ein durchschnittliches Männerleben ungefähr so aus: Die ersten Jahre ggf. noch bei der Mutter, mit fünf oder sechs Jahren dann die Einschulung in eine Schule, in der die Lehrer meist zu hundert Prozent, auf jeden Fall aber mehrheitlich, männlich waren, Lehre bei einem männlichen Meister, oft noch ein Militärdienst bei männlichen Ausbildern. Auch zu Hause war oft der Vater präsent.

Heute erfolgt die Erziehung von Männern fast ausschließlich durch Frauen. Das mag durchaus zur Verunsicherung vieler Männer beigetragen haben und wird ja auch regelmäßig thematisiert (fehlende Vorbilder etc.). Persönlich scheint mir eine Quote auch in diesem Fall nicht empfehlenswert, da sich zwei Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang einfach grundsätzlich ergeben: Eine vorgegebene Quote führt zu Qualitätsverlust, da ein Merkmal wie „Geschlecht“ über die tatsächliche Eignung gestellt wird und eine Quote führt zu Ungerechtigkeiten, weil Menschen aufgrund eines angeborenen Merkmals bevorzugt oder benachteiligt werden, während ihre tatsächlichen Leistungen in den Hintergrund geraten.

Dass heißt jedoch nicht, dass das Problem des Mangels an Vorbildern nicht sehr wohl existent wäre. Vielleicht wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung, Leistungen von Erfindern, Wissenschaftlern und Unternehmern, die in ihrem Leben Mut, Initiative und Kreativität bewiesen haben, im Schulunterricht positiv zu besprechen und sich mit dem Wert dieser Eigenschaften auseinanderzusetzen. Selbstverständlich können auch Frauen mutig, unternehmerisch und kreativ sein, wie auch Männer fürsorglich sein können, aber es gibt doch eine gewisse statistische Häufung von Männern, bei denen diese Charakterzüge hervorstechen. Es wäre daher sicher kein Schaden, mit diesen Begriffen zu einem positiven Männlichkeitsbild zurückzukehren.   

Fabian Heinzel ist der Autor des Buches "Erinnerung, Emotion, Illusion".                                                                  Buch bestellen

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Beitrag ebenfalls erschienen auf "kingofblog.de"