Der globale Süden (und China) sagen NEIN zu Net Zero

Wie der „Rufer in der Wüste“ ließ der deutsche Finanzminister Christian Lindner diese Woche von der grünen Religion begeisterte Aktivisten der Grünen Partei und andere mit den Zähnen knirschen.

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„Solange nicht klar ist“, so Lindner, „dass Energie verfügbar und bezahlbar ist, sollten wir die Träume vom Ausstieg aus der Kohleverstromung im Jahr 2030 beenden. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um Kraftwerke abzuschalten.“

Lindner forderte die Deutschen außerdem auf, die heimische Erdgasproduktion sowie die Erzeugung erneuerbarer Energien auszubauen. Die Stromkosten in Deutschland haben sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt, so dass das Land heute mit die höchsten Preise der Welt zahlt, um das Licht einzuschalten.

In London feiern britische Puristen den lange erwarteten Ausstieg aus der Kohleverstromung im Oktober nächsten Jahres, ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Schon jetzt wird kaum noch Kohle nach oder aus Newcastle geliefert.

Die britischen Strompreise sind in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt, wobei der durchschnittliche Nettoverkaufswert (Pence pro Kilowattstunde) für alle Verbraucher (gemessen am BIP von 1990) von 2,28 Pence im Jahr 2000 auf 12,43 Pence im Jahr 2021 und 21,77 Pence während der Energiekrise im Jahr 2022 gestiegen ist.

In den USA wettert Präsident Biden (oder diejenigen, die wirklich das Sagen haben) nicht nur gegen Kohle, sondern auch gegen Öl und Gas, als ob die Erzeugung von Strom und das Betanken von Kraftfahrzeugen die einzigen Verwendungszwecke wären, die Amerika für diese „fossilen Brennstoffe“ hat. Die Strompreise in den USA sind von Bundesstaat zu Bundesstaat sehr unterschiedlich, aber insgesamt sind sie im 21. Jahrhundert über die Inflationsrate hinaus gestiegen.

Bidens EPA hat damit gedroht, 60 Prozent der US-Stromversorgung fast über Nacht abzubauen. Die US-Kohleflotte ist mit sechs Vorschriften konfrontiert, die zusammenwirken sollen, um die Schließung von Kraftwerken zu beschleunigen. Bidens Clean Power Plan 2.0 hat sogar seinen eigenen Vorsitzenden der Federal Energy Regulatory Commission, Willie Phillips, zu der Aussage veranlasst: „Ich bin äußerst besorgt über das Tempo, mit dem für die Zuverlässigkeit erforderliche Generatoren stillgelegt werden.“

Die Biden-Regierung gibt auch US-Steuergelder aus, um andere Länder zu bestechen, deren Kohleverbrauch senken. Im vergangenen November akzeptierte der indonesische Präsident Joko Widodo (Jokowi) eine Zusage des Weißen Hauses in Höhe von 20 Milliarden Dollar im Rahmen einer „Partnerschaft für eine gerechte Energiewende“ mit dem Ziel, den Kohlendioxidausstoß des indonesischen Stromsektors bis 2030 auf 290 Megatonnen zu begrenzen.

Die JETP sagt, dass es 600 Milliarden Dollar kosten wird, Indonesien bis 2050 von der Kohle zu befreien – fünf Jahre früher als ihr vorheriger Vorschlag. Indonesien ist mit 25 Milliarden Tonnen Kohlereserven (die elftgrößten der Welt) heute der fünftgrößte Kohleproduzent der Welt, verbraucht etwa 100 Millionen Tonnen im Inland und liefert 400 Millionen Tonnen ins Ausland. Man sollte nicht darauf wetten, dass Indonesien bald aus der Kohle aussteigen wird.

In Indien hingegen hat das Kohleministerium gerade Pläne bekannt gegeben, die Kohleproduktion des Landes bis 2027 auf 1,404 Milliarden Tonnen zu steigern, mit dem Ziel, die Produktion bis 2030 auf 1,577 Milliarden Tonnen zu erhöhen. Das ist ein großer Sprung von den derzeitigen Produktionszahlen von 1,0 Milliarden Tonnen.

Derzeit verbrauchen die indischen Kohlekraftwerke etwa 821 Millionen Tonnen pro Jahr, doch das Ministerium rechnet in den kommenden Jahren mit einem starken Anstieg der Kohlenachfrage. Um die Nachfrage zu befriedigen, plant das Ministerium die Eröffnung neuer Kohleminen, die Erweiterung bestehender Minenkapazitäten und eine bessere Auslastung der eigenen und kommerziellen Minen.

Der chinesische Präsident Xi Jinping, mit dem der die Kohle hassende Präsident Biden diese Woche zusammentrifft, versprach im April 2021, die Kohlekraftwerksprojekte in China „streng zu kontrollieren“ – und drückt die Daumen. In der realen Welt (nicht in der grünen Fantasiewelt) lässt die chinesische Regierung die Kohleindustrie des Landes weiter wachsen.

In den zwei Jahren vor Xis Zusage hat China 127 Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 54 Gigawatt genehmigt. Seit der Zusage ist diese Zahl auf 182 Anlagen mit 131 Gigawatt Kohlekraft gestiegen. Das Ergebnis: China hat seine neue Kohlekraftwerkskapazität mehr als verdoppelt, während die USA und die europäischen Länder ihre Kapazität reduziert haben.

Der irische Journalist Thomas O’Reilly prophezeit, dass „die wachsende Kluft“ zwischen dem Westen, China und dem globalen Süden ein heißes Thema auf der bevorstehenden UN-Klimakonferenz (COP 28) in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, sein wird.

Es wird erwartet, dass die selbsternannte „High Ambition Coalition“ der EU-Mitgliedstaaten und von UK auf eine globale Verpflichtung zum Ausstieg aus der weltweiten Kohleproduktion drängen wird, obwohl diese in weiten Teilen Asiens und der Entwicklungsländer der bevorzugte Brennstoff ist. [Kohle ist reichlich vorhanden und erschwinglich – Eigenschaften, die für die Energieentwicklung in armen Ländern entscheidend sind.]

Die Vertreter reicher, meist ehemaliger Kolonialmächte wollen andere Länder dazu zwingen, aggressivere Klimaziele zu verfolgen. Sie lehnen den Einsatz von Technologien zur Kohlendioxid-Abscheidung in den Entwicklungsländern strikt ab, eine Möglichkeit, wie diese Länder versuchen, die Forderungen des gefräßigen Westens nach Gehorsam gegenüber ihrem Diktat zu beschwichtigen.

Ein wahrscheinlicheres Ergebnis in Dubai ist, dass China seine eigene Koalition von Kohle nutzenden und Kohle produzierenden Nationen anführen wird, um den Europäern (und den Biden-Demokraten) nahezulegen, dass sie auf Sand bauen.

China ist zusammen mit Indien, Russland (das ebenfalls die Kohleproduktion hochfährt, sogar im schneebedeckten Elga in Sibirien) und Südafrika (dem fünftgrößten Kohleproduzenten der Welt) im BRICS-Block zusammengeschlossen. Selbst das Gründungsmitglied Brasilien ist der 25. größte Kohleverbraucher der Welt – seine Kohlereserven sind jedoch die 15.-größten der Welt.

Die BRICS haben gerade sechs Länder – Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (Gastgeber der COP 28) – zu ihren Mitgliedern hinzugefügt. Keines dieser Länder scheint darauf erpicht zu sein, einen Kotau vor der EU oder den USA zu machen. Je stärker der Westen mit seinen Rumpelstilzchen-ähnlichen Füßen auftritt, desto unwahrscheinlicher wird es, dass Net Zero eine globale Vision bleibt. Die Welt will und braucht mehr Energie und wird sich nicht vom dekadenten Westen vorschreiben lassen, welche Energie „akzeptabel“ ist und welche nicht.

Aber auch der Westen täte gut daran, den „unmöglichen Traum“ von der Dekarbonisierung einer Gesellschaft, die aus Kohlenstoffeinheiten (Menschen) besteht, aufzugeben.

Der emeritierte britische Ingenieurprofessor Michael Kelly sagt, dass der Westen zwar technologisch gesehen mit einer riesigen Flotte von Windparks und einem gigantischen Vorrat an grünem Wasserstoff den Netto-Nullpunkt erreichen KÖNNTE, aber ohne eine Reihe dramatischer technologischer Durchbrüche würden die Kosten für den Weg dorthin die jüngste Energiepreiskrise in Großbritannien „wie nichts aussehen lassen“.

In Anbetracht der Tatsache, dass China, Indien und ein Großteil der Entwicklungsländer „Nein zu Netto-Null“ sagen, ist es vielleicht an der Zeit, dass die „tugendhafte“ Koalition (der Westen) ihrem eigenen Wunschdenken Einhalt gebietet.

This article originally appeared at Townhall

Autor: Duggan Flanakin is a Senior Policy Analyst with the Committee For A Constructive Tomorrow. A former Senior Fellow with the Texas Public Policy Foundation, Mr. Flanakin authored definitive works on the creation of the Texas Commission on Environmental Quality and on environmental education in Texas. A brief history of his multifaceted career appears in his book, „Infinite Galaxies: Poems from the Dugout.“

Link: https://www.cfact.org/2023/11/15/the-global-south-and-china-say-nyet-to-net-zero/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tom aus+Sachsen

@HPK, schon mitbekommen, daß Ihr Grünen bald ausgeschissen habt ???

Gravatar: Hans-Peter Klein

Wer ist denn jetzt konkret „Der globale Süden“ ?
Möchten Sie eine Liste von Ländern sagen wir mal der Nicht-G20 Staaten, die immer mehr auf Erneuerbare Energien setzen ?

Ach ich sehe:
Duggan Flannakin, CFACT,
da wissen wir ja Bescheid ...

Es fällt schon auf wie hier auf FW in außenpolitischen Fragen ein einerseits US-kritischer Kurs gefahren wird, beim Ukraine-Krieg ganz offensichtlich aber auch wenn es um die US-Basen hier in Deutschland geht.
Diesen US-kritischen auf Deutsche Souveränität zielenden Kurs trage auch ich von Anfang an mit, Rammstein, Bitburg, Spangdahlem, alles hier vor der Haustür, gehören geschlossen.

Umso verwunderlicher ist andererseits der Kuschelkurs wenn es um die Energiepolitik geht.
Da werden US-Schreiberlinge von CFACT, heartland, usw., die hier völlig unbekannt sind, regelrecht hofiert und dürfen hier jeglichen Unsinn zum Besten geben, der nie und nimmer auf Deutschland übertragbar ist.

Das es mit deutlich weniger Kohle und weniger ÖL geht zeigt Deutschlands Außenhandelsstatistik nach Energieträgern (Quelle: Destatis):

Kohleimporte:

Das letzte Maximum der weltweiten Kohleimporte nach D war 2014 mit 18,06 Mio Tonnen, davor und danach waren die Importe stes geringer und fielen 2022 ab auf nur noch ganze 7,36 Mio Tonnen.

Öl-Importe:

Zuletzt 2006 importierte D aus aller Welt 108,88 Mio Tonnen Öl. Dieser Wert fiel kontinuierlich ab auf 85,0 Mio Tonnen in 2022.

Es geht somit voran mit Deutschlands Dekarbonisierung vor allem wenn wir demnächst die französische Kernenergie-Jahresstromproduktion von 278 TWh/a (2022) erreicht haben werden ausschließlich durch eigene heimische Erneuerbare Energien.

Wenn dann noch die neuesten Speichertechnologien inklusive einer Wasserstoffinfrastruktur auf die Beine gestellt werden, dann haben wir den erforderlichen technologischen Vorsprung, der einem Industrieland wie Deutschland gerecht wir und Öl, Kohle, Uran gehören ins Museum.

Es gibt dann keinen Grund mehr um diese Primärenergieträger weiterhin Kriege zu führen wie bisher, ein Meilenstein in der Menschheitsgeschichte.
Wir waren von Anfang an dabei und haben gezeigt wie es geht.

Allen ein Schönes Wochenende,
bei Regen und Wind.

MfG, HPK

Gravatar: Werner Hill

Als ob unsere(?) sowieso von der Klimamafia getriebene Regierung nicht schon genug Schaden angerichtet hätte, wird sie nun auch noch von NGOs wie DUH und BUND verklagt, weil sie angeblich nicht genug für den Klimaschutz getan haben.

Da haben wir dank der Ampel schon CO2-Steuer, Verbrennerverbot, Heizungsgesetz und all die Subventionen für "Erneuerbare", und diesen von der Klimamafia finanzierten NGOs darf das immer noch nicht reichen.

Es ist zwar noch fraglich, ob diese Klagen überhaupt zugelassen werden, aber allein die dahinterstehende Frechheit zeigt, wie ungeniert wir ver****** werden.

Gravatar: Helga Stürmle

Der Schwindel hat nur einen Grund.

Mehr Geld aus den arbeitenden Schläfern zu ziehen. Dafür wird der Staat mit seinen Gesetzen eingespannt. Ist nicht Aufgabe des Staates sagt ihr?
In einer Finanzoligarchie oder wie Musoline sagte 'Korporatismus' immer! Nur das das stets Totalitarismus bedeutet.
Will in D aber auch keiner wissen. Hauptsache Bier,Fußball und Fressen.

Gravatar: Werner Hill

Was werden uns all die ausländischen "Klimaleugner" beneiden, wenn wir nach dem Ende unserer Industrie Net Zero haben und sie nicht!

Vorläufig müssen wir dafür aber noch Opfer bringen. So kostet z.B. Super pur hier etwa € 1,85 und wenige Kilometer entfernt, jenseits einer Grenze € 1,50!

Gravatar: Angermann

Man kann es nicht genug widerholen: eine angeblich durch CO² verursachte Klimakrise ist ein Fake, es gibt keine Weltdurchschnittstemperatur, aber es gibt haufenweise Lug und Betrug durch absichtlich in städtischen Wärmeinseln aufgestellten Messstationen, durh gefälschte Statistiken, die frühere Kaltzeiten (Maunder-Minimum) einfach ausblenden und leugnen, dass Warmzeiten, in denen es viele Grad wärmer war als heute, Blütezeiten von Zivilisationen, Pflanzen- und Tierwelt waren. Die Eiszeiten waren es, die alles Leben bedrohten, nicht die Warmzeiten.

Der Klima-Fake wird nur aus einem einzigen Grund durchgezogen: weil es der Hochfinanz nützt und den Bürgern auch noch die letzten Ersparnisse aus der Tasche gezogen werden können.

Klaus Schwab hat eine halbe Whrheit gesagt, mit seinem Satz: Ihr werdet nichts besitzen und glücklich sein! Welcher der wahre Teil dieses Satzes ist? Ich verrate es: es ist nicht der zweite Halbsatz!

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