Der große Deflations-Schmäh

Warum gibt es die Deflations-Panikmache? Der Grund ist klar: Die Europäische Zentralbank braucht einen seriös klingenden Grund für ihr wahnwitziges Gelddruck-Programm. Dieses soll die Inflation auf die zwei Prozent hinauftreiben, ein Ziel, das man im Grund völlig willkürlich angesetzt hat.

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Mancher Schwachsinn muss nur oft genug von Politikern, sogenannten Wirtschaftsforschern (eigentlich: Wirtschaftsideologen) und ahnungslosen Journalisten nachgeplappert werden, bis er für Wahrheit gehalten wird. Jüngstes Beispiel ist die Panik vor einer Deflation. Ihr Inhalt: In einer Deflation würden die Konsumenten in Erwartung noch niedrigerer Preise Käufe aufschieben. Dadurch würde die Wirtschaft erlahmen. Daher müsse man um jeden Preis Inflation erzeugen.

Das ist alles ein gefährlicher Unsinn. Das Stagnieren oder minimale Zurückgehen der gemessenen Preise (ohnedies nicht der gefühlten!) hat nur zwei Ursachen: den halbierten Ölpreis und das Billigerwerden technischer Produkte. Das aber sind in Wahrheit durchaus positive Entwicklungen.

Es gibt keinen einzigen Autofahrer, der das Tanken auf nächsten Monat verschiebt, weil dann Benzin (vielleicht!) billiger wird. Und erst recht sind für die gesamte Industrie sinkende Ölpreise ein enorm blutdruckförderndes Mittel – natürlich außer für die Ölindustrie und deren Zulieferer.

Auch technische Produkte wie neue Handys oder Flachbildschirme werden von den Konsumenten sofort mit Begeisterung gekauft, sobald sie auf den Markt kommen. Dabei weiß jeder, dass die gleichen Produkte ein, zwei Jahre später viel billiger sein werden. Trotzdem warten nur sehr wenige mit dem Kauf zu. Denn in ein, zwei Jahren gibt’s ja dann auch schon wieder die nächste Produkt-Generation mit neuen Features. Und man ist halt gerne einer, der wenigstens hie und da das Allerneueste und Allertollste hat.

Und alles andere – Dienstleistungen, Gebühren, Lebensmittel – wird ja sowieso immer teurer.

Weiterlesen auf andreas-unterberger.at

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: MAX

Dieses EZB Lügengespinst der Deflation hat nur einen Grund.
Die EZB-Zinsen auf 0,05 % zu senken und einen
massiven Geldstrom von 1,2 Billionen zu generieren.
Die Enteignung von Millionen deutschen Sparern durch Nullzinsen
und die EURO-Abwertung werden bewusst in Kauf genommen.

Gravatar: kassandro

Tehnische Produkte werden in Wirklichkeit gar nicht billiger. Neu auf dem Markt werden sie mit einem sehr hohen Preis in den für die Inflationsberechnung maßgebenden Warenkorb eingefügt und fliegen zum Abverkaufspreis wieder aus demselben heraus und dafür kommen wieder teure neue Tech-Produkte in den Warenkorb hinein. Auf diese Weise kreieren die Innovationszyklen der Industrie eine Scheindefalation, die die reale Inflationsrate deutlich vermindert. Die wirklichen Lebenshaltungskosten steigen schneller.
Wie im Artikel erwähnt kommt dann momentan der durch das Fracking bewirkte Verfall der Energiepreise hinzu, um der EZB als Vorwand für eine extreme Gammelwährungspolitik zu liefern. Als die Energiepreis vor einigen Jahren stiegen, sagte genau dieselbe EZB, daß diese nichts mit der wirlichen Inflation zu tun hätten, weil deren Ursachen außerhalb Europas liegen. Jetzt, wo die Entwicklun g in die entgegengesetzte Richtung geht will die EZB von diesem Geschwätz von gestern nichts mehr wissen.

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