Demokratur heißt abstimmen, bis das Ergebnis passt - EU will abtreiben

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Eigentlich kaum zu glauben: Da wird der Estrela-Bericht (in dem unter anderem ein Recht auf Abtreibung, die Abschaffung des Weigerungsrechts des Personals aus Gewissensgründen und unkontrollierte Frühsexualisierung gefordert werden) von der Mehrheit der EU-Parlamentarier abgelehnt und zurück an den zuständigen Ausschuss verwiesen - für die Lobbyisten, die ihre Ideologie über das Wohl von Frauen und Kindern stellen, ein echter Schock. Das war der demokratische Teil dieser Meldung. Morgen nämlich kommt exakt derselbe Bericht im Frauenausschuss noch einmal zur Abstimmung auf den Tisch, um ihn im Dezember dem Parlament ebenso unverändert erneut vorzulegen. Ja, Sie lesen richtig. Die Parlamentarier haben halt nicht so entschieden, wie die europäische Demokratur es sich vorgestellt hat. Schon bei der letzten Abstimmung wollte Herr Schulz eine Debatte verhindern und die Sache einfach durchwinken. Der Verein "Wir sind Kirche" hat seine unselige, dem Estrela-Bericht Lob hudelnde Pressemitteilung inzwischen übrigens unauffällig von seiner Internetseite entfernt - wie wäre es, liebe "Wir sind Kirche"-Leute, mit einem sofortigen dicken Protestschreiben an Menschen, die weder das Volksvotum von One of us / Einer von uns noch das demokratische Votum eines Parlaments respektieren, sondern auf Biegen und Brechen ihre gutbezahlte Alleinherrschaft errichten wollen?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: lilo

@Frau Linder
Angenommen, diese 9 Millionen Abtreibungen hätte es nicht gegeben und die ausgetragenen Föten hätten sich weiter vermehrt, dann hätten wir plus/minus 13-18 Millionen Menschen mehr im dichtbesiedelten Deutschland, d.h. wir hätten noch überproportional mehr Kriminalität, Jugend- und Erwachsenenarbeitslosigkeit, Wohnungsnot, zerstörte Familien u.v.a.m.
Haben Sie mal darüber nachgedacht, wenn ich mal ganz impertinent fragen darf?

@M. Scherer
Wenn der EuGH den Beginn des Lebens ab der Zeugung definierte, dann frage ich Sie:
Warum wird in katholischem Schriftgut der Beginn des Lebens als mit der Geburt angegeben?
Warum hat die CDU, welche 1972 gegen die von der sozial-liberalen Koalition verabschiedete Fristenregelung zum Bundesverfassungsgericht rannte, im Jahre 1985 den angeblich "fälschungssicheren" Personalausweis eingeführt, in dem "fälschungssicher" der Beginn des Lebens als mit der Geburt, nicht der Zeugung angegeben wurde?
Und die Vereinten Nationen haben in Artikel 1 der Charta der Menschenrechte geschrieben: "Alle Menschen sind ...geboren", es hiess nicht "gezeugt".
Und ausserdem:
Entfernen Sie doch mal eine befruchtete Eizelle aus dem Uterus! Dann hört dieses angebliche "Leben" auf zu "leben".
Für mich ist das der B e w e i s , dass keineswegs ab der Zeugung das Leben beginnt, sondern ab der Geburt.

Gravatar: Alexandra Maria Linder M.A.

Vergessen: es gibt etwa 20.000 in Vereinen tätige Lebensrechtler und massenhaft Sympathisanten, die sich oft nur nicht trauen. ALfA, Kaleb, CDL, vitaL und viele mehr. Die Bewegung ist da und sie wächst, wird nur gerne öffentlich unterschlagen.

Gravatar: Alexandra Maria Linder M.A.

Lieber Herr Tomiak, weil Abtreibung in Deutschland mittlerweile ein Tabu ist. 9 Millionen Abtreibungen in 30 Jahren heißt, dass etwa jeder zweite Deutsche schon einmal sehr direkt damit zu tun hatte. Jeder weiß, dass sie schädlich ist, aber dann müsste man erstens zugeben, dass man selbst Fehler gemacht hat, und zweitens müsste die Politik zugeben, dass die Regelung der letzten Jahrzehnte die Lage verschlimmert hat. Also lieber unter den Teppich kehren und die Frauen vor und nach der Abtreibung alleine lassen. Schöne Grüße, Alexandra Linder

Gravatar: ein Pole

Wieso gibt es in DE so gut wie keine Protestbewegung ???

Gravatar: M.Scherer

Alle schweigen, bis auf wenige, die sich dem Leben verpflichtet fühlen.
Der Beginn des Lebens wurde vom europäischen Gerichtshof mit der Zeugung festgelegt.
Für mich sind die Aktionen Rechtsbruch ohne gleichen. Was kommt danach?

Gravatar: Elisabeth

Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
Berthold Brecht

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