen für das eigene Leben zutraut.

 

Martin Lohmann (52) ist katholischer Publizist und war Jesuitenschüler am Godesberger Aloisiuskolleg. Er ist Buchautor („Das Kreuz mit dem C“); Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken (AEK) in der CDU, Bundesvorsitzender der Bundesverbandes Lebensrecht (BVL) und Lehrbeauftragter für Medienethik in Köln.

 

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: A.Schmid

Es heißt,im ZWEIFEL für den Angeklagten,ob es dem einen oder anderen nun Recht ist.Sachlich und fair sollten Diskussionen geführt werden.Die Bonner Staatsanwaltschaft hat noch keine strafrechtlich relevanten Aussagen.Es ist so einfach sich hier in einem anonymen Forom zu äußern,aber es geht hier um namentlich genannte Menschen deren Leben zerstört wird, ohne Rücksicht!Jeder hier sollte sich mal überlegen, wie schnell man selber zu einem Rufmordopfer werden kann.Und dann betet oder hofft man nur eines,nämlich fair,sachlich und gerecht behandelt zu werden.

Gravatar: Noah

@Gedankenreisender
Ich denke, dass Sie von dem was ich ich geschrieben habe eher nichts verstehen, oder nicht verstehen wollen, ist es doch eher so, dass Sie dann ihre wohlfeilen Formulierungen und religiös eingefärbten Zitate einmal beiseite lassen müssten, um im Hier und Jetzt über den Fortbestand Ihrer Religion nachdenken zu müssen.
Da wäre es, wie ich meine, ein guter Anfang, nicht mehr zeitgemäße Ziele dieser Kritik abzubauen. Doch selbst da sehe ich eher eine Verschärfung der Gangart, ein Herumgerede und Verstecken hinter floskelgeschmückten Vergleichen.

Gravatar: Noah

@Baltasar
Statt unpassende Sprüche zu bringen, die Sie irgendwo abgeschrieben haben, können Sie ja mal ein paar brauchbare Argumente liefern. Oder Sie überlassen dies Ihrem Vorredner, der von mir angesprochen, dies bis jetzt unterlassen hat.

Gravatar: Baltasar

@Noah:
Sie wissen viel aber verstehen wenig!

Gravatar: Gedankenreisender

@ alle Kirchenkritiker Teil 2

Zum Zölibat:

Der erste und vorrangigste Sinn der Sexualität ist im evolutionsbiologischen Sinne aber die Weitergabe von Leben. Das dürfte selbst den hartnäckigsten Kirchenkritikern hier klar sein. Ebenso, dass Kinder Mutter und! Vater brauchen.
Die Aufgabe des katholischen Priesters ist es aber ganz bestimmt nicht, Kinder zu zeugen, sondern zu opfern - täglich! Jesus Kreuzestod zu vergegenwärtigen und Jesu Leben stellvertretend in den Gestalten von Brot und Wein zu opfern (ein großer Unterschied zum protestantischen Verständnis des priesterlichen Dienstes, deshalb auch kein Frauenpriestertum). Sein ganzer Eifer und seine Energie gilt dem "Gottdienen", nämlich zunächst im Zwiegespräch mit Gott die nötigen Gnaden und die Kraft für die Aufgaben des Tages zu erbitten und so gestärkt für die ihm anvertraute Gemeinde rund um die Uhr da zu sein, Gottesdienste zu feiern, Katechesen zu halten und die Sakramente zu spenden. Die eigene Familie würde eben diese Aufmerksamkeit, denselben Eifer und Einsatz und dasselbe Maß an Liebe mit Recht auch für sich selbst einfordern. Würde eine Frau ernsthaft die Liebe ihres Mannes mit einer anderen Frau teilen wollen?

Nur eine völlig sexsüchtige Gesellschaft denkt und spricht derart herabwürdigend, als könnte nur praktizierter Sex das alleinige Glückselixier sein.

Wissen Sie eigentlich, dass Sie jeden Menschen derart ins Gesicht schlagen, der in einer heterosexuellen Partnerschaft lebend seine Sexualität aus verschiedenen unabänderlichen Gründen nicht leben kann. Für viele, viele Menschen ist es ein überaus großes Opfer, neben dem geliebten Partner zu liegen, aber auf eine sexuelle Begegnung verzichten zu müssen. Da hat es mitunter der zölibatär lebende Mensch sogar einfacher. Solche tragischen Lebenssituationen scheinen die Leute, die nicht müde werden, Ihrer Forderung nach Aufhebung des Zölibats lautstark Ausdruck zu verleihen, gar nicht zu kennen. Was geht diese Leute, die sonst keinen Bezug zum kirchlichen Leben haben, das Sexualleben eines Priesters und seine durch Gnade gestärkte Entscheidung für dieses Leben eigentlich an?
Gerade die statistischen Erhebungen sprechen ja eine ganz andere Sprache, dass nämlich pädophile Übergriffe in kirchlichen Organen im Vergleich unterdurchschnittlich sind.

Gravatar: Gedankenreisender

@ alle Kirchenkritiker Teil 4

Zu Pädophilie und Homosexualität:

Mit dieser Versicherung durch den Hl. Geist weiß die Kirche, dass Homosexualität widernatürlich ist und damit gegen Gott gerichtet, der Schöpfung definitiv nicht dienlich sein kann. Beim Geschlechtsakt zwischen Mann und Frau lässt Gott den Menschen am Schöpfungsakt partizipieren, mit dem "Dank" des Erlebnisses ekstatischer Glücksgefühle. Wer das Wunder einer Geburt miterlebt hat, kann diese Dimension, die besondere Nähe des Schöpfergottes vielleicht erahnen. Eine homosexuelle Handlung kann dagegen niemals ein Schöpfungsakt sein, ist nüchtern betrachtet gar gegen den Fortbestand der Schöpfung (und hierzu gehört nach christlichem Verständnis der Mensch als oberster Treuhänder) gerichtet.
Auch wenn das schwere Kost für den naturwissenschaftlich aufgeklärten Menschen ist (dem aber zumeist der Fehler unterläuft zu meinen, bereits am Ende aller Erkenntnis zu sein), das Wirken des Hl. Geistes in die Kirche hinein ist seit Beginn Glaube der Kirche, deren "Naturwissenschaft" eben nicht nur die sicht- und heute messbaren Phänomene berücksichtigt, sondern alle Beobachtungen und Erfahrungen, eben auch metaphysische aus glaubhaften Überlieferungen mit einschließt (wie es z.B. ganz einfach Gebetserhörungen oder Heilungen nach Anrufen bestimmter Heiliger sind).

Ebenfalls geleitet durch den Hl. Geist hat die Kirche eine sehr gute Vorstellung von den Ursachen von Homosexualität. Jüngsten wissenschaftliche Studien von unabhängigen! Instituten (weltweit) bestätigen diese. Sie werden in einer völlig sexualisierten Gesellschaft aber systematisch verschwiegen, weil politisch nicht korrekt. Wie es Frau Dr. Vonholdt im letzten Jahr in Marburg erging, lässt an Deutschlands düsterste Zeiten erinnern. Hier musste man den Eindruck gewinnen, als sei die Nachhut der Frankfurter Schule am Werke gewesen. Dabei wollen Frau Dr. Vonholdt und zahlreiche ihrer Kollegen im In- und Ausland solchen Betroffenen helfen, die an Ihrer Neigung leiden. Und das sind nicht wenige. Doch diese werden von den einschlägigen Verbänden als nicht existent übergangen. Des Recht auf sexuelle Lustbefriedigung ist oberstes Maxime, an das niemals gerüttelt werden darf. Die Art und Weise wie Homosexualität provokant allgegenwärtig zur Schau gestellt wird und wie wohlwollend sie von Medien und Werbung mit soviel Aufmerksamkeit bedacht werden erinnert, mit Verlaub, mehr an eine infantile Aufmerksamkeitsneurose, an eine verkrampfte Gier nach Selbstinszenierung und Rechthaberei als an Natürlichkeit und Normalität.

Es bleibt abschließend festzuhalten, dass eine homosexuelle Handlung im Gegensatz zur Pädophilie niemals kriminell sein kann, da beide Partner aus freiem Willen der Aktivität zustimmen. Sie ist und bleibt im christlichen Verständnis aber ein Irrtum. Das weiß mit Sicherheit auch Herr Lohmann. Deshalb hat er mitnichten Pädophilie mit Homosexualität verglichen. Die Kirche sieht die homosexuelle Handlung in hohem Maße als Folge bestimmter vorausgegangener Erlebnisse, deren Ursache niemals im Sinne Gottes sein konnte und damit widernatürlich ist.
Die persönlichen Erfahrungen vieler Menschen bestätigen aber genau diese Ursachen.

Gravatar: Peter

Martin Lohmann schreibt und schreibt - im Grunde genommen aber nur um den Brei herum. Er darf auch gar nicht anders! So erwähnt er nicht, dass viele der Priester nicht nur sexuelle unverzeihliche Verfehlungen begannen haben, sie haben die ihnen anvertrauten Kinder auch vielfach darüber hinaus körperlich permanent misshandelt und durch ständige Drohungen unterdrückt und die Seelen systematisch kaputt gemacht. Es sind/waren Sadisten.
Schuld ist die unmenschliche - weil durch und durch lügnerische falsche katholische Kirche. Wer hat denn die Mafia, Hitler, Pinochet, Mussolini, Franco, Goering und nahezu alle brutualen Diktatoren der letzten 500 Jahre hervorgebracht: Die katholische Kirche!! Wer hat ganze hochstehende Kulturen einfahcausgelöscht und Abermillionen Menschen, darunter frommste Christen, brutal umgebracht?
Diese Kirche hat mit dem wahren Christentum absolut nichts zu tun, sie nimmt diese Lehre ausschließlich dazu, um Macht und Herrschaft auszuüben. Sie ist nebenbei die reichste Organisation der Welt! und lässt Millionen von Menschen verhungern. Sie verbietet Kondiome, damit sich Menschen mit Aids infizieren. Dieser "Kirche" lebt von der Not der Menschen, damit diese Armen sich hilfesuchend an diese Kirche wenden.
Wer mehr wissen will, sollte Karlheinz Deschner lesen: Der liefern 10000 de Beweise über diese Kriminalkirche.

Gravatar: Gladstone

Herr Lohmann hat doch völlig recht, es ist doch niemand gezwungen katholisch zu sein. Ich gehöre selbst auch zu den Leuten, die die Sexualmoral der Kirche nicht verstehen. Ich verstehe aber auch die Sexualmoral des Feminismus a la Schwarzer nicht, die glaubt, schon die Darstellung nackter Frauen sei sexistisch. Dennoch hat jede Gruppe das Recht ihre eigenen Regeln aufzustellen und nach ihnen zu leben - solange kein gesetzlicher Zwang auf diejenigen ausgeübt wird, die sich etwas anderes vorstellen.

Gravatar: Oraculo

Sehr zutreffender Artikel, Herr Lohmann. Sie sprechen mir aus der Seele. Herzlichen Dank und weiter so!

Gravatar: NOah

Die Gleichsetzung von Homosexuellen mit Pädophilen könnte meiner Meinung nach durchaus den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen. Denn hier werden normale Menschen, die sich nun einmal nicht zum anderen Geschlecht, sondern dem eigenen hingezogen fühlen mit Kriminellen verglichen. Kriminelle, die Kindern schwerste Psychische und physische Schäden zufügen und denen es ausschließlich um die Befreidigung des eigenen Triebes geht.

Und Lohmann ist leider nicht der, sondern einer der Vertreter dieser religiösen Gilde, die solchen Unfug in die Welt setzen und so tun, als würde die Gesellschaft diese Entwicklung befördern.

Gravatar: Astrid Lender-Deehagen

Den Kommentaren hier ist nichts hinzuzufügen.Die Katholische Kirche ist verlogen wie eh und jeh.Und immer wieder schaffen es wenige wie dieser Lohmann hier,die Tatsachen zu verdrehen und zu ihren Gunsten hinzustellen.Ich als Feministin der ersten Stunde trat bereits 1967 aus.Und bis heute haben die Katholiken nichts dazugelernt.Im Gegenteil.Sie werden immer radikaler und gefährlicher,wie dieser Lohmann.LEUTE,TRETET AUS!Es ist besser.

Astrid

Gravatar: Sandra

Dieser Artikel setzt wiederholt Homosexuelle mit Pädophilen gleich! Wissen sie eigentlich was sie da schreiben, ich bin fassungslos!

Gravatar: Bernd Breithaus

Dieser Artikel ist an Lügen und rechtskatholischen Fundamentalismus der allerübelsten Sorte wohl nicht mehr zu überbieten.Vor allem dieses ständige verlogene Gerede von absoluter Wahrheit geht einem normaldenkenden Menschen wie mir langsam aber sicher auf die E....Worum geht es eigentlich?.Wieder einmal werden schrecklichste Mißbrauchsskandale der katholischen Kirche offenbar,wie schon so oft.Doch nicht der Papst oder die verkrustete katholische "Sexualmoral" sind schuld,sondern "böse Sexverbrecher",die sich,im Auftrage des Satans, in Priesterseminaren einschleichen.Während es für die katholische Kirche gesellschaftlich immer enger wird und die Gesellschaft beginnt aufzuwachen und endlich grundlegende Veränderungen fordert,sitzt man in katholischen Kreisen wieder einmal auf der selbsternannten absoluten Wahrheit,der einzigen,die es gibt.Wie verlogen.Eine gefährliche Entwicklung in christlich-fundamentalen Kreisen ist es auch,Homosexualität mit Pädophilie zu vergleichen oder gar gleichzusetzen,was meiner Meinung nach bewußte Taktik der Fundamentalisten ist,um Gleichstellung Homosexueller zu verhindern.Und dies um jeden Preis.Daran sieht man wie wichtig es ist,weitere Gleichstellungs-und Antidiskriminierungsgesetze für Homosexuelle zu schaffen.Was Herr Lohmann über homosexuelle Teenager sagt,stimmt.Sie brauchen Hilfe zur richtigen Zeit.Nähmlich so akzeptiert zu werden,wie sie sind.Und genau dafür gibt es Sexualkunde,Aufklärung an den Schulen,Schwulen-und Lesbenvereine,an die man sich wenden kann,Verständnis der Eltern und der Familie.Auch christliche Vereine wie HuK oder Zwischenraum e.V.helfen homosexuellen Jugendlichen.
Was ist es im übrigen für eine verlogene Moral,"Die Sünde hassen und den Sünder lieben"gerade in Bezug auf Homosexuelle?Entweder man akzeptiert Menschen wie sie sind oder nicht.So einfach ist das.
Ändert die katholische Kirche,sprich Papst,Vatikan,papsttreue Laien, nicht endlich etwas an dieser verlogenen Einstellung,wird sie dem Untergang geweiht sein.Immer mehr Menschen sind es,die aus dem katholischen Wolkenkuckuckshain erwachen.

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