DAX auf Niveau von 2007

Der DAX-Kursindex, das ist der klassische DAX ohne Dividenden, steht nun wieder auf dem Niveau vom Frühjahr 2007. Wenn die Irrationalen verkaufen (müssen), dann sollten die Rationalen kaufen (können). Mutige Anleger schlagen zu.

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Die Aktienmärkte haben in 2016 gleich mal kräftig einen auf die Mütze bekommen (sog. Januar-Effek). Viele Titel sind nun wieder günstig. Ein Streifzug über die Ursachen und was man nun tun kann.

Um zu begreifen, warum die Volatilität, also die Heftigkeit solcher Einbrüche, zunimmt, muss man verstehen, wie die modernen Finanzprodukte funktionieren. Zum einen lieben Anleger ETFs. Das heißt, die Investoren kaufen immer “alles”. Deshalb geht dann eben auch “alles” hoch oder runter. ETFs machen die Märkte ineffizient. Zum anderen setzten viele Anleger auf Mischfonds, Trendfolgesysteme und Sicherungsmechanismen, die automatisiert handeln. Im Fokus steht dann nicht vordergründig die fundamentale Bewertung sondern eher die Verlustvermeidung. All dies führt am Markt zu mehr Bewegung. Hat ein Mischfonds, der seinen Anlegern “Kapitalerhalt auf 5 Jahre” verspricht, ein 5%iges Minus, dann muss er alle Aktien verkaufen, denn er kann bis 2021 keine risikoarmen Zinsen in Höhe von 5% vereinnahmen, denn die gibt es nicht. Der Einbruch nährt den Einbruch.

Weil viele Akteure aus irrationalen Gründen verkaufen (müssen), sind viele Märkte fundamental gesehen auf einmal wieder günstig. Der DAX-Kursindex, das ist der klassische DAX ohne Dividenden, steht nun wieder auf dem Niveau vom Frühjahr 2007. Damals bekam man auf Sparkonten 3% bis 4% Zinsen. Der DAX ist also so günstig, wie vor 9 Jahren. Das ist alles andere als eine Überbewertung oder Blase. Noch besser steht der EuroStoxx50 in den Startlöchern: Der “Eurozonen DAX” steht auf dem Niveau, welches er schon 1997 hatte! Der Index tendiert ca. ein Drittel unter den Kursen der Jahrtausendwende. Wer einen langen Atem und Liquidität hat, kann nun allmählich darüber nachdenken, bestehende Verlustpositionen aufzustocken, um die Einstandskurse zu verbilligen. Für Neuengagements könnte man die aktuell laufende Neubewertung abwarten. Mutige Anleger schlagen zu.

Wenn die Irrationalen verkaufen (müssen), dann sollten die Rationalen kaufen (können).

Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Otto Weber

>>Wer einen langen Atem und Liquidität hat, kann nun allmählich darüber nachdenken, bestehende Verlustpositionen aufzustocken, um die Einstandskurse zu verbilligen<<

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Die Strategie des Verbilligens sollte – wenn überhaupt – nur bei Indices bzw. breiten Fonds durchgeführt werden. Bei Einzelwerten geht sie meist voll ins Auge.

Besser bei vorher festgelegten Stopp-Kursen selbst verkaufen (nicht automatisch verkaufen lassen) und dann billig (meist woanders) neu einsteigen. So machen die „Kellerkinder“ Spaß und nicht anders!

Für Fantasten, die meinen den Markt längerfristig schlagen zu können:

"Es hat sich gezeigt, dass private wie auch professionelle Marktakteure - Fondsmanager ebenso wie Finanzanalysten - nicht dauerhaft den Markt schlagen können."
Prof. Dr. Martin Weber, Behavioral Finance Group - Universität Mannheim

Gravatar: Bakelari

Der gute Rat zu kaufen tröstet mich. Habe ich doch schon etwas zu früh so gehandelt und meine Kellerkinder aufgestockt. Es ist schon irrational, wie sie sagen, Frau Ger. Das Aufkommen der ETFs hat mich misstrauisch gemacht, da wird zu viel dafür geworben. Aktien sind Firmenanteile, aber was sind ETFs wert, wenn das Geld durch Regierungen und Staatsbanken wertlos gemacht wird?

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