Mit einem Satz, der leicht müffelnde Jeck versprüht jenen originellen Witz, welcher der Anti-AKW-Protestkultur schon in den Siebzigern innewohnte.
Hier und dort findet sich auf Rolands Route mal ein Redakteur, der ein Sommerloch zu stopfen hat. Wie jüngst die „Hamburger Morgenpost“, die den tapferen Kämpen vor dem ehrwürdigen Rathaus der Hansestadt ablichtete und seine Motive verbreitete: „Ich will auf die Gefährlichkeit von Atomwaffen aufmerksam machen und gegen Atomkraft demonstrieren. Dafür kämpfe ich.“
Wie, Atomwaffen sollen gefährlich sein? Und es gibt tatsächlich Menschen wie Roland, die was gegen Atomkraft haben? Unerhörte Neuigkeiten!
Ähnliche Aufklärungsarbeit hatte Roland schon 2009 geleistet, als er zusammen mit Manfred Sohn, der wie Roland Mitglied der SED-Nachfolgepartei „Die Linke“ ist, symbolisch eine „Friedensinitiative“ per Velo nach Hannover trug. Und dort warm vom SPD-Ortsverein Langenhagen und dem SPD-Oberbürgermeister der Leinestadt empfangen wurde. Auch 2010 war Roland friedensmarschmäßig schwer auf Achse. Der Mann kommt rum.
„Der irre Radler mit dem Sklett-Kostüm“ (MoPo) verrät aber noch mehr. Nämlich, dass er früher im Garten- und Landschaftsbau gearbeitet hat. Die Angabe „früher“ macht den einen oder anderen Leser vielleicht etwas stutzig, wenn er gleich darauf erfährt, dass der radelnde Roland ganze 51 Jährchen auf dem durchaus nicht krummen Buckel hat. Gleichwohl steht er schon eine Weile im Frührentnerstand, kann sich daher ganz und gar dem Kampf gegen die Atomteufel widmen.
Damit wir Roland nicht Unrecht tun: ist er womöglich irgendwie behindert und kann deshalb nicht mehr gärtnern und landschaftsbauen? Hat er vielleicht Rücken? Schwer vorstellbar, denn mit einem echten Leiden könnte er keine 1000-Kilometer-Tour durch Deutschland unternehmen, um anschließend auf die Zugspitze zu kraxeln und sein Fähnlein gegen die nahende Atomkatastrophe zu schwenken.
Ist er vielleicht sonst irgendwie beschädigt? Wenn man bedenkt, dass Roland im vergangenen Jahr für die „Die Linke“ im Gemeinderat von 31234 Edemissen kandidierte (mit dem Mandat hat es leider nicht geklappt); könnte man auf diesen Gedanken kommen. Aber kann jemand trotz eines politisches Dachschadens nicht wenigstens hin und wieder ein paar Bäumchen eingraben?
Früher hieß es auf dem Bau: „Wer Arbeit kennt und sich nicht drückt, der ist verrückt.“ Jetzt lautet die Parole: „Wenn ich in einer Arbeit keinen Sinn sehe, gehe ich unter“ (Piraten-Schätzchen Johannes Ponader). In Deutschland kann jeder nach seiner Facon leben. Am besten natürlich auf Kosten anderer.
Übrigens, was macht eigentlich Florida-Rolf?
Beitrag erschien zuerst auf achgut.com
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Keine Kommentare