Der linke Demo-Sold

Die Jusos in Sachsen-Anhalt haben einen ziemlich krausen politischen Humor. In einem Antrag bei der letzten Juso-Landesdelegiertenkonferenz wird die Einführung eines Demo-Soldes gefordert. Das geht nur knapp an der Realität vorbei.

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Was bei den Jusos so Thema ist: Demonstrieren für 45 Euro pro Stunde angesichts der „zunehmenden Belastung“ durch zu viele Demos...

Es dürfte zwar eher in die Kategorie des schrägen Humors gehören, was da ein aufmerksamer Leser bei den Jusos von Sachsen-Anhalt, der offiziellen Jugendorganisation der SPD, gefunden hat. (C8 auf Seite 26). Aber immerhin ist es als Download von der offiziellen Adresse der dortigen Jusos auffindbar. Freilich: So blöd können nicht einmal Jusos sein, dass sie das ernstnehmen könnten.

Der Text firmiert allerdings als offizieller Antrag für die letzte Juso-Landesdelegiertenkonferenz und findet sich im offiziellen Antragsbuch. Zwar ist auf der Juso-Homepage nicht ersichtlich, welche Anträge angenommen und welche zur Weiterbearbeitung einem anderen Parteigremium zugewiesen worden sind. Der Text ist jedenfalls erstaunlich und so knapp an der Realität, dass er fast schon ernst gemeint sein könnte. Er lautet:

„Demo-Sold erhöhen – Demokratie stärken

Die Jusos unterstützen die Arbeit der „Gewerkschaft antifaschistischer Berufsdemonstranten“. Um der zunehmenden Belastung entgegen zu wirken und um dem Gesetz des freien Marktes nach Angebot und Nachfrage angemessen Folge zu leisten, fordern wir eine Erhöhung des „Demo-Solds“ (sic) auf 45 Euro pro Stunde, um auch weiterhin eine permanente Bereitstellung von 48 Bussen mit willigen Berufsdemonstranten zu garantieren. Die Sicherheitskontrollen an den Antifa-Geldausgabestellen der lokalen SPD-Gliederungen müssen entsprechend verstärkt werden.

Zusätzlich zu dieser Erhöhung regen wir Jusos eine Erhöhung der Verpflegungs- sowie der Übernachtungspauschale an um auch hier den gestiegenen Anforderungen an unsere Mitglieder gerecht zu werden.

Vollständiger beitrag erschienen auf andreas-unterberger.at

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerli Harüm

Achsooo... Jetzt soll es also ein "Fake" gewesen sein, aaalles klaaar ...

Gravatar: Günter Schlag

Es ist schon entlarvend, was da auch noch an Anträgen eingebracht wurde. Das Ganze ist zwar schon 6 Monate alt, aber vor dem Hintergrund der jüngsten Kölner Ereignisse muten manche Anträge furchterregend an. Wenn das die SPD von morgen ist, gibt es kein Deutschland mehr.

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