Der größte deutsche Agrarkonzern, KTG Agrar ist insolvent!

Die Aktiengesellschaft KTG Agrar mit 35.000 ha !! in Ostdeutschland ist Deutschlands bei weitem größter Agrarkonzern. Nach verschiedenen Medienmeldungen z.B. in Top Agrar, TAZ und Nordkurier ist der Mutterkonzern insolvent. Die Flächen von KTG Agrar liegen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern (M-V), Sachen-Anhalt und Sachsen. Mit der Insolvenz verbunden ist die Frage der Weiterbewirtschaftung der Flächen, einer Reihe von Biogasanlagen und der Anklamer Ölmühle in Vorpommern.

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Die Aktiengesellschaft KTG Agrar mit 35.000 ha !! in Ostdeutschland ist Deutschlands bei weitem größter Agrarkonzern. Nach verschiedenen Medienmeldungen z.B. in Top Agrar, TAZ und Nordkurier ist der Mutterkonzern insolvent. Die Flächen von KTG Agrar liegen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern (M-V), Sachen-Anhalt und Sachsen. Mit der Insolvenz verbunden ist die Frage der Weiterbewirtschaftung der Flächen, einer Reihe von Biogasanlagen und der Anklamer Ölmühle in Vorpommern.



Diese Insolvenz macht einmal mehr deutlich, daß die Industrialisierung der Landwirtschaft nicht nur schädlich ist für Natur, Energie- und Rohstoffverbrauch, sondern daß die Industrialisierung auch eine wirtschaftliche Sackgasse darstellt. Systematisch untersucht hat dies in einer Reihe von Arbeiten der Greifswalder Geograph Prof. Dr. Helmut Klüter, der gezeigt hat, daß die Wertschöpfung in der ostdeutschen Großflächenlandwirtschaft bezogen auf die Fläche gering ist, noch nicht einmal halb so hoch in M-V und Brandenburg im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen. Die Propaganda von den so wettbewerbsfähigen ostdeutschen Agrarstrukturen ist vor allem ein Werbegag ohne Substanz von ostdeutschen Agrarpolitikern, Bauernverbandsfunktionären und staatlich alimentierten Agrarökonomen. Und die geringe Wettbewerbsfähigkeit ist weiterhin in den hohen Kosten der Großbetriebe für Anlagen, Organisation und Maschinen begründet.

Am Leben gehalten wird diese Struktur nur durch exzessive Subventionen für Großbetriebe und die ostdeutsche Bodenpolitik.

Bei 35.000 ha Wirtschaftsfläche errechnen sich für KTG Agrar jährlich mehr als 10 Millionen € an EU- Agrarbeihilfen und für den Betrieb Mais- basierter Biogasanlagen zur Verstromung nochmals bis zu mehreren Millionen € Subventionen.

Mittelständische Landwirte, die mit ihren Betrieben als natürliche Personen oder GBR volle Verantwortung für ihr Wirtschaftshandeln tragen, wirtschaften anders als beispielsweise KTG- Agrar.

Und wenn jetzt offenbar der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Rukwied auf eine Nachfolgegesellschaft von KTG Agrar hofft, so zeigt er nur, daß er nicht begriffen hat, was bäuerliche Landwirtschaft, was landwirtschaftlicher Mittelstand ist.

Es erscheint gut denkbar, daß Vertreter von KTG- Agrar, zusammen mit ostdeutschen Agrarministern und DBV- Vertretern an zusätzlichen Subventionen für das Konstrukt KTG Agrar basteln.

Hier sollte die Zivilgesellschaft besonders in M-V und Brandenburg wachsam sein.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: JohnSheridan

Jedem fällt auf Bundespoliik, Landespolitik, etc.

Merkt noch jemand, ob IHR die Bestimmer oder aber die Politiker die Bestimmer sind?

Gravatar: Anne Nanny Moose

Siegfried Hofreiter hat bereits 1989 eine Insolvenz hingelegt und wurde 2002 wegen Insolvenzverschleppung rechtskräftig verurteilt. KTG Agrar war wohl von Anfang an rein auf Subventionsabgreifen angelegt und wäre sonst nie lebensfähig gewesen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Geschäftsführer erneut verurteilt würde, es ist nur die Frage, inwieweit man ihm Betrugsabsichten unterstellen und beweisen kann.

Gravatar: Hans von Atzigen

Das war vorhersehbar.
Die Vorstellung man könnte den inzwischen notwendigen
Energiebedarf mit Biomasse abdecken ist reichlich naiv.
Das gilt auch für eine erweiterte Palette von weiteren
sog. Regenerativen.
Die Knakpunkte sind, Mengenfrage, Physik,dazu
Ökonomische Faktoren.
Da glauben leider zuviele an ein Perpetuum-Mobile.
Spätestens seit A. Einstein müsste sonnenklar sein
das kann und wird niemals funktionieren.
Machbar ist sicher sehr vieles die ,,Gesetze,, der Physik
sind und bleiben nicht aushebelbar.
Na ja, die Mengenlehre ist halt nicht jerdermanns Stärke.
Es gibt nur 2 Primärenerhie-Formen.
Die Kernspaltung und die Kernfusion. Alles andere ist sekundär. Auch diese Beiden haben es in sich.
Es sind dies div. Begleiterscheinungen und Wirkungen.
Mit sehr hoher Warscheinlichkeit auch das ein Irrweg=
keine nachhaltige ,,Lösung,,.

Gravatar: Otto Weber

„Es erscheint gut denkbar, daß Vertreter von KTG- Agrar, zusammen mit ostdeutschen Agrarministern und DBV- Vertretern an zusätzlichen Subventionen für das Konstrukt KTG Agrar basteln“.

!!!!!!!!!!

Das ist m. E. schon dreist!!
Der Vorstandsvorsitzende Hofreiter hat seine Aktionäre und Anleihe-Gläubiger bis zu aller Letzt belogen. Das Ganze ist eher etwas für den Staatsanwalt.

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