De-Industrialisierung vom Feinsten

Dabei wären große Wendemanöver dringend notwendig – Ein Brief an Friedrich Merz zur Energiewende-Politik

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Nun darf er regieren, nun ist Friedrich Merz Bundeskanzler und es nach der Schlappe im ersten Wahlgang letztlich doch noch geworden. Wer bei der Bundestagswahl am 23. Februar die CDU, in Union mit der bayrischen CSU, und die SPD gewählt hat, wird beider Koalitionsregierung wohl gewollt haben und wird sich, weil er mit ihr positive Aussichten verbindet, beglückt fühlen – wie lange, wird sich zeigen. Wer sie nicht gewählt hat und mit einer unerwünschten Regierungstruppe vorliebnehmen muss, wird sich bestraft vorkommen und ziemlich sicher bestätigt werden. Denn ein Weiter-so wie bisher unter den Kanzlervorgängern Merkel und Scholz und sogar schlimmer scheint programmiert, der Spottname für Merz als Friedrich Merzel verdient. Dabei wären große Wendemanöver dringend notwendig.

Ein Brief an Merz gegen die Energiewende und gegen Katharina Reiche als Bundeswirtschaftsministerin

Die Baustellen sind bekannt: Immigration zum Beispiel, Ukraine-Unterstützung, Kriegsgelüste, Putin-Verunglimpfung, Hochverschuldung, Gender-Wahn, Brandmauer-Getöse, Schein-Demokratie, Trump-Bashing, …. und natürlich: Klimaschutz-Irrsinn und Energiewendepolitik. Zur Energiewende hat Merz aus dem Lager der Aufklärer gegen diese Politik einen Brief bekommen. Geschrieben hat ihn Heinrich Duepmann, der Vorsitzende des Vereins Stromverbraucherschutz NAEB e.V. Diese Schutzvereinigung hat seit ihrer Gründung 2009 über die Folgen der Energiewendepolitik umfassend aufgeklärt und vor ihnen gewarnt. Den Brief verfasst hat Duepmann noch vor dem großen Stromnetz-Zusammenbruch in Spanien und Portugal und als es nur erst drohte, dass Merz Bundeskanzler (BK) werden würde. Er wendet sich auch dagegen, die Position des Bundesministers für Wirtschaft mit Katharina Reiche zu besetzen, wie es nun geschehen ist. Hier der Brief im Wortlaut:

Den Unsinn Energiewende-Projekt vergeblich klar zu machen versucht

„Sehr geehrter Friedrich Merz, MdB und BK in spe, wir haben in den vergangenen Jahren mehrfach auf direktem, teils vertraulichen Wege mit unserem Sachverstand per Unterlagen Ihnen den Unsinn Energiewende-Projekt vergeblich klar zu machen versucht, dessen Endergebnis nur die völlige Vernichtung des Industrielandes Deutschland viel weitreichender als in der Stunde null 1945 sein wird. Eine Reaktion ist nie erfolgt, wobei die Projekt-Unsinnigkeit schon aus folgendem Sachverhalt klar wird: Die beiden global größten Energieverbraucher der Welt, China und Russland, verbrauchen knapp 2/3 der Energieerzeugung, China zu 60 % aus Kohle und USA aus Gas und Öl. Jedermann sollte klar sein, dass diese beiden Länder weder bis 2065 noch sonstwann davon Abstand nehmen werden, schon mangels mengentechnischen Unvermögens – die USA haben sich bereits explizit per Kyoto-Austritt davon distanziert.

Die neue Bundeswirtschaftsministerin in den Tricks der Energiewende bestens geschult

Unbeirrt davon setzen Sie den Deutschland-Vernichtungskurs fort und wenden dabei äußerste Tricks an, um Medien und Bürger hinters Licht zu führen: Hatte Frau Merkel noch einen absoluten Laien als Wirtschaftsminister mit der Fortführung der Energiewende betraut, der in Bundestagsauftritten Leistung und Arbeit sowie Gigawatt und Terawatt (Strom) verwechselte, benennen Sie jetzt eine in vier Jahren bei Westenergy (Regionalnetzbetreiber bei E.ON) bestens in den Tricks der Energiewende geschulte Managerin als Bundeswirtschaftsministerin.*Die Netzbetreiber sind bereits heute und werden noch viel stärker die eigentlichen Umsatz-Milliardäre –  Gewinn ist bei Fixkosten garantiert – der Energiewende sein, weil sie einerseits nicht als Fakepower-Stromerzeuger**) in die direkte Kritik geraten und außerdem aber die Fakepower-bedingten Netzausbau- und andere nicht offensichtlich der Erzeugung zuzuordnende Kosten nur von Sachkundigen als dort zu verortend identifiziert werden können.

Ein irre hoher Verwaltungsaufwand

Auf der WEB-Site von Westenergy findet man u.a.  „wir möchten die Energiewende aktiv mitgestalten, Klimaschutz vorantreiben und die Region stärken (Sarkasmus, man meint damit für noch mehr Fakepower die technischen Voraussetzungen schaffen) Schon jetzt sind 220.000 Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie an unser Verteilnetz angeschlossen“ (ein irre hoher Verwaltungsaufwand zum technischen Anschluss und zur Abrechnung im Vergleich zu maximal 20 für die regionale erforderliche Leistung erforderlichen modernen Kohlekraftwerken, wie sie gerade von der Ampel gemäß Merkel-Beschluss noch im Monatsraster gesprengt werden).

Das ist Werbung für den De-Industriealisierungsplan vom Feinsten; Sie haben eine exzellente Wahl getroffen. Der richtige Ansatz wäre „siehe unten“ und dazu bereite und sachverständige Minister.

Der richtige Ansatz:
1. Klimawandel hinnehmen, Solar-/Wind-/Biogas-Strom (EEG) beenden.
2. Nord-Stream reparieren, weiterhin Erdgas- statt Wasserstoff (H2).
3. Weiter Kohle-Strom, Kraftwerke reaktivieren, keine CO2-Langzeitspeicherung (CCS).
4. CO2-Steuer beenden, Klima-Schutzgesetz aussetzen, Klima- und Transformationsfonds auflösen.
5. Kein Heizungsverbot, kein Wärmepumpenzwang, Wärmeschutzverordnung von 1995.
6. E- Fuels / Bio-Fuels und Batterie-Kfz-Mobilität stoppen

Heinrich Duepmann, NAEB, Tel. 05241-702908 und 0171-3364683.“

Merz wird den Brief ziemlich sicher nicht zu lesen bekommen, also auch die sarkastisch-süffisante Bemerkung an dessen Schluss nicht, und falls doch, ihn unbeachtet lassen und schnellstens entsorgen. Die Folgen werden ihn nicht bekümmern. Wieso auch? Er ist ja jetzt Kanzler.

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*) Gemeint ist Katharina Reiche (Jahrgang 1973, CDU). Von 1998 bis 2015 war sie Mitglied im Deutschen Bundestag, von 2009 bis 2013 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, von 2013 bis 2015 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Im September 2015 verzichtete sie auf ihr Bundestagsmandat. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag arbeitete Frau Reiche als Hauptgeschäftsführerin beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und als Vorsitzende der Geschäftsführung der innogy-Tochter innogy Westenergie GmbH. Seit Juni 2020 ist sie Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung, seit dem 6. Mai 2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

**) Unter Fakepower verstehen Duepmann und NAEB Strom aus Windkraft-, Fotovoltaik- und „Biogas“-Anlagen.

Die Fachleute vom Stromverbraucherschutz NAEB e.V .haben die sogenannte Energiewende (präzise: Stromerzeugungswende) im Hinblick auf die Kosten, die verlässliche Stromversorgung, den Abbau und die Abwanderung der Arbeitsplätze, die Verarmung großer Teile der Bevölkerung, die Enteignung von Immobilien und die Verschandelung der Natur als verfehlt analysiert.  Nur durch die Rückkehr zu einer Marktwirtschaft auch in der Stromversorgung kann Deutschland seinen Wohlstand erhalten und mehren. Die ideologische Klimaschutz- und Energiewendepolitik führt zurück in nahezu mittelalterliche Zustände. Etlichen Umweltschutz-Fanatikern schwebt ebendas sogar vor, nur sprechen sie es nicht so laut aus. Bei NAEB sind keine Fanatiker am Werk, sondern Fachleute, die es verstehen, ruhig und sachlich über die Zusammenhänge und Folgen aufzuklären. Weiteres hier: www.naeb.info

 

PS. Beiträge wie dieser erscheinen ebenfalls auf meiner Blog-Seite www.kpkrause.de Dort sind auch alle früheren Beiträge von mir zu finden, darunter solche, die ich für die Blog-Spalte der Freien Welt nicht vorgesehen habe.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Querkopf3.0

Die Umstellung auf Kriegswirtschaft ist doch keine Dendustriealisierung. Allerdings bedarf es einer gewissen Nötigung, etablierte Großkonzerne als Waffenproduzenten zu gewinnen. Bei den heutigen Mitbestimmungsrechten gelingt das nicht ohne Schmerz und Tränental. Ganz billig wird das nicht und auch die Kosten für Schmiergelder und Marktanreizprogramme sind um vieles geringer, wenn eine gründliche Läuterung der Ansprüche voraus geht.
Dafür darf dann aber auch jeder Panzer, jede Granate und Rakete glänzen mit "Hergestellt aus Ökostrom :)". Und wenn sich die Aktienkurse nur halb so gut entwickeln wie bei Rheinmetall, wer kann dann noch nein sagen?!

Gravatar: Werner Hill

Hier wird einmal mehr deutlch, daß es bei der heuchlerischen "Energiewende" nicht ums Klima geht, und erst recht nicht um eine billige und verläßliche Energieversorgung, sondern um die Abschaffung Deutschlands als sourveräne und erfolgreiche Nation.

Und das Schlimmste dabei ist, daß sich Deutsche für soetwas hergeben.

Nicht viel weniger schlimm ist, daß immer noch eine Mehrheit der Mitbürger solche Leute wählen würde ...

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