Der Börsencrash ist bereits in vollem Gange

Der Aktienmarkt crasht - und zwar nach oben. Anleger sollen mit Aktien nicht nur jetzt vorsichtig sein, sondern das sollten sie generell immer sein. Man kann die Übertreibung auch dazu nutzen, um Gewinne zu sichern oder um die Strategie zu wechseln.

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Der DAX schrammte in der letzten Handelswoche nur knapp an der 11.000-Punkte-Marke vorbei. Der Leitindex hat sich seit 2011 verdoppelt. Weil Aktienkurse um die wahren Unternehmenswerte oszillieren, kann man eine starke Übertreibung ablesen. Der Aktienmarkt crasht. Er crasht nach oben.Ein Börsencrash muss nicht immer heißen, dass die Aktienkurse fallen, denn Übertreibungen sind in beide Richtungen möglich. Bei einem klassischen Crash herrscht Verkaufspanik; bei einem Crash nach oben findet man Kaufpanik. Als alleinige Rechtfertigung zum Kauf von Aktien dient der niedrige Zins. Fundamentaldaten werden ausgeblendet. Dabei ist die Rechnung eigentlich simpel: Der DAX stand 2003 bei ca. 3.500 Punkten und jetzt bei knapp 11.000 Punkten. Hat sich die reale Wirtschaft und der breite Wohlstand seither verdreifacht oder hat er nicht?

Alle schauen immer nur auf den DAX. Doch der DAX bildet nur die 30 größten deutschen Unternehmen ab. Die nächsten 50 findet man im MDAX und die darauffolgend nächsten 50 im SDAX. Diese Indices sind seit der letzten Krise noch viel heißer gelaufen, im Vergleich zum DAX. Ich glaube nicht, dass das Ende des Aufwärtstrends bereits erreicht ist. Doch man muss sich klar machen, dass wir einen Börsencrash haben. In solchen Phasen kommt es zu Übertreibungen und panikartigen Käufen, die nur auf selektiven Daten fundieren.

Anleger sollen mit Aktien nicht nur jetzt vorsichtig sein, sondern das sollten sie generell immer sein. Man kann die Übertreibung auch dazu nutzen, um Gewinne zu sichern oder um die Strategie zu wechseln. Wer in regelmäßigen Sparbeträgen einsteigt und einen langen Atem hat, der macht weiter und freut sich bei fallenden Kursen, dass er mehr Anteile bekommt. Das skurrile am aktuellen “Börsencrash nach oben”: Zirka 85% der Deutschen haben weder Aktien noch Fonds und haben somit nicht von dieser Übertreibung profitiert.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: klarofux

Die Dotcom-Zeiten mal aussen vorgelassen:
An der Börse kann man i.d.Regel nur Geld verdienen, wer Insiderwissen hat oder einfach nur Glück.
Mit Können, Bilanzen lesen und verstehen hat das gar nichts zu tun. Wenn das Interesse institutionelle Anleger ausbleibt, wird der Kurs im Keller bleiben.
So einfach ist das.

Gravatar: MAX

Wenn GELD ohne Ende zu NULLZINSEN bereitgestellt wird,
dann entstehen solche enormen Übertreibungen.
Da die EZB ihre Zinsen in den nächsten Jahren auch nicht erhöhen kann , wird
sich diese Aktienblase weiter aufblasen bis sie platzt.
Und es werden noch weitere Blasen bei Immobilien und Edelmetallen folgen.

Gravatar: Bakelari

Die Rechnung stimmt!
Als kleiner Selbständiger war ich 2003 nicht ausreichend für das Alter abgesichert. Was die Lebensversicherungen erbrachten war gerade mal etwas mehr, als ich einbezahlt hatte.
Im Gegensatz dazu stieg mein Aktiendepot überproportional.
Dazu braucht es etwas Mut, einen ehrlichen Aktienberater, auf dessen Homepage man sich ständig über vorgeschlagene Aktien informieren kann. Der muss etwas kosten, so bleibt er dem Kunden verpflichtet.
Gut ist, wenn man eigene Grundsätze hat, selbst Bilanzen lesen kann und Börsenausdrücke kennt. Der Rest ist viel Psychologie!

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